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Autor Thema: Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht  (Gelesen 35763 mal)

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Xanxus Sel'Feyren

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #240 am: 28.08.2013, 16:38:46 »
Xanxus wischt sich den Schweiß von der Stirn und kann sich ein siegessicheres Grinsen nicht verkneifen.

"Brilliant! Ich wusste das es funktioniert!
Schnell, wir haben wenig Zeit! Helft mir den Körper wieder anzuketten, dann ist der Tanar'ri vollkommen hilflos. Ihr Narren musstet das Gefäß in das der Externar gebunden war ja zerstören und das hätte uns fast das Leben gekostet. Glücklicherweise konnte ich das Scheusal temporär bannen, doch hebt euch euere Dankesbekundungen für später auf, der Zauber wird nicht lange anhalten.
Schnell jetzt mit dem Schmiedwerk! Thorwald, Thuldarak, ans Werk! Kettet die Kreatur so fest ihr könnt, wenn sie nochmal ausbricht kann auch ich euch nicht mehr helfen!"


Der Elf macht läuft unruhig auf und ab und ringt die Händ, macht jedoch keinerlei Anstalten selbst Hand anzulegen.

Mimir

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #241 am: 28.08.2013, 16:43:30 »
Mimir fährt Xanxus aufgebracht an.

"Ihr wollt diese Abscheulichkeit am Leben lassen?! Seht ihr denn nicht was dieses Monster hier angerichtet hat? Wir reden hier von einer Monströsität aus dem Abgrund! Nichts, aber auch gar nichts an diesem Wesen steht im Einklang mit der Natur!
Ich sage wir vernichten es solange wir können! Es ist an diesen Körper gefesselt, nicht wahr? Dann sollte ein gut gezielter Hieb den Dämon endgültig vernichten! Es ist unsere Pflicht dieses Übel aus der Welt zu schaffen und weiteren Schaden abzuwenden!

Thorwald, Alea, ihr seid doch meiner Meinung oder?"

Alea Risdan

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #242 am: 28.08.2013, 18:22:00 »
Alea blickt Xanxus kurzzeitig finster an. "Diese Kreatur ist eine Abscheulichkeit von jenseits des Grabes! Ich werde diese Kreatur in ihr Grab zurückschicken. Ihr könnt danach gerne ihre Leiche untersuchen, wenn wir seine unheilige Existenz hier beendet haben. Alles andere ist nicht im Sinne meines Herrn und auch nicht im Sinne unserer Mission. Wir kamen hierher, um das Böse zu vernichten, nicht um es gefangenzunehmen. Ihr könnt gerne seinen Toten Körper untersuchen, doch solange diese Kreatur lebt, ist sie gefährlich.", stimmt sie Mirmir ohne zu zögern zu.
Bastardschwert:
Nahkampf+5
1w10+1 Schaden

Thorwald Felsenblut

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #243 am: 28.08.2013, 19:04:24 »
Der wahnsinnige Elf will doch tatsächlich den Dämon am Leben halte. Thorwalds Kommentare zu dem Ansinnen des Neulings fallen bissig aus: "Der Dämon soll also für ein Experiment herhalten. Das Fesseln des Dämons hat ja die vergangenen Jahrhunderte gut funktioniert. Ich habe mein Versprechen gegeben das Böse von diesem Ort zu vertreiben und daran werde ich mich auch halten."
Viele Zwerge wahren einst diesem Dämon zum Opfer gefallen und der Krieger kann kein Verständnis dafür aufbringen, den Feind am Leben zu lassen.

Thorwald Felsenblut

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #244 am: 30.08.2013, 19:28:13 »
Für Thorwald ist eine etwaige Diskussion darüber, dieses Dämon am Leben zu halten beendet, bevor sie richtig begonnen hat. Was hatte dieses Wesen einst seinem Clan angetan? Die schrecklichsten Vorstellungen darüber, scheinen dem Krieger inzwischen wahr gewesen zu sein. Der eigene Anführer des Clans, der größte alle Schmiede, hatte sich gegen die eigenen Brüder gestellt. Aus irgendeinem Grund, war der Dämon damals nicht getötet worden.
Doch für Thorwald Felsenblut ist klar, dass dessen Existenz ihr Ende finden müsste. "Haltet Abstand!", spricht er klar und deutlich und fokusiert seine ganze Kraft in einen Schlag. Die Axt in seinen Händen kracht hernieder auf einen Feind, den der Zwerg zuvor noch nie erlebt hat.[1]
 1. Coup de Grace - 63 (SG 73 Zähigkeit)

Demiurg

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #245 am: 31.08.2013, 13:17:13 »
Als Thorwalds Axt den Untoten beinahe zerteilt, blitzt das abyssische Lodern in den Augen hell auf und ihr hört den markerschütternden Todesschrei des Dämonen in euren Köpfen widerhallen. Der Körper des untoten Zwergen wird von einem inneren Glühen erfasst. Risse bilden sich auf der brüchigen Haut des Untoten, reißen auf und legen das Feuer des Dämonenabgrunds frei, das den Körper des toten Zwerges rasend schnell erfasst. In einer Stichflamme verbrennt der Körper und lässt nur Asche zurück. Der Dämon ist zerstört[1].

Und damit auch die von ihm gefangenen Seelen freigegeben. Weiße, durchscheinende Geister lösen sich aus der Asche des Dämonen und bahnen sich ihren Weg ins Freie. Die Konturen sind schwach, doch ihr meint die Gesichter der gefallenen Zwerge zu erkennen. Einzig ein Geist manifestiert sich vor euch und nimmt eine erkennbare Gestalt an. Es ist der Zwerg, der vormals an den Monolithen gefesselt war. Es ist der Geist von Fiur Hraun, Sohn des Alrik Felsenblut, der Bruder Durgeddins. Seine Züge zeigen Frieden, auch wenn es von Trauer überschattet ist.

Eine milde, tiefe Stimme erklingt in euren Köpfen.

"Frei. Endlich. Bei Moradin, ich hatte nicht mehr zu hoffen gewagt, den Klauen der Kreatur entrinnen zu können. Gefangen im eigenen Körper. Gekettet an den widernatürlichen und verdorbenen Geist des Dämonen. Wann brach mein Wille, wann zerfiel mein Fleisch? Ich musste zusehen und konnte nichts tun. Nichts. Oh Bruder! Es war deine Axt, die mich fällte und dein Befehl, mich an den Felsen zu schmieden. Du hast mich dem Abgrund überlassen."

Die Züge des Zwergen verhärten sich, um sich der Trauer zu erwehren.

"Aber ich bin frei. Durch das Blut meines Blutes. Tretet vor, Krieger, nennt euren Namen und hört mich dann an. Als die Axt meines Bruders meinen Schädel spaltete und mein Geist Moradin verwehrt wurde, nur um dem Dämonen einen Wirt zu geben, schwor ich, Fiur Hraun, Sohn des Alrik Felsenblut, beim Blute meiner Ahnen und im Beisein der Moradinsaman, dass der Fall meines Königs, meines Bruders, gerächt werde und ich Durgeddin selbst vor Moradin schicke, auf dass dieser seiner Seele gnädiger sein möge, als mein Kummer es vermag."
 1. 2.000 Erfahrungspunkte für jeden!
« Letzte Änderung: 31.08.2013, 13:17:36 von Demiurg »

Thorwald Felsenblut

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #246 am: 01.09.2013, 20:06:16 »
Thorwald hatte seine ganze Wut über die Taten des Dämons in seinem Schlag konzentriert. Als der Krieger nun den Todesschrei vernimmt spürt er zwar ein Schaudern, aber im Nachklang der Stille große Erleichterung. Solch ein Wesen zu bezwingen, das so viel Unglück über die Mitglieder seines Clans gebracht hat, erfüllt den Zwergen mit Erleichterung.

Die Axt in seiner Hand sinkt langsam zu Boden. Thorwald Felsenblut atmet einmal tief durch, während er mit größer werdenden Augen die freigelassenen Seelen erblickt. Einer der Geister spricht den Krieger an. Hraun, Sohn des Alrik Felsenblut, kann nach Jahrhunderten endlich seinen Frieden finden.

"Hrunnar Thorwald dwarkar Felsenblut son. Meine Axt spaltete zwar euren Körper, aber sie soll eurer Seele die Einkehr in die ewige Schmiede bringen. Welch Geist einst den großen Durgeddin zu seinem Abfall brachte, wisst ihr wohl besser, als ich es erahnen kann", spricht Thorwald Felsenblut zu seinem Vorfahren.

Demiurg

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #247 am: 02.09.2013, 15:50:10 »
Der Blick des Geistes wird milder, als Thorwald seinen Namen nennt.

"Also hat der Clan unseren Fall überlebt. Moradin sei Dank. Ich fürchtete das Schlimmste, als wir in die Tiefen dieser Finsternis hinabstiegen und uns gegen alle Gesetze unserer Ahnen versündigten. Grämt euch nicht. Ihr habt nur die sterblichen Hüllen derjenigen zerstört, deren Seelen durch den Dämonen gebunden waren und die nun dank euch frei sind, in die ewige Schmiede einzukehren.

Ich selbst kann nicht eher ruhen, bis mein Schwur erfüllt und mein Bruder der Gande Moradins übergeben ist. Der Dämon verriet ihm, wo er die Schattenschmiede finden würde und mein Bruder führte die letzten Überlebenden an diesen Ort."


Ernst ruhen die Augen des Geistes auf Thorwald, als er fortfährt.

"Ihr habt mich eben erst befreit, junger Krieger und doch ist es unsere Pflicht, unseren König aufzuhalten. Da ihr lebt, scheint er sein Ziel nicht erreicht zu haben, aber die Schande unseres Clans muss gesühnt werden. Bekennt, Hrunnar Thorwald dwarkar Felsenblut son, werdet ihr mir helfen, Durgeddin gegenüber zu treten?"

Thorwald Felsenblut

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #248 am: 02.09.2013, 16:32:04 »
"Der Clan lebt noch heute und wacht seit Jahrhunderten über diesen Ort", antwortet Thorwald Felsenblut dem Geist. Durgeddin, der einstige Meisterschmied und König irrt noch immer ruhelos durch dieses Gewölbe. Welche Gefahren werden die Gruppe erwarten. Der Krieger selber kennt den berühmsteten alle Zwerge seines Clans nur aus Erzählungen und Berichten vergangener Tage. Vielleicht wäre es besser gewesen, hätte Thorwald einst besser zu gehört, wenn die Ältesten des Clans von Durgeddin berichteten.

"Ich habe geschworen das Böse von diesem Ort zu vertreiben und damit die Schmach und vor allem die Schuld zu beseitigen, die meine Vorfahren einst auf sich geladen hat. Das Durgeddin noch immer hier wandelt verheisst nichts gutes, aber ich werde mich ihm entgegenstellen, um zu verhindern, dass er die Schande unseres Clans vergrößert."

Thorwald spricht laut und kräftig die Worte gerichtet an den Geist von Fiur Haun, den Bruder des Königs. Doch die Worte sind nicht allein an ihn gerichtet, sondern der Krieger spricht damit auch die anderen aus der Gruppe an, die mit hinabgestiegen sind an diesen Ort, an dem so viel Böses einen Platz fand.

Demiurg

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #249 am: 02.09.2013, 16:54:49 »
Dankend antwortet der Geist.

"So sei es, Hrunnar Thorwald dwarkar Felsenblut son. Und ich, Fiur Hraun, Sohn des Alrik Felsenblut, schwöre hier an dieser Stelle bei Gorm Gulthyn, dem Fürsten der Eisernen Maske, dass ich euch begleiten werde. Sei mein Körper die Axt und ihr der Arm, der sie führt. Verlasst nun diesen Ort. Die Schattenschmiede liegt im Norden, tief begraben in der Schattenkluft."

Mit diesen Worten löst sich der Geist in eine silbrige Wolke auf und fährt in Thorwalds Axt. Wie von magischer Hand kerben sich zwergische Runen in das Metall und hüllen die Axtklinge in silbrigen Schein[1].
 1. Hrauns Vergeltung gewonnen!Siehe Drachenhort/ Magische Gegenstände
« Letzte Änderung: 02.09.2013, 18:53:54 von Demiurg »

Xanxus Sel'Feyren

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #250 am: 02.09.2013, 18:06:54 »
Xanxus starrt verblüfft auf Thorwalds Axt.

"Was? Nun sagt mir nicht... es ist in eurer Waffe? Wie habt ihr das gemacht?"

Xanxus umrundet Thorwald und beäugt die Axt mit zusammengekniffenen Augen, dann kramt er hastig ein in helles Leder gebundenes Büchlein hervor und macht sich mit einem Kreidestift Notizen.

"Wisst ihr überhaupt was ihr da in den Händen haltet? Ein beseelter Gegenstand ist ein höchst machtvolles Objekt und mit konventionellen Methoden kaum herzustellen! Derartige Objekte verfügen über ein Eigenleben, Intelligenz, Verstand. Sie können mächtige Verbündete sein, aber nehmt euch in Acht! Wenn der innewohnende Geist euch nicht gewogen ist wird er sich gegen euch wenden!

Thorwald Felsenblut

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #251 am: 02.09.2013, 19:15:19 »
Thorwald sieht und spürt, wie sich die Waffe in seinen Händen verändert. Nicht nur zwergische Runen erscheinen auf der Axt, auch das Metall, aus dem die scharfe Axt einst geschmiedet wurde, scheint sich zu ändern. Der Krieger macht einige kurze und kraftvolle Schwünge und nickt zufrieden.

Argwöhnisch hingegen betrachtet er den Elfen, der ihn umrundet und Notizen in ein Büchlein schreibt. "Der innewohnende Geist ist einer meiner Vorfahren. Sein Ziel und mein Ziel sind das selbe", erklärt Thorwald Felsenblut. Die Hinweise des zauberkundigen Elfen nimmt er zur Kenntnis. Der Krieger hat sich selber bislang noch keine Gedanken über die Intentionen Flur Hrauns gemacht, aber momentan sieht er sie als übereinstimmend mit den seinen an.

"An diesem Ort haben wir unseren Auftrag erfüllt. Meine Ahnen können ihren Weg in die Ewige Schmiede antreten. Andorath braucht nicht länger über diesem Ort zu wachen. Doch auf Mitglieder eines Kultes sind wir nicht getroffen. Auch Hakon sind wir nicht begegnet. Dabei begehrte er wohl Einlass in diesen Ort. Vielleicht haben wir Glück und er braucht Zeit um seine Kraft und seine Gefolgsleute einzusammeln. Aber es kann auch sein, dass sie schon von unserem nächsten Ziel der Schattenschmiede wissen, während wir noch nicht aufgebrochen sind."

Mimir

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #252 am: 03.09.2013, 16:23:12 »
Mimir denkt laut:
"Die Schattenschmiede in der Schattenkluft also? Das klingt nach keinem guten Ort. Doch woher soll Hakon davon wissen? Wie ihr schon sagtet, Thorwald, sind wir ihm bis jetzt nicht über den Weg gelaufen. Das ist alles sehr mysteriös, findet ihr nicht?"

Der Druide entlässt das beschworene Krokodil aus seinem Dienst und wirft dann ebenfalls einen Blick auf Thorwalds veränderte Waffe.

"Euer Vorfahr steckt nun in dieser Axt? Ich weiß nicht was ich davon halten soll, das klingt nicht gerade nach dem natürlichen Lauf der Dinge, eher nach finsterer Hexerei an rastlosen Seelen.
Ich verstehe das diese Verbindung für euch eine besondere Bedeutung hat, doch muss ich Xanxus ausnahmsweise zustimmen: Seht euch vor! Ein Geist bleibt ein Geist und ob das blasse Abbild der Person die er einmal war auf unserer Seite stehen mag oder nicht, vergesst nicht das ihr es mit einer widernatürlichen Kreatur zu tun hat! Wie sehr das Wesen auch den Lebenden ähneln mag, ist es doch eine gequälte Seele die sich ihrer selbst und ihres Umfeldes nur eingeschränkt bewusst ist.
Ich werde nicht zusehen wie es euch und uns in das Verderben führt, Thorwald. Ich sage das nicht um das Andenken an eure Ahnen zu besudeln, sondern lediglich zu unserer eigenen Sicherheit, bedenkt das bitte.

Mir scheint das Bezwingen des Dämons hat mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Wenn wir Licht in das Dunkel bringen wollen führt uns die nächste Station unserer Reise wohl an den von der Erscheinung genannten Ort. Wir sollten an das Tageslicht zurückkehren und Andorath bericht erstatten."


Demiurg

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #253 am: 04.09.2013, 10:59:41 »
Und so machten sich die Gefährten wieder auf den Weg zurück an die Oberfläche. Sie hatten den Dämonen vernichtet, doch die Stimmung war gedrückt. Statt auf Antworten, sind sie nur auf noch mehr Fragen gestoßen und der Hauch des Todes, der über diesen tiefen Hallen lag, tat ihr übriges. Thorwald spürte Xanxus neugierigen und Mimirs argwöhnischen Blick in seinem Rücken und auch der Zwerg selbst wusste noch nicht, was er von der beseelten Axt zu halten hatte. War es seine Pflicht, nun erneut ins Ungewisse aufzubrechen und alles zu riskieren? Bis vor wenigen Stunden hatte er angenommen, dass Durgeddin, der legendäre und viel gerühmte Schmied und König seines Clans, ein Held war. Nun offenbarte sich vor ihm eine traurige und verstörende Geschichte von Hass, Niedertracht, Verrat und Fall. Was würde sein Clan sagen, wenn er ihnen diese Geschichte erzählen würde? Das Selbstverständnis des Clans gründete fast in der Geschichte Durgeddins. Er hatte den Clan damals gegen die nie enden wollenden Angriffe der zahllosen Schrecken verteidigt. Als er auszog, den Angriffen ein für allemal ein Ende zu setzen und nie wiederkehrte, gingen alle davon aus, dass er als wahrer Held gefallen ist. So berichteten es zumindest die Lieder der Skalden. Nun wusste Thorwald, dass sich Durgeddin mit Dämonen eingelassen hatte und dafür seinen eigenen Bruder geopfert hatte. Durgeddin hatte diesen Ort sogar eigenmächtig verschlossen und die Krieger seines Clans angewiesen, die Siegel zu bewachen, doch nicht, um die Welt vor den Schrecken dieses Ortes zu schützen, sondern um seine eigenen Untaten auf ewig einzuschließen. Es war alles nicht richtig. Zu gerne würde Thorwald einfach vergessen, was in diesen Hallen geschehen war, doch das Gewicht der Axt in seiner Hand zeigte ihm, dass er das nicht konnte. Er hatte einen Weg zu gehen. Er würde steinig werden und an so manchem Abgrund vorbei führen, aber er wusste, dass er ihn gehen würde.

Es dauerte lange, bis ihr endlich wieder zu dem Tor kommt, an dem Andorath euch verabschiedete. Ihr nehmt die letzten Stufen und blickt in die Armbrüste von Andorath und zweier Söldner von Coates Truppe. Als sie euch erkennen, nehmen sie die Waffen allerdings schnell wieder runter und Andorath rennt voller Freude auf euch zu.

"Bei Moradin, ihr lebt! Und steigt aus den Tiefen wieder empor! Habt ihr den Schrecken gebannt? Ist die Aufgabe erfüllt?"

Andoraths Blick ist auf die silbrige Axt Thorwalds gerichtete und Ehrfurcht liegt in seiner Stimme.

"Habt ihr? Habt ihr unseren König gefunden?"


Thorwald Felsenblut

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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht
« Antwort #254 am: 04.09.2013, 16:31:37 »
Thorwald Felsenblut schwirrt noch der Kopf von all den Eindrücken, die er in den letzten Stunden bekommen hat. Er registriert die ablehnende Haltung des Elfen und des Druiden und kommt selber ins Grübeln, welchen Bund er mit Durgeddins Bruder geschlossen hat. Doch für den Krieger ist auch klar, dass er den Weg zu Ende gehen muss. Sein Clan hatte viel Schuld auf sich geladen, aber Thorwald ist keiner, der leichtfertig auf halber Strecke aufgab, nur weil Schattenschmiede und Schattenkluft düstere Vorahnungen bei einigen Gruppenmitgliedern hervorrief.

Der Zwerg freut sich, als er nach dem langen Rückweg wieder in das Gesicht des Schmiedes blickt. Auf die Frage weiß er keine leichte Antwort. So atmet der Krieger kurz durch und blickt Anorath fest an: "Wir haben dem Dämon gegenüber gestanden, der diesen Ort verfluchte. Viel Leid hat er einst verursacht und mit der Hilfe aller konnten wir ihn zerstören und die Seele viele unsere Ahnen fanden Eingang in die Ewige Schmiede."

Der rotbärtige Krieger senkt einen Moment den Blick. Er will den Schmied nicht anlügen, aber auch nicht zu viel erzählen in Gegenwart der Söldner, die Thorwald nicht kennt. Als seine Augen wieder ins Gesicht Andoraths schauen, blickt er ernst und setzt seinen Bericht in der Sprache seines Volkes fort: "Der Schrecken ist von diesem Ort gebannt. Doch den König Durgeddin haben wir an diesem Ort nicht gefunden. Nur Spuren eines grausamen Kampfes vor langer Zeit, in dem Bruder gegen Bruder kämpfte. Getroffen haben wir den Geist Fiur Hrauns, Sohn des Alrik Felsenblut und Bruder Durgeddins. Er und andere Spuren berichten von einer Verbündung des Königs mit dunklen Mächten. Der Meisterschmied und Anführer hat sich in die Schattenschmiede in der Schattenkluft zurück gezogen."

Thorwald unterbricht an dieser Stelle seine Rede, da er die Worte erstmal sacken lassen möchte. Er weiß, wie es ihm ging, als er erkannte, welche schlimmen Bündnisse seine Vorfahren schlossen und sich Bruder gegen Bruder wandte.

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