"Dreißig Sekunden? Wie sollen denn..."
Katarina wünschte sich sie könnte dem Soldaten eine Antwort auf die Situation geben, aber der Funkspruch überrumpelt die Navigatorin genau so wie die Haustruppen auch. Sofort öffnet sie wieder die Verbindung zu den Haustruppen und versucht soviel Schaden abzuwenden wie möglich. "Luftschlag in dreißig Sekunden! Geht sofort in Deckung! Wenn ihr den Bunker sehen könnt, lasst alles stehen und liegen und kommt sofort hier her!"
Vermutlich würden die meisten der Soldaten wohl auch ohne ihre Anweisungen genau so handeln, aber es gibt einfach nichts was Katarina sonst für sie tun könnte und sie fragt sich was nur mit Inesa los ist, das sie derartig kaltblütig und ohne Rücksicht auf Verluste handeln lässt. Gedanken werden wach an die seltsamen Warpsignaturen, die nach der Zerstörung des Artefaktes in Richtung der Amaranthine Valour geflohen sind und für einen Moment fragt sich die junge Navigatorin, ob sie es hier doch mit einem Fall von dämonischem Einfluss zu tun hat. Die Bereitschaft der anderen sinnlos Menschenleben zu opfern übersteigt ihrer Meinung nach das akzeptable Maß bei weitem. Erst Raynold, der mehr zu seiner eigenen Erheiterung einen Soldaten in den Tod schickt und nun Inesa, die willentlich ihre Haustruppen opfert, nur um vielleicht den unbekannten Feind mit dem gleichen Angriff zu vernichten. Tchaika... nun, Tchaika verhält sich einfach nur wie immer. Sollten ihre Befürchtungen stimmen, dann hätten sie ein noch viel größeres Problem als angenommen.
"Habe ich etwas übersehen? Sind sie meinem Blick entgangen..."
Katarina duckt sich, als Explosionen den Bunkerkomplex erschüttern und sie kann nur hoffen, dass die meisten Haustruppen es irgendwie geschafft haben in Sicherheit zu gelangen. Im Moment steht ihnen noch immer ein sehr viel direkteres Problem gegenüber. Wer auch immer sich hinter dem aufgebrochenen Eingang verschanzt hat, scheint sich selbst als dem Hause Holt zugehörig zu sehen und bietet zumindest ein Gespräch an. Ob es sich dabei nur um eine besonders kluge Falle handelt, die darauf zielen soll, wirkliche Exploratoren des Hauses Holt in den Hinterhalt zu locken, oder um ein aufrichtiges Angebot, weiß die Navigatorin zwar zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber mit Tchaika als "Speerspitze" ihrer diplomatischen Bemühungen ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis das Feuer eröffnet werden wird. Das Problem ist, dass ihre eigene Erscheinung vermutlich auch nicht dazu beitragen wird die Situation zu entspannen und noch hofft sie, dass sie sich noch nicht wird zu erkennen geben müssen.