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Autor Thema: Prolog - Eleder oder Hin und Zurück  (Gelesen 16619 mal)

Beschreibung: Für Zarishu (und Darelion) - abgeschlossen.

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Ksynthral

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #105 am: 02.03.2013, 13:48:47 »
Darelion und Zarishu schienen das Unheil der Fzumi-Mine immer genauer zu verstehen und zu begreifen: Hier gab es tatsächlich etwas zu tun, was viel Kraft und Mut von ihnen abverlangen würde. Ob sie dies allerdings alleine schaffen konnten war wirklich fraglich. Der Beschluss Athyra über den Zustand der Mine und ihre neuen Erkenntnisse zu informieren war gefasst und so verriegelten die beiden Entdecker die Mine vorerst wieder -in dem Wissen, dass ein Bretterverschlag eigentlich die falsche Maßnahme war - und kehrten zu Athyra zurück, die just in diesem Moment wieder um die Häuser herumtrat. Sofort legte sich ihr ein Lächeln auf die Lippen, als sie sah, dass Darelion und Zarishu lebendig vor der Mine standen und diese sogar schon wieder verschlossen hatten. Ihr Blick verfinsterte sich ein wenig, als sie auf die Leiche am Mineneingang blickte - doch sie wollte von den Entdeckern selbst hören, was vorgefallen war:

"Und, ihr gelöst - Rätsel - um Mine? Ihr erfahren was gesucht: Und, ihr armen Minenarbeiter gefunden, der tot? Ich mir gedacht schon Ähnliches..."

Darelion

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #106 am: 02.03.2013, 16:19:28 »
"Ja, Athyra. Keine Sorge, wir werden ihn würdig begraben. Darelion schob die in ihm aufkeimenden Gedanken und Fragen an Athyras Rolle als Hüterin zur Seite und lächelte warm und freundlich. Langsam zog er das Tagebuch hervor und hielt es in die Höhe.

"Dieses Tagebuch haben wir bei dem Mann gefunden. Es ist sorgsam geführt und wir denken, dass es die Vorfälle und auch das Unheil erklärt, das in der Mine lauert. Sie sind bei ihren Grabungen nach Salz und noch mehr Salz auf eine negative Sphäre gestoßen. Diese ist aktiv und in der Lage, Geister und Untote anzuziehen. Und es ist noch schlimmer. Sie kann solche Kreaturen auch aussenden. Wenn diese Quelle des Unheils oder ihr Hüter gefunden und vernichtet werden, wäre der Fluch gebrochen, der auf der Mine und auch auf deiner Heimat liegt, Athyra."
Unbewusst hatte der Lichtbringer fast die selben Worte gewählt, in denen er auch Zarishu seine Erkenntnisse mitgeteilt hatte, da sein aufkeimendes Misstrauen sich nicht gänzlich unterdrücken ließ.

Er atmete kräftig durch und fuhr dann fort "Der Bretterverschlag ist keine ausreichende Barriere gegen das, was in den Tiefen lauert oder noch gerufen wird. Athyra. Berichte uns bitte, wie oft und welche Art von Kreaturen aus der Mine an die Oberfläche dringen und ob sich daran in der letzten Zeit etwas geändert hat. Wir überlegen, Unterstützung zu holen, um diesen Frevel an der Natur zu beseitigen. Dafür kann jeder kleine Hinweis wichtig sein." Der Wanderer brach ab, da er seine Befürchtung, es bliebe nicht mehr genügend Zeit, Zarishus Plan umzusetzen, nicht laut aussprechen wollte.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Ksynthral

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #107 am: 04.03.2013, 13:51:00 »
"Ihn begraben, ja, bitte - es muss einer der Arbeiter sein. Ich nicht kennen ihn, er mir fremd... Und er auch nicht sehen besonders..."

Athyra musste sich bei dem Anblick der verrotteten Leiche wegdrehen und wand sich wieder Darelion und Zarishu zu. Sie nickte, doch als der Entdecker das Tagebuch hervorzog zuckte sie unwillkürlich zurück und trat einen Schritt beiseite - fast als wollte sie dem Buch ausweichen...

"Buch aus Mine? Teufelswerk - ihr mir nicht kommen zu nahe damit. Doch, doch..."

Sie stockte und erstarrte als sie die Neuigkeiten hörte, welche Darelion ihr nahe brachte:

"Das keine guten Neuigkeiten, aber das klare Information. Ich nicht gedacht, ihr finden so etwas in der Art. Hören sinnig an, Sphäre in Mine: Ich doch gesagt, böse Magie am Werk..."

Dann hörte sie den Worten des Mannes vor ihr weiter zu und schlussendlich:

"Wir müssen finden diesen Hüter, müssen vernichten: Ihr müsst ihn vernichten. Ich habe Angst."

Und in den Augen Athyras war tatsächlich genau eben jenes deutlich zu lesen: Furcht erfüllte sie.

"Ich sehe öfters Schatten aus der Salzmine heraufkommen. Nachts, erst ein Heulen, wie vom Wind, dann sind sie da... Seltsame ausgedorrte Schreckenswesen. Mit langen Gliedern und Zähnen wie Dolche, aber ihre Klauen sind das Gefährlichste, glaube ich... Haben zerrissen Herde von Ziegen, ich gehalten im Lager... In letzter Zeit nicht öfter, nein, regelmäßig kommen sie... Regelmäßig. Und ich euch erzählen von Vermutung, dass auch geben Ausgang auf anderer Seite von Berg. Dort, ich könnte mir das vorstellen, ebenso Schreckenswesen unterwegs: Aber ich glaube nicht an diesen anderen Ausgang. Vielleicht könnte euch aber hilfreich sein. Ich kann mir vorstellen, dass ihr tatsächlich Hilfe braucht. Ich kann euch nicht helfen, ich nicht gehen in Dunkelheit von Fzumi-Mine hinab... Ihr Freunde in Eleder?..."

Sie holte tief Luft und blickte die Beiden neugierig und fragend an. Der Bann war gebrochen, und Athyras Wille ebenso. Sie forderte die Entdecker geradezu auf in die Mine hinabzusteigen und sie von ihrem Fluch zu befreien...

Zarishu

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« Antwort #108 am: 12.03.2013, 22:45:03 »
Zarishu schien angestrengt zu überlegen, aber leider fiel ihr kein Kontakt in Eleder ein, der freiwillig in eine Mine gehen würde, um Untote in einer Mine zu jagen und diese seltsame Sphäre zu zerstören. Aber Hilfe würde sie in Eleder wahrscheinlich trotzdem bekommen, wenn auch nur indirekte bei ihrem Vorhaben. Letztendlich sagte Zarishu folgendes zu der Druidin:

"Ja, ich habe so etwas wie Freunde in Eleder, Athyra. Um ehrlich zu sein, sind es aber keine Personen, um Untote zu bekämpfen oder negative Sphären zu zerstören. Es sind 'Freunde', die dabei helfen könnten, die richtigen Leute in Eleder zu finden, die bereit sind den Kampf gegen Untote, diesen ominösen Hüter und die Sphäre aufzunehmen. Wenn Darelion und ich zwei mächtige Kleriker finden würden, die sich der Sache annehmen, würde ich mich gleich etwas sicherer fühlen beim Hineingehen in die Mine."

Dann wendete sich Zarishu direkt an Darelion und sagte zu diesem: "Wärt Ihr damit einverstanden, dass wir nach der Beerdigung so schnell es geht nach Eleder zurückreisen, Darelion? Ich weiß, ich verlange viel von Euch und es scheint vielleicht auch so, dass ich meine Anliegen mit viel Vehemenz verfolge. Aber glaubt mir bitte, dass mir diese Sache sehr wichtig ist. Wenn Euch einmal etwas am Herzen liegt, werde ich Euch zum Ausgleich ohne jegliche Widersprüche helfen. Außer es würde gegen meinen Glauben verstoßen, was ich mir aber bei Euch nicht vorstellen kann. Entschuldigt ansonsten, dass ich an dieser Stelle unsere Erkundungen nun unterbreche, aber ich hoffe, dass Ihr meine Gründe nachvollziehen könnt." 

Darelion

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« Antwort #109 am: 21.03.2013, 20:22:42 »
Der Lichtbringer blickte die beiden Frauen lange an, nachdem er ihnen aufmerksam gelauscht hatte. Er bedauerte sehr, dass die Druidin offenbar unter keinen Umständen bereit war, die Mine zu betreten. Das stand felsenfest, jegliche Überzeigunsgarbeit schien vergeblich.
Zugleich glomm ein Funken Freude in ihm auf. Sie würde sie nicht mehr davon abhalten, die Mine zu untersuchen, sondern sogar bestärken. "Natürlich bin ich einverstanden, Zarishu. Euer Versprechen habt Ihr ohne Not gegeben" Und das hättest Du wissen müssen, Zarishu. dachet der Elf spontan, unterdrückte den Impuls, den Glauben seiner Begeliterin auszunutzen. "Insofern bindet es Euch nicht. Ich hätte Euch ohnehin begleitet und denke, wir sollten schnellstens nach Eleder aufbrechen"

Darelion blickte gen Himmel udn verstaute rasch das Tagebuch in seinem Rucksack. Sie durften keine Zeit verlieren und dennoch wollte er sich von Athyra verabschieden. "Wir brechen jetzt auf, Athyra. Nehmt unser Versprechen, dass wir gestärkt und hoffentlich mit Begleitung zurückkehren, um die Sphäre zu vernichten. Gebt auf Euch und das Böse acht, was auch immer der Mine in der Zwischenzeit entsteigen mag."

Dann schulterte er den Langbogen und bedeutete Zarishu, ihm zu folgen. Nach Eleder.
 
« Letzte Änderung: 21.03.2013, 20:27:32 von Ksynthral »
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Ksynthral

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #110 am: 24.03.2013, 21:31:13 »
Die Sache war also entschieden, nach kurzer Bedenkzeit waren sich die beiden Entdecker einig. Und auch Athyra konnte sich mit dem Vorschlag Zarishus und der Zustimmung Darelions schnell anfreunden. Ob die Gefährten wieder kommen würden, darüber war sie sich zwar nicht sicher. Aber notfalls würde sie es hier sicherlich auch alleine weiterhin durchhalten. Es hatte ja schließlich schon einige Jahre mehr oder weniger gut geklappt. Die Fzumi-Salzmine also, ein weiterer alter Feind der beiden Entdecker also, wie der Galgenbaum einige Tage zuvor: Dieser Landstrich war Reisenden nicht unbedingt freundlich gesinnt und nun würden sie erneut einen beschwerlichen Weg auf sich nehmen. Aber reich dafür belohnt werden mit dem Luxus einer blühenden kleinen Handelsstadt: Eleder!

Doch Eleder hatte nicht nur seine schönen und positiven Seiten, wie die Gefährten wussten und sich später erstaunlich direkt zeigen würde. Sie verabschiedeten sich von der Hüterin der Mine und ihrem Dinosauriergefährten, füllten ihre Wasserschläuche und brachen alsbald auf. Noch stand die Sonne nicht ganz im Zenit und so war ein schneller Beginn ihrer Reise nach Westen gesichert. Sie würden sicherlich fünf gute Tagesmärsche unterwegs sein, bis sie an der felsigen Westküste Sargavas ankommen würden und die Stadttore von Eleder durchschreiten konnten: Bis dahin lag noch viel Ungewissheit vor ihnen...

Ein neues Ziel vor Augen machten sie sich also auf und folgten der alten Salzstraße zur Küste hin. Nach wenigen Stunden legten sie in der Mittagshitze eine Pause im Schatten einiger Bäume ein, berieten über das Geschehene und setzten dann ihre Reise fort.

Gegen späten Nachmittag, die Sonne zog sich schon hinter die entfernten Hügel zurück, und der Schrecken der Fzumi-Mine lag weit hinter den beiden Entdeckern, kam ihnen ein alter, klappriger Holzkarren entgegen auf dem ein gebückter Greis mit schütterem, weißen Haar saß. Er grüßte sie nicht, hob nur kurz die Hand und war dabei seinen Esel schnell an den Wanderern vorbeizutreiben...

Zarishu

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« Antwort #111 am: 27.03.2013, 18:36:49 »
Bei der Reise nach Eleder war Zarishu erstaunlich schweigsam. Immer noch fand die Späherin der Kundschafter es schade, dass sie nichts gegen diese riesige Zahl an Untoten unternehmen konnte und auf Hilfe hoffen musste, die ihr keinesfalls gewiss war. Sie erhoffte sich Hilfe von einem varisianischen Barden namens Silvio, der aber schon einige Zeit in Sargava war und die Stadt Eleder wie seine Vestentasche kannte. Der Barde sollte freilich nicht für den Kampf gegen Untote herhalten, sondern dafür sorgen, dass sie die richtigen Leute trafen.

Zarishu hob dann als sie den Greis traf auch nur kurz die Hand. Offenbar wollte der alte Herr nichts mit ihnen weiter zu tun haben und das akzeptierte die Keleshitin. Wenn Darelion sich nicht mit ihm unterhalten wollen würde, würde Zarishu einfach weiter des Weges gehen.
 

Darelion

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« Antwort #112 am: 27.03.2013, 20:37:34 »
Der Elf akzeptierte das Schweigen seiner Begleiterin ohne es zu kommentieren und verbrachte weite Strecken der Reise mit einer eingehenden Betrachtung der sie umgebenden Natur.
Wie Zarishu hob er die Hand, um den Greis zu grüßen, doch im Gegensatz zu ihr, rief Darelion den Mann an: "Zum Gruße, Meister Karrenfahrer. Kommt Ihr aus Eleder? Was gibt es neues in der Stadt?"
Der Lichtbringer war eienrseits höflich, andererseis auch innerlich froh, nach etlichen Stunden des Schweigens mit jemandem sprechen zu können, und so war das freundliche Lächeln echt, das er dem Greis schenkte.
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Ksynthral

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #113 am: 02.04.2013, 21:24:51 »
Silvio - der Barde mit dem strohblonden Haar und der engelsgleichen Stimme: Kein Eunuch und doch ein hervoragender Sänger. Und ein Kenner der Straßen und Gassen von Eleder. Er kannte die geheimen Wege durch den Juwelenmarkt und den Hafen - auch der untere Hafen war ihm nicht unbekannt. Seien es die noblen Gasthäuser für die reisenden Händler aus aller Herren Länder, oder aber die einfachen Arbeiter in ihrer Spelunke mit trinkfestem Wirt und derbem Gerede zu und zu. Wenn man auf den Ananasfeldern nahe Eleder von den süßen Früchten naschen wollte, ohne dafür dem Großbauern in saftiger Münze zu zahlen - der konnte Silvio fragen. Geschickter, wegekundiger Sänger: Kein Kämpfer, aber ein Kenner...

Zarishu hielt sich zurück und gedachte ihrer Kontakte - während Darelion dem alten Greis nicht nur den Gruß erwiderte sondern ihn auch ansprach...

"Zum Gruße. Aus Eleder, ja, es gibt Neues: Immer gibts es Neues in Eleder. Wanderer, hm?! Zieht ihr nach Eleder - dann passt auf die Freimänner auf: Sturm und Salz! Ich muss Weiter. Die Straßen sind gefährlich diese Tage... Gehabt euch wohl."

Der alte Mann ließ sich nicht wirklich auf ein Gespräch ein - doch auch er wusste die Regeln der Höflichkeit zu wahren. Antwortete wahrheitsgemäß und ernst auf die Fragen Darelions. Doch er fuhr weiter. Ignorierte die fragenden Gesichter der Entdecker - scheinbar hatte er etwas Wichtiges zu erledigen. Oder aber er hatte wirklich Furcht vor alledem, was hier unterwegs war...

Zarishu und der Lichtbringer schritten voran und setzten ihre Reise nach Eleder fort. Die Sonne sank hinter die Hügel im Norden und so langsam sollten sich die beiden Reisenden nach einem Nachtlager umsehen. Eine Herberge war weit und breit nicht in Sicht, aber südlich des Weges konnten sie ein kleines Lagerfeuer und eine Zeltstadt ausmachen. Vielleicht andere Reisende, vielleicht Gaukler, vielleicht Banditen - wer wusste das schon. Entweder hinzustoßen, oder ein eigenes Lager aufmachen am Waldrande nahe der Straße. Oder - einfach weitermarschieren, in die Nacht hinein. Auf der Straße war dies gewiss auch möglich, so man eine Lichtquelle hatte...

Darelion

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« Antwort #114 am: 04.04.2013, 21:01:45 »
Fast automatisch griff der Lichrtbringer auf seine angeborenen Fähigkeiten zurück und die Spitze seines Langbogens glomm auf, um den beiden Wanderern genügend Licht zu spenden, um ohne Mühe weiter voran schreiten zu können. Sorge, entdeckt zu werden hatte der Elf offenbar nicht, denn das tanzende Licht war weithin sichtbar.
Den eiligen Alten hatte Darelion schon verdrängt als er sich an Zarishu wandte. "Wollen wir uns zu dem Lager dort vorn begeben oder marschieren wir weiter?" Er fühlte sich keienswegs müde, dennoch hatte er die Erfahrung gemacht, dass es immer sicherer war, bei einer Gruppe zu lagern oder zumindest zu wissen, wer da lagerte.
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Ksynthral

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« Antwort #115 am: 07.04.2013, 11:14:17 »
Zarishu war sich nicht sicher, was sie wirklich wollte: Rasten oder Reisen. Die letzten Tage hatten ganz schön an ihren Kräften und der Besuch in der verfluchten Fzumi-Salzmine auch an ihren Nerven gezerrt - und dennoch, sie bestand darauf weiterzureisen. Sie wollte Eleder so schnell wie möglich erreichen, Kontakt zu Silvio aufzunehmen und nach tapferen Kriegern und vor allem Klerikern zu suchen, die ihnen womöglich helfen konnten: Der Fluch der Fzumi-Mine musste aufgehoben und das untote Gräuel in den Tiefen der steinernen Gänge vernichtet werden. Die Gefährten marschierten also, nach einer kurzen Abendbrotpause am Wegesrand - fernab des fremden Lagers - weiter in die Nacht hinein, folgten der Straße gen Westen, gen Eleder[1]...

Im Süden erstreckten sich die Ausläufer des lachenden Dschungels und von dem ein oder anderen Hügel war zu sehen, wie sich die untergehende Sonne als glühender Feuerball ins ferne Meer der Bucht der Verzweiflung hinabsenkte: Ob ihre Reise nach Eleder und ihr Rückweg zur Mine von Erfolg gekrönt sein würden vermochte noch keiner vorauszusagen. Der alte Mann jedenfalls hatte sie vor irgendeiner Revolte in Eleder gewarnt. Doch von dieser, ihrer Zielstadt waren sie noch einige Tagesmärsche entfernt: Das Land um sie herum blieb hügelig, überzogen von Steppengras und kleineren Baumgruppen - übersichtlich für eine Reise in der Nacht. In einen Hinterhalt würden sie so jedenfalls nicht geraten und Darelions Licht erhellte ihren Weg. Stetig schritten sie voran...

Die Nacht blieb ruhig, das ein oder andere Wildtier war in der Ferne im hohen Gras zu erkennen - aber keines behelligte die Reisenden. Auch kein Fremder oder gar Bekannter kreuzte ihren Weg. Ihre Reise durch die Nacht verlief ruhig. Schließlich gegen Morgen, einige Kilometer weiter im Westen setzten sie sich zu einem gemeinsamen Frühstück zusammen und ruhten aus. Der Marsch durch die Nacht war anstrengend gewesen, aber machbar. Doch die kommenden Tagesmärsche würden wieder und immer wieder an ihren Kräften zerren: Sie würden gemessen werden an ihrer eigenen Konstitution, ihrem Durchhaltewillen, ihrer Motivation: Sie wollten Athyra helfen und die Fzumi-Mine von dem Fluch befreien. Doch würde der Gedanke an das Gute ausreichen all diese Strapazen der langen Reise dauerhaft auf sich zu nehmen: Sie waren Entdecker und Forscher, immer auf der Suche nach Wissen und Reichtum, vielleicht konnten sie ihrer Reise noch einen anderen Grund geben. Eleder war ausreichend groß um für das ein oder andere Gerücht herzuhalten: Wer wusste schon, was sie dort erwarten würde...

Die nächsten Tage verliefen ähnlich wie der vorhergegangene: Ruhig, und ohne Zwischenfälle, einige Wanderer. Eine Gruppe Gaukler - alles nicht der Rede wert. Und schließlich kamen die Ananasfelder von Eleder in Sicht. Hier würden sie gemeinsam noch einmal Rast machen können, bevor sie dann Mauerseits durchqueren konnten: Und noch heute Abend Eleder erreichen würden! Das große Tor der Diomar-Mauer durchschreiten und endlich wieder in einer Herberge und einem ordentlichen Bett anstatt auf der offenen Straße schlafen: Die Reise war vollbracht...
 1. Musische Untermalung

Darelion

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« Antwort #116 am: 09.04.2013, 21:00:22 »
Die Reise hatte den Elfen ermüdet aber keineswegs erschöpft. Selbst neugierig auf Eleder und die Gerüchte um die Stadt und dennoch auf den Grund für ihr Hiersein fokussiert, blickte er seine Begeleiterin an.  "Wir sind nur hier, um Unterstützung zu erbitten, Zarishu. Athyra wird sicher schon auf unsere Rückkehr warten. Wen werden wir zuerst aufsuchen?"

Darelion wusste gerne, worauf er sich einließ und so blickte er Zarishu freundlich und dennoch durchdringend an. Sie hatte den ganzen Weg über nichts von ihren Kontakten in der Stadt erzählt und er vertraute ihr. Doch nun schien es an der Zeit, sich zu verständigen.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Ksynthral

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« Antwort #117 am: 10.04.2013, 10:32:29 »
Darelion und Zarishu setzten sich abseits des Weges auf einen alten, gefällten Ananasbaum - er hatte anscheinend schon öfters Reisenden für eine Pause gedient, seine Oberseite war ziemlich abgewetzt und bot eine gute Sitzfläche. Die beiden besprochen ihr weiteres Vorgehen: Eleder lag nun direkt vor ihnen! Die Zeit für erste Entscheidungen war gekommen...

Als Erstes würden sie dann wohl die Ananasfelder und das Viertel 'Mauerseits' durchqueren müssen. Das Elendsviertel der Stadt, es umschloß die koloniale Ansiedlung am Hafen. Gute anderthalb Kilometer reihten sich hier dicht an dicht stehende Lehmhütten von primitiver Bauart. Staubige und rattenverseuchte Straßen bilden den Weg durch das Zenj-Elendsviertel, wie es der Stadtmund gerne nennt. Hier lebt das Groß der Bürger von Eleder - und doch ist das Bild der Straßen geprägt von Bettlern, Obdachlosen, Hungernden und sogar Verbrechern! Kranke und Arme, wohin das Auge blickt - Krankheiten aus den Tiefen des Dschungels, aus der Hitze der Insektenbrut, aus dem Mangel an Hygiene: Kein schöner und angenehmer Ort. Wenn man den Arbeit hat in Mauerseits, dann am ehesten weit weg und knochenhart - Schindereien in den Salz- und Goldminen der reichen Sargaver. Die Fzumi-Salzmine beispielsweise war einer dieser Orte. Die Ananasfelder, die zumindest äußerlich ein freundlicheres Bild abgaben waren ursprünglich von den ersten Kolonisten als Nahrungsquelle angebaut worden. Inzwischen haben die Handelshäuser allerdings begonnen die Früchte für den Export im großen Stil zu kultivieren und die Bevölkerung aus Mauerseits als schwer arbeitende Pflücker auszubeuten: Da war es wieder, das Elendsviertel von Eleder...

Dann lag nur noch die Dimoar-Mauer zwischen ihnen und der eigentlichen Stadt - der Bereich, von dem man schon so viel gehört hatte und der Bereich, der momentan ihr eigentliches Ziel darstellte! In den Frühzeiten der Kolonialisierung, als Neu-Haliad fertiggestellt worden war, hatte der damalige Baron Cymdin Diomar, nach dem die Mauer schließlich auch benannt wurde, den Auftrag erteilt eine mächtige Verteidigungsmauer aus Granit zu errichten! Sie sollte der noch jungen Kolonie als Schutz vor der Wildnis und dem Dschungel dienen. Drei Tore verbanden das Innere Eleders mit Mauerseits und der Umgebung der Steppe - Zarishu und Darelion würden, wenn sie den geraden Weg nahmen, wohl durch das Grallustor die Stadt betreten und direkt in Neu-Haliad landen: die chelischen Vorfahren Eleders leben hier religiös und kulturell wieder auf - ein bunt gemischtes Viertel! Die Diomarmauer als Symbol des Triumphs für die Kolonialen, aber als Zeichen der Unterdrückung für die Eingeborenen, welche jenseits des Schutzwalls leben müssen...

Zarishu

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« Antwort #118 am: 16.04.2013, 16:47:02 »
Jeden Tag ihrer Reise nach Eleder suchte Zarishu ein paar Früchte zum Essen und etwas zu Trinken für Darelion und sie, um Proviant zu sparen.[1] Als die beiden Kundschafter endlich in Eleder ankommen, ist Zarishu froh darum, auch wenn für die Sarenrae-Anhängerin Eleder keine schöne Stadt. Es gibt so viele arme Menschen, die leiden müssen und vermutlich Reiche, die vermutlich immer wohlhabender werden ohne ihr Geld den Armen zu geben. Nach dem Auftrag mit der Fzumi-Salzmine nahm sich Zarishu vor einen Auftrag anzunehmen bei dem man sich einiges an Gold verdienen konnte, um die Ärmsten der Armen zu unterstützen. Die Keleshitin war sich allerdings nicht sicher wie viel Zeit ihr bleiben würde für dieses Unterfangen. Es konnte ihrer Meinung nach immer etwas überraschendes geben, was so guten Vorsätzen einen Strich durch die Rechnung machen könnte, zumindest ihrer Erfahrung als Kundschafterin nach.

Als Darelion sie so direkt fragte, sagte Zarishu ganz offen zu ihm: "Entschuldigt, dass ich Euch noch nicht über meinen Plan bezüglich der Suche nach geeigneten Leuten informiert habe. Ich will einen Barden namens Silvio aufsuchen, der sich hier in Eleder wirklich gut auskennt. Wenn es jemanden gibt, der mir passende Kleriker im Kampf gegen Untote in der Fzumi-Salzmine hier in Eleder empfehlen kann, dann er. Ich habe derzeit nicht viel Geld, weil ich- wie Ihr wisst Darelion- ja viel Geld in meine derzeitige Ausrüstung investiert habe. Aber ich werde Silvio schon eine passende Gegenleistung für sie eine Hilfe anbieten können, wenn es sein muss. Mit etwas Glück muss es ja nicht eine finanzielle sein. Wir beide sind ja eigentlich gute Kundschafter-Kollegen. Aber ich schweife etwas ab. Finden können wir ihn bestimmt im Sargavahaus im Viertel Hafenwärts. Dieses Haus ist eine Mischung aus Taverne und Laden zuzüglich einer Gaststätte im Obergeschoss, wie Ihr bestimmt schon wisst Darelion. Machen wir uns schnell auf den Weg dorthin, denn wer weiß, was sich mittlerweile bei der Mine abspielt während unserer Abwesenheit."
 1. Take 10 auf Überlebenskunst reicht dafür.

Darelion

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« Antwort #119 am: 16.04.2013, 20:50:59 »
Ein Barde also. Und dazu noch ein Kundschafter! Das gesicht des Lichtbringers hellte sich auf, denn von barden war immer viel neues zu erfahren und er nickte rasch als Zarishu zur Eile drängte. "Wohlan, dann lasst uns das Gasthaus aufsuchen. Meine Barmittel sind ebenfalls nicht üppig, für Speis und Trank wird es jedoch genügen. In welcher Kunst brilliert denn dieser Silvio?"

Darelion hatte von dem Mann noch nicht gehört und auch Eleder war ihm weitgehend fremd.  Und nach dem bisherigen Eindruck, den er von dem Ort hatte, würde er das wohl auch bleiben. Das Elend und die Armut waren nichts Neues für ihn und weckten seine sonst so drängende Neugier kaum. Viele Städte sind austauschbar. Kennt man zwei oder drei, kennt man auch die anderen zwanzig von der jeweiligen Sorte. Dennoch ließ seine Aufmerksamkeit für die Stadt und ihre Bewohner nicht nach, vielleicht gab es ja doch noch eine überraschende Wendung, die seine Hypothese in Frage stellen würde.
« Letzte Änderung: 16.04.2013, 20:51:39 von Darelion »
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

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