Manus und Vianesca kümmerten sich noch um die weiteren Verwundeten. Das schlimmste Unheil war nun abgewendet und den Rest musste der Zeit überlassen werden. Sie verständigten sich gerade, zum Waisenhaus zu gehen und nach den anderen Flüchtlingen und den Gefährten zu sehen, da kam einer der Priester und bot ihnen an, doch mit ihnen etwas zu essen und zu trinken.
Die Gespräche während des einfachen Nachtmahls - es gab Brot und grobe Wurst aus Gläsern, dazu starken Rotwein - kreisten um die Verwundeten und die Orks. Die Priester waren sich nicht einig, was sie davon halten sollten.
"Waren es überhaupt Orks? Wir haben schon lange nicht mehr mit ihnen zu tun gehabt. Vielleicht waren es einfach nur Räuber?", fragte einer.
"Na, Du hast doch gehört, was sie gesagt hatten. Dutzende von Orks, einige Trolle und Wilde. Das Dorf wurde überrannt. Die armen Seelen hätten sich nicht einmal wehren können, wenn sie es gekonnt hätten.", sagte ein anderer.
"Das ist es ja: dutzende von Orks, Trolle und Wilde dazu? Wo sollen die alle herkommen? Es müssten mehrere Stämme gewesen sein, die gemeinsam auf Raubzug gingen. Korrigieren mich, wenn ich falsch liege, aber die Orkstämme im Osten tragen schon so lange, wie ich denken kann, ihre kleinen Kriege untereinander aus. Deshalb sind wir doch immer mit ihnen zurecht gekommen. Warum sollten sie jetzt gemeinsame Sache machen? Also, ich glaub' das nicht.", sagte wiederum der erste.
"Hm... vielleicht waren es tatsächlich Orks und Trolle und die Dorfbewohner haben einfach übertrieben. Oder, besser gesagt, sie glauben wirklich, dass es so viele sind. Wenn es so schnell geht und... ähm... solche Dinge geschehen, dann fasst man die Sachen anders auf. Ich glaube jedenfalls, dass es Orks waren.", erwiderte der zweite.
"Nehmen wir mal an, dass es wirklich so viele Orks gewesen waren, dann müsste irgendwer die Stämme geeint haben. Irgendein starker Kriegsherr. Vielleicht hat er sich die anderen Stämme gewaltsam einverleibt.", spekulierte ein dritter.
"So ein Quatsch! Du hast zu viel von Volos Gassenhauern gelesen.", meinte der erste.
So ging die Diskussion noch eine Weile weiter. Schließlich, als es schon spät war, sagte Cores, dass Manus und Vianesca nach Hause gehen sollten und sich etwas ausruhen sollten. "Was auch immer an diese Sache bedeutet, ich bin mir sicher, dass Ihr Eure Kräfte in den kommenden Tagen brauchen werdet. Gute Nacht.", verabschiedete er die beiden und zwinkerte ihnen gut gelaunt zu.