Luis wurde aus seiner Teilnahmslosigkeit bis auf die wenigen Gespräche, welcher er noch aufrecht gehalten hatte, und seine Gedanken gerissen, als plötzlich Arkil zurückkehrte und eine kurze klagende Rede schwung, wobei der Schattenbeschwörer sogar einen Grottenschratschädel präsentierte.
Luis musste sich in seinem angetrunkenen Zustand ein Lächeln und dummes Grinsen verkneifen, wie auch einen Kommentar zu Sache, denn irgendwie glaubte der Antipaladin dem Schattenbeschwörer die Geschichte nicht ganz, während er seinem Harndrang ersteinmal nachging und unter dem Tisch sich erleichterte.
Sicher, man sollte sich mit niemanden im Nessusknoten anlegen, selbst nicht mit Arkil, doch der Chelaxianer glaubte Arkil auf keinem Fall, dass er den Anschlag des Grottenschrat alleine mit dem Tod bestraft hatte.
Diese Drecksarbeit musste wahrscheinlich sein sonderbarer Vertrauter für ihn verrichtet haben, denn außer sich überall raus zu reden, ein paar Zauber wirken zu können und zu provozieren konnte Arkil nicht viel - vorallem nicht im Kampf.
Trotzdem war Luis mehr als nur gewarnt nicht wie bei Gandon mit Arkil den direkten Konflikt zu suchen, sollte es dazu kommen, denn dies könnte schwieriger werden als beim dreimal verfluchten Halbling.
Aber Luis hatte diesen Weg sowieso nicht vor, aber eine Warnung war dennoch gut zu wissen.
Umso beruhigter war der Wiscrani außerdem, dass der Gastgeber weiterhin auf ihrer Seite stand und durch den Todschlag nicht wütend wurde, auch wenn Luis sichtlich etwas enttäuscht war, dass seine Worte von Sakkarot vorerst unbeantwortet blieben.
Genauso wie in ihm eine gewisse Sorge aufkeimte, dass die selbsternannten Menschenjäger nur Tod und Chaos über das Land bringen würden, anstatt nur die Diener der Ritterdirne zu vernichten.
Was hätte Asmodeus von einem Land ohne Bewohner, welche ihm dienen könnten?
Wäre dies nicht wie aus einer leeren Flasche Wein zu trinken einfach sinnfrei?
Jedoch so weit wollte Luis seine Sorge und aufkommenden Fragen nicht weiter stricken und fand sich in der Zwischenzeit auch schon im Zelt der Herrführers Sakkarot wieder.
Doch selbst dieser mächtige Krieger. welcher sich nun als einziges Mitglied des ersten Knotens vorstellte, konnte nicht lange für ihre Sicherheit garantieren.
Etwas, was Luis erneut sehr verunsicherte, denn schnell würde die Horde Chaos verbreiten, statt in geordneten Bahnen gelenkt und benutzt zu werden - vorallem, wenn Sakkarot sterben sollte.
Dann hätte man das Gute mit dem Chaos ausgetrieben.
Etwas, was ihn als ehemaligen Höllenritteranwärter sehr bedenklich vorkam, denn nur Moloch selbst würde barbarischen Mob dann noch aufhalten können.
Ohne auf die Worte des goblinblütigen Asmodeusanhängers und Mitglied des Avernus-Knotens einzugehen und seine Bedenken offen zu äußern, zumal Luis die Frage schon beantwortet hatte, blieb Luis vorerst weiterhin schweigsam.
Doch der Alkohol war wie Cayden Cailean Priesterinnen eine launische Dirne und lockerte am Ende doch Luis Zunge zu einer in ihm brennenden Antwort mit zwei ernst gemeinten Fragen:
"Eure Armee sollte schon ein paar Bewohner übrig lassen, Sakkarot - einzig wahres Mitglied des Avernus-Knotens!
Denn wer soll die Lehren des ersten Gottes verfolgen und befolgen, wenn das Land ersteinmal das Unsrige wieder ist?
Eure niederen Artgenossen?"
Mit Sorgenfalten blickte Luis vorallem zu Sakkarot, Ochnar und Nicolas, aber auch zu Jegor, bevor sein Blick besorgt und ernst zugleich auch zu Arkil und sogar zu Birisera wanderte.
Iomine ließ er jedoch unterbewusst aus, denn eine Dienerin der Reiter würde sich über das Ende Talingards wahrscheinlich freuen.
Aber ersteinmal sollten die restlichen Mitglieder des Nessusknoten ebenfalls die Frage beantworten.
Luis war gespannt auf die Antworten - auch auf eine Antwort von Jegor, sofern dieser überhaupt sich ebenfalls angesprochen fühlte.