In Angesicht der Gefahr läßt der Krieger seine Tragegestellt von den Schultern gleiten. Schnell überdenkt er seine Optionen. Der Ashigaru wird voraussichtlich keine große Hilfe im Kampf sein. Die Bestie von der Gruppe wegzulocken, während sie weiterzieht ist aufgrund der einbrechenden Dunkelheit waghalsig. Die Gruppe könnte erneut angegriffen werden oder Kiku könnte sie im Dunkeln womöglich nicht wiederfinden. Auch der verletzte Träger machen ein Vorankommen nicht einfacher für die Gruppe.
"Bleib zurück und beschütze die Gruppe. Sollte ich es nicht schaffen den Bären zu besiegen, so mußt du dich in seinen Weg stellen und dieses Ungeheuer so lange aufhalten, daß den anderen die Flucht ermöglicht wird.", spricht Kikuchiyo zum Ashigaru in scharfen Ton während er vorwärtsschreitet und sein überlanges Schwert aus der Scheide zieht. Als es sich bis etwas über die hälfte zum Bären genähert hat läßt er einen herausfordernden Kampfschrei von sich hören, auch ohne wirkliche Hoffnung, daß der Bär von seinem aktuellen Opfer tatsächlich abläßt.
Der alte Ashigaru Krieger nickt, sein Blick zeugt von großem Respekt und er folgt den Befehlen des jungen Samurais ohne zu zögern. Mit einer Bewegung der Hand signalisiert er den Trägern Ruhe zu bewahren und nicht in Panik aus zu brechen.
Kikuchiyos Schlachtruf verhallt zwischen den Bäumen. Anders als erhofft scheint das Ungeheuer nicht von seinem gewälten Opfer ab zu lassen und würdigt den heraneilenden Krieger keines Blickes. Statt dessen lässt er erneut die volle macht seiner rechten Tatze auf den Ratling niederfahren - dieser versucht verzweifelt sich der Situation zu entwinden doch wird erneut schwer getroffen. Es gibt wohl nur eine Möglichkeit um die Aufmerksamkeit des untoten Bären zu bekommen, denkt sich der junge Samurai und stürmt mit erhobener Klinge und lautem tief aus der Lunge kommenden Schrei auf den Bären zu. Dieser scheint auch bei der Herannahenden Bedrohung immer noch mit seinem momentanen Opfer beschäftigt, sodaß Kikuchiyo auf keine Gegenwehr stößt und sein Schwert bedrohlich herniedersausen lassen kann. Das große No-Dachi schlägt auf den toten Bär mit solcher Wucht darnieder, dass die untoten Fleischbrocken wie trockene Blätter von einem Baum fallen und die darunter liegenden Knochen unter dem schweren Schlag ächtzen und knacken. Endlich wendet sich der schauerliche Bär von seinem Opfer ab und wirft sich auf seinen neuen Herausforderer. Unter schauerlichem Gebrüll kracht sein massiver Körper auf Kikuchiyo nieder die Wucht des Aufpralls kann der junge Samurai kaum abfedern und so muss er den Schmerz hinnehmen.
Der Ratling nutzt den Moment der Ablenkung um ausser Reichweite des Bärens zu robben und bleibt dann erschöpft liegen.
Eigentlich war es Kikuchiyos Plan gewesen den Bären vom Weg in den Wald zu locken. Dort sollte Kikuchiyo aufgrund seiner Beweglichkeit die Oberhand haben, doch der Schmerz der Wunde die ihm zugefügt wurde bringt ihn dazu eine andere Strategie zu benutzen. Der Scorpion-Samurai besinnt sich auf die Kraft welche ihm durch seine Krebsvorfahren zu teil wurde. Es ist eine rücksichtslose Kampfmethode in der Kraft aus den niedrigeren Instinken des Menschen geschöpft und in eine Art Kampfrausch verfallen wird. Wut, Hass, Überlebenstrieb, Wahnsinn, All dem läßt Kikuchiyo freien lauf.
Erneut gibt es einen Kampfschrei von sich, doch dieses Mal hört es sich anders an und könnte beinahe von einem wilden Tier stammen. Erneut wird mit den Nodachi ausgehohlt und auch den Bären eingedroschen. Der untote Bär scheint seinen Meister gefunden zu haben denn Kikuchiyos No-Dachi schneidet durch das untote Fleisch wie ein Messer durch in Pflaumenschnaps eingeweichten Reiskuchen. Doch noch ist der untote Bär nicht am Ende! Erneut bäumt er sich auf um sich zu Wehr zu setzen. Dabei setzt er seinen massiven Körper als Waffe ein und schmeisst sich gegen den mutigen Krieger. Beinahe entkommt Kikuchiyo dem Angriff, doch seine Wut benebelt seine sonst so klaren Sinne und lässt ihn nicht schnell genug reagieren. Mit Wucht trifft der untote Körper auf den Mensch. Unerbittlich setzt Kikuchiyo seine Hiebe fort, ohne den Versuch den Schlägen seines Gegenübers auszuweichen. Mit jedem Schnitt fallen mehr Scheiben verrottenden Fleischs von den Gliedmaßen des untoten Bären, Knochen bersten, nur das Blut fließt nur beim Samurai selbst. Dieser Kampf wird eine Probe der Zähigkeit der Kontrahenten. Unheilvolle Mächte der Finsternis gegen jugendlich Kraft.
Doch der Zombiebär hält den Hagel an Schlägen nicht mehr aus. Nachdem der rechte Arm schon abgetrennt neben ihm liegt, verpaßt Kikuchiyo ihm einen tiefen finalen Schnitt entlang des Halses und der Kopf kippt nach hinten über den Körper der Bestie. Noch ein paar Augenblicke steht der Bär noch da bevor er seitlich verknickt und keine Regung mehr von sich gibt. Blut umfliesst Kikus Waraji und mischt sich mit den kleineren Pfützen der Regenfälle und malt dunkelrote Wolken auf die grau braune Wasserflächen. Kikuchiyo gibt sich Mühe wieder zu beruhigen und aus dem Kampfesrausch zu gelangen, was auch nicht lange dauert. Etwas keuchend steht er in der oberen Schwertposition
[1] verharrend bereit dem Monstrum noch einen Schlag zu versetzen sollte dieses sich noch bewegen
[2].
Langsam senkt er das Schwert in eine weniger bedrohliche Position. "
Der Bär ist tot! Endgültig." ruft Kiku zurück zu seiner kleinen Reisegruppe. "
Die Gefahr ist gebannt." Danach schaut er zum Ratling und nimmt diesen in Augenschein ohne bedrohlich zu wirken. "Beherrscht du unsere du unsere Sprache", kurz überlegt er sich ob er sich seine Maske die er für die Reisen um seinen Oberarm gebunden hat aufsetzen sollte, entscheidet sich aber dagegen.