Doch mit dem Halbling kam noch eine weitere Gestalt in den Raum. Unauffällig in einen dunklen, deutlich von Kampfspuren gezeichneten Mantel gehüllt und die Kapuze über den Kopf gezogen, stand sie zuerst im Schatten der nächsten Biegung, von wo aus sie den Worten der Halbelfin lauschte.
Hatte sie eben nicht von den Tiefen von Sharn gesprochen. Dies war genau der Ort, über den er seine letzte Information erhalten hatte. "Tief unten in Sharn, dort halten sie sich auf und dort musst du suchen", hatte der zwielichtige Schurke ihm gesteckt. Wer weiss, ober es nicht nur auf sein Geld abgesehen hatte, aber welche Wahl hatte er. Fremd, in der riesigen Stadt der Türme. Keine Ahnung, wo sein Bruder steckte und blank bis auf die Knochen. Sein letztes Geld hatte er für Informationen ausgegeben. Informationen, welche so wage und unsicher waren, dass er den Überbringer eigentlich hätte Furon überlassen sollen. Doch er war fast blind vor Sorge und klammerte sich an jeden sich ergebenden Strohhalm.
Seit der Aktion im Düsterwald, die eignentlich nur eine kleine Abreibung für diese verhassten Zauberer werden sollte, und die alles andere als nach Plan gelaufen war, streifte er nun schon durch die Lande auf der Suche nach seinem verschollenen Bruder. Bis nach Sharn führten die Wege. In der Wildnis konnte er die Fährte noch gut lesen und Furon war ihm stets eine große Hilfe. Doch hier in der großen Stadt - keine Ahnung wie es weiter gehen sollte.
Langsam und unscheinbar trat er aus dem Schatten hervor. "Entschuldigt, aber ihr sucht jemand, der euch in die Tiefen Sharns begleitet?", fragte er höflich und zog sich die Kapuze vom Kopf. Hervor kam ein Jüngling mit struppigem dunkelbraunen Haar und leicht animalischen Zügen.
Zumindest hatter er es hier mit Elven zu tun. Ihnen war er weit freundlicher gesonnen als den Menschen, die sich deutlich mehr dem Fortschritt und der arkanen Magie widmeten.
Die feine Aufmachung der beiden Damen machte ihn, da er sie nun von nahem gesehen hatte, etwas skeptisch. Er war ein Mann der Wälder und konnte dem ganzen Getue nicht viel abgewinnen. Dennoch, er musste die sich bietende Chance nutzen.
"Ich wäre daran interessiert", und dachte wehmütig einen Moment an seine letzten beiden Goldstücke.
"und könnte etwas Zubrot durchaus gebrauchen."
Wenn er erst einmal dort unten war, würden sich bestimmt wieder weitere Spuren ergeben und er konnte wieder auf eigene Faust weiterziehen.
Dann viel sein Blick auf den Falken. "Ist das euer Gefährte?", fragte er etwas skeptisch. Handelte es sich hier etwa um eine Zauberin, vor der ihn der ehrwürdige Erzdruide seit je her gewarnt hatte. Zauberer traten oft in Begleitung von Falken auf.