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Autor Thema: Die Geschichte wiederholt sich  (Gelesen 68341 mal)

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Simon Hook

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Die Geschichte wiederholt sich
« Antwort #285 am: 20.03.2014, 20:35:24 »
Simon folgte zusammen mit dem anderen dem Fremden. Zwar hatte er seinen Säbel weggesteckt, aber behielt mit der Hand das Heft fest umklammert, um seine Wahlwaffe jederzeit ziehen zu können. Was der Craynarbier erzählte, war interessant, denn scheinbar gehörte er zu McKinkais erster, verschollener Expedition, auch wenn Simon sich fragte, ob der Kerl vielleicht als einziger übriggeblieben und im Dschungel verrückt geworden war. Denn warum sollte der Mann sich allein zur Ruine aufgemacht haben, während seine Gefährten im Lager zurückgeblieben waren? Es könnte eine Falle sein. Deswegen war Simon auch dankbar dafür, dass Maguerite scheinbar mühelos eine überzeugende Lüge bezüglich des Aufenthaltsgrunds der Gruppe hier in Liongeli machte. Natürlich hatte der alte Mechomaniker auch der ersten Expedition eine Belohnung versprochen – vielleicht unter anderen Konditionen –, und ein möglicher, aus Gier geborener Konkurrenzkampf wäre nicht auszuschließen, würde der Fremde oder würden die Fremden erfahren, auf wen er oder sie gestoßen waren.
„Wenn man sich diesen Mist hier erst einmal aus nächster Nähe betrachtet hat, weiß man auch, warum“, reagierte der junge Sondergardist in trockenem Ton auf Maguerites Äußerung bezüglich der Zahlung von Unsummen für einen Ausflug hierher.

Aber dann wandte er sich sofort direkt an den Craynarbier.
„Auch wenn es nicht so scheint, freuen wir uns, hier in der Wildnis ein freundliches Gesicht zu treffen, Krok’la. Aber der Dschungel ist gefährlich. Warum warst du allein in dieser Ruine, wenn deine Gefährten im Lager verblieben sind?“, interessierte es ihn zu wissen und er versuchte, dabei beiläufig zu klingen.

Der Flüstermann

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« Antwort #286 am: 20.03.2014, 23:54:21 »
Krok'la nickte Marguerite zu und schien dabei keine Sekunde an ihrer Lüge zu zweifeln. "Immer diese verrückten Reichen. Anstatt diejenigen zu unterstützen, die das Geld nötig haben, lassen sie sich immer neue Wege einfallen um es zu verschwenden. Der eine will eine alte vergammelte Kugel, der andere Grünzeug und morgen treffen wir auf eine weitere Gruppe, die damit beauftragt wurde, einen Stein zu suchen... und währenddessen müssen meine Brüder und Schwestern in Shell Town hungern." Der Krebsartige seufzte und ging dann weiter voran. Er war erstaunlich behände und schnell, dafür das er verletzt war und einen Panzer trug. Er ging an einem Busch vorbei und pflückte im vorbeigehen einige Beeren, die er aß, während er Simon antwortete und mit einem seiner Arme und einem vielsagenden Blick an die Gruppe auf den Busch zeigte.
"Alles was unsere Gruppe bis jetzt hier getroffen hat, war entweder nicht an uns interessiert oder wollte uns fressen. Ich bin auch froh auf andere Menschen zu treffen!" Einen Moment schien er zu überlegen, dann fuhr er fort. "Die Ruine ist zum großen Teil verschüttet und wir haben abwechselnd gegraben, bis ich auf einen Eingang gestoßen bin. Gerade wollte ich den anderen davon erzählen, als ich die Geräusche hörte und dann um mein Leben gerannt bin. Da es mich verfolgt hat, müssten die anderen noch in Sicherheit sein."
Die Aussicht darauf seine Freunde und Kameraden wieder zu sehen, zauberte dem Mann ein Lächeln ins Gesicht.

Shiver

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« Antwort #287 am: 21.03.2014, 20:03:33 »
Diese neue Entspannung der so schwer verwundeten Krabbe verwunderte Shiver sehr. Er selbst würde kaum eine solche, merkwürdige Ruhe bewahren, wenn ihm sein Arm leblos und verdreht, wahrscheinlich für die Ewigkeit unbrauchbar am Körper hinge. Er würde nicht lächeln, wenn er seine Gefährten wieder sehen dürfte. Er würde überlegen, wenn sie ihn in einer grünen Hölle wie dieser alleine gelassen hätten, wie er ihnen den Hals langsam abdrehte und sie dann einlegte, um die ganzen fleischreißenden Saurier und wenn nicht gar Pflanzen in diesem Dickicht zu besänftigen. Wie konnte man bescheuert genug, alleine durch den Dschungel zu stolpern und sich dann noch halb zerrissen zu erfreuen, wenn man die restliche Truppe wiederfand?
Es gehörte einiges an Wahnsinn oder Dummheit dazu...

...Shiver schüttelte den Kopf. Wie konnte er erwarten, dass die Männer und Frauen, die in der Expedition vor ihnen tätig waren nur einen Deut weiser oder umsichtiger waren als sie selbst. In der Hinsicht waren sie alle Schicksalsgefährten. Sie waren alle in der Hoffnung gewählt, geradezu auserwählt, dumm genug zu sein, die Kugel zurückzubringen, aber mit Glück tatkräftig und stark genug, diese überhaupt erst zu beschaffen. Wenn Dummheit, Notwendigkeit und Nützlichkeit zusammentrafen, war ein hoher Gewinn zu erwarten. So funktionierten die großen Fabriken ihrer Heimat, so funktionierten diese Aufträge. Krok'la war genau so ein armer Tropf wie sie, wahrscheinlich sogar ärmer, weil er bereits einen Arm eingebüßt hatte. Dumm genug, weiter an diesem Auftrag festzuhalten, in seiner Gruppe geborgen genug, um sowas wie Heimat zu spüren und gierig genug, dafür auch alleine die eigene Existenz auf das Spiel zu setzen.
In Anbetracht dieser Erkenntnis beruhigte sich Shivers Gemüt etwas.

"Und du hast nichts geseh'n? Nur g'hört? Kannst das Geräusch beschreib'n? 'Nen Brüll'n? 'Nen unwirkliches Schrei'n? Das Geräusch krachend'n Stein's, weil du'n Eingang ausgegrab'n hast?", fragte Shiver schließlich und es lag nicht mehr sowas feindliches in seinen Worten, wenn auch noch immer eine Spur Genervtheit. Er wäre trotzdem lieber auf den Weg zu den Ruinen. Aber so war es doch in Gesellschaft. Man ging doch noch immer die törichten Wege, wenn man sie nicht allein gehen musste.

Der Flüstermann

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« Antwort #288 am: 24.03.2014, 22:50:40 »
Das Lächeln des Craynarbiers verschwand ebenso schnell wie es gekommen war und an seine Stelle trat ein bekannter schmerzverzerrter Ausdruck. Das Wissen und die Freude darauf die Menschen wiederzusehen, mit denen er mehrere Tage und Wochen in dieser Hölle überlebt hatte, half ihm jetzt nicht mehr über die stechenden Schmerzen hinweg, die die halbwegs geheilten Biss- und Schnittwunden verursachten. Nach schon wenigen Minuten forderte der noch immer schlechte Zustand seinen Tribut. Schwer schwitzend fiel Krok'la in den matschigen Boden. Anstatt allerdings liegen zu bleiben und aufzugeben, richtete er sich langsam zitternd wieder auf und ging weiter, während er die Fragen Shivers beantwortete.

"Ich habe nie gesehen – zum Glück! Das Brüllen alleine war so grässlich, das ich keine Lust hatte mir das Wesen anzusehen, das diese Geräusche erzeugt hat. Ich konnte es aber immer spüren... seinen heißen, fauligen Atem nur wenige Zentimeter hinter mir. Die Krallen, die bei jedem Schritt über den Boden schabten... hätte ich mich umgedreht um es mir anzusehen, dann wäre ich jetzt nicht mehr am Leben."

Er blieb stehen und sah sich um. Er schien irritiert zu sein.

"Ich habe es jetzt seit einigen Minuten nicht mehr gehört. Hat es Angst vor so einer großen Gruppe oder plant es etwas? Beobachtet es uns vielleicht?"

Angestrengt lugte er in das Dickicht und hoffte wohl eine Spur von dem Monster zu erspähen, doch es war wie vom Erdboden verschwunden – wenn es überhaupt jemals da gewesen war. Nichtsdestotrotz lief die Gruppe weiter durch den dichten Dschungel. Das Lager zu finden hatte jetzt höchste Priorität, denn auch wenn ihnen das Wesen anscheinend nicht mehr folgte, man konnte sich nicht sicher sein. Außerdem hatte es dennoch einige Vorteile, sich das Lager anzusehen und mit den Menschen dort zu sprechen. Vielleicht konnte man einige wichtige Informationen über die Kugeln sammeln?
So ging es weiter durch den Dschungel. Begleitet von strömendem Regen und dem Geschrei einiger Affen kam die Gruppe gut voran. Dann, ganz plötzlich, waren sie da.

Doch statt einer herzlichen Begrüßung erwartete sie nur der Tod.

Auf einer Lichtung standen vier große Zelte, die von Planen und einigen einfachen, aus Stoff gefertigten Dächern, die als Sonnenschutz dienten, umgeben waren. Unter den Planen und Stofftüchern standen einige grob bearbeitete Baumstämme, die als Sitzgelegenheiten und Tische dienten. In der Mitte des Lagers brannte ein großes Lagerfeuer – der Topf darauf verbreitete noch immer einen angenehm würzigen Geruch. Dieser wurde allerdings von dem eisernen Geruch fast schon vertrieben. Frisches Blut.
Auf den Tischen, an Bäume gelehnt und einfach auf dem Boden verteilt, lag die Ausrüstung der Gruppe. Schaufeln und Spitzhacken, um die Ruine freizulegen, Schriften, Kleidung, Waffen und alles andere, das man zum Überleben in Liongeli benötigte. Doch das war es nicht, das die Aufmerksamkeit der Gruppe auf sich zog.

Der Boden war blutgetränkt und vier Menschen – zwei Männer und zwei Frauen – lagen in dem Lager. Schon von weitem war zu erkennen, das sie tot waren. Tiefe Schnitte waren in Kleidung und Körper zu sehen und sie waren wie regelrecht in Rot getaucht.
Krok'la konnte ein geschrienes "Nein!!" und ein Schluchzen nicht unterdrücken. Sofort lief er auf seine leblosen Freunde zu, um alles in seiner Macht stehende zu tun, das längst Geschehene wieder rückgängig zu machen.

Aether Shanty

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« Antwort #289 am: 25.03.2014, 13:49:07 »
Schockiert hob Aether seine Kanone und sah sich hastig im zerstörten Lager um, ob der Angreifer sich eventuell noch in näherer Umgebung aufhielt. Der Craynabier tat ihm aufrichtig leid. Noch vor wenigen Minuten hatte er ihm und seinen Begleitern misstraut, sich sogar auf einen potentiellen Kampf eingestellt. Doch nun war alles völlig anders gekommen und Aether wünschte sich, er hätte die verstorbenen Abenteurer kennen lernen können.
Langsam stieg er über die verstreute Ausrüstung, während er nach Hinweisen über den Verlauf der Tat suchte.[1] Er wagte es noch nicht, die Leichen genauer zu untersuchen. Er wollte Krok'la den Moment der Trauer gewähren und hoffte innerlich, dass sich jemand anders darum kümmern würde, welcher sich besser mit Wunden und Verletzungen auskannte.
Hatte das Biest aus der Ruine sie irgendwie überholen können, ohne dass sie es bemerkten? Oder wurde das Lager von einer gänzlich anderen Bedrohung überrannt?
 1. Warnehmung 19

Carl

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« Antwort #290 am: 25.03.2014, 15:51:33 »
Carls Freude vetrautere Lebensformen im Dschungel zu finden verschwand sofort, als er das Lager sah.
"Was ist hier passiert?", murmelte er entsetzt. Sein erster Gedanke war ein Raubtierangriff, den er aber sofort verwarf. Raubtiere hätten ihre Opfer gegessen. Also war eine dritte bewaffnete Gruppe in der Umgebung. Um seine Theorie zu bestätigen ging er zu den Leichen. Er sah sich im Lager um, ob es eindeutige Kampfspuren gab, oder ob es ein Hinterhalt war, dass die Opfer keine Zeit zur Verteidigung hatten. Lag die Ausrüstung verteilt am Boden, weil jemand das Lager durchsucht hatte, oder war die Gruppe einfach unordentlich? Gab es Spuren, dass eventuell mehr als vier Menschen zur Gruppe gehörten?[1]

"Krok’la, ist das deine Gruppe? Deine ganze Gruppe oder waren es mehr? Oder gehört vielleicht jemand nicht dazu?", fragte er den Craynarbier ohne die Augen vom Lager und den Toten zu lassen.
Carl kniete sich neben einen der toten Männer und untersuchte die Wunden.[2]
 1. Wahrnehmung: 18
 2. Heilkunde: 12
"Chemie ist, wenn es raucht und stinkt. Physik ist, wenn es nie gelingt."

Der Flüstermann

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« Antwort #291 am: 25.03.2014, 20:02:29 »
Während der Craynarbier über seinen gefallenen Kameraden kniete und jämmerlich weinte, näherten sich Aether und Carl vorsichtig dem Lager um es zu untersuchen. Dabei brauchte der Schurke aus Middlesteel sich nicht lange umzusehen, um einen kleinen Trampelpfad auszumachen, der von zertretenen Gräsern und zur Seite geschlagenen oder geknickten Ästen umgeben war. Er führte in nördlicher Richtung aus dem Lager und war nach wenigen Metern im Dickicht verschwunden. Bis auf die Gruppe selbst, schien aber nichts Lebendiges mehr in der näheren Umgebung des Lagers zu sein.
Währenddessen wagte sich Carl näher an die Leichen und das Lager heran. Sein Blick schweifte als erstes über die Leichen, bevor er für einen Augenblick bei der Ausrüstung verharrte und sich überlegte, was passiert sein konnte. Anscheinend hatte es einen Kampf gegeben, denn die Säbel und Macheten der Gruppe waren blutbesudelt. Nachdem sich Carl eine der Schusswaffen näher angesehen hatte, bemerkte er schnell, das sie abgefeuert worden war. Einige Kristallsplitter der ausgeworfenen Munition lagen auf dem Boden. Aber das war noch nicht alles, denn Carl konnte anhand der Waffen ausmachen, das mindestens Fünf Personen zur ersten Expedition gehört hatten.
So war die Antwort, die Krok'la unter schluchzen hervorbrachte, auch nicht überraschend für den Alchemisten.

"Das hier sind Christopher und Laura. Da drüben liegen Abby und Morgan aber es fehlen noch zwei... ich hätte nicht weglaufen dürfen... ich... ich..."

Seine Stimme versagte und wieder fing er an zu weinen. Carl ließ ihm Zeit und sah sich die Leichen genauer an. Einer der Männer war von Kugeln fast schon durchlöchert. Die anderen Leichen wiesen tiefe Schnitte auf aber Carl konnte nicht erkennen, was genau diese Schnitte verursacht hatte. Zumindest wusste er das irgendetwas langes, wie zum Beispiel eine Klinge, dafür verantwortlich war. Es hätte aber genau so gut eine extrem scharfe und große Kralle eines Waldbewohners gewesen sein können.

Wolfhard

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« Antwort #292 am: 26.03.2014, 00:12:38 »
Schweigend hielt sich Wolf hinter dem angeschlagenen Craynarbier um diesen nötigenfalls zu stützen und hatte sich schon ein Wenig entspannt, als das Lager in Sicht kam ohne das auf dem Weg verdächtige Geräusche zu hören waren. Umso härter traf ihn dafür der Anblick der Toten, insbesondere noch verstärkt durch den Kontrast zum gemütlichen ja schon beinahe heimeligen Eindruck des restlichen Lagers. So lässt er sich auch einfach von den Anderen mitreissen und eilt ebenfalls einfach ins Camp um die Leichen zu untersuchen.
Als auf den ersten Blick sichtbar wird, dass es sich wohl kaum um einen Angriff durch Tiere handelt[1], ernüchtert ihn dies aber schnell wieder und er erinnert sich daran was er mal über das Vorgehen in ähnlichen Situationen gehört hat. So laut wie er sich angesichts der Lage und aktuellen Situation traut ruft er, Halt! und fährt dann leiser fort, „bleibt bitte alle da stehen wo ihr gerade seid. Wenn wir herausfinden wollen was hier passiert ist, sollten wir zuerst die Spuren untersuchen und das wird so schon nicht einfach und wir noch schwieriger je mehr ihr herumlauft. Gleichzeitig sollte jemand Wache halten, falls wer oder was auch immer hierfür verantwortlich war, noch in der Nähe ist und vielleicht zurückkommt.
 1. Nehme ich an da keine Frassspuren oder fehlende Gliedmassen erwähnt wurden
« Letzte Änderung: 26.03.2014, 00:17:04 von Wolfhard »

Aether Shanty

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« Antwort #293 am: 27.03.2014, 12:11:04 »
Sofort blieb Aether stehen, als Wolfhard den Befehl dazu gab. Er verstand ihn vollkommen. Wenn sie wissen wollten, was hier geschehen war, sollten sie jedem nützlichen Beweis nachgehen und durften auf keinen Fall Gefahr laufen, einen Hinweis durch Unachtsamkeit zu vernichten. Ruhig ließ sich Aether noch einen kurzen Augenblick Zeit, die Spuren mit den Augen zu verfolgen, bis er schließlich den Trampelpfad bemerkte und in dessen Richtung deutete.

"Was auch immer angegriffen hatte... Es hat sich in diese Richtung aus dem Staub gemacht. Da bin ich mir ziemlich sicher, Gentlemen!" Kurz hielt er inne. Sofern ihn seine Sinne nicht trügen würden, war er überzeugt davon, dass ihre Gruppe mittlerweile allein war. Er konnte kein Anzeichen ausmachen, was auf eine fremde Präsenz hingewiesen hätte. "Sie sind auf jeden Fall fort. Für den Moment sollten wir uns die Zeit nehmen, alles genau zu untersuchen und uns einen Reim darauf machen. Seit dennoch achtsam!"

Der Schurke behielt seine Kanone in der Rechten, während er den Tatort genauer untersuchte. Er wollte nach Hinweisen suchen, welche ein genaueres Bild der Angreifer an den Tag bringen könnten. Wie viele waren es? Wie groß? Er konzentrierte all seine Sinne, um sich einen Reim aus der Situation zu machen.[1] Krok'la hatte erwähnt, dass jegliche Spur zweier Mitglieder ihrer Expedition fehlte. Konnte es möglich sein, dass sie noch am Leben waren? Wenn ja, gab es Anzeichen dafür, in welche Richtung sie geflohen waren?[2]
 1. Wahrnehmung 20
 2. Wahrnehmung 12

Der Flüstermann

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« Antwort #294 am: 27.03.2014, 21:43:08 »
Anhand der Fundorte der Leichen und der auf dem Boden verteilten Ausrüstung, konnte Aether Shanty erkennen, das ein Kampf an mehreren Orten des Lagers stattgefunden haben muss. Die Leichen waren nicht bewegt worden und im Lager verteilt, sodass es sich entweder um einen extrem schnellen und gewandten oder mehrere Angreifer gehandelt haben muss. Die Pflanzen, Büsche und Lianen am Rande des Lagers waren nur zu einem geringen Teil abgeknickt oder abgeschnitten, was aber auch vom Lageraufbau selbst stammen konnte. Es waren dort aber keine Blutspuren zu sehen, die auf fliehende Verletzte hindeuteten.

"Vielleicht sind sie noch am Leben! Wir müssen hinterher!"

Krok'la war wieder aufgestanden und fing an sich in Bewegung zu setzen. Langsam humpelte er auf den Pfad zu und wurde dabei immer schneller und entschlossener. Er wusch sich die Tränen aus dem Gesicht und starrte anschließend auf den Pfad, schien dabei aber irgendwie durch ihn durch zu blicken. Die Trauer und die Schmerzen der letzten Minuten waren in Rachegefühle übergegangen.

Simon Hook

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« Antwort #295 am: 29.03.2014, 01:02:46 »
Simon hatte auf dem Weg zum Lager an Krok’las Zurechnungsfähigkeit gezweifelt, aber auch mit dem Gedanken gespielt, dass der schwerverletzte Craynarbier womöglich unter Schock stand und deswegen unter Verfolgungswahn litt. Mitgenommen, wie der arme Mann war, konnte das gut möglich sein. Jedoch tat sich, sobald sie ihr Ziel erreicht hatten, ein ganz anderes Bild auf: Offenbar hatte Krok’la die Wahrheit gesagt. Er und seine Freunde waren tatsächlich angegriffen worden – nur sah es ganz danach aus als habe das mysteriöse Ungeheuer, vor dem der Craynarbier geflohen war, in der Zwischenzeit den Rest der ersten Abenteurergruppe massakriert. Oder waren es mehrere Kreaturen gewesen, die dieses Gemetzel veranstaltet hatten? Oder war der Gruppe etwas oder jemand anderes zum Lager gefolgt?

Wer oder was es auch gewesen war: Der Anblick, den die Szene des überrannten Lagers bot, war erschreckend. Überall war Blut und auf Anhieb waren vier Opfer zu erkennen. Den lauten Ausbruch der Trauer, den Krok’la zeigte, konnte Simon gut nachvollziehen. Er selbst stapfte mit offenen Augen, vorsichtigen Schritten und mit seinem Säbel in der Hand auf das Blutbad zu. Mitglieder der Gruppe begannen bereits mit Untersuchungen und Begutachtung der Lage. Simon blieb wachsam. Auch wenn Wolfhard dazu aufgefordert hatte, dass jemand Wache halten sollte, hatte für den jungen Sondergardisten die Aufklärung der Geschehnisse hier im Lager die gleiche Priorität. Er wollte wissen, womit sie es zu tun hatten. Hatte ein Wesen diese Abenteurer niedergemetzelt oder waren es mehrere gewesen? Tiere oder doch humanoide Dschungelbewohner? Oder vielleicht Leute aus zivilisierteren Gefilden? Schmuggler? Gesetzlose? Eine weitere Gruppe, die hier auf der Suche nach irgendetwas war?

Simon hielt, während er mit bedächtigen Schritten umherging und sich umsah, Ausschau nach Dingen, die ihm seltsam vorkamen, weil sie in einem Lager wie diesem wohl nichts zu suchen hätten. Dinge, die nicht danach aussahen als könnten sie den Opfern gehört haben.[1] Des Weiteren suchte er zwischen all den anderen Spuren nach Spuren, die hervorstachen, weil sie womöglich nicht von Menschen stammten.[2] Klauenabdrücke am Boden, Fell, Schuppen… Irgendetwas. Denn wenn nichts darauf hinweisen würde, dass hier Tiere gewesen waren, müssten sie fest damit rechnen, dass Personen Krok’las Freunde abgeschlachtet hatten. Vielleicht waren sie noch in der Nähe und versteckten sich im Unterholz – beobachtend und wartend, bis sie hervorbrechen und auch die Neuankömmlinge angreifen würden. Doch anstatt sich nur auf seine Augen zu verlassen, griff Simon zusätzlich noch auf etwas anderes zurück: seine Irrnebelmagie. Mit ein wenig Ruhe und Konzentration versuchte Simon, andere Lebewesen in seiner Umgebung auszumachen, die vom Erdenfluss oder sogar vom Irrnebel berührt worden waren.[3] Als Sondergardist war ihm die Gefahr, die der Irrnebel mit sich brachte, ständig bewusst – nicht umsonst hatte man ihm den Bänderring angelegt. Der Irrnebel konnte Personen, die er befiel, jederzeit verrückt machen. Und was wäre verrückter als ein Gemetzel wie dieses hier? Die Weltensänger jagten Irrnebler, die sich den auferlegten Regeln wiedersetzten. Aber hatte vielleicht ein oder mehrere Irrnebler hier im Dschungel Zuflucht gesucht? Oder steckte eine ganz andere Art von magischem Wesen hinter dieser Untat? Simon wollte nichts ausschließen und sich möglichst sicher sein, was ihn erwartete, bevor er die Verfolgung aufnehmen würde.
 1. Wahrnehmung: 25
 2. Wahrnehmung: 23
 3. Detect magic

Der Flüstermann

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« Antwort #296 am: 31.03.2014, 02:03:30 »
Obwohl das Lager einen so verwüsteten, zerstörten Eindruck machte, die Leichen dem ganzen einen Makaberen und dunklen Ausdruck verliehen und immer wieder die Blicke der Gruppe auf sich zogen, konnte Simon einige ungewöhnliche Dinge in dem Lager finden. Es fielen ihm die Gegenstände auf den Tischen auf, die durch Stoffe von der Sonne geschützt wurden. Teilweise waren sie unter Planen dünnen Stoffes verborgen, sodass man nur ungefähre Formen und Farben erkennen konnte.
Gegenstände wie diese hatte der Sondergardist noch nie gesehen, denn als er sich dem Tisch näherte und die Planen hob, waren auch Einzelheiten auszumachen. Dreck und Erde hatte sich an den seltsam geformten Dingern abgesetzt. Sie waren aus einem Material gefertigt, dessen Farbe einem tiefen, dunklen Braun - fast Schwarz - glich. Vorsichtig wischte er etwas Staub und Dreck von einem ovalen Objekt, das an ein zu groß geratenes Ei erinnerte. Das Material war fest, strahlte aber seltsamerweise etwas Wärme aus, weshalb Simon schnell die Hand wieder löste. Die anderen Objekte auf dem Tisch glichen diesem in ihrer Farbe aber die Form war immer anders. Erinnerte eines der Objekte noch an eine Art Steinafel, war das andere gewunden und verformt.
Es musste sich um Dinge handeln, die die Gruppe bei der Ausgrabung der Ruine gefunden hatte. Vorsichtshalber ließ der Irrnebler einen magischen Blick über das Lager und die Objekte streifen. Dabei erkannte er, das das eiförmige Objekt mit dem Erdenfluss verbunden war und dem Land stetig seine Magie entzog. Ob man sich vor diesem Ding - was auch immer sein Zweck war[1] - in Acht nehmen musste, würde man herausfinden müssen.
Simon wandte sich währenddessen noch einmal den Spuren zu und versuchte aus dem Wirrwarr aus Abdrücken herauszulesen, ob die Spuren alle menschlich waren. Tatsächlich waren keine tierischen Spuren zu sehen - etwas seltsam war nur, das einige Spuren viel weiter in das Erdreich eingedrungen waren als andere. Krok'la war derweil auf dem Weg, dem Trampelpfad zu folgen. Wütend schlug er einige Büsche zur Seite und schien entschlossen zu sein die Angreifer zu finden.
 1. Knowledge Engineering, Arcana bzw. Spellcraft bitte.

Marguerite Moulin

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« Antwort #297 am: 01.04.2014, 18:25:58 »
Völlig geschockt stand Maguerite in der Mitte des Lagers. Sie war sich sicher, dass Krok'la die Wahrheit über die Gefhar gesagt hatte, oder zumindest geglaubt hatte in einer solchen zu schweben. Doch anscheinend waren sie nur genau zur Gefahr gelaufen. Frewillig, wie ein Schwein auf die Schlachtbank.
Maguerite zog ihre Pistole, zu mehr fühlte sie sich nicht in der Lage. Sie sah wie ihre Gefährten ausschwärmten, doch sie blieb einfach stehen wo sie war. Wenn es etwas zu finden gab, würden sie es wahrscheinlich finden und sie musste es sich nicht zumuten die Leichen aus der Nähe zu sehen. Das Blut aus der Ferne reichte ihr.

Sie wartete insgeheim nur darauf, dass Shiver seinen Senf dazu abgab. Wenn sie ganz ehrlich war wusste sie nicht wie sie reagieren würde. Es war seine Art mit den Dingen umzugehen, aber es war auch seine Art Leute auf die Palme zu bringen. Selbst Maguerite, auch wenn sie sich versuchte immer zusammen zu reißen.
„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

Der Flüstermann

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« Antwort #298 am: 01.04.2014, 23:26:54 »
Während Marguerite wie paralysiert das verwüstete Lager betrachtete und lieber in sicherer Entfernung blieb, sah sich Wolfhard den Pfad und Simon seinen seltsamen Fund an. Der Pfad, dem Krok'la wütend folgte, schien auf den ersten Blick auch von dem oder den Angreifern genutzt worden zu sein. Tatsächlich waren jetzt - abseits des Lagers und dem Chaos, das darin herrschte - die Spuren einfacher zu deuten. Mit einem geübten Blick konnte Wolfhard feststellen, das drei Personen sowohl zum, als auch vom Lager weggelaufen waren. An der Tiefe der Spuren in dem feuchten Erdreich war zu erkennen, das sie es auch sein mussten, die die restlichen Mitglieder der anderen Expedition verschleppt hatten. Etwas Blut hatte sich dabei mit der Erde vermischt aber allgemein zu wenig um davon ausgehen zu müssen, das Leichen fortgeschafft worden waren. Deshalb waren die Abstände zwischen den einzelnen Fußabdrücken auch nicht sehr groß. Auch schienen die Angreifer barfuß gewesen zu sein und nichts deutete auf Krallen oder ähnliches hin. Die restlichen Spuren waren älter und stammten von leichteren Personen.
Simon nutzte die Zeit um sein Fundstück eingehender zu betrachten und zu studieren. Nachdem er es grob vom Schmutz befreit hatte, fielen ihm einige Linien auf, die in den eiförmigen Gegenstand geritzt worden waren. Sie waren nicht besonders tief und kamen dem Sondergardisten seltsam bekannt vor, obwohl er sich nicht daran erinnern konnte, wo er sie schon einmal gesehen hatte. Schließlich folgte er einer der Linien, die sich um den gesamten Gegensand windete. Einem Impuls folgend, fing er an zwei Teile des "Eis" in entgegengesetzte Richtungen zu drehen und tatsächlich: Das Ding ließ sich aufschrauben! Vorsichtig legte er die beiden Hälften vor sich auf den Tisch und betrachtete seinen Fund. Das innere bestand aus einem weicheren schwarzen Material, das einen weiteren Gegenstand umschloss und wohl vor Erschütterungen und ähnlichem schützen sollte.


Es erinnerte an eine zu groß geratene Spritze, die noch zur Hälfte mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllt war. Von genau dieser Flüssigkeit ging auch die magische Strahlung aus. Der Sondergardist konzentrierte sich auf seine Erfahrungen mit dem Irrnebel und die Ausbildung zum Sondergardist. Er erkannte an den der Art, wie diese Flüssigkeit mit der Magie der Erde verbunden war, das es sich um nichts schädliches handeln konnte. Tatsächlich war er sich sogar sicher, das diese Flüssigkeit, sollte man sie jemandem injizieren, sogar fähig war die Heilkräfte des Körper für einige Sekunden um ein vielfaches zu verstärken und so Wunden zu schließen und schwere Verletzungen zu heilen.

Aether Shanty

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« Antwort #299 am: 02.04.2014, 22:31:36 »
Während Aether weiter über die Schlüsse nachdachte, welche er aus seinen Beobachtungen zog, malte er sich innerlich ein Bildnis zusammen, wie die Szenerie hätte ablaufen können.
Scheinbar waren die Mitglieder der ersten Expedition nahezu völlig überrascht von mehreren Personen angegriffen worden. Erst hatte er an ein Rudel dieser furchterregenden Echsen gedacht, welche sie in ihrer ersten Nacht, außerhalb der Meersäufer, überrascht hatten und beinahe Samuals Leben genommen hätten... Doch ein entscheidender Hinweis passte nicht zu diesem Bild.

Es konnten keine Tiere gewesen sein, zumindest war er überzeugt davon, dass sie die Kadaver angefressen hätten, bzw. Mit in ihren Bau geschleppt, wie die Saurier es damals mit Samual versucht hatten. Also blieb im Prinzip nur das Argument, dass es sich tatsächlich um denkende, intellektuelle Gegner handelte. Eine andere Gruppe, welche nach den Ruinen suchte? Ein Stamm Wilder? Oder gar verfluchte Quatershifter?

Der Schurke schrak aus seinen Gedanken hoch, als er bemerkte, wie Krok'la von Trauer erfüllt, die Verfolgung aufnahm. "Warte, Krok'la!" schrie er dem Craynabier hinterher, während er, seine Pistole stehts in der Rechten, dem Trauernden folgte. "Mister Krok'la... Warten sie doch! Bei all ihrer Trauer, ich wäre der Letzte Verfluchte auf dieser Welt würde ich sie nicht nachvollziehen können, doch halten sie es wirklich für ratsam alleine in die Schlacht zu ziehen? Wenn ihre Freunde noch am Leben sind, ich verspreche, wir werden sie finden! Doch wir müssen klug vorgehen und dürfen nicht einfach kopflos hinterher laufen!" Aether versuchte all seine Überzeugungskünste, den Craynabier aufzuhalten.[1] "Warten sie. Denken sie nach... Sie lebten wohl schon einige Zeit hier in der Gegend.. Was genau liegt in dieser Richtung?" Mit der Linken deutete er grob auf den Pfad aus Spuren, welcher sich, zumindest für seine Augen, rasch im Gebüsch verlor.
 1. Diplomatie 20

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