Die klassische Hag der westlichen Literatur ist erst einmal das westliche Phänomen der alte, hässlichen, oftmals malevolenten Hexe bzw. Frau im Gegensatz zur jungen, schönen, gutmütigen, wenn auch etwas naiven Heldin des Stückes. Es gibt sie ja auch noch mythologisch etc, gerade in der irisch-schottischen Mythologie, wo sie eben auch vor allem Gestaltwandler sein können.
Ob dies 1 zu 1 auf die mittelamerikanischen Mythologien zu übertragen ist, kann ich nur schwerlich beantworten, da ich mich dort noch nicht genügend eingelesen habe und mein Wissen auch ziemlich begrenzt ist.
Aber an sich denke ich auch, dass es den schaminischen Typus dort gibt und er auch abgedeckt werden kann. Besonders bietet sich die Hag dort als Dreamweaver an, da das Wort Hag aufgrund englischer Folklore mit dem Zustand der Halluzination in der sogenannten
Schlafparalyse verbunden wird. Sowas ähnliches wie der absolute Alptraum als Schlafzustand und die damit verbundene Mythologie gibt es in fast jeder Kultur (bspw. auch im alten Islam mit dem Dschinn). Die Hag kommt also an, sie verlässt dabei ihren Körper und ist somit eine mehr oder weniger ätherische Gestalt, setzt sich auf die Brust ihres Opfers und schickt ihm Alpträume. Sobald er erwacht, kann er sich für eine gewisse Zeit nicht bewegen, was sich hag-ridden nennt, oder heutzutage Schlafparalyse.
Stilistisch kann ich mir das also sehr, sehr gut vorstellen, gerade auch in diesem netten Bezug auf die halluzinogene Wirkung der Ayahuasca. Auch der Gestaltwandel kann dort sicher sehr passend sein und den kulturellen Rahmen dieser Runde unterstreichen, wenn Necahual sich eben in die kulturellen Naturbildnisse und Tierbildnisse dieser Runde verwandeln würde und nicht die klassischen Inkarnationen der Natur nehmen würde.
Mich begeistert deine Idee also.
Wie genau das ins Setting passen wird, kann ich natürlich nicht beantworten.