• Drucken

Autor Thema: [IG] Part 1: Der letzte Wille  (Gelesen 91434 mal)

Beschreibung: Das Testament des Petros Lorrimor

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Dana Gray

  • Beiträge: 1295
    • Profil anzeigen
    • Federwelten
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #630 am: 06.03.2014, 23:08:55 »
Doch sobald Ichabod Platz nahm, sprang Dana auf, denn sie hielt es nicht mehr aus, still zu sitzen. Ihre angeschlagene Verfassung rächte sich kurz mit Schwindel auf diese Aktion, dies konnte sie jedoch überspielen, weil ihre Worte mit Sicherheit eine andere Art von Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Hatte Dana, während Ichabod gesprochen hatte, teils mit einem Lächeln reagiert – zum Beispiel auf die Erwähnung ihres Verlobungstags –, waren seine letzten Sätze wie Funken gewesen, die ein Feuer in ihr entfacht hatten. Eigentlich wollte sie nicht schon wieder mit ihrem Mann streiten, aber sie war aufgrund des Gesprächsthemas etwas emotional und reizbar.

„Noch ist nicht viel passiert, was wir nicht noch rückgängig machen könnten?“, wiederholte sie  aufgebracht und mit einer Spur Zorn.
„Damit fasst du also all das zusammen, was wir gemeinsam erlebt und miteinander geteilt haben, und sprichst gleichzeitig von ewiger Liebe? Oder ist es in Wahrheit der Schwur hierzu, dem du dich verpflichtet fühlst, ohne noch mit dem Herzen dabei zu sein? Denn ich habe den Eindruck, dass du mir dasselbe Geständnis gerade entlocken möchtest – vielleicht nur um dir selbst eben dies abzunehmen, obwohl zu behauptest, anders zu empfinden. Ich suche keinen Weg, mich aus meinem Treuegelübte zu winden – oder denkst du, es würde mir schwer fallen, mich daran zu halten, weil ich mich nach anderer Gesellschaft als der deinen sehne?“
Sie wusste um seine Eifersucht, was andere Männer betraf, aber es ließ sie frustriert mit den Zähnen knirschen, dass es Anschein machte, als ob er sie beeinflussen und bezüglich der Entscheidung in eine bestimmte Richtung drängen wollte – nämlich indem er beteuerte, sie zu lieben, aber andererseits ihr auch eine Trennung schmackhaft machen zu wollen. War es das, was er eigentlich wollte?

Dana tat mit verschränkten Armen einige Schritte im Raum, wobei sie Blickkontakt auswich, während sie weitersprach:
„Ich liebe dich mit jeder Faser meines Körpers“, stellte sie dann klar, nun eher traurig als grimmig, wobei ihre Stimme zunehmend wieder ruhiger wurde.
„Mein Herz hat immer dir gehört, also verschone mich bitte mit weiteren Angeboten oder Aufforderungen, unsere Verbindung aufzulösen, wenn dies nicht dein eigener Wunsch ist, denn ein drittes Mal werde ich nicht ablehnen.“
Dies auszusprechen, ließ sie kurz seufzen. Es schmerzte und verletzte sie, dass er nach der versuchten Rückgabe seines Eherings Friedhof nun wieder mit diesem Thema anfing. Sie hatte eigentlich gehofft, etwas in der Art nie wieder von ihm zu hören.

„Ich will dich zurück, ja“, fuhr sie nickend fort und lächelte einen kurzen, verzweifelten Augenblick. „Es wäre wohl schwer, das nun zu leugnen, und das möchte ich auch gar nicht. Ich hatte nie vor, unsere Ehe zu beenden, was auch nie meine Lippen verlassen hat.“
Nein, dazu hing Dana zu sehr an Ichabod. Sie liebte ihn, auch wenn er es ihr nicht immer leicht gemacht hatte. Er wollte ihre Trennung nicht weiter thematisieren, und Dana hielt es ebenfalls für überflüssig, darüber zu diskutieren, denn das hatten sie schon zur Genüge getan, bevor sie vor drei Monaten nach Caliphas aufgebrochen war. Allerdings war es genau dieser weitere Schritt der Trennung, den es durchaus noch zu besprechen gab – was sie auch für wichtig hielt.

„Ich hatte ebenfalls nicht vor, größeren Abstand von dir zu suchen, dennoch ist es dazu gekommen. Nach dem Nehmen unserer Auszeit war die trotzdem andauernde Streiterei aber nur situationsbedingt ein Tröpfchen, dass das Fass zum Überlaufen brachte – ein Auslöser und nicht der eigentliche Grund, warum ich meinen Koffer gepackt habe. Es ist wohl Ironie, dass ich ähnlich dachte wie du:
Ich habe dich freigelassen. Ich habe dich freigelassen, weil ich den Eindruck hatte, dass du nicht wusstet, was du eigentlich willst – du warst so außergewöhnlich sprunghaft und unentschlossen –, und auch, weil ich nach wie vor den Eindruck hatte, dass ich dir lästig sei und du lieber Ruhe vor mir hättest.
Ich habe mich unsicher gefühlt“
, gab sie zu, „hatte Kummer und ich war nach dem letzten Streit sehr wütend, also habe ich mir eine Fahrt nach Caliphas organisiert und dich mit meinem Gepäck in der Hand und der plötzlichen Ankündigung, abzureisen, vor vollendete Tatsachen gestellt. Tatsächlich hatte ich nicht vor zu gehen. Hättest du dich mir in Weg gestellt, ein einziges Mal so entschlossen, wie ich es mir gewünscht hätte, um um mich zu kämpfen und mich von dieser lächerlichen, überstürzten Dummheit abzuhalten, wäre ich geblieben – ich wollte doch, dass wir wieder glücklich miteinander werden. Aber das hast du nicht. Also bin ich diese Kutsche gestiegen und, obwohl es mir das Herz gebrochen hat, konnte ich einfach nicht umkehren.
Es tut mir unendlich Leid und ich bin dir dankbar, dass du mir verzeihen willst. Und ich will dir verzeihen.“


Sie pausierte kurz, bevor sie weitersprach:
„Ich weiß, ich bin manchmal reizbar und impulsiv, aber, ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich zurückgekehrt wäre. Ob ich nach Aashügel gereist und dich gesucht hätte.“
Dana hielt an, Ichabod noch immer nicht ansehend, sondern stattdessen mit dem Rücken zu ihm gewandt stehend und die Wand anstarrend, und atmete schwer aus.
„Drei Monate dem Wartens auf ein Lebenszeichen und in der Hoffnung, du würdest mir zeigen, dass dir noch etwas an mir liegt, sind eine lange Zeit, jedoch war ich selbst eigentlich noch nicht bereit, dich wiederzusehen oder einen ersten Schritt zu tun.
Ich war besorgt, du würdest mich zurückweisen, und das hätte ich wohl nicht ertragen.“


Ichabod Crane

  • Beiträge: 685
    • Profil anzeigen
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #631 am: 07.03.2014, 00:14:45 »
Und die ungewollt harten Worte von Dana verfehlten nicht ihr Ziel.
Denn Ichabod wirkte hart getroffen - härter als durch eine Orkkeule, härter als einer Todschläger einer der Rausschmeißer, welche ihn vor wenigen Tagen in eine der viele Kneipen von Aashügel vor die Tür setzen mussten und noch härter als Brann es mit seiner Faust tuen könnte.

Der Schurke rang um Worte, während seine Brust bebte und sein Herz fast sprang, denn dies Reaktion hatte er nicht erwartet, sodass er den Tisch fest breitarmig umklammern musste, um nicht seiner aufspringenden und wegschauenden Frau hinter zu stürzen.

Ruhig und leise, aber weder geläutert noch kleinlaut, entgegnete der Schurke der Ärztin:
"Dana, Du missverstehst mich und hast mich wirklich falsch verstanden, wenn Du glaubst, dass ich unser Gelöbnis rückgängig machen möchte!
Ich bin nur nicht so besitzergreifend und großspurig wie andere Männer, dass ich Dir diese Option...dieses Angebot nicht biete und vorenthalte.
Dies hat nichts damit zu tuen, dass ich Dich nicht bedingungslose liebe, sondern allein mit der Tatsache, dass ich weder in Deinen Kopf, noch in Deine Seele und vorallem nicht in Dein Herz hinein schauen kann!"


Ichabod machte eine kurze Pause, denn seine Stimme wirkte grimmiger als sie sollte.

"Auch ich liebe Dich mit jeden tropfen Blut meines Herzens und das weißt Du auch, denn ich habe es Dir die letzten Tage schon deutlich gesagt und noch deutlicher gemacht.
Ich würde für Dich alles tuen!"
, wobei nicht nur liebevoll und ehrlich klingen wollte, sondern auch seinen Blick kurz auf Dana richtete.
Aber nur, um zu merken, dass er ihren nicht kreuzen konnte.

Mit einem verschwitzen Lächeln im Gesicht konnte er die nächste Spitze nicht lassen:
"Und ich merke mir Deine Drohung, dass Du ein drittes Mal nicht ausschlagen und ablehnen wirst.
Vielleicht ist dies ja nützlich zu wissen, meine Teuerste.
Vorallem, wenn Du mich nochmal eifersüchtig machst..."
, um dabei den Griff um den Tisch zu lösen und sich selbst mit einem lautstarken Zurückschieben des Stuhles, auf welchen er saß, zu erheben, wobei Dana dies damit absichtlich mitbekommen würde und damit gefasst wäre, was nun kam.

Vorsichtig versuchte der Ermittler seine schmächtigen Arme um seine Frau zu legen und würde ihr Hinterhaupt vorsichtig küssen, sowie dabei an ihren Haaren riechen, als könnte er sie damit aufschlingen und in sich gänzlich aufnehmen.
"Wir sind uns wirklich viel zu ähnlich unmd haben die gleichen Fehler begangen.
Leider jedoch zur gleichen Zeit und damit zu einem unpassenden Zeitpunkt."
, und streichelte hierbei lächelnd seiner Frau die Schultern.
Das Kleid wirkte an ihr noch immer komisch und bizarr.
"Wir sollten die Sache nun damit beerdigen und versuchen auf sich beruhen zu lassen.
Allerdings nicht ohne mit der Erfahrung, dass wir besser uns gar nicht erst voneinander trennen sollten, denn wir beide Dickköpfe warten sonst das nächste Mal bis Pharasma uns zu sich ruft, um über uns zu richten."
, um dabei kichernd Dana zu sich zu drehen, sofern sie dies zuließ.

Verträumt würde der Varisianer in die großen Augen seiner Frau schauen und ein versöhnliches Lächeln im Gesicht tragen.
"Ein weiters Mal werde ich Dich sowieso nicht gehen lassen - da renn ich selbst einer fahrenden Kutsche hinterher, denn ich weiß nun wie es ist - ohne Dich zu sein, mein Herz.
Ohne Dich bin ich am Ende..."
, wobei der Detektiv Dana eine Haarsträhne auf dem Gesicht strich.
Aber nur, um schelmisch zu grinsen:
"Aber wehe - Du weißt mich dann zurück.
Dann Gnade Dir alle Götter!"
, und biss sich dabei kurz auf die Unterlippe, nur um anschließend seine Hände um Dana's Gesicht zärtlich und bestimmt zugleich zu legen.
"Und nun genug der Worte!
Meine Lippen brennen nach den Deinen und wir haben uns schon viel zu lange nicht mehr geküsst..."
, um mit diesen Worten Dana einen erst zärtlich beginnend, dann einen immer inniger werdenden Kuss zu geben, welcher am Ende vor Leidenschaft selbst Shelyn neidisch machen würde.
« Letzte Änderung: 07.03.2014, 11:25:45 von Ichabod Crane »

Brann Morton

  • Beiträge: 386
    • Profil anzeigen
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #632 am: 07.03.2014, 23:59:04 »
Einen Moment lang sah Brann dem Ehepaar Crane hinterher, richtete seinen Blick dann aber auf den Friedhof. Er atmete ein paar mal tief durch und hoffte, das Dana nicht Recht damit behalten würde, das das V auf der Statue tatsächlich Viktor als nächstes Ziel markierte. Sie würden es vermutlich am nächsten Tag herausfinden wenn der Mörder der Gruppe seinen nächsten Buchstaben präsentierte. Bis dahin mussten sie einfach aufpassen und deshalb gefiel es Brann überhaupt nicht Viktor alleine in die Krypta gehen zu lassen.
Er würde einfach vor der Krypta warten und jederzeit bereit sein müssen bei einem Hilferuf einschreiten zu müssen. Der Söldner hoffte allerdings, das es nicht so weit kommen würde und sie einfach ein paar Minuten warten mussten und dann dabei zusehen konnten, wie Viktor und Grimburrow die Ausrüstung des Professor aus der Krypta trugen. Brann war schon gespannt um was es sich dabei handeln würde, denn sein Wissen in diesen Gebieten war stark begrenzt.

Er nickte Samuel und Jadar zu und ging dann voran über den Friedhof, den er ja schon bei der Beerdigung des Professors gesehen hatte. Dabei warf er dem Alchemisten einen vielsagenden Blick zu, denn Brann gefiel es genauso wenig wie anscheinend auch Jadar, das Viktor mit Grimburrow alleine die Krypta betrat. Er konnte allerdings nichts daran ändern - das war schon mehr als er gehofft hatte hier zu erreichen und damit das Risiko wert. "Ja, hoffen wir das. Aber was denkt ihr denn, das in einer alten Krypta passieren könnte?" Während er dem Alchemisten zuhörte, ging er weiter über den Friedhof, bis er die Krypta erreicht hatte. Hier mussten sie richtig sein und hier würde sich entscheiden, wie sie weiter vorgehen würden um das Problem mit dem Pfad endgültig aus der Welt zu schaffen.

Jadar L. Nefalen

  • Beiträge: 493
    • Profil anzeigen
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #633 am: 08.03.2014, 19:59:41 »
Nachdem der Alchemist den ersten Schock überwunden hatte, richtete er seine Gedanken wieder auf die eigentliche Situation. Im Gegensatz zu Jadar legte Brann Morton, außerhalb von Konversationen, ein Professionelles Verhalten an den Tag, was nicht allzu überraschend ist da er als Söldner sicherlich Gefahren gewohnt war. Der Alchemist hingegen war emotionell leicht aus dem Gleichgewicht geworfen worden, welches er sich stets bemüht zu halten, nicht jedoch wegen der bevorstehenden Aufgaben sondern wegen seiner eigenen Paranoia. 

Würde man ihn später Fragen wäre Jadar sicherlich von seinem eigenen Verhalten peinlich berührt, doch in der Gegenwart von Vater Grimburrow erscheint ihm sein Verhalten als äußerst vernünftig.
Allerdings wäre der Alchemist nicht der, der er ist wenn seine Paranoia seinen klaren Verstand vollkommen vernebeln würde, desweiteren erinnerte er sich deutlich an die Worte seiner Begleiter die ihm Vorgeworfen hatten genauso engstirnig wie Viktor und Dana zu sein.

Aus diesem Grund Antwortete Jadar wie folgt auf die Frage des Söldners.
"Nun, gegen mein besseres Wissen werde ich folgende Aussage treffen. Ich habe aus meiner Meinung, dass Vater Grimburrow dem Flüsternden Pfad angehört kein Geheimnis gemacht, dessen ungeachtet ist irren nur Menschlich, denn nur Nethys allein ist allwissend. Daher werde ich von meiner Meinung abrücken, falls Viktor in der Krypta auf keinen Wiederstand stößt. Es wird beweisen, dass ich mich geirrt habe und ich werde meinen Irrtum zugeben. Was ich allerdings glaube ist, dass Viktor in eine Falle läuft, ich denke Vater Grimburrow hat sich auf unsere Ankunft vorbereitet. Die Gruft die der junge Viktor nun betritt, ist höchstwahrscheinlich voller Untoter die auf der Lauer liegen. Wir werden also früh genug zum Einsatz kommen."

Viktor Mortis

  • Beiträge: 454
    • Profil anzeigen
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #634 am: 08.03.2014, 20:43:50 »
Viktor's Miene erhellte sich leicht, als Vater Grimburrow das Zugeständnis machte, dass er die Krypta untersuchen durfte. Der junge Pharasmit war sich sicher, dass es dem alten Priester nicht leicht gefallen war diese Entscheidung zu treffen.

Wie Viktor schon vermutet hatte, war Vater Grimburrow wohl verzweifelt genug von seinem bisherigen Verhalten abzuweichen und jemand anderen in die Krypta zu lassen. Auch wenn er ein Glaubensbruder war so konnte Viktr förmlich die Verbindung des alten Pharasmiten mit den Bewohnern von Ravengro spüren.

Mit einer ernsten Miene nickte Viktor nun und verneigte sich kurz.
"Ich werde mit vorsicht vorgehen, um von keinem der dort Begrabenen die Totenruhe zu stören. Ihr habt mein Wort."
Viktor vernahm den aufbrausenden Abgang von Ichabod und den Anderen die ihm folgten nur mit den Ohren, da er nicht den Blickkontakt zu Vater Grimburrow verlieren wollte.  Ihm war wichtig, dass er die Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit in den Augen von Viktor sah. Seine Miene verdüsterte sich kurz mit Sorge als Dana die mit Blut beschmierte Statue erwähnte und er selbst nicht einmal in Erwägung gezogen hatte, dass er gemeint sein könnte.
"Ich werde sicherlich nicht den Tod durch die Hände eines untoten Wahnsinnigen finden, die Herrin wird das nicht zulassen"

Ein weiteres Mal öffnete Viktor seinen Mund als er seine Fassung wieder gefunden hatte:
"Macht euch Sorge um die Leben die ihr in diese Welt gebracht habt und nicht nur auf die, die ihr hinausbegleitet musstet. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, dass keiner eurer Schützlinge Schaden durch diese Wiedergänger nimmt."

Mit diesen Worten wandte sich Viktor ab und stellte fest, dass die Anderen bereits alle die Kirche verlassen hatten. Mit schnellen Schritten und einem letzten Blick in die Augen von Vater Grimburrow verließ Viktor die Kirche und schloss zu Brann auf und vernahm die letzten Worte von Jadar:
"Ich bezweifle, dass sich Untoten an den ganzen Pharasmiten vorbeischleichen konnten. Mir ist es egal was ihr von Vater Grimburrow denkt, aber er ist kein Mitglied des Pfads. Außerdem würde dieses Gedankenkonstrukt von euch, dass Untote sich in der Krypta befinden nur dann funktionieren wenn so gut wie jeder Pharasmit in diesem Ort dem Pfad angehören würde. Und das halte ich für absolut unmöglich.
Denkt und sagt was ihr wollt, ihr werdet meine Meinung nicht ändern und ihr werdet auch die Krypta nicht betreten."

Bram Stoker

  • Moderator
  • Beiträge: 502
    • Profil anzeigen
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #635 am: 09.03.2014, 17:15:52 »
Hinter sich vernahm Viktor den schlurfenden Schritt des alten Pharasmiten als er aus der Kirche trat. Mit seinem krummen Rücken trat Vater Grimburrow aus der Kirche. Kurz schaute er sich um und nahm war, dass nur noch Viktor, Jadar und Samuel vor der Kirche standen. Mit einem Nicken in Richtung Friedhof setzte sich die Gruppe langsam in Bewegung. Langsam, da sie von dem langsamen Schritt des Priesters aufgehalten wurden. Vor dem Tor des Friedhofs angekommen griff er zu einer Kette, die um seinen Hals hing. An ihr hing ein Schlüssel mit einem breiten Bart. Wenig später nesselte er an dem Vorhängeschloss herum, dass die Kette um das Tor hielt. Mit einem Klicken öffnete sich das große Schloss. Beherzt griff Brann nach der Kette und zog sie durch das Gitter um das Tor zu öffnen.

Angelockt von dem Lärm trat ein Pharasmite hinter einer Ecke hervor. Er trug eine gaue Robe und um den Hals die heilige Spirale seiner Göttin. Er warf nur einen kurzen Blick zu den Neuankömmlingen, nickte Vater Grimburrow kurz zu und verschwand so schnell wieder wie er gekommen war. Auf dem Weg zur Krypta kamen hnen immer mal wieder Menschen unter, die die typische Kleidung von Totengräbern trugen und Vater Grimburrow respektvoll Platz machten. Wenig später gingen sie die letzten Schritte auf die Krypta zu. Knarrend stieß Vater Grimburrow die Tür auf.
"Herrin, erhelle meinen Pfad, wohin ich auch gehen.", murmelte er und griff nach seiner Kette. Die Spirale um seinen Hals begann zu leuchten und erhellte die erste Kammer der Krypta in der auch Dana und Ichabod gesessen hatten. "Ihr werdet hier warten." forderte er Brann und Samuel auf. Wenig später war er, gefolgt von Viktor, in der Gruft verschwunden. Die gesamte Decke und die Wände waren mit Spinnenweben übersäht. Zwei Türen, gegenüberliegend zum Eingang führten Viktor und Vater Grimburrow durch einen kurzen Gang zu der eigentlichen Grabkammer. Auf einer Erhöhung stand ein einzelner Sarkophag aus Stein geschlagen, gesäumt von zwei Steinamphoren links und rechts des Grabes.
« Letzte Änderung: 10.03.2014, 11:18:39 von Bram Stoker »

Dana Gray

  • Beiträge: 1295
    • Profil anzeigen
    • Federwelten
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #636 am: 10.03.2014, 05:37:12 »
Dana wehrte sich nicht gegen Ichabods Berührung. Da sie gehört hatte, dass er aufgestanden war, erschrak sie nicht, als sie seinen Atem und sein Lippen an ihrem Hinterkopf spürte sowie seine Hände an ihren Schultern – im Gegenteil, sie durchfuhr ein wohliges Schaudern, als er das sie dort küsste und sie streichelte, und sie spürte das Kribbeln einer Gänsehaut unter den langen Ärmeln ihres edlen Kleids. Und das, obwohl sie noch aufgewühlt war und die Spitze bezüglich ihrer „Drohung“ nicht lustig gefunden hatte, schließlich war diese wie Salz in einer noch frischen Wunde gewesen.

Es waren jedoch Ichabods Nähe und der Klang seiner Stimme, den sie so liebte, die Danas Gemüt aufhellten und ihren Groll wegwischten, indem sie ihr das Gefühl von Geborgenheit vermittelten. Es beruhigte sie, dass er ihre Befürchtung, er liebe sie nicht mehr und wolle ihre Ehe auflösen, zerschlug. Er hatte wohl Recht damit, dass sie beide sich sehr ähnlich waren und manchmal sogar zu ähnlich, denn auch wenn sie, Danas Meinung nach, so geschaffen für einander waren, hätte ihre beiderseitige Sturheit wahrlich beinahe das Aus für ihre Beziehung bedeutet und ihnen viel Trauer und Unglück beschert.

Es war traurig, dass gerade der Tod ihres Freundes Professor Lorrimor sie wieder zusammengebracht hatte, denn ohne dieses bittere Ereignis würden sie beide wohl getrennt voneinander in Liebeskummer vergehen. Aber dem Professor hätte es wohl gefallen, wenn er hätte erleben können, dass das Ehepaar Crane wieder zueinander gefunden hatte. Dana war glücklich, wieder mit Ichabod vereint zu sein, da versuchte sie selbst, ihm seine Verfehlungen in ihrer Abwesenheit zu verzeihen – selbst den Verlust seines Erbes. Welcher Art die „Zerstreuung“ gewesen sein mochte, die er gesucht hatte, darüber wollte sie nicht nachdenken und sie fragte nicht nach (denn nicht nur er konnte leicht eifersüchtig werden). Sie war bereit, die vergangenen Monate ihrer Trennung zu beerdigen und zu versuchen, sie zu vergessen, denn nun zählte nur ihr wiedergewonnenes Eheglück.

So musste Dana lachen und schmunzeln, als Ichabod sie amüsiert kichernd zu sich drehte, um sich dann Auge in Auge mit ihrem Liebsten wiederzufinden. Nein, die Erfahrung, sich besser gar nicht erst wieder von ihm zu trennen, würde sie nicht vergessen, und sie gedachte auch gar nicht, wieder Reißaus vor ihm zu nehmen, denn ihr Herz hatte sie schon beim ersten Mal nicht belügen können: Ichabod und Dana gehörten zueinander und auch sie selbst könnten nicht erzwingen, dies zu ändern.

Die Schwärmerei für sie, die sie aus seinem Blick herauslas und die er wohl auch umgekehrt, auf sich bezogen, in ihrem Blick entdecken könnte, rührte Dana und ließ sie strahlen. Nur der Kuss, den Ichabod ihr am Ende seiner Reaktion und Liebeserklärung gab, konnte ihr Hochgefühl noch steigern und beflügeln, und Dana schlang, sehr angetan davon, ihre Arme um ihren Mann, während sie dessen zärtliche Zuwendung erwiderte. Da sie sich gegenseitig bestärkten, wurde der Kuss immer inniger und leidenschaftlicher, bis Dana schließlich etwas außer Atem ihre Lippen kurz von den seinen löste, um murmelnd „Ich habe dich vermisst…“ zu wiederholen und den Kuss daraufhin fortzusetzen.
„Und auch das hier… “, brachte sie wenig später bevor sie, unterbrochen von weiteren Küssen, weil sie vor Leidenschaft nicht von ihm lassen konnte und wollte, weiterredete:
„Vergiss den Tee“, schlug sie vor, „und lass uns… einen besseren Ort suchen… Ehe noch irgendwer unverhofft in der Tür steht... Wir wollen doch beide niemanden… eifersüchtig machen.“
Nun musste Dana kichern, wobei sie versuchte, ihren Mann in ein abgelegeneres und bequemeres Zimmer zu lotsen, und nestelte auch schon an dessen Kleidung herum, denn das bisherige Miteinander hatte ihr Verlangen nach mehr geweckt. Am Morgen hatte Ichabod sich geziert und sie zurückgewiesen, auch wenn es so wahrscheinlich das beste gewesen war – immerhin hatten sie sich bezüglich der Trennung noch nicht ausgesprochen gehabt und es waren zu viele Leute anwesend gewesen, die sie hätten erwischen können –, doch nun waren sie beide allein im Haus.

Ichabod Crane

  • Beiträge: 685
    • Profil anzeigen
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #637 am: 10.03.2014, 13:07:00 »
Und auch Ichabod erkannte die Gunst der Stunde und konnte - böse Zungen würden sagen typisch Mann - seine Gefühle und seine Libido nicht zügeln.
Viel zu verliebt und wie im Rausch der Gefühle vergass er Abstand und Moral, aber auch das Wasser auf dem Herd, welches symbolisch wie sein in Wallungen gekommendes Herz und Blut bereits kochte als er Dana blind folgte und es ihr gleich tat und sie hastig sowie begierig entkleidete.
Jedoch nicht ohne die Gelegenheit am Schopfe zu packen und jedes freigelegte Körperteil seiner Frau mit heißen Küssen zu begrüßen und zu huldigen als hätte der Schurke sie noch nie bei der Ärztin gesehen oder gar berührt.

Worte waren genügend und zu viel gesprochen, sodass sein heißer schwerer Atem seine einzigen Laute waren, während seine Augen Dana verschlungen.

Gekonnt mit einer eleganten Fussbewegung trat er seine Stiefel im Ausziehen in eine Ecke des Zimmers, in welches ihr Tanz der Gefühle sie geführt hatte und warf mit einem lüsternen und schelmisch schmutzigen Grinsen seine fast gänzlich nackte Ehefrau auf das Bett in diesem Zimmer - ganz gleich, wem es eigentlich gehörte.

Und auch wenn lose weggeworfene Kleidungsstücke ihren Weg zum Zimmer säumten und der drahtige Varisianer kaum noch bei Sinnen war, schloss er hastig die Zimmertür, bevor er sich wie Dana zu Ende entkleiden würde...



Fest umschlungen und splitterfasernackt lag Ichabod neben Dana, welche wie er nun eine völlig zerstörte Frisur aufwies.
Seine Brustkorb bebte noch immer, während seine blasse Haut vor Schweiß leicht glänzte.
Ihre Haut roch nun nach seiner, während er verträumt und verliebt sie streichelte, sodass sie neben der frischen Luft noch mehr Gänsehaut bekam.

Ichabod wusste nicht wie viel Zeit genau vergangen war und ob der Rest gar in Zwischenzeit zurück gekehrt war, denn er konnte immer und immer wieder nicht seine Finger von seiner bildhübschen Frau lassen.
Aber es war ihm auch alles andere im Moment egal.

Der Ermittler fühlte sich so glücklich wie zuvor in ihrer Hochzeitsnacht, als alles einfach nur neu und berauschend war.
Trotzdem wich sein Lächeln kurz nachdenklichen Sorgenfalten als der Detektiv das Hier und Jetzt wieder realisierte.

Doch statt Worte wieder zu finden, seufzte er nur schwer und küsste Dana erneut, denn die Schwere des Seins würde schon von alleine wieder zurückkehren.

Da bräuchte man keine Worte für, selbst wenn er am Liebsten Dana sofort anflehend auffordern würde noch heute Ravengro für immer mit ihm zu verlassen, um alles hinter sich zu lassend einen Neuanfang zu starten.
« Letzte Änderung: 10.03.2014, 13:15:27 von Ichabod Crane »

Samuel Pierce

  • Beiträge: 185
    • Profil anzeigen
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #638 am: 10.03.2014, 14:51:56 »
Da der alte Zausel vor ihnen in etwa so schnell ging, wie eine beinlose Frau rückwärts, blieb Samuel nichts übrig als missmutig den anderen hinterher zu schlurfen.
Natürlich ließ er noch einmal mehr Abstand, als die anderen, da er diesem Wesen, welches die anderen Vater Grimburrow nannten, auf keinen Fall zu nahe kommen wollte.
Noch immer rechnete Pierce damit, dass dieser seine Zähne blecken und gackernd ein Kind verschleppen würde.
Ein Schaudern überfiel ihn, während der begann einen Kieselstein vor sich her zu treten um den Blick nicht auf den faltigen Hinterkopf richten zu müssen.
Das letzte Mal das er einer solchen Prozessionen gefolgt war, hatte er sich gleich vorne befunden und hatte seiner Mutter die letzte Ehre erwiesen.
Er nahm kaum wahr, dass sie plötzlich auf dem Friedhof angekommen waren. Seinen Stein verlor er, als er sich eines andern Untergrundes gewahr wurde und selbigen mit einem beherzten Tritt in die Ferne schleuderte.
Er richtete seinen Blick nur kurz auf den Vater, der etwas murmelte und schließlich die Krypta öffnete. Samuel blickte ihm und Viktor hinterher, die in der Dunkelheit verschwanden. Er besah sich nur kurz das was er von seinem Platz aus sehen konnte.
"Ihr werdet hier warten." äffte er Grimburrow nach und sah nun Jadar an.
“Was machen wir nun? Brav warten oder riskieren wir einen Blick?“

Jadar L. Nefalen

  • Beiträge: 493
    • Profil anzeigen
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #639 am: 11.03.2014, 18:12:04 »
Der Weg durch den Friedhof war wenig ereignisreich, wenn man von dem ein oder anderen unheimlichen Pharasma Anhänger absah welch die Gruppe in der sich Jadar nun befand mit toten Augen betrachtete. Diese Seelenlosen Augen waren denen Viktors nicht unähnlich, sie zeugten von blindem Gehorsam und grenzenlosen Fanatismus. Augen welche ihren Blich vor der Vernunft abwenden, aber Jadar verwarf diesen Gedanken gleich wieder, hatte er sich nicht selbst vor kurzem dazu entschieden keine voreiligen Schlüsse zu treffen, er sollte es besser wissen als sich von dem jungen Kleriker provozieren zu lassen. Daher tat er Viktor Worte mit einem schulterzucken ab, egal was er dem Kleriker erwidert hätte, seine Worte wären sowieso auf taube Ohren gestoßen.

Aus diesem Grund wartete der Alchemist bis Viktor und Vater Grimburrow außer Sichtweite waren, bevor er anfing sich umzusehen. Als erstes nahm er seine Umgebung also den Friedhof genauer in Augenschein[1], von dort richtete er seine Aufmerksamkeit auf das äußere der Krypta um zu sehen ob es irgendwelche Auffälligkeiten gab[2]. Seine Konzentration wurde kurzzeitig von Samuel Pierce gestört, welcher das Wort an ihn richtete.
Über das Gesicht des Alchemisten huschte kein Lächeln, doch in seinen Augen konnte man deutlich erkennen das er Samuels Imitation belustigen fand.
"Nun, habt ihr Herr Mortis nicht gehört, wir sollen die Krypta unter keinen Umständen betreten. Auch wenn ich das für eine Fehlentscheidung halte sollten wir uns vorerst danach richten. Wir könnten die Zeit in der wir Außerhalb der Aufsicht von Vater Grimburrow und Viktor sind, dazu nutzen um uns den Friedhof genauer anzusehen , wir könnten auch das äußere der Krypta genauer unter die Lupe nehmen. Die Hilfeschrei und Kampfgeräusche werden noch früh genug aus der Krypta schallen."

Nun wandte sich Jadar dem Söldner zu:
"Was haltet ihr davon Brann Morton?
Falls wir nach einiger Zeit nicht von ihnen hören, könnte das doch bedeuten, dass sie in Gefahr schweben,  wir wären dazu verpflichtet umgehend nach dem Rechten zu sehen.
Im Gegensatz dazu, falls wir nach einiger Zeit merkwürdige und verdächtige Geräusche hören, so sollten wir selbstverständlich untersuchen was diese Geräusche verursacht, es könnten ja schließlich Untote sein die sich an die anderen heranschleichen, wir wären dazu verpflichtet."

 1. Perception: 19
 2. Perception: 16
« Letzte Änderung: 11.03.2014, 18:18:46 von Jadar L. Nefalen »

Dana Gray

  • Beiträge: 1295
    • Profil anzeigen
    • Federwelten
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #640 am: 12.03.2014, 00:04:16 »
Es war beinahe schon amüsant, wie sie beide übereinander hergefallen waren und, voller Gleichgültigkeit darüber, ihre Kleidung im Haus verteilt hatten, auf die die anderen wohl unweigerlich stoßen würden, wenn sie zurückkehrten. Diese Nebensächlichkeit hatte Dana jedoch schon beinahe vergessen und war auch nicht wichtig, denn, wie auch Ichabod, hatte die Ärztin jegliches Zeitgefühl verloren und auch ihre durch dei Mückenstiche hervorgerufenen Verletzungen vergessen, während der Moment nur aus Küssen und anderen Zärtlichkeiten bestand.

Sie genoss die Hitze, die der Körper ihres Mannes ausstrahlte, unterdessen sie einander liebkosten, und suchte immer wieder verliebt schauend und lächelnd Blickkontakt zu ihrem Liebsten, von dem sie viel zu lange getrennt gewesen war. Umso mehr kostete sie jede Sekunde aus, wobei sie beide schwer atmeten und sie sein Herz genauso schnell schlagen spürte wie ihres. Worte wechselten sie nicht, doch es waren auch keine nötig während ihres Liebesspiels in einem fremden Zimmer und Bett. Obwohl Dana durchaus nicht entging, dass Ichabod wohl gedanklich kurz abschweifte und seine Stirn runzelte, um sich dann seufzend wieder ihr zu widmen – das war ihr durchaus nichts Neues –, tat sie so als hätte sie das nicht bemerkt.

Irgendwann im Anschluss löste Dana sich jedoch von Ichabods Lippen, denn sie wollte ihm ein wenig Zeit zum Verschnaufen gönnen. Stattdessen wandte sie sich den rötlichen und leicht angeschwollenen Kratzspuren auf seinem blassen Oberkörper zu, die sie dort im Eifer des Gefechts hinterlassen hatte, und zeichnete sie nach, indem sie sie mit sanften Küssen bedeckte. Dabei schmeckte dabei den salzigen Schweiß auf seiner Haut.

Sie hatte noch lange nicht genug von ihrem Ichabod und der berauschenden Zweisamkeit, der sie sich hingaben. Die Welt außerhalb dieses Bettes würde warten müssen – wenn es nach Dana ging, für den Rest des angebrochenen Tages, bis sie beide erschöpft, aber zufrieden und glücklich, in die Kissen sinken und aneinandergekuschelt einschlafen würden.

Ichabod Crane

  • Beiträge: 685
    • Profil anzeigen
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #641 am: 12.03.2014, 09:44:45 »
Erneut stand Ichabod seiner Dana in Nichts gleich und ging wie seiner Frau auf den erneuten Beginn ihres Liebesspiel freudig mit ein.
Was könnte man auch Schöneres und Besseres machen als den Tag ab diesem Zeitpunkt schon so schön ausklingen zu lassen?
Und so streifte der Detektiv all seine Sorgen und Gedanken ab und lebte lieber wieder im Hier und Jetzt - vereint mir seiner hübschen Ärztin.
Denn vielleicht war dies die letzte Möglichkeit in diesem weltlichen Leben und schon morgen würden vielleicht beide schon vor Pharasma zu Gerichte stehen.

Seine für einen Mann sehr gepflegten und fast femininen Hände, welche zu seinen sehnigen und schmalen Körper passten, denn Ichabod trug nicht einmal ein Brusthaar auf seinem Thorax (was ihn eigentlich recht unmännlich erscheinen ließ), aber auch seine Lippen erforschten erneut den in seinen Augen perfekten Körper seiner Frau mit all seinen Rundungen und seiner samtweichen Haut.

Vorsichtig jedoch machte der Schurken einen Kreis um die geschwollenen Mückenstiche, wobei seine Augen dieses Tabu jedoch nicht kannten und kurz neugierig eben diese begutachteten.
Fraglich war es dennoch für ihn, ob diese ganzen Liebesspiele seiner Frau wirklich gut taten, aber solange sie kein Stopp sagte hörte Ichabod nicht auf mit Dana das Bett gänzlich zu verwühlen, welches damit wohl fest die nächsten Tage in ihren Händen wäre, denn wer außer ihnen wollten darin nun noch schlafen, sofern Dana mit ihm auch künftig über Nacht das Bett wieder teilen mochte.

Doch Ichabod wäre nicht Ichabod, der Meisterdetektiv (wenn auch bisher bekanntermaßen nur selbsternannt), wenn er nicht dennoch die Situation außerhalb des Bettes mit Vorsicht genoss.
Und so ist es nicht wunderlich, dass der Varisianer abrupt beendet, bevor es in einer erneuten Vereinigung als Höhepunkt endet, und völlig nackt und kaum zu gerade stehen fähig aus dem Bett aufspringt.

"Was war das? Hast Du das auch gehört?", fragt er aufgeschreckt und schwer schnaufend die noch immer im Bett liegende Dana und versucht erneut in das Haus hinein zu horchen.
Denn die restlichen Erben oder Kendra würden mit Schritten und Stimmen sich ankündigen, während dieses Geräusch ein anderes war und nun plötzlich stummte.
Erst jetzt wurde dem Adeligen dabei klar, dass sein Spazierstock - seine bevorzugte Waffe - nicht griffbereit sich in seiner Nähe befand, sondern noch immer an der Stelle in der Nähe der Küche, wo er diesen abgestellt hatte.

Kühn (um nicht zu sagen tollkühn) und mutiger als sonst dachte der Mann aus Aashügel keine weitere Sekunde mehr weiter nach und eilte sturzartig aus dem Zimmer, welches ihr Liebesnest zuvor gewesen war.
Mehrfach stolperte er dabei auf seinem Weg über lose Kleidungstücke, was in seinem nackten und aufgewühlten Zustand eine lustiges Bild trotz der prekären Situation abgab.

Mehrfach leise fluchend erreichte Ichabod seine Gehstock, welchen er auf griff- sowie kampfbereit sofort binnen einer Wimpernschlages ergriff, um sich und zur Not natürlich auch Dana - sofern sie ihm gefolgt war - zu beschützen vor dem Krach, welcher nun wieder aus der Küche kam.

Vorsichtig und so leise wie möglich schlich der völlig nackte und verschwitzte Schurke mit zerzausten Haaren in diese Richtung und blickte vorsichtig hinein.
Als Ichabod beim ersten Blick begriff, welchen Lärm er da gerade auf dem Leim gegangen war, wusste er nicht ob er lachen oder mit den Augen rollen sollte über seine eigene Vergesslichkeit:

Es war der Kochtopf mit dem Teewasser, welches sich in der Zwischenzeit gänzlich verflüchtigt hatte, während der Kochtopf durch das Herdfeuer bedrohlich wie Schmiedeeisen beim Schmied glühte und sich so stark verformt hatte, dass er nicht nur niemals mehr zu gebrauchen war, sondern auch drohte zu platzen.
« Letzte Änderung: 12.03.2014, 09:45:17 von Ichabod Crane »

Viktor Mortis

  • Beiträge: 454
    • Profil anzeigen
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #642 am: 12.03.2014, 18:47:10 »
"Wer war der Pharasmit, welcher euch gerade eben zugenickt hat?" fragte Viktor mit beiläufigem Ton, während er und Vater Grimburrow die Krypta hinabstiegen. Es wunderte den jungen Priester, dass ein Pharasmit graue Roben trug und Viktor fragte eigentlich nur aus reinem Interesse, doch die aktuellen Umstände sorgten dafür, dass Viktor einer solchen Beiläufigkeit lieber auf den Grund ging anstatt sie mit einem Achselzucken abzutun.

Als sie den Raum mit dem großen Sarkophag erreichten musterte Viktor den kompletten Raum und wandte sich danach mit neugierigem Blick an den älteren Pharasmiten:
"Wer ist hier begraben? Die Person muss entweder sehr bedeutsam oder sehr reich gewesen sein. Oder beides."

Viktor wollte erst die Reaktion des alten Mannes abwarten, bevor er sich daran machte die Grabkammer zu untersuchen.

Bram Stoker

  • Moderator
  • Beiträge: 502
    • Profil anzeigen
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #643 am: 12.03.2014, 21:08:14 »
"Ihr meint Pavel?" fragte Vater Grimburrow auf Viktors Frage. Die Dunkelheit der Krypta wurde nur von dem Lichtzauber des alten Priesters durchbrochen. "Er ist schon seit mehreren Jahren hier. Wenn ich dereinst vor die Herrin trete wird er hier meinen Posten einnehmen."
Mitten in der Halle des Sarkophags blieb Vater Grimburrow stehen und achtete nur darauf so zu stehen, dass Viktor etwas sehen konnte.
"Hier liegt der erste Brügermeister von Ravengro, also der erste richtige Bürgermeister: Luca Dian. Er hatte damals in dem kleinen Weiher das Ravengro war im Ältestenrat angefangen. Er war der Erste, der versucht hat mehr aus diesem Fleckchen Erde zu machen, sodass er nach und nach der Einzige wurde der bei Problemen gefragt wurde und dessen Rat praktisch Gesetz war."

Viktor schaute sich derweil in der Krypta um. Auf dem Boden fand er Spuren, die sich durch den Staub au dem Boden zogen, wahrscheinlich stammten diese von der Durchsuchung durch den geschickten Akolythen. Der Sarkophag an sich war dicht verschlossen und die Deckplatte zu schwer um sie zu verschieben. Sein Blick glitt über eine der Amphoren. Zuerst konnte er gar nicht sagen was genau nicht stimmte, doch nachdem er sich das andere Gefäß angeguckt hatte fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er hatte den Schatten von ein paar kleinen Steinchen direkt an der Amphore gesehen. Neugierig betrachtet er das Steingebilde genauer. Es ist in dem Licht kaum zu erkennen, doch der Deckel ist nur aufgelegt. Die Amphore ist nicht aus einem Stück gefertigt. Zuerst versucht es Viktor mit schwachem Druck den oberen Teil zu bewegen. Aber auch als er seine gesamte Kraft aufwendet bewegt sich der Deckel nicht. Doch plötzlich hat er einen Moment lang das Gefühl in der Luft zu hängen. Wie in Zeitlupe sieht er den schweren Verschluss sich bewegen und wenige Augenblicke später mit einem lauten Krachen auf den Boden zu schlagen.

Der Deckel selbst gibt den Blick auf einen Hohlraum frei. Innen erkennt er drei Bündel Pfeile, eines davon glänzt silbern, aber auch die anderen Pfeile scheinen von überragender Qualität zu sein. Vier gelblich aussehende Stäbe lehnen direkt neben ihnen. Dreizehn kleiner Fläschchen begecken den Boden. Über vier Schriftrollen sind darüber aufgeschichtet. Daneben befindet sich eine kleine Box auf dem ein goldener Skarabäus prangt.


Viktor Mortis

  • Beiträge: 454
    • Profil anzeigen
[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #644 am: 13.03.2014, 18:49:36 »
"Bei der Herrin...." hauchte Viktor nachdem er einige Momente seinen Fund angestarrt hatte. Viktor hatte mit vielem gerechnet und war trotzdem überrascht und betrachtete mit Staunen die Gegenstände vor sich. Viktor gab auch Vater Grimburrow eine Gelegenheit sich die Entdeckung anzuschauen, bevor er sich davor kniete und begann sie näher zu untersuchen.
Viktor ahnte schon worum es sich bei den Fläschchen und den Schriftrollen handelte, aber um seinen Verdacht zu bestätigen ergriff er sein heiliges Symbol, die stählerne Spirale welche vor seiner Brust baumelte und begann leise eine monotone Melodie anzustimmen um seine Sinne für magische Auren zu schärfen. Viktor schloss dabei seine Augen und als er diese wieder öffnete lag auf ihnen ein milchiger Schleier welcher zeigte, dass er den Zauber erfolgreich gewirkt hatte[1]

Viktor wollte überprüfen ob es sich bei den Schriftrollen um magische Schriftrollen handelte und was es sich mit den Fläschchen auf sich hatte. Viktor vermutete zwar, dass sich in den kleinen Gefäßen Weihwasser befand, jedoch wollt er sicher gehen, dass dem auch so war.
"Professor Lorrimor hatte nicht übertrieben als er sagte, dass er Vorbereitungen getroffen hatte. Und er hat auch nicht die Ruhe der Toten gestört indem er die Utensilien direkt im Sarkophag versteckte." kommentierte Viktor damit das was sich vor den beiden Pharasmiten auftat.

Sorgfältig schlug er seinen Fund in eine Decke ein, welche er aus seinem Rucksack zog und verstaute alles wieder in Selbigem. Mit eindringlicher Miene wandte sich Viktor an den Vater:
"Wir sollten uns nicht länger hier aufhalten, ich bin mir sicher, dass wir gefunden haben was der Professor un seinem Tagebuch erwähnt hatte. Ich muss die anderen Erben des Professors davon unterrichten. WIR müssen Kendra davon unterrichten!"

Mit diesen Worten machte Viktor einladende Geste um dem Vater zu signalisieren er möge zuerst die Gruft verlassen, damit er ihm folgen konnte.
 1. Detect Magic

  • Drucken