Runde 11
Doch so schnell ist der Gnom nicht tot zu bekommen, denn Conchobhar heilt sich ersteinmal mittels arkanen Gesang, während die erste Maat mit den Tränen in den Augen erkennen muss, dass sogar die Fischer im Beiboot nun tot sind.
Ascardia lässt sich währenddessen nicht aufhalten.
Schnell wechselt sie die Position in den Rücken des Fischers, der Dorin angegriffen hat und führt ihre Klinge in einer aufwärts Bewegung gegen den Rücken des Gegners.
Mit Erfolg, denn der nächste Fischer geht damit zu Boden, womit nur noch zwei weitere Fischer die Offizierin des Fischerbootes beschützen können.
Bhoron hatte sich wieder mal zurück gehalten und das Kampfgeschehen aus sicherer Entfernung betrachtet.
Einige wohl bekannte Gesichter versuchten sich an verzweifelten Aktionen um dem Tod zu entrinnen und einige andere bedienten sich Magie um sich zu heilen.
Bhoron stand weder Magie zur Verfügung, noch war er verzweifelt oder mutig genug um sich wieder ins Kampfgeschehen zu stürzen.
Er hat lieber in eine Tasche seiner Kleidung gegriffen und das Fläschchen betrachtet, das er im Lagerraum geklaut hatte.
Er weiß nicht was es bewirken wird, kam aber zum Schluss, das es ihm in dieser Situation nur behilflich sein könnte und wollte es trinken.
Soweit kam er allerdings nicht, denn der Zwerg hatte plötzlich das Gefühl, als würde ihm der Himmel auf den Kopf fallen, als eine große Masse an Steinen, Sand und Dreck auf das Schiff und Bhoron nieder stürzte und ihn sterbend zu Boden schickte.
Und auch nur, Sekunden später, stabilisiert er sich nicht und ringt um sein Leben.
Dorin geht einen Schritt Richtung Westen.
Er greift danach den Fischer mit seinem Entermesser an, doch dieser kann dem Hieb problemlos ausweichen.
Er schreit daraufhin zur ersten Maat des Fischerschiffes:
"Wollt Ihr als erste Maat wirklich Eure Leute sterben lassen, damit Ihr fliehen könnt? Ich werde kein Erbarmen haben und Ihr werdet Schuld an ihrem Tod sein."Doch ohne eine Reaktion zu erhalten.
Taeren findet sich in Port Peril wieder. Eine Stadt voller Abschaum, den die See ausgespuckt hat - oder der bereits von dort stammt. Meist Kinder von Hafendirnen und Seemännern, die in dunklen Gassen, Spelunken und Bordellen rumreiche Tage und Nächte verbringen und sich Geld damit verdienen, indem sie es anderen aus den Taschen ziehen. Hier mischen sich alle denkbaren und undenkbaren Aromen und Ausdünstungen zu einer Komposition zusammen, die jemandem, der so einen Anschlag auf die Sinne nicht gewohnt ist, sicher die Tränen in die Augen treiben würde.
Süße, stinkende Heimat.
Taeren ergibt sich den Eindrücken, die auf ihn einwirken. Er nimmt alles wie ihm Rausch wahr. Wilde, schmutzige Sauflieder, Geklirr von zerschmetterten Glasflaschen, dumpfe Schläge von Fäusten, die Kiefer brechen, Gekicher der Huren, die sich an sturztrunkene Freier heranmachen... Alles dringt zu ihm als läge ein dicker Schleier um ihn herum, der alles dämpft. Und es scheint auch so als würde er durch dichten Nebel wandern. Er fühlt nichts, keine Wärme, keine Brise, keinen Schmerz - als wäre sein Körper überhaupt nicht anwesend. Doch er riecht Rum, schmeckt ihn, spürt, wie er feurig seine Kehle benetzt. Und die vollbrüstigen Schönheiten, die vollkommen entblößt für ihn tanzen, lassen ihn den Rest der Welt vergessen.
Zufrieden mit dem was der Hexenmeister angerichtet hat, aber trotzdem stark angeschlagen durch den Zauber des Druiden, macht Khel noch einmal zwei weitere Schritte vorwärts und spuckt der Frau eine weitere eisige Wolke entgegen.
Doch die Offizierin des Fischerschiffes ist flink auf ihren Beinen.
Vier Fischer enden tot unter den Steinen und Geröll.
Der Druide spürt eine Ausgeglichenheit in sich.
Das Leben der Einzelnen interessiert ihn derzeit nicht.
Der Halbelf spürt auch wenig von den Wunden, die er durch den Zauber und die Waffe des Offiziers zugefügt bekam.
Blut beginnt sich in seine Kleidung zu tränken.
Noch sind es wenig Tropfen, aber viele weitere Wunden kann auch er nicht verkraften.
Als der Neuling Khel seinen Feueratem auf den kämpfenden Offizier ausgeatmet hat, bewegt sich der Druide näher.
Vielleicht ist es der Verlust des Undinen oder die Ungewissheit über den Zustand des "Säufers", Errérith ist nicht bei der Sache und seine Keule schlägt auf dem Boden des Fischerschiffes auf, statt den Gegner zu treffen.
"So viele Tot. Wollt ihr Ihnen folgen?", es sind nur wenige Worte, die der Halbelf ruhig ausspricht.
Ihm ist es egal, ob sein Gegenüber sterben oder leben wird.
Doch auch seine Worte bleiben unbeantwortet.
Stattdesssen straft die erste Maat Khel für sein weiteres Vorgehen und das viel zu nahe Kommen und schlägt ihn mit ihrer scharfen Stangenwaffe gezielt und tödlich verletzt nieder, während die Fischer Errérith Laurwen und Ascardia für ihre Taten strafen wollen, jedoch ohne Erfolg.