Ikari verbeugt sich tief und spricht: "Ich bin der Geist von Bayushi Kazue
[1] der ersten Tochter von Bayushi Kunio.
[2]" Blitzschnell durchforstet Isamu sein Gedächtnis nach dem Namen des Vaters. Die Bayushi Familie ist groß und auch wenn die beiden theoretisch blutsverwandt sein könnten, so kann Isamu dies zumindest beim Blick auf den eigenen Stammbaum ausschliessen. Aufgrund der Festungsruine und der Unbekanntheit diesen Ortes geht er jedoch davon aus, dass wenn hier mal eine Bayushi Familie gelebt haben sollte, dies so lange her ist, dass selbst die Existenz der Festung in Vergessenheit geraten konnte. Das wäre auch eine Erklärung dafür, warum ihm der Name Bayushi Kunio nichts sagt.
"Gut Kazue-chan, sprechen wir mit den Ahnen." sagt Isamu und begibt sich in den Raum zu den Türen des Schreins um sie zu öffnen. Es ist nur ein kleines Detail und dennoch ein entscheidender Fehler. Wahrscheinlich war er von der Anwesenheit des Geistes abgelenkt gewesen und so hatte er vergessen sich drei mal vor dem Schrein zu verbeugen ehe er die Türen öffnet. Denn genau wie vor dem Eingang in der Mauer, ist auch hier ein unscheinbares Bayushi Mon in den den steinernen Boden gemeißelt. Während Isamu nun also behutsam die beiden Schreintüren öffnet, bemerkt er nicht, wie er dabei die im Stachel des Skorpionschreins installierte Falle aktiviert.Stattdessen gleiten seine Augen ehrfurchtsvoll über die sieben, kleinen, steinernen Ahnen Tafeln, welche von einer hohen Schicht Staub und Spinnweben eingedeckt sind. Das seidene Tuch mit dem Bayushi Mon, welches im Hintergrund hängt, hat den Glanz seiner roten Farbe lange verloren. Die Schale für den Weihrauch ist ebenso unter dem Staub versteckt und der Schwertständer für das Familiendaisho und dessen goldenfarbene Verzierungen sind kaum noch zu erkennen.
Dann wird er plötzlich aus der Vertiefung gerissen. Ein leises Klacken ertönt und aus dem Stachel des Skorpions schiesst, von ihm völlig unbemerkt, ein Pfeil auf ihn herab. Plötzlich wird er von Ikari nach Vorne gegen den Schrein gedrückt. Dieser hat sich zum Schutz auf ihn geworfen und so trifft den Rokugo der Pfeil der eigentlich für Isamu bestimmt war.
Unbeeindruckt richtet sich Ikari auf während das Blut langsam aus der Wunde austritt. Entgegen Isamus Kenntnisse, packt Ikari den Pfeil mit beiden Händen und zieht ihn aus der Stelle zwischen Hals und rechter Schulter. Dabei verzieht er keine Miene und spricht zu Isamu: "Ihr müsst vorsichtig sein Bayushi-sama. Der Schrein meiner Familie ist geschützt." Ikari blickt ihn dabei eindringlich und zugleich wohlwollend an. Eine Tatsache die Isamu zumindest etwas irritiert, war der echte Ikari doch deutlich unnahbarer und distanzierter. "Seht euch den Schrein an," Ikari beginnt nun zu Schluchzen. "Er, er, er ist vollkommen verwahrlost! Wie, wie.." Ikaris Stimme wird immer lauter und schriller, besessen, wie die eines Wahnsinnigen: "
wie konnte wie konnte ich das zulassen?!" kreischt er so laut, dass es sogar noch Draussen zu hören ist und fällt dann, einem Schwächeanfall einer Frau gleich, zu Boden um dort wimmernd und zusammengekauert liegen zu bleiben.