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Autor Thema: [A1] Der Elfenfluch  (Gelesen 52601 mal)

Beschreibung: Gefahr lauert in den Tiefen des Brecilischen Waldes

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Saoirse

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #105 am: 17.09.2013, 19:57:17 »
Saoirse wurde nur langsam vollkommen bewusst, was hier passiert war. Nun, da das Monster nicht mehr wie ein solches aussah, erweckten  die Brutalität und die Endgültigkeit der Ereignisse in ihr einen Anflug von Mitleid für die Elfenfrau. Doch genau dieses Gefühl sollte sie nicht haben, das war ihr klar. Als wolle sie sich das selbst bestätigen, wiederholte sie leise die Worte des Magiers: "Ja, die Templar haben recht." Es klang, als wolle sie ein "aber...." hinzufügen, doch sie sagte es nicht.

Erst als ihr Blut über aus einer Kopfwunde ins Auge lief, konnte sie sich von dem Anblick lösen. Sie wischte sich das Blut aus dem Gesicht und wandte sich der Geisel zu. "Wollen wir doch mal sehen, für wen wir hier unser Leben riskiert haben." sagte sie und kniete sich neben die offenbar noch immer Bewusstlose.

Andraste

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #106 am: 18.09.2013, 09:31:55 »
Saoirse tastete das linke Handgelenk nach einem Puls ab und fand ihn auch. Erleichtert ließ sie sich auf ihre Fersen zurücksinken und untersuchte die Verletzungen der Frau. Da waren zunächst Klauenspuren, wie sie selbst welche trug, vielleicht ein paar Stunden alt und teils verheilt, dank Sheldons Heilzauber. Vorher schien die junge Frau lange durch den Wald gerannt zu sein: achtlos, wie auf der Flucht. Ihr Haar war wild zerzaust und Saoirse klaubte einige Blätter und Zweigstückchen heraus. Das tätowierte Gesicht war von kleineren Kratzspuren übersät, die von Dornenranken stammen mochten.

Während dieser Untersuchungen flatterten die Augenlider der jungen Elfe mehrmals, aber sie wachte nicht auf.


*eine Beschreibung des Äußeren kann der Spieler hinzufügen, wenn er mag*


"Ihr erlaubt?" fragte Sheldon, der hinzugetreten war. Saoirse, in der Annahme, er wollte die Elfe untersuchen, machte Platz, doch Sheldon legte statt dessen eine Hand auf Saoirses Stirn, die zweite auf ihr Knie; beide leuchteten grünlich. Eine wohltuhende Wärme breitete sich in ihrem Körper aus und die tiefsten Kratzspuren verschlossen sich.

"Sonst noch jemand?" fragte er.
« Letzte Änderung: 18.09.2013, 09:41:58 von Andraste »

Randall Draecorik

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #107 am: 18.09.2013, 10:13:45 »
Wo warst du nur hineingeraten, Rand?

Kaum auf der Straße Richtung Waldheim angekommen, wenige Minuten, nachdem du deine erste Frage bezüglich der Untersuchung gestellt hattest, stehst du hier blutüberströmt zwischen Leichen, säbelschwingenden Reisenden, Templern und Magiern. Hast eine Elfe vor ihrem sicheren Tod - oder schlimmeren - bewahrt und mit Monstern gestritten. War das wirklich so eine gute Idee...?

Natürlich. Arl Eamon hatte es befohlen. Ihm gehört dein Leben. Dazu hast du dich entschieden, als du dieses Schwert entgegen genommen hattest.


Die Erinnerung, die Randall in diesem Augenblick durchfloss, ließ ihn einige Zeit lang auf der Stelle stehen, die Waffe und das Schild weiter kampfbereit im Griff. Kirtaja.... Tun, was sie tun mussten.

Die Bewegung des Magiers, als er die Wunden der Templardame heilte, riss ihn endgültig aus den Gedanken und warf ihn zurück auf dieses grausame Schlachtfeld. Bedächtig schulterte er sein Schild, drehte das Langschwert um die Achse und rammte es in den modrigen, blutgetränkten Boden. Er kniete sich daneben, um ebenso genauer einen Blick auf die ehemalige Geisel der Ungetüme zu werfen. Auf die Frage des Wunderheilers antwortete er : "Danke. Mir fehlt nichts. Wird die Elfe es schaffen?"

Seine Augen schweiften zwischen der Templar und dem Magier hin und her. Keinerlei Aggression. Er kam zu dem Schluß, dass beide vom Zirkel stammen mussten.. Sonst wäre der Kopf des Zauberers wohl ebenso schnell im Unterholz verschwunden.
« Letzte Änderung: 18.09.2013, 10:45:19 von Andraste »

Andraste

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #108 am: 18.09.2013, 10:39:15 »
Was nicht ganz zu diesem Schluss passte war der seltsame Akzent des Magiers -- ganz zu schweigen von seiner Eigenart, plötzlich in fremden Zungen zu fluchen oder zu beten. Auch die unauffällige Kleidung schien -- nun, da Randall wusste, dass es sich um einen Magier handelte -- auffällig. Nicht einmal einen Zauberstab trug der Kerl, nur einen Wanderstecken, wie ihn sich ein ziehender Handwerksbursche von einem Strauch schneiden mochte.

Aber in Templargeschäfte mischte man sich nicht ein.
« Letzte Änderung: 19.09.2013, 11:51:28 von Andraste »

Sheldon

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #109 am: 18.09.2013, 10:42:07 »
"Hm", meinte der Magier, wohl als Antwort auf die Frage. Er ließ von Saoirse ab und wandte sich der Elfe zu. Er legte seine leuchtenden Hände auf Stirn und Bauch, und die schlimmsten Wunden verschlossen sich.

"Sieht so aus."
« Letzte Änderung: 18.09.2013, 10:42:49 von Sheldon »

Keldaron

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #110 am: 19.09.2013, 19:10:23 »
"Hätte beim Aufstehen nicht gedacht, dass ich heute ein denkendes Wesen töten muß, eine schreckliche Erfahrung."

St. Just kniete kurz bei Jedem Toten nieder und erwies seine Ehre und bat um Verzeihung, dass er keinen anderen weg gefunden hatte.
« Letzte Änderung: 20.09.2013, 08:16:44 von Andraste »

Andraste

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #111 am: 20.09.2013, 08:34:14 »
Unbemerkt von den anderen, untersuchte St. Just die Toten auf Wertsachen, fand aber nichts. Keinerlei Ketten um Hals oder Handgelenke, keine Gürtel, an denen ein Beutel hängen könnte, keine Waffen, und von ihrer Kleidung war kaum genug übrig, dass sich Taschen darin finden ließen.

Das einzige, was er feststellen konnte, sahen auch die anderen: vier Elfenleichen, drei Männer und die enthauptete Frau, alle in Gesicht und an Armen tätowiert, nach Art der Talelfen, wie Sheldon den anderen erklärte.

"Wenn Tama das hier sieht..." murmelte er. "Ob sie mir glauben wird, dass wir keine Wahl hatten? Ob sie mir überhaupt glauben wird, dass die vier hier vor ihrem Tod Scheusale waren?"
« Letzte Änderung: 20.09.2013, 11:15:58 von Andraste »

Randall Draecorik

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #112 am: 20.09.2013, 10:05:22 »
Randall richtete sich auf und lies seinen Blick über die groteske Szenerie schwenken. Anstatt der erschlagenen Monster war der Boden übersät mit ermordeten Elfen! "Beim Erbauer... Was für Teufel waren hier am Werke...?" entfuhr es dem, bis aufs Mark erschütterten, Krieger. Instinktiv griff er nach dem Knauf seines Schwertes, welches zu seiner Rechten im Boden steckte. Er zog es heraus und behielt es vorausschauend, locker in der Hand. "Was auch immer hier vor sich ging, wir sollten schleunigst sicherere Gefilde aufsuchen. Wer weiß, was noch hier in den Wäldern auf uns lauert. Sollten wir keine Möglichkeit finden, die Elfe hier und jetzt in die Wirklichkeit zurück zu holen, könnten wir sie vorerst zu den Pferden tragen. Ich hoffe unser Eingreifen vereitelte ihr ein ebenso grausames Schicksal." Während er sprach, konnte er kaum die Augen von den Leichen um ihn herum wenden.

Die Furcht vor den namenlosen Schrecken zwang Randall dazu, seinen Wissensdurst, seine Fragen und die schmerzenden Erinnerungen vorerst zurück zu drängen. Er war überzeugt davon, dass sie so schnell wie möglich von hier verschwinden sollten. Er wollte sich gerade wieder der Bewusstlosen zuwenden, als ihm jedoch eines schlagartig bewusst wurde. Kein Wunder, dass die Dorfbewohner Waldheims und der umliegenden Ländereien fest davon ausgingen, dass es sich bei den Überfällen um Elfen handelte. Natürlich.

Die Monster. Die Leichen. Langsam passte das Bild zusammen.

Andraste

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #113 am: 21.09.2013, 19:53:42 »
Kaum hatte Randall dies vorgeschlagen, bemerkte er, dass die Augenlider der geretteten Elfe flatterten, als ringe sie damit, die Augen zu öffnen. Auch Saoirse wurde aufmerksam, während St. Just noch zu sehr damit beschäftigt war, sich auf dem Schlachtfeld umzuschauen.
« Letzte Änderung: 21.09.2013, 19:54:53 von Andraste »

Maram Litwyn

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #114 am: 22.09.2013, 09:31:18 »
Nur langsam drehte Maram ihren Kopf von der einen auf die andere Seite, um sich bewusst zu werden, wo sie war. Sie war wohl nicht mehr in der Gesellschaft der dunklen Wesen, nicht einmal mehr in den dunklen Gewölben. Sie hob ihren kopf zuerst langsam, dan stützte sie sich auf, obwohl ihre Arme dabei immer noch vor Anstrengung zitterten. Dann begann ihr Blick suchend umherzuwandern. Wo war ihr Zauberstab? Ohne ihn fühlte sie sich verloren, denn sie wusste, dass sie nicht mehr viel Magische Energie beschwören konnte, bevor sie auch geistig völlig ausgelaugt war, körperlich war sie bereits beinahe am Ende ihrer Kräfte. Aber dennoch war sie am Leben. Sie setzte sich auf, hob ihre dünne Hand und strich sich durch ihre fast hüftlangen, blonden Haare. Auch in diesem Augenblick spürte sie, noch etwas stärker als zuvor, dass sie das Leben noch nicht verlassen hatte. Erleichtert atmete sie auf, dann suchte ihr Blick zuerst nach ihrem zauberstab, danach nach denen, die sie vor dem Tode bewahrt hatten. Vielleicht waren sie noch dort.

Saoirse

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #115 am: 22.09.2013, 18:37:55 »
Saoirse nickte dem Magier nur kurz zu, um Ihre Dankbarkeit zu zeigen. Die Schmerzen hatten nachgelassen, zumindest die körperlichen.
Das Entsetzen darüber, was aus diesen Elfen hatte werden können, steckte ihr noch in den Knochen und sie versuchte, den Blick nun auf die junge Frau zu konzentrieren, die sie gerettet hatten. 

Doch Randalls prüfender Blick war ihr nicht entgangen, als der Magier sie geheilt hatte. Er musste sich fragen, was dies für eine seltsame Konstellation war und er konnte nicht wissen, dass sie sich das selbst noch fragte. Ihr Auftrag bekam eine Bedeutung, mit der sie nicht gerechnet hatte und der schreckliche Anblick, den das Schlachtfeld bot, machte sie um so entschlossener, die ihr übertragene Aufgabe ganz im Sinne ihres Ordens zu erfüllen. Sheldon schien mehr zu wissen und sie konnte sich noch keinen Reim darauf  machen, mit wem sie es hier eigentlich zu tun hatte. Bisher waren sie nur eine Zweckgemeinschaft gewesen und ihr war klar, dass sie keinen Beliebtheitspreis gewinnen würde. Doch vielleicht wäre es an der Zeit, zumindest einen Teil der Karten auf den Tisch zu legen..... 

Während sie nachdachte, war ihr Blick von der Elfenfrau zu Sheldon gewandert, der damit beschäftigt war, ihre Wunden zu heilen. Sie beobachtete ihn und verfolgte jede seiner Bewegungen, als würden ihre Blicke etwas offenbaren können, was hinter dem äußeren Schein verborgen war. Erst als die Elfe die Augen aufschlug und sich bewegte, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen.

'Zumindest hat das Gemetzel ihr das Leben gerettet.' dachte Saoirse. Sie wich ein Stück zurück, um nicht bedrohlich zu wirken.

"Es freut mich, dass Ihr am Leben seid!"

Randall Draecorik

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #116 am: 23.09.2013, 17:50:40 »
Zum ersten Mal erleichtert an diesem verhängnisvollen Tag erkannte Randall, dass die Elfe sich tatsächlich durch die wundersame Heilkunst des Fremden erholen konnte und wieder ihr Bewusstsein erlangte. Als er die durchaus freundlichen Worte der Templar vernahm, nickte er bestätigend und versuchte dabei, so freundlich zu wirken, wie es ihm, blutverschmiert wie er war, nur gelingen konnte. Dabei machte er mit erhobenen Händen vorsichtig einen Schritt auf die noch am Boden sitzende Fremde zu. "Kommt, wenn ihr Laufen könnt-" Dabei streckte er ihr die geöffnete Hand entgegen, um ihr hoch zu helfen. "Wir sollten hier verschwinden. Wir bringen sie in Sicherheit, Mylady."

Keldaron

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #117 am: 23.09.2013, 19:54:25 »
"Kann einer der Anwesenden feststellen ob die Angreifer irgentwelche identifizierungsmerkmale haben ? Irgent etwas das wir herrausfinden können ob sie einem bestimmten Haus einer Franktion einem Clan zugeordnet werden können? Warum haben sie sich her gesammelt, was hatten sie vor?"
« Letzte Änderung: 30.09.2013, 09:29:40 von Andraste »

Maram Litwyn

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #118 am: 28.09.2013, 18:45:44 »
Maram ergriff stumm die Hand, die der Mann ihr anbot. Sie nickte nur kurz, als Zeichen, dass sie ihn gehört hatte und folgte ihm. Jetzt war nicht die Zeit für Worte, sie wollte nur so schnell wie möglich an einen sichereren Ort gelangen. Dennoch verzogen sich ihre Gesichtszüge zu einem schwachen Lächeln, als sie seine freundlich klingende Stimme vernahm, eine willkommene Abwechslung zu den harten Fragen, die ihr während ihres Daseins als Gefangene gestellt wurden.

Saoirse

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[A1] Der Elfenfluch
« Antwort #119 am: 02.10.2013, 23:12:30 »
Saoirse sah sich die Toten genauer an, doch die Tätowierungen sagten ihr nichts. Es gab nichts an ihnen, was als Information für sie brauchbar gewesen wäre. Aber der Magier schien mehr zu wissen. Sie wusste noch immer nicht, wie weit sie ihm trauen konnte, doch jetzt und hier war nur eines wichtig:

 "Womit haben wir es hier zu tun?"  Mit dieser Frage trat sie an Sheldon heran. "Eure Fähigkeiten sind beeindruckend. Versteht mich nicht falsch. Es geht hier nur um ...um diesen Schrecken, der uns hier gerade begegnet ist. Ihr scheint mir derjenige von uns zu sein, der am ehesten  wissen könnte, wer die Angreifer waren. Vielleicht schaut Ihr sie Euch noch einmal genauer an, bevor wir sie verbrennen. " 

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