Regentropfen hängen auf den Heidekräutern entlang des Weges, und der Wind hat sich nach dem stundenlangen Wolkenbruch endlich beruhigt. Die ganze Nacht musste Hennen durchwandern, da sich ihm auf den endlosen Feldern nur blattlose Baumgerippe als Unterschlupf boten.
Schlamm klebt an seinen durchnässten Stiefeln, hochgespritzt bis an die Hosenbeine, und auch jetzt noch watet er durch aufgeschwemmten Matsch, der gestern Nachmittag noch eine Landstraße war.
Eine rote Sonne hebt sich vor ihm, vor ihr die Silhouetten einiger niedriger Häuser. Die Hauptstadt ist noch weit, doch das hier könnte Jundra sein oder Ornheim oder Envas, eines der vielen, umliegenden Dörfer.
Der Duft von Regen liegt noch in der Luft, und auf einem der kahlen Bäume abseits des Weges zwitschert ein Vogel. Er scheint der Erste zu sein, der sich daran erinnert, dass es eigentlich Frühling ist.