Es war bereits vier Uhr als die sechs Reisenden mit ihren Tieren das Nordtor der Stadt Falkrest passierten und über die Steinbrücke trabten, die an dieser Stelle über den Karvur gebaut worden war. Obwohl sie schon sehr alt sein musste, erfüllte sie dennoch ihren Zweck. Die Stadt mit all ihrem Gestank, ihrer Armut, ihrer Ungerechtigkeit, aber auch ihrer Sicherheit, ihren Gaststätten und warmen Kaminfeuern lag nun hinter ihnen. Knarzend schloss sich das schwere Tor und machte ihnen mit einem Mal bewusst, dass sie von nun an auf sich allein gestellt waren. Sie würden allenfalls noch ein paar Stunden haben, ehe die einbrechende Dunkelheit die Straße vor ihnen verschlucken würde.
Nachdem sie Falkrest hinter sich gelassen hatten, kamen die Abenteurer gut voran. Die alte Zwergenstraße war löchrig, aber fest und bot ihren Pferden sicheren Halt. Auch das Wetter stellte sie keine größeren Probleme, denn sie mussten zunächst nur der Straße folgen. Anfangs sah es nördlich der Stadt nicht viel anders aus als südlich von ihr. Es gab auch am Nordufer des Flusses noch einige Gehöfte, Felder und Waldschneisen, sodass sich den Gefährten für einen Moment der Eindruck aufdrängte, es sei hier auch nicht wilder oder gefährlicher als auf der anderen Seite. Dieses Bild änderte sich jedoch schon nach einer halben Stunde als sie die erste Hügelkuppen überquerten. Die Häuser und Felder werden zunehmend weniger und bald ist die Straße zu beiden Seiten nur noch von dichtem Nadelwald umgeben. Das monotone Geklapper der Hufe der Pferde ist das einzige, was die nun herrschende Stille durchbricht. Nach einer weiteren Stunde waren sich die Abenteurer sicher, dass sie die menschliche Zivilisation nun endgültig hinter sich gelassen hatten. Kein Haus, kein Zaun, kein Feld zeugte hier noch von ihrer Anwesenheit.