Luis nahm die wütende Belehrung des Kardinals gegenüber der Tieflingdame nicht ohne Schadenfreude war, denn das zum einem der verhasste Knappe nur daran hatte glauben müssen (womit Luis Drohung diesem gegenüber nun einem wahrgewordenen Versprechen glich) und zum anderen die Hexe, welche nicht Asmodeus allein treu und seine Meinung nach schon mehrfach aus der Reihe getanzt war, einen gehörigen Anschiss bekommen hatte, war ganz in seinem Sinne.
Zumal Luis sich durch die Maßregelung ihres Meisters nicht angesprochen fühlte und deswegen keine Spur von Furcht, sondern eher Zufriedenheit zeigte.
Eine Zufriedenheit, welches zu einem teuflischen Grinsen wurde, als mit dem Blut von Timeon er und seine Gefährten gesegnet wurden.
Denn auch wenn dieses Band ihn nicht jedem gegenüber glücklich machte, so war diese Weihe durch das Blut des dummen Jünglings und die Tatsache, dass er nun zum neunten Knoten gehörte, Ehrung und ein pures Gefühl von Stolz und Glück.
Denn der neunte Knoten war besser als alle anderen Knoten - schließlich war die neunte Hölle auch die höchste Hölle.
Wer waren jedoch die anderen Knoten?
Wer der Knoten vorallem der achten Hölle, denn als Mann aus Westkrone hatte er da seine Vorurteile.
Der Antipaladin selbst schwieg dabei aber weiter, denn Worte waren nicht nötig: Sein dankbarer und stolzer Gesichtsausdruck gegenüber dem Hohepriester sprach Bände.
Während der Teufel ihn kalt ließ, denn Luis hatte in seiner Heimat oft genug Teufel schon gesehen.
Als am nächsten Morgen der neunte Knoten sich erneut bei ihrem Herrn und Meister einfinden sollten, war Luis wieder ein Mal einer der Ersten, welcher auf den Einlass mit seinen Paktverbündeten wartete, gewesen.
Der Auftrag, besser gesagt die beiden Aufträge, ließen Luis seine Stirn runzeln, denn der Chelaxianer fragte sich, wie man durch solch ein Chaos, welches man entfacht, eine höhere Ordnung erschaffen könnte.
Zumal Grottenschrate chaotischer und dummer Abschaum waren und nicht die Kinder von Asmodeus.
Doch nur kurz, denn der Kardinal würde wohl wissen, was er als Hohepriester des Ersten von ihnen verlangt.
Scheinbar bedurfte es erst einer Reinigung des Landes, bevor Talingard in neuem rechtschaffend Glanz erblühen kann - zu Ehren des Götterteufels.
Trotzdem blieben seine Sorgenfalten bestehen, denn der Gedanke daran den Feind zu infiltrieren, war nicht gerade ein freudiger Gedanke.
Denn dieses Unterfangen war gefährlich, gefährlicher als die Prüfungen, welche die Gruppe als Test haben bewältigen müssen, und konnte schnell für viele tödlich enden.
Vorallem um Grollhannes sorgte sich Luis, denn er bezweifelte, dass der Oger für solch eine List raffiniert genug wäre.
Doch der ehemalige Höllenritteranwärter würde einen Teufel tun, den Auftrag sowie den Plan und die Worte seines Meisters in Frage zu stellen.
Stattdessen nickte er akzeptierend, während er sein Glas ebenfalls erhob in Richtung des Kardinals und seiner Paktverbündeten, daran anschließend als alle ebenfalls begannen zu trinken ebenfalls daran mehrfach nippte und verneigte sich dann wieder wie immer weiterhin so tief er konnte - selbst jetzt noch, als es nicht mehr nötig war.
Das Kichern und Lachen von Iomine nahm er dabei kaum mehr wahr und fachsimpelte in Gedanken, ob dieser Wein aus seine Heimat stammen könnte und falls ja aus welcher Gegend.
Nicolas Geschenk hingegen, brachte Luis dazu ein ehrliches Lächeln dem Alchemisten entgegen zu bringen, denn er war seinem Paktgefährten wahrlich dankbar für die beiden Tränke
[1], und ließ nach ewiger Zeit seine Stimme sogar einmal wieder hören:
"Vielen Dank, mein Glaubensbruder Nicolas!
Lasst uns dieses Land befreien und es mithilfe von Sakkarot und unserem Glauben, dem einzig wahren Gott Asmodeus zurückgeben!
Auf den Krieg!
Auf den Sieg!
Heil Asmodeus!", um nach diesen fanatischen Worten sein Glas endgültig zu leeren und anschließend die Tränke an sich zu nehmen.
Anschließend wartete Luis darauf, wer sich den Geldbeutel und das Lehmsiegel nehmen würde.
Zur Not würde er beides an sich nehmen, wie auch die Winterkleidung.