Gelik rümpfte nur unwirsch die Nase, als Trovag ihn mit Spott bedachte, erhobenen Hauptes schritt er davon.
Die werden schon sehen, was sie davon haben - die anderen werden es ihnen nicht leichter machen. Wenn sie denn überhaupt jemals aus der Stadt herauskommen...Krakqualntopp vermochte es, während Simue und Echo weiter mit dem alten Bjarne verhandelten, in einem magischen Gespräch mit den Pferden herauszufinden, dass es ihnen so weit gut ging. Sie waren den Umständen entsprechend gut genährt, aber allesamt schon älteren Semesters. Eine lange Reise würde früher oder später ihren Körper aufzehren!
Trovag, der bei den Vorräten am Tor zur Straße Wache hielt, konnte keine Auffälligkeiten entdecken - und das Bier sowie die sonstigen Einkäufe waren sicher. Lediglich ein kleines ausgemergeltes Mädchen kam des Weges während der Zwerg auf seine Gefährten wartete. Sie schien eine Zenji-Bettlerin zu sein, wie es sie in Kalabuto zu Hauf gab. Als sie den großen Berg mit Vorräten entdeckte hielt sie inne und blieb stehen. Sie machte einen zögerlichen Schritt auf Trovag zu und holte dann ein kleines geschnitztes Holzamulett aus ihrer lumpigen Hose hervor. Sie warf es Trovag zu und begann dann so schnell es ging fort zu rennen:
"Ihr macht eine weite Reise? Viel Glück - es wird euch beschützen!"Trovag hielt das Amulett völlig perplex in seinen Händen, die Bettlerin war verschwunden: Und der Rest der Gruppe war inzwischen dazu übergegangen sich Pferde auszusuchen. Sie würden bald aufbrechen!
Simue und Echo unterhielten sich noch einige Zeit lang mit Bjarne, aber der Alte gab ihnen keinerlei Informationen zu dem Handel mit Gelik. Er suchte Schutz in seinem Händlereid und versuchte stattdessen ihnen seine Pferde schmackhaft zu machen: Er hätte nur noch ein paar, aber die wären ihr Geld schon noch wert! Die Situation erweckte den Eindruck, als ob sich der Pferdehändler nicht noch weiter in die Machenschaften der Gesellschaft der Kundschafter und der reisenden Abenteurer einmischen wollte. Was auch immer der kleinen Welt in Kalabuto gerade neuen Schwung verliehen hatte - es kurbelte sein Geschäft an, alles andere war erst einmal zweitrangig. Schließlich wurde man sich einige und gemeinsam traten sie hinaus, zu Krakqualntopp, der bereits die besten Pferde herausgesucht hatte. Auch laut Bjarne waren es gute und kräftige Tiere. Nicht völlig ohne Makel, aber fürs Erste besser als nichts.
Bjarne machte ihnen einen guten Preis: Für vier Pferde, samt Zaumzeug und Sattel sowie Packtaschen und Futter für die ersten drei Tage Reise verlangte er 300 GM
[1]. Für Kalabuto ein günstiger Preis, versuchte er ihnen jedenfalls einzureden. Aber er ließ nicht locker - und so würden die Gefährten den Preis wohl oder übel zahlen müssen, wenn sie Pferde haben wollten!
Schnell beluden sie nun die Pferde, übergaben dem Händler das Geld und schulterten ihre Rucksäcke. Nun gab es nichts mehr, was sie hier hielt! Sie waren ausgestattet, sie wussten wo es hingehen sollte und sie hatten sich neue Feinde gemacht, was sie in Kalabuto nicht länger zu halten vermochte. So geschwind es eben ging durchquerten sie Kalabuto und verließen die Ruinenstadt wieder - der Reiz eines warmen Bettes und der Schutz eines Dachs über dem Kopf war nun erst einmal Geschichte. Gemächlich ritten sie auf der Straße in den Nachmittag hinein und begannen so den nächsten Abschnitt ihrer Reise: Der Dschungel wartete bereits auf sie!
Was würde es nicht alles zu tun geben und was hatte Kalabuto nicht alles Unerwartetes für sie bereit gehalten: Und wie würde sich Nkechis Vision erfüllen, oder eben auch nicht - die Welt um sie herum war im Wandel, und sie waren ein treibendes Zahnrad im Getriebe der Uhr!