Die Elfen verlassen dankend den Helden des Schattentals, um die dringend benötigte Ruhe im Gasthaus "Zum Alten Schädel" zu bekommen. Sie nutzen diese Zeit um ihre Geister wieder zu regenerieren, damit sie wieder die Kraft hatten, die sie brauchten, um Magie zu wirken. Schließlich würden sie bald eine Etappe ihrer Suche hinter sich bringen und wer wusste schon, was sie erwarten würde, sobald sie das Ritual von Nezras vollendet hatten.
Nachdem sie alle ausreichend ausgeruht waren, machten die fünf Elfen sich nach einem kurzen Zwischenstopp bei Rosbro, der ihnen eine Kopie der Karte überreichte auf zur Burg Krag. Die Feste war nach den Kämpfen um das Schattental wiederhergestellt und neu bemannt worden, sodass auch zu der späten Stunde noch Männer und Frauen die Tore und Wälle bemannen. Dank des Briefes von Rosbro ließ man die fünf Elfen auch zu dem Schrein vor, der sich in den Kellern der Festung befand. Dort entdeckten sie ein Symbol, das ihnen sehr gut bekannt war, einen zerbrochenen Pfeil über einer Träne, das Zeichen des Shevarash. Dieser Zugang zum Unterreich war bereits dem Nachtjäger geweiht worden, auch wenn ihn keine seiner Diener bewachten.
Der Marsch durch das Schattendunkel erwies sich zwar als beunruhigen und in gewisse Weise spannend, schließlich wandelten die fünf Elfen auf den Spuren der Männer und Frauen, die das Schattental von der Besetzung durch die Zhentarim befreit hatten, aber gleichzeitig war er auch angenehm ereignislos. Schließlich erreichten die Elfen den großen See vor dem Eingang zum Drow Stützpunkt. Von hier konnten sie bereits die Steinmauer auf der anderen Seite sehen, doch die Teleportationsmagie der beiden Arkanistinnen brachte sie sicher auf die andere Seite dieser Barriere. Die Luft an diesem Ort roch alt, immerhin war sie nicht mehr allzu sehr in Bewegung geraten, seit Torinkas mit seiner Magie den Zugang versiegelt hatte.
Die Elfen erkundeten den Stützpunkt und stießen auch auf die verwesenden Überreste der Drow, die hier unten erschlagen worden waren. Schließlich gelangten sie auch in die Tempelkammer, die Rosbro ihnen geschildert hatte. Dieser Raum wurde von einem gewaltigen Mahnmal aus schwarzem Obsidian dominiert. Die Elfen konnten nur vermuten, worum es sich einst gehandelt hatte, doch jetzt sahen sie eine hoch aufragende schwarze Säule auf der das Symbol des Shavarash prankte. Sie erinnerte ein wenig an einen Henkersblock, denn am Fuß der Säule lag der abgetrennte Kopf eine Dunkelelfe, deren Gesicht zu einer zornigen Fratze verzerrt war. Einst hatte dieser Kopf zu einer Statue der Lolth gehört, doch auch dieses Heiligtum war dem Shevariten zum Opfer gefallen.
Aber allzu lange hielten sich die Elfen auch hier nicht auf, denn aus Rosbros Erzählungen wussten sie, dass es noch weitere Räume in diesem Stützpunkt gab und dass einer von ihnen ihr Ziel für sie bereit hielt. Nachdem sie die ehemalige Folterkammer der Drow durchquert haben, erreichen sie ihr Ziel. Ein kleiner rechteckiger Raum, nur wenige Quadratmeter groß. Die Geheimtür, die zu diesem Raum führte, war noch immer geöffnet und auch die steinernen Kisten und der hölzerne Tisch befanden sich noch immer hier. Aber ansonsten hatten die Helden des Schattentals diesen Ort geplündert. Aber es war etwas zurückgeblieben, das die magiekundigen Elfen instiktiv spüren konnten. Ein leichtes Kribbeln breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. Das Gewebe schien förmlich von dem Ereignis berichten zu wollen, das hier stattgefunden hatte. Jetzt ist Nezras Theorie endgültig bestätigt, aber es würde sich zeigen, ob der Leichnam den Elfen mit seinem Ritual wirklich das gegeben hat, was sie brauchen, oder ob er seinen Beinamen doch treu geblieben ist.