Eine bedauerliche, aber allerdings auch sehr nachvollziehbare Entscheidung. Da diese Runde jedoch alsbald ins Archiv gehen muss, möchte ich an dieser Stelle noch ein Feedback loswerden, auch wenn ich das erst Ende des Jahres bzw. im Dezember vorhatte. Entschuldige also bitte, lieber List, wenn dieses Feedback nicht alle Punkte umfasst, die ich eigentlich einbringen wollte und es ein bisschen kürzer ausfällt.
Und dieses Feeback wird das kürzteste sein. Aber das soll kein Ausdruck der Qualität der Runde sein, sondern ist einfach nur der Tatsache geschuldet, dass wir diese Runde in zeitlichen Maßstäben nicht so lange und so ausgiebig beackert haben.
Leider kann ich aufgrund der Kürze auch noch kein Feedback über Spannungsbögen geben oder wie ich die Story empfunden habe, da ich uns in den Ermittlungen noch relativ in den Anfängen wähnte, als ich meinen Rücktritt leider bekanntgeben musste. Etwas das mir aufgrund der nur kleinen Spielerschaft extrem schwer gefallen ist.
Aber ich kann von der Atmosphäre berichten und jene war für mich das Highlight dieser Runde, denn ich konnte mich in jeder Szene in das kalte, unbarmherzige, ja so schmutzige und harte Detroit reinversetzen. Und ich fand es im positivsten Sinne erschreckend. Deine bereitgestellten Links, der Text über die Polizeiarbeit in der Skid Row, die Einleitung, deine Art zu schreiben, und diese wortkarge, fast lakonisch-gleichgültige Welt mit den Noir-Elementen, sie haben mir sehr gefallen und habe mir das Vorstellen der Situationen leicht gemacht. Sie haben mich im Verbund mit meinen Charakter als einen Teil dieses schmutzigen Loches fühlen lassen und habe eine große Identifikation mit James Doherty entstehen lassen, der mir ansonsten als Charakter weit entfernt wäre, da ich alles andere als ein Fatalist bin. Dankbar bin ich auch für die Doppelrolle, die ich spielen durfte.
Meine Kameraden habe ich als sehr spannend empfunden und hätte gerne im Laufe des Spiels mehr über sie erfahren. Gerade Ian hat aufgrund seines Charakters einige Brisanz in mögliche Teameinsätze gebracht und ich habe mich auf diese Probleme gefreut, dasselbe galt für Macallan, als er noch Teil des Teams war. Mein Namensvetter bot auch einiges und hat durch die geografische Entfernung seines Charakters, so finde ich, einen interessanten Schachzug gewählt, denn er wirkte für mich wie ein belebender Fremdkörper innerhalb dieser Gruppe abgewrackter Detroiter und auch das im positiven Sinne, ohne gleich ein Strahlemann ohne Probleme zu sein, ganz im Gegenteil. Seine Andersartigkeit schuf eine sinnvolle Kontrastierung der Gruppe und entspann so einen ganz eigenen Reiz. Und gleichzeitig hat James es in seiner Darstellung geschafft, so empfand ich es, am ehesten und am direktesten als wirklicher Polizist durchzugehen. Ich habe gerne, auch wenn es nur ein kurzes Vergnügen war, mit diesem Team gearbeitet.
Ich hätte mich gefreut, hätte ich noch länger ermitteln können, gerade in dieser aufgespannten Problematik der Rassenfeindlichkeit, sozialen Problemen, Finanzwünschen und den privaten Problemen der Ermittler. Und ich glaube, dass es für mich einen besonderen Reiz dadurch gewann, dass es trotz des Spielortes Detroits und der 80er Jahre, sehr aktuell und sehr greifbar wirkte, gerade in den aufbrechenden sozialen Brennpunkten in der europäischen Politik und den Wirtschaftskrisen. Ja, es war trotz der 80er Jahre in Detroit eine Runde, die sehr nah am Zeitpuls war. Schade, dass sie so früh zuende gehen muss.
Beste und dankbare Grüße
James Doherty
Und zum Abschluss lass mich dir noch alles Gute für die Zeit der Abstinenz wünschen, List!