Weight: 205 lbs. (92,9 kg)
20 ft. (4 fields)
Beschreibung (Anzeigen)Niemand würde sagen, dass Hilde unauffällig wäre, niemand würde sagen, dass sie anziehend wäre. Am auffälligsten sind ihre strohblonden Haare und ihre stechenden grünen Augen... auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick fällt dem Betrachter auf, dass Stroh wirklich die passenste Beschreibung für ihre Haare sind. Meist stehen sie in allen Richtungen von ihrem pfannenkuchenförmigen Gesicht ab. Häufig glänzen sie leicht von einer fettschicht überzogen. Im schlimmsten Fall erinnern sie eher an Rastalocken. Ihre linke Wange wird von einer riesigen Narbe verziert, die sie sich im einem Kampf mit einem Ork zugezogen hat. Die Ränder der Narbe sind dunkelrot und uneben. Ihre Augen werden von buschigen Augenbrauen eingerahmt. Meist wandert ihr Blick unstet hin und her und weigert sich einen festen Punkt zu fixieren, was einigen Gesprächspartnern, das Gefühl gibt nicht wichtig zu sein. Wenn ihr fleischiger Mund sich zu einem Lächeln verzieht ist eine große Zahnlücke zwischen ihren beiden, oberen Schneidezähnen zu sehen. Selbst für eine Zwergin befindet sich über ihrer Oberlippe ein beachtlicher Damenbart und ein langes dunkles Haar ziert ihr Kinn.
Hilde ist von eher gedrungener Statur. Besonders wenn sie entstand steht ist ein kleiner Anflug von einem Buckel zu erkennen. Ihre Beinen scheinen im Verhältnis zu ihrem Oberkörper einen Deut zu kurz zu sein. Im Gegensatz zu den Erwartungen, die man aufgrund ihrer Statur haben könnte sind ihre Bewegungen immer flüssig und geschmeidig.
Ihr Äußeres erscheint nahezu immer ungepflegt. Ihre dunkelbraune Rüstung ist mit verkrustetem Dreck und Erde bedeckt. Ihr Hände schienen das letzte Mal sauber gewesen zu sein, da war Hilde noch ein Kind. Einzig ihre Waffen sind in einem annehmbaren (sauberen) Zustand.
Hintergrund (Anzeigen)Ein leichtes zischen entfuhr Hilde als ein stechender Schmerz von ihrem Handrücken in Richtung Schulter zog. Ihr Blick war starr gerade aus gerichtet. Heute war ihr großer Tag, heute bekam Hilde ihre Tätowierung. In ihrem siebenundvierzigsten Lebensjahr gesellte sich ein Auge zu ihrem Hammer. Jedes Kind des Klans der Steinschneider bekam mit seiner Volljährigkeit einen Hammer auf den Handrücken verewigt. Das Zeichen dafür, dass sie nun entgültig zum Klan gehörten. Ein Hammer mit einer bläulich, gräulichen Schlagfläche. Jeder Steinschneider der die Volljährigkeit erreichte trug eine solche Tätowierung, es sei denn er hatte ein schweres Verbrechen begangen und/oder seinen Klan verraten. Nach seiner Ausbildung erhielt der Zwerg eine zweite Tätowierung, diejenigen die gut genug waren der uralten Tradition der Steinschneider zu folgen bekamen einen Meißel hinzugefügt. Selbst unter den Zwergen, die wohl die berühmtesten Metze aller Zeiten hervorgebracht hatten, waren die Steinschneider etwas besonderes. Kein anderer Klan verstand sich darauf Steine zu schlagen deren Katen so exakt aufeinander passten herzustellen, dass selbst der geschickteste Schmied keine Klinge herzustellen vermochte, die in die Ritze zwischen den Steinen gepasst hätten. Und nur die wahren Meister unter den Steinschneidern konnten sich mit einem goldenen Meißel schmücken. Auch wenn ein goldener Meißel rein praktisch nichts nützen würde, so war er doch das Zeichen der höchsten Metzkunst, die ein Zwerg zu erreichen vermöchte.
Doch alles dies tat für Hilde nichts zur Sache. Ihre Hand zierte nach einigen Minuten ein schwarzes Auge, direkt auf der Schlagfläche des Hammers. Sie war von diesem Moment an ein Wächterin. Nicht im Sinne einer Stadtwache, auch wenn viele uneingeweihte dies dachten. Die Wächter waren Zwerge die die Steine kannten wie kein anderer Steinbrecher. Die Händler kannten den Wert eines jeden Steins, seine Qualität. Die Metze kannten seine Eigenschaften, sie konnten die Spannungslinien sehen, die nötig waren um absolut gerade Flächen zu erzeugen. Nichts von alledem truf auf Hilde zu. Sie kannte jeden Stein auf ihrem Weg. Nicht seine Eigenschaften. Sie kannte jeden Weg von der Stadt bis zu den Grenzen des Territoriums der Steinbrecher, ihn im Dunkel zu gehen war für keinen Zwerg eine Kunst. Aber Hilde konnte die Augen schließen und sich ein genaues Bild von jedem Gang in Gedächtnis rufen.
Die Gilde der Wächter war nicht die angesehenste der Steinbrecher und die meisten Zwerge wußten nicht wieviel sie ihr eigentlich verdankten. Sie waren es die Wege für die Händler freigaben, bestimmten und auf ihre Sicherheit überprüften. Sie warnten die Stadt vor Gefahren und "kümmerten" um kleinere Probleme, ohne das es jemand jemals erfuhr.
Hildes Augen leuchteten als sie sich erhob und die Hand vom Altar des Trudds zog. Nun hatte sie es geschafft. Sie war ein Mitglied einer Gemeinschaft. Für Hilde war es das erste Mal. Hildes Mutter war bei ihrer Geburt gestorben, was ihr Adalbert ihr Vater niemals verzog, zudem sie nur ein Mädchen war und nicht der gewünschte Stammhalter des Mannes, der als einziger seiner Generation den goldenen Meißel auf dem Handrücken trug. Schnell stellte sich heraus, dass Hilde nicht das Gespür ihres Vaters geerbt hatte, aber wohl sein Temperament. Oft kram es zu riesigen Streitigkeiten zwischen den Beiden. Mit zwanzig Jahren kam es zu einem riesigen Krach und Hilde beschloß, dass er sie nie wieder sehen würde. Sie packte in einen Rucksack einen Laib Brot und etwas Käse und lief weg. Mit einem grimmigen Gesicht schritt sie durch die Stadt, mit dem festen Vorsatz nie wieder zurückzukehren. Sie schaffte ein paar Meilen bevor sie erschöpft und alleine in einem Gang zusammenbrach. Dicke Tränen rollten ihre Wangen herunter. Frösteln zog sie die Knie an den Körper, ihre dicke Kleidung hatte sie zu Hause vergessen.
Am nächsten Morgen wachte sie unterkühlt und übernächtigt auf. Sie hatte kaum ein Auge in der Nacht zubekommen. Alle diese ungewohnten Geräusche um sie herum; die Kälte. Mühsam kaute sie auf ein paar Stücken rum. Sie hatte ebenfalls keinen Wasserschlauch bei sich. Sie dachte nur einen Moment darüber nach wieder zurück zu gehen. Doch sofort fiel ihr auf, dass es mit ihrer Orientierung auch nicht weit herwar. Mühsam rappelte sie sich auf und begann durch die Gänge zu laufen, ohne zu wissen wo lang sie ging. Nach einer oder einigen Stunden, Hilde hatte jedes Zeitgefühl verloren, weiteten sich ihre Augen vor Schrecken, als sie im Gang vor ihr einen Ork erblickte. Die Augen des Orks weiteten sich und ein angedeutetes Lächeln schlich über sein Gesicht. Langsam zog er aus seinem Gürtel ein langes Messer hervor. Wie hypnotisiert schaute Hilde auf das Messer, nicht in der Lage sich zu bewegen. Als der Ork den ersten Schritt machte, war es als würde ein Bann von Hilde abfallen, die junge Zwergin drehte sich um und rannte so schnell sie ihre Beine tragen konnten. Doch Hilde mit ihren kurzen Beinen war nicht in der Lage den Ork abzuhängen, bereits nach einigen Metern hatte er sie eingeholt und warf sie zu Boden und setzte sich auf sie. Gelähmt vor Angst starrte sie in die brutalen Augen des Orks. Der Ork holte mit seinem Messer aus, im letzten Moment konnte Hilde ihren Kopf zur Seite drehen. Sie spürte einen stechenden Schmerz an ihrer linken Wange und spürte wie warmes Blut an ihrem Gesicht herunter lief. Todesangst stieg in ihr auf. Urplötzlich lag ein Surren in der Luft, der Ork wurde nach hinten gestoßen als hätte ihn ein Schmiedehammer getroffen. Obwohl das Gewicht von Hilde genommen war, war sie nicht in der Lage sich zu bewegen. Leise Schritte waren im Gang zu hören. Ein Zwerg mit bereits weißen Bart ging an ihr vorbei kniete sich neben den Ork und schnitt ihm mit einer fließenden Bewegung die Kehle durch. "Was bei Torag macht ein kleines Mädchen hier draußen?" fragte der Zwerg mit ruhiger Stimme. Es waren die ersten Worte, die Hilde von Orm hörte.
Für die nächsten Jahre sollte Orm ihr Ziehvater werden, da sich Hilde weigerte auch nur daran zu denken zu ihrem Vater zurück zu kehren. Immer wenn das Gespräch auf dieses Thema kann wurde Hilde stumm und drohte maximal, dass sie bei der nächsten Gelegenheit wieder weglaufen würde. Orm kümmerte sich rührend um Hilde und brachte ihr vieles bei. Den Umgang mit dem Bogen, den er wie kein zweiter verstand, und wie man nicht im Gewirr der Gänge und Korridore außerhalb der Stadt die Orientierung verlor, sobald man die breiten Handelsstraßen verließ.
Siebenundzwanzig Jahr später klopfte sie an der Tür ihres Vater, sie wollte ihm nur mitteilen, dass sie ihren Platz gefunden hatte. "Vater..." sagte sie schüchtern als sich die Tür öffnete. Adalsbert Batr war inzwischen grau geworden, seine Augen verhärteten sich: "Ich habe keine Tochter." sagte er bevor er die Tür schloß. Hilde drehte sich auf dem Absatz um und ging in Richtung Truddtempel. Heute war ihr großer Tag. Sie war angehalten der Höflichkeit genüge zu tun, aber ihr Vater war nicht daran interessiert, nichts was Hilde sonderlich interessierte. Sie brauchte niemanden, sie hatte das ganze letzte Jahr in den Gängen des Unterreichs verbracht, alleine wie es der Brauch verlangte und heute würde sie in die Gemeinschaft der Wächter aufgenommen werden. Auch wenn Hilde eigentlich keine Gemeinschaft lieber, sie fühlte sich umgeben von Zwergen unwohl. Sie liebte die Ruhe, wenn sie außerhalb der Stadt unterwegs war, aber heute war es anders. Ihr Herz schlug wie wild als sie darüber nachdachte, was in den nächsten Stunden passieren würde...