Flottenkapitän Cobbs hört Regulus aufmerksam zu, als dieser eine durchaus taktische Sicht auf die Kapazitäten wirft anstatt auf puren Pathos zu setzen. Es ist durchaus ein kleiner Funken Verständnis in den Augen des Mannes zu sehen. Auch der Meistertaktiker nickt hoffnungsvoll und schaut zu Regulus. Doch dann schaltet sich Bruder Morten mit seinen Worten ein und macht genau das, wovon Hadros abgeraten hat. Zu allem Übel schalten sich noch mehr der Space Marines ein und diskutieren ihre verschiedene Präferenzen im Kampf anstatt Einigkeit oder gar die Professionalität einer Eliteeinheit zu demonstrieren. Viele der Offiziere auf der Brücke schauen verstohlen in Richtung der Gruppe und oft genug ist ein kurzer, verständnisloser und erstaunter Blick zu sehen. Die ungezügelte Art des Space Wolfs macht es dann nur noch schlimmer und sowohl Hadros als auch Cobbs scheinen mehr als erschüttert. Fast könnte man meinen sie würden am liebsten vor Verzweiflung die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Hadros seufzt und Cobbs schaut einen Moment betreten weg.
Aber dann tritt erneut Regulus vor und glättet die Wogen mit seiner ruhigen neutralen Tonfall.
„Natürlich, meine Lords. Ich verstehe wie viel Stress solch ein Einsatz auslösen kann, selbst unter den mächtigen Astartes. Nur leider muss ich ihnen mitteilen, dass ich kaum Ressourcen zur Verfügung stellen kann. Ich habe lediglich diese Flotte unter meinen Befehl. Ein Dutzend Eskorteschiffe, zwei leichte Kreuzer, ein Kreuzer und ein Schlachtkreuzer. Unter normalen Umständen eine beträchtliche Flotte, aber eine ganze Schwarmflotte der Tyraniden ist damit unmöglich zu besiegen. Sie besteht aus mindestens einem Schlachtschiff und unzähligen Eskorteschiffen. Darunter mindestens eine Handvoll Schiffe, die es mit Kreuzern aufnehmen können. Ein direkter Schiffskampf ist sinnlose Vergeudung unserer Ressourcen. Allerdings hattet ihr dies nicht im Sinn, Lord Regulus, oder?.“
Er schaut dabei zu dem Tech-Marine.
„Natürlich haben wir die Kapazitäten den Planeten zu säubern, allerdings werden die Tyraniden nicht tatenlos dabei zu sehen und damit ist es ein zu hohes Risiko. Diese Variante können wir ausschließen. Jedoch können wir vielleicht kleinere Angriff fliegen, um ihre verstreuten Transportschiffe anzugreifen und so ihnen Truppen entziehen und den Vormarsch stören.“
Sinniert Flottenkapitän Cobbs und verschränkt die Arme, um einen Moment das Hologramm anzustarren. Plötzlich meldet sich jedoch Hadros.
„Nun Kapitän. Eure Aussagen bezüglich der Ressourcen sind nicht ganz richtig. Wir haben schließlich eine Kompanie Gardisten und deren Walküren. Ich bin sicher Captain Grayson stellt seine Leute mit Freuden zur Verfügung, um die Tyraniden zu bekämpfen. Damit hätten wir eine schnelle Möglichkeit zum Ein- und Ausfliegen der Truppen sowie zwei Arten von Einheiten für entsprechende Mission. Die ehrenwerten Astartes der Deathwatch und die Gardisten. Zusammen sicherlich eine kompetente Eingreiftruppe.“
Unterstützt Hadros die Astartes in dem Vorhaben und plötzlich erklingt Graysons Stimme, als dieser scheinbar fast lautlos dazugestoßen ist.
„In der Tat, meine Männer sind immer bereit. Auch wenn hier lieber mal ein entsprechender Drill-Abt einige Köpfe zusammenschlagen sollte. Schließlich gehören wir alle zur Elite des Imperiums und sollten entsprechend auftreten. Hier braucht schließlich kein zittriger Rekrut aufmunternde Worte, damit er seinen Arsch riskiert. Aber fahrt fort Meistertaktiker Hadros.“
Der Gardistenanführer gesellt sich ebenfalls zu der Runde und Hadros nickt.
„Nun des weiteren, wenn meine Informationen nicht inkorrekt sind, haben wir eine Ladung, designiert für die Wachfestungen der Deathwatch. Verschiedene Ausrüstung für Astartes und ich bin sicher die Deathwatch hat kein Problem damit, wenn einige dieser Vorräte fehlen. Zumindest entsprechend der Umstände und unserem Wissen. Alles können wir schließlich nicht freigeben. Die entsprechende Daten kann ich ihnen zukommen lassen, sobald die Besprechung vorbei ist.“
Cobbs schaut dabei etwas zähneknirschend zu Hadros, der dieser scheinbar die Vorräte nicht anreißen oder gar erwähnen wollte.
„Nun natürlich, aber...“
Antwortet Cobbs und wird prompt von Hadros unterbrochen.
„Entschuldigen sie Kapitän. Aber wenn ich es richtig sehe, wollen wir Informationen sammeln und strategische Ziele ausmachen. Allerdings sollten wir dabei an die Lehren der Tactica Imperalis denken, die einige wertvolle Lektion beinhaltet. Vor allem wenn es um die Wahl der richtigen Art des Kämpfens geht.“
Dabei wirft Hadros einen Blick zu Rafael und Azariah, die sich genau darüber unterhalten haben.
„Eine ausgewogene Armee ist der Schlüssel zum Erfolg. Ein Kommandant, der seine Hoffnung nur in schwere Waffen legt, wird ausmanövriert. Ein Kommandant, der sich auf den Nahkampf ohne Feuerunterstützung konzentriert, wird seine Truppen im feindlichen Feuer verlieren. Alle Elemente müssen harmonisch aufeinander abgestimmt sein, so dass die Effektivität der Armee größer als die Summe ihrer Teile ist. So steht es geschrieben und dementsprechend werden wir alle Arten des Kampfes brauchen. Uns auf eine Art des Kämpfens als beste Art festzulegen, führt nur zu unserem Untergang.“
Hadros überlegt einen Moment und schaut zu Grayson.
„Was die Informationen angeht, kann vielleicht Captain Grayson schon etwas mehr offenbaren.“
Dieser nickt und zückt ein Datapad.
„Adlige und fast Gestorbene können wirklich freigiebig mit Informationen sein. Wenn wir den Tyraniden am Boden einen ordentlichen Schlag versetzen wollen, sollten wir einen nahen Damm sprengen und ganz Lordsholm in einer Flutwelle unter Wasser setzen.“