Er eilte durch den Wald, wie er es schon seit jeher tat. Dieser Wald war jetzt seine Heimat und nur wenn er in ihm unterwegs war, fühlt er sich wirklich lebendig - ganz besonders, wenn er allein war, wie jetzt. Dann konnte er wirklich mit seiner Umwelt verschmelzen, mit Haut und Haar spürte er sich in die Wildnis ein und ließ sich ganz und gar fallen. Seine Schritte lenkte er nicht mehr bewusst, sondern er ging, wohin seine Füße ihn führten. Er genoss diese Freiheit, nun da der Krieg gegen die Drow sich seinem Ende näherte. Endlich würde es Frieden geben, dann würde er endlich auch die Zeit haben diesen Wald so gut kennenzulernen, wie seine alte Heimat den Hochwald.
Doch noch war er Soldat. Er mochte nicht mehr Truppen kommandieren, wie unter der Führung von Daried Selsherryn in Duathamper, aber dennoch war er Soldat. Seine tagelangen Feldzüge durch die Wälder, waren so etwas wie eine Patrouille, auch wenn sie ihn oft viele Meilen von Myth Drannor fort führten. Er glaubte nicht, dass andere Elfen jemals diesen Teil des Waldes aufsuchten, denn dafür reichten die Truppen noch lange nicht aus. Die meisten Kräfte waren durch den Kampf im Elfenhof und die Belagerung der Minauthfeste gebunden und das, was übrig war schützte die Stadt und ihre Bewohner. Solange der Mythal noch nicht vollständig wiederhergestellt, musste die Truppe immer zahlreich sein. Also war es an Männern wie ihm diese entlegenen Teile des Waldes im Blick zu behalten. Es war eine unmögliche Aufgabe, aber er tat, was er konnte. Er rechnete nicht wirklich damit, hier auf ernsthafte Gefahren zu stoßen. Die Zhentarim waren geschlagen, Hillsfar war zerstört und die Drow hatten hier niemals Fuß gefasst.
Doch dann entdeckte er die Bäume und die Spuren. Es kostete ihn nur Sekunden, um zu erkennen, dass dieser Ort vor kurzem von Wesen durchquert worden war, die auf zwei Beinen gingen und ihren Spuren zu Folge, waren es keine Menschen oder Elfen gewesen, sondern etwas deutlich größeres. Er war sich unsicher, ob er direkt zurück in Richtung Myth Drannor aufbrechen sollte oder ob er besser nach den Urhebern dieser Spuren suchen sollte, um genauere Informationen liefern zu können. Doch diese Entscheidung wurde ihm abgenommen, denn das Geräusch war unüberhörbar. Es war eine kehlige Stimme, die Worte sprach, die er nicht verstand. Doch sie brachte ihn dazu sich umzuwenden. Angst breitete sich binnen Sekunden auf seinem Gesicht aus, denn, das was er sah übermittelte ihm eine deutliche Botschaft: Myth Drannor war in Gefahr, seine neue Heimat, seine Welt wurde von schlimmerem bedroht als Drow. Er wollte weglaufen, aber bevor er seine Beine bewegen konnte explodierte die gesamte Welt in brennenden Schmerzen. Dann wurde es schwarz um Raerth Jidolon.