Was auch immer in die Elfe gefahren ist – Lucia kann es vermutlich nachempfinden. In ihr drängt der Tatendrang, allerdings ist das Gebäude äußerst gruselig… Besonders, wenn man die Außenseitererscheinung zuvor und auch wieder dieses widerliche Kinderlachen bedenkt. Doch dies deutet auch darauf hin, dass sie auf der richtigen Spur sind!
Was diese Krankenschwestern zu meckern haben, interessiert Lucia wenig: Sie ist überzeugt, dass die Mitarbeiter dieses Heims etwas verbergen und geheim halten wollen. Der Priester war vielleicht verschwunden, wie Flinn, bereits tot oder in Lebensgefahr. Lucia will unbedingt erfahren, was Sache ist.
„Ich schätze, wir sollten die Elfe nicht länger als nötig allein lassen“, äußert sie. Unter anderen Umständen hätte Lucia es vielleicht auch reizvoll gefunden, durch ein Fenster einzusteigen, aber hier kennt sie lieber den Weg zurück nach draußen, anstatt sich mitten in ein unheilvolles Raum-Labyrinth zu begeben und sich umzingelt von Kinder-Daemon wiederzufinden, die sie möglicherweise wieder zu Unaussprechlichem zwingen würden.
„Und, mit Verlaub“, kommentiert sie schalkhaft Levins beginnende Selbstdarstellung, „ich glaube nicht, dass Ihr diese alte Vettel mit Eurem hübschen Stimmchen beeindrucken könnt.“
Obwohl Lucias innere Alarmglocken schrillen und sie spürt, dass ihre Nackenhaare gen Himmel streben, schreitet sie zügigen Schrittes voran und überholt Levin dabei. Sie drängelt sich so, mit der Hand bereits für den Ernstfall vorbereitet an ihrem Schwertgriff, vor und hält lediglich für einen kurzen Augenblick vor der Tür inne – so lange, wie es dauert, um zu erkennen, dass dieselbe nicht durch Fallen gesichert ist.
Ob Hausfriedensbruch oder nicht – das ist ihr, wie immer, herzlich egal. Sie überwindet ihre Angst, indem sie sie einfach ignoriert und sich nichts davon anmerken lässt, und probiert beherzt mit ihrer freien Hand die Tür zu öffnen. Wäre die Tür abgeschlossen, würde sie nicht zögern, einmal wieder zu ihrem bewährten Diebeswerkzeug zu greifen. Purer Ehrgeiz treibt sie einmal wieder an. Sie muss einfach die Wahrheit herausfinden. Doch ausnahmsweise ist sie froh darüber, Rückendeckung zu haben. Dieser Fall ist verzwickt und zerrt an ihren Nerven.