Miguel erstarrt, als er die Klinge in seinem Rücken spürt. Fast noch mehr erschrecken ihn die Worte in seiner Muttersprache. Derjenige, der ihm so zielgenau über dem Herzen eine Klinge durch die Ringe seiner Kettenrüstung drückt, dass die Spitze in sein Fleisch dringt, ist jemand, der lange genug mit der Legion zu tun hatte, um die Sprache zu lernen—oder auch nur diese beiden Worte! Der sie häufig genug gehört hat, an sich selbst gerichtet! Jemand, der Stimme nach eine Frau, die die weißen Teufel so sehr hasst, dass ihre Stimme vor Wut und Mordlust zittert.
Eine Frau hat gestern Drakosas Worte auf dem Marktplatz übersetzt. Deren Stimme allerdings zitterte vor Furcht. Nun, Furcht beim Anblick von hundert Legionären war wohl am Ende dasselbe wie Hass beim Anblick eines einzelnen. Wenn sie gestern schon nahe bei diesem Krieger stand, so ist's wohl dieselbe.
Langsam hebt Miguel die bereits erhobenen Hände noch ein wenig höher. "Mich ergebe. Nicht ich will töten, nie mehr. Was Ihr glaubt warum ich bin unterwegs allein?" Diese Worte waren mehr an den Krieger vor ihm gerichtet als an die Frau in seinem Rücken.
Zur Priesterin gewandt aber sagt er:"Nicht habe erwartet zu überleben die Nacht, die kommt. Also, wenn sterbe jetzt, mich gibt egal. Danke für dass mich habt lassen niederknien vor Euren Gott. Vielleicht Ihr habt gerettet meine Seele. In mein Schreibmappe Ihr findet eine Brief. Wenn sorgt dafür, dass Capitán Drakosa sie erhält, nicht er wird suchen die Schuldigen für mein Verschwinden bei Eurem Volk. Vielleicht nicht wird bestrafen keinen von euch. Nur die Leiche, Ihr müsst verstecken gut."
Dann lässt er sich auf die Knie hinab. Er zweifelt nicht daran, dass gleich das Messer über seine Kehle fahren wird, dass dies einer von zwei Gründen ist, warum die Frau ihn vor sich auf den Knien sehen will: damit sie seinen Hals besser erreicht. Daher ist es ihm auch egal, ob sie sein Geständnis versteht, das er in fieberhafter Eile vor sich hin murmelt, darauf hoffend, sie möge bei all ihrem Hass genug Mitgefühl aufbringen, einem Mann nicht die letzten Worte zu versagen:
"Dios y diosa, ¡absolvedme! He matado. ¡Ay de mí! A dos inocentes les maté a tiros. No quería hacerlo, pero lo hice. Peor aún: el uno era un bardo, un hermano mío. Oghma, ¡perdóname! Tymora, ¡perdóname! ¡Si pudiera deshacer lo hecho! Soy un asesino, un monstruo, un diablo. ¡Me arrepiento!"
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