Die Suche der Magos dauert gefühlt ewig. Akribisch durchforstet sie die immense Datenansammlung, und stößt in der Tat auf einige relevante Einträge:
Zum einen beinhaltet das Archiv umfangreiche Daten über die ringförmige Nebula, der Hesiods Wirbel seinen Namen verdankt - ein Staubgürtel, in dem der Orbit des bewohnten Planeten verläuft; weiterhin findet Rho-23 Daten über die Warproute, die zum System führt, aus denen ersichtlich wird, warum es umständlicher anzufliegen ist, als man erwarten würde - die Turbulenzen des Immateriums machen die abgelege Welt noch abgelegener.
Auch sind in den Archiven zwölf Sichtungen von Eldar in den letzten fünfhundert Jahren verzeichnet, die jedoch als streng geheim gelten und anscheinend nur dem Adeptus Mechanicus bekannt sind; auch haben die Xenos anscheinend nicht mit der imperialen Präsenz im System interferiert.
Ferner gibt es Einträger über eine ganze Reihe von Kulten, die in der Geschichte von Hesiods Wirbel entstanden sind und zerschlagen wurden, von kleinen unbedeutenden Banden bis zu ausgeklügelten Netzwerken, denen die Inquisition und die Ordnungskräfte des Planeten auf die Schliche gekommen sind. Die jüngsten sind der Orden des Roten Sterns, ein vor fünfzehn Monaten offiziell vernichteter Blutkult mit den Wurzeln im Ödland von Acria, und der Zirkel, ein offenbar alle Gesellschaftsschichten durchziehendes Netz mit unbekannten Zielen, dessen Führungsriege jedoch angeblich vor zweiunddreißig Wochen 'unschädlich gemacht' wurde.
Von äußeren Bedrohungen wurde Hesiods Wirbel wohl weitestgehend verschont - bis auf eine Gegebenheit, die sich vor sechsundneunzig Jahren ereignet hat. Ein unidentifizierter Himmelskörper tauchte im Orbit um den Planeten und verursachte zahlreiche Warpanomalien; in dieser Zeit wurden mehrere Aufstände und Kulte bekämpft, die Produktion des Planeten sank auf 67,4% ihres Normalwertes, über eine Million Menschen verschwanden spurlos, und Invasoren unbekannter Herkunft zogen plündernd über die Welt. Der damalige Oberbefehlshaber der PVS, Marschal Ikeru Shikabane, führte die Verteidigungstruppen tapfer und effektiv gegen die Bedrohung, um die Verwüstungen und Schäden auf ein Mindestmaß zu reduzieren - laut den Mechanicus-Aufzeichnungen höchst effektiv im Vergleich zu ähnlichen Vorfällen im Sektor. Nach einhundertvierundvierzig Stunden verschwand der Pseudomond und die Anomalien ebbten ab; Ikeru Shikabane fiel, zusammen mit dem ersten PVS-Regiment im Kampf gegen Monstrositäten, die Sophiapolis belagerten, ihm und seinen Mannen zu Ehren wurde in der Steppe ein Hügelgrab-Mausoleum errichtet.
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Der Barkeeper knallt vor Thomas ein Glas auf den Tresen und füllt ihn mit einer klaren Flüssigkeit, während er den jungen Mann mit zusammengezogenen buschigen Brauen ansieht.
"Ruhig Blut, Junge. Nur weil du 'nen Scheißtag hattest, soll gleich der Rest vor die Hunde geh'n? Pah, typisch. Komm bloß nicht auf die Idee, Ärger zu machen," ermaht der ältere Wirt seinen neusten Gast - die anderen scheinen sich nicht für den Pechvogel zu interessieren.