Als Immanuel Volturis das Archivfoyer betritt, findet er darin lediglich zwei Wachsoldaten vor. Die beiden jungen Männer - ein blonder, etwas bäuerlich wirkender Bursche sowie sein braunhaariger, strammerer Kamerad - kehren gerade aus einem Nebenraum zurück und schauen überrascht und ein wenig ertappt. Sofort nehmen sie Haltung ein und salutieren, wie es sich gehört - aber irgendetwas stimmt hier nicht, denn hinter dem ausladenden Schreibtisch, wo normalerweise ein fleißiger Adept zu erwarten wäre, befindet sich niemand. Und in der Luft hängt ein leichter Geruch nach Verbranntem.
Bevor der Interrogator die Männer zur Rede stellen kann, öffnet sich die Eingangstür, und eine weitere Gestalt tritt in den Raum. Der Neuankömmling trägt eine prunkvolle Servorüstung, und da Volturis bereits Aufnahmen von seiner Zielperson gesehen hat, kann er sich sicher sein, dass es sich bei ihm um niemand anderen als Mephistopheles Marcus Aurelius al'Maro handelt.
Der besagte Mephistopheles scheint im ersten Augenblick nicht mitzubekommen, dass sich außer den beiden Wachen noch jemand im Foyer aufhält. Die Soldaten schauen hoffnungsvoll zu dem Mann auf.
"Soweit alles in Or..."
Die Erklärung des brünetten Wachmanns wird plötzlich vom ohrenbetäubenden Aufjaulen eines Großalarms übertönt. So viel zu 'alles in Ordnung'.
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Nachdem Rho-23 ohne Mühe die Tür aus der Verankerung gerissen hat, betreten sie und ihre häretischen Leibwachen einen Gang, der genauso aufgebaut ist, wie der Korridor im Erdgeschoss. Dort, wo sich der Letztere zum Foyer hin öffnen würde, befindet sich in diesem Stockwerk eine hohe, gravierte Doppelflügeltür aus Metall. Die Flügel steht halb offen, und die Magos kann in eine weitläufige Halle mit bis zur Decke reichenden Regalen voller zusammengehefteter Akten und anderer Informationsträger blicken. Vorne im Saal steht ein großer Schreibtisch mit zahlreichen integrierten technischen Schreibhilfen.
Allerdings warten in der kühlen Halle keine unbedarften Schreiberlinge. Hinter dem Tisch kniet ein PVS-Soldat, zwei weitere stehen daneben, die Waffen zum Türspalt gerichtet. Obwohl die Techpriesterin auf den ersten Blick sieht, dass es sich um Lasergewehre handelt, merkt sie auch, dass es nicht das allgegenwärtige Standardschema ist, von dem sie und ihre Leibwachen nichts zu befürchten hätten.
"Feuer!," ruft der Soldat hinter dem Tisch, ohne auch nur einen Augenblick mit Verhandlungen zu verschwenden - und gleichzeitig brüllt die Alarmsirene los.