Kurz stärken sich Mirrasshi und Kaska mit dem Kaktuswasser und den Beeren, welche die Tabaxi von ihrer kurzen Suche mitgebracht hatte. Das Abendlicht verblasst derweil immer weiter, während Tezcas Haupt jenseits der Steppe versinkt, lange würden sie kein Tageslicht haben und Mirrasshis magische Kraft hatte ihnen nur für wenige Minuten Licht beschert.
Und so eilen die die katzenhafte Jägerin und die kleine Halblingsfrau gemeinsam durch die Steppe, in der Hoffnung einen Unterschlupf für die Nacht zu finden. Das Licht versiegt bald gänzlich und nur ein schwacher Neumond erhebt sich nach der heutigen Sonnenfinsternis, welcher nur wenig Licht auf Mutter Maztica hinab wirft. Doch Kaska folgt dabei mit ihrem scharfen Blick, mit welchen sie selbst in völliger Finsternis sehen kann, den Spuren der flüchtigen Gefangenen aus Cordotl.
Gleichzeitig bemüht sie sich ihre eigenen Spuren zu verwischen oder erst gar keine zu hinterlassen. Eine einfache Aufgabe, denn ihre zarten, krallenbewehrten Füße hinterlassen kaum Abdrücke, ebenso die kleine, zarten Füße der Halblingsfrau. Beide sprechen wenig miteinander und konzentrieren sich ganz auf die Umgebung, vor allem Mirrasshi muss sich auf die schwache Silhouette der Tabaxi konzentrieren, welche ihr den Weg durch die Dunkelheit weist.
Eine seltsame Situation für die beiden, unerwarteten Weggefährten, welche sich noch nicht recht einzuschätzen wissen ...
Doch entdeckt Kaska etwas Unerwartetes ... inmitten der Steppe erhebt sich ein kleines Wäldchen, einer Oase gleich in dieser kargen Ödnis. Und es ist klar, dass sich dort dann auch Wasser befinden muss und auch Nahrung womöglich. Zumal auch die Fußspuren hinein führen, welche Kaska die ganze Zeit verfolgt hat. Neugierig setzen beide ihren Weg fort.
Die Bäume stehen dicht gedrängt und zartes Gras bedeckt den Boden, als die beiden das Wäldchen betreten. Doch schon nach wenigen Metern werden sie auf Stimmen aufmerksam und bemerkten Licht zwischen den Bäumen. Beide sind wahre Meister darin sich lautlos und ungesehen zu bewegen und so nähern sie sich der Licht und Geräuschquelle vorsichtig an.
Versteckt zwischen den Bäumen erspähen sie ein kleines Dorf.
[1] Neun einfache Hütten, die sich rund um ein größeres Haus und eine Feuerstelle gruppieren. An dieser sitzen wohl die Jäger des Dorfes versammelt, speisen zu Abend und reden miteinander. Wenn die beiden es recht verstehen, so scheint es als diskuttierten sie darüber diesen Ort zu verlassen, um dem Untergang Nexals und dem Feuer des Zatal zu entgehen.
Ein warmes Feuer, ein Dach über dem Kopf und womöglich sogar Nahrung wartete hier auf sie.
Aber würde eine solche Dorfgemeinschaft zwei derartig exotische Wesen in ihrer Mitte willkommen heißen?