Der adelige Fürst der Finsternis Luis nickte zufrieden, als der Vertrag endlich beschlossene Sache war.
Denn er war froh das er endlich eine Pause bekommen würde - die Flucht und der Kampf gegen Gandon hatten ihn ausgelaugt.
Auch Iomine, Ochnar, Nicolas und Theodric schenkte der Mensch aus Westkrone nicht nur ein Nicken, sondern ein freundliches Lächeln, da sie nun mit dem Blut vereint waren.
Den fremden Abenteurern - scheinbar allesamt aus dem Norden der Inneren See - gegenüber schenkte er dabei nur kurz Aufmerksamkeit und machte es Nicolas kurz nach mit einem künstlichen Lächeln:
"Sir Luis vom Hause Almansor...", da Nicolas es war mit seinen Worten, welchen Luis die Fremden erst bemerken ließ.
Doch damit waren für Luis genug Worte gewechselt und das Benehmen und der Respekt aufrecht gehalten.
Sollte doch Iomine und Nicolas sich etwas neugieriger und fremdenfreundlicher als er erweisen.
Viel mehr interessierte sich Luis auf das, was vor ihm lag und was der Kardinal als Training bezeichnete.
Als Anwärter der Höllenritter wusste, dass Training das Wort für Schmerzen und Strapazen sein würde, wobei Luis hoffte, dass man ihm wenigstens eine bessere Rüstung - so schwer und dick für möglich - und eine gute Kriegswaffe - welche man mit beiden Händen führen müsste - für das Training und das Unterfangen geben beziehungsweise als Geschenk überreichen würde, denn mit einem Kettenhemd und ein paar guten Stoffen am Leib und ohne Waffe war Luis nicht sehr glücklich.
Direkt danach fragen oder bitten würde der Chelaxianer jedoch dem Anstand nach nicht.
Aber vielleicht würde man ihm ja den Wunsch von den Lippen ablesen können.
Falls nicht würde er Wohl oder Übel dennoch verraten, was er sich wünscht
[1]Und umso dankbarer war er als er seine neue schwere Rüstung (leider jedoch keine Ritterüstung wie früher vor der Gefangennahme) und den übergroßen Streitkolben von Lady Tiadora bekam.
Doch ersteinmal würde Luis sich mehr als einen Tag ausruhen, beten, etwas speisen und trinken sowie genügend schlafen und baden, um seinen Geist und seinen Körper von den Strapazen der letzten Tage zu erholen.
Und so vergingen für Luis die ersten beiden Tage, wobei er auch nach Grollhannes schaute und sich nach seinem Befinden informierte, sowie ihm noch ein weiteres Mal für die Rettung dankte.
Seine Dienerin ließ Luis dabei fast gänzlich und verwundernswerterweise links liegen, denn der Adlige vertraute solchen Dienern nicht - waren sie nicht meist die Schlagen ihrer Herrn oder Spione der Feinde.
Doch auch Theodric stattete Luis einen Besuch ab, bevor es zum Training am dritten Tag ging.
Luis hatte die Tage zuvor schon zusammen mit dem Kleriker und Priester des Asmodeus gemeinsam gebetet, während er den Rest nur beim Essen Gesellschaft leistete, denn Nicolas zum Beispiel war ja die ganze Zeit im Labor beschäftigt.
Und so bat Luis freundlich den Priester um ein Gespräch, um sich besser kennenzulernen und vielleicht erste Fäden der Freundschaft zu schnürren.
Der Beginn des Gespräches ging um Formalitäten, wie zum Beispiel Theodric zum Glauben an Asmodeus gekommen, wo er ausgebildet worden und wie er zum Kardinal gekommen war, wobei Luis auch von seinem Leben detailreich berichtete
[2] und sogar ab und zu zum Scherzen aufgelegt war.
Ein völlig anderes Gesicht also, da der Kleriker ihm mit Respekt begegnete.
Außerdem erzählte Luis ihm von seinen Taktiken im Kampf und sogar von seinen Schwächen.
Auch Gandon war dabei kurz noch ein Mal das Thema, sowie Luis unschönes Ende nun als Anwärter der Höllenritter.
Dabei konnte Theodric Zweifel raushören, ob Luis sich wirklich auf dem richtigen Pfad befinden würde, und sogar Zweifel am Kardinal konnte der Priester fast schon zwischen den Zeilen raushören, denn scheinbar war Luis etwas enttäuscht über seinen neuen Herrn und Meister, sowie seine charismatische Handlangerin, welchem Luis aus dem Weg gehen würde.
Wobei Luis nur indirekt nach dem Urteil des Priesters bat und stattdessen lieber fragte, wie eigentlich die Flucht aus dem Gefängnis in seinen Augen verlaufen war, da Luis das erfolgreiche Ende ja nicht mitbekommen hatte
[3].