Die Götter von Khalahan
In den Reichen Khalahans sind die göttlichen Mächte sehr real. Es gibt zwei Pantheons, zum einen die Himmelsgötter, zum anderen die Götter der Sterne. Die Himmelsgötter werden angeführt von
Lancerus, dem Gott des Gesetzes und der Gerechtigkeit. Er residiert in der Himmelsstadt Arecor, und auch die anderen Götter seines Pantheons haben hier zumindest so etwas wie "Außenposten". Die Geliebte von Lancerus ist
Evilia, Patronin der Familie.
Hektor ist der Gott der Jagd, aber auch der wilden und freien Natur. Er ist zudem der Schutzgott aller Druiden.
Merao, der Geheimnisvolle, ist ein gesichtsloser Gott und steht für den Schlaf, das Vergessen aber auch für die Reise der Seele in die Nachwelt, nachdem jemand gestorben ist. Es gibt verschiedene Interpretationen Meraos, manche halten diese Gottheit für weiblich, andere für zweigeschlechtlich, und wieder andere glauben, dass er in Wahrheit eine Macht ist, die aus unzähligen Geistwesen entstand, die miteinander verschmolzen sind.
Zida, der Kindgott, ist der Gott des Spieles, der Freude und der Unschuld. Er ist aber auch dafür bekannt, nicht immer ganz fair zu sein, ein wenig neidisch und überstürzt. Doch handelt er nie mit böser Absicht.
Shenaha ist die Kriegerin, eine Meisterin der Schlachten und des Zweikampfs. Doch in ihrer Weisheit kämpft sie nur, wenn es unvermeidlich ist - dann aber ohne jede Gnade.
Die Götter der Sterne werden angeführt von
Ceriva, dem Orakel der Nacht. Als Göttin der Träume, der Weissagungen und des Schicksals ist sie die Patronin aller Hellseher, wird aber von fast allen Sterblichen um Hilfe und Rat angebetet, wenn sie an einem Scheideweg stehen. "Möge Ceriva dir helfen" ist eine Redewendung, mit der man den guten Wunsch ausdrücken möchte, dass jemand die richtige Entscheidung trifft. Ceriva hat einst auch Lancerus gedient, doch hat sie ihn immer dafür kritisiert, dass er anderen seine Moralvorstellungen aufzwingen wollte. Ceriva urteilt nicht, und ihrer Ansicht ist das wichtigste Ziel eines Sterblichen, sein Schicksal zu finden - wie auch immer dies aussehen mag.
Und so hat sich Ceriva vor etwa tausend Jahren von Lancerus losgesagt. Ihr folgte
Neodor, der Gott der Gaukler und Diebe, der als Inkarnation des gerissenen Halunken nie in Lancerus' Pantheon passte und immer unter ihm gelitten hat. Mit seiner Entscheidung, sich Ceriva zu unterwerfen, wurde eine Art mystisches Erdbeben losgetreten - Ceriva stieg in ihrer Macht auf, und scheinbar aus dem Nichts tauchten weitere Götter auf, die ihr neues Pantheon vervollständigten.
Bei dem ersten dieser neuen Götter allerdings wurde später offenbar, dass er einst ein Sterblicher war.
Jonaas, der Halbgott des Wettkampfes und der Feiern, hatte Zeit seines Lebens versucht, mehr zu werden, besser zu werden, als er bereits war. Selbst jetzt, als Halbgott, strebt er danach, vollkommen zum Gott aufzusteigen. Jonaas wird deshalb auch oft der Gott der Willenskraft genannt, und von allen angebetet, die gerade einen starken Willen brauchen. Als einziger Gott residiert Jonaas in der Welt der Sterblichen, und wandelt unter ihnen - auch, wenn niemand weiß, wo er sein Reich verbirgt.
Elendra ist eine Göttin des Lichts, allerdings in all seinen Formen: Das sanfte Licht der Sterne oder das helle Licht der Sonne, wärmendes Tageslicht oder gleißendes Licht, das die Augen verbrennt. Trotz ihrer moralischen Neutralität gilt sie als Feindin aller Untoten, und ihre Priester sind dafür bekannt, Nekromanten gnadenlos zu verfolgen - auch über die Grenzen der Gesetze hinweg.
Qirios ist ein Gott der Krankheiten, auch bekannt als Meister der Seuchen. Er ist ein gnadenloser Gott, der sich am Leid seiner Opfer ergötzt - aber auch jenen Respekt zollt, die stark genug waren, die von ihm geschickten Krankheiten zu überwinden.
Acan ist der Gott der Habgier, ein böser Gott, für den es nichts als puren Egoismus gibt. Ob materielle Werte, Herrschaft über andere oder schlicht die eigene Zeit, die man nur für sich selbst nutzt: Für Acan sind "Andere" nur Ressourcen, die es zu nutzen gilt.
Aguas ist der Gott der Finsternis - wortwörtlich ebenso wie metaphorisch. Er ist der Gott der sternenlosen Nacht, der finsteren Gewölbe, der Ängste und der Monstren (auch denen unter dem Bett...). Und, nicht zuletzt, der Gott der Untoten, und somit der Erzfeind Elendras, obwohl sie im gleichen Pantheon sind.
Aguas ist ein Gott, der sich aktiv in das Leben der Sterblichen einmischt, und er hat seine Priester dazu gebracht, die Organisation der Kleriker von Aguas zu gründen - die für die Werte und Ziele aller bösen Götter einstehen. Manche Priester der anderen dunklen Götter haben sich dieser Organisation angeschlossen, um so politische Macht zu erhalten. Sie kämpften auch darum, den Namen der Organisation zu ändern, doch bis zuletzt konnten sich Aguas' Diener durchsetzen. Die Kleriker von Aguas sind so zu einer institutionellen Inkarnation der Ängste und der Finsternis geworden.