Der Moment war gekommen. Seine passive Aufdringlichkeit manifestierte sich in den Worten, bei denen sie,sollte sie sie hören, Gerechtigkeit walten lassen sollte. Ein solcher Affront, direkt vor ihr, führte zu einer massiven Verletzung ihrer Ehre, ihres Stolzes. Und launisches, gerechtigkeitsliebendes, vergeltendes Wesen, dass sie ist, führt dieses Verhalten fast immer zu einem Eintrag in ihrem Buch. Und damit zu einem fast garantiertem Todesurteil desjenigen, dessen Namen sie hineinschrieb.
Ihr Blick wird eisig, und auch ihre Betonung ändert sich mit dem Wechsel ihrer Augen zu dem kalten Grau, das sie nur Todgeweihten schenkt. Dennoch muss sie Ruhe walten lassen. Immerhin ist sie durch ihre Gilde auch an Gesetze gebunden. Und sie kann niemanden umbringen, ohne den Namen zu kennen. So geht sie einen Schritt zurück und vertraut auf ihre schauspielerischen Fähigkeiten. Die Maske, die sie wählt, ist eine der ruhigen und zurückhaltenden, nahezu freundlichen Frauen. "Das mit dem Vögeln lassen wir erstmal, großer, tätowierter Mann. Aber lass mich dir einen Handel vorschlagen: Du nennst mir deinen Namen und ich nenne dir meine Absichten. Hier ein kleiner Vorgeschmack. Ich will Arantxa nichts tun. Ich möchte ihr nur Fragen stellen, nichts weiter. Sie wird völlig unverletzt bleiben. Jedoch ist es dafür notwendig, dass ich auch nach den Plätzen gucke, an denen sie gewesen ist oder eben der Mann, den sie aus vollstem Versehen erworfen hat -die Götter haben ihn selig-, damit ich weiss, wo ich sie finden kann. "
~Nennt man so etwas Notlüge? Wahrscheinlich. Jedenfalls kann ich das mit dem Unverletzt bei dir von Anfang an nicht garantieren, du mieses, tätowiertes Etwas!~
Sie bemüht sich um eine neutrale Miene, ohne ihren Hass durchscheinen zu lassen. Dabei etwas distanzierter zu wirken, scheint ihr dabei ein treffendes Mittel zu sein, und auch das Lächeln ist um einige Grad wärmer, als es ursprünglich gedacht war. Wenn es so weitergeht, würde er sterben müssen, weil er sicherlich einer derjenigen ist, die Fäuste und Hiebe für das einsetzen, was ihnen lieb und teuer ist. Er mag Arantxa, und sein Beschützerinstinkt ist stark, wenn auch vulgär ausgeprägt. Nichts, was man nicht umgehen oder für sich nutzen könnte. Doch wenn er sie angreifen sollte, würde er eines mysteriösen Todes sterben und 'aus Versehen' seinen eigenen Körper mit de Feuer in Brand stecken, was er vor Publikum spuckt. Es würde als Notwehr gelten, sie wäre fein aus der Sache raus und sie hätte einen Zeugen weniger. Nicht, dass sie es wirklich darauf hinauslaufen lassen will, aber sicher ist sicher. Er müsste zumindest so lange am Leben bleiben, bis sie mit dem Direktor gesprochen hätte und die Wagen vorher inspiziert hätte. So viel zu tun in dieser Nacht, und dieser Kerl hielt sie ganz schön lange auf. Niederes Pack, was die Absichten einer einfachen, normalen Frau nicht ausmachen kann. Pah!