Reyena stand einige Meter hinter der Gruppe und war in der letzten Zeit sehr still gewesen. Ihre Gedanken waren zurückgeschweift... zurück zu einer Zeit in der die einzigen Dinge um die sie sich sorgen musste ihre Kleidung und das Mittagessen war. Seufzend öffnete sie die Augen und sah RLaarg auf sich zukommen. Sofort war sie hellwach.
"Ich kann hier genauso klar denken wie an jedem anderen Ort" rief sie. "Lasst uns doch mal unsere Möglichkeiten durchgehen: Wir könnten von hier verschwinden und schnellstmöglichst viele Meilen zwischen uns und diesen vermaledeiten Ort bringen. Keine schlecht gelaunten Wächter, keine giftigen Pflanzen und keine Albträume. Verlockend, wenn ihr mich fragt. Aber jeder von uns hat einen Grund warum er hier ist. Außerdem glaube ich, ihr seid alle mindestens so neugierig wie ich und wollt wissen was hier vorgeht. Und niemand kann mit Sicherheit sagen, dass die Albträume einfach aufhören. Also ist abhauen wohl doch nicht die beste Idee."
Sie sah in die Runde und sprach weiter " Wir sind uns also einig, dass wir der Sache auf den Grund gehen wollen. Ich bin mir fast sicher, dass wir nur hier an diesem Ort Antworten finden. Die Leute im Dorf sind wahrscheinlich genauso ratlos wie wir und auf dem Schiff wartet nur ein mürrischer Kapitän - wenn er nicht schon längst über alle Berge ist. Von mir aus sehen wir aus der Nähe zu, ob sich hier von selbst etwas rührt und sich ein Priester blicken lässt. Wenn nichts geschieht, finde ich, wir sollten die Idee eine Schneise zu brennen nochmal in Betracht ziehen. Hausfriedensbruch hin oder her, vielleicht brauchen die Priester Hilfe."
Reyena war sich nicht sicher wie sie die Gesichter ihrer Gefährten deuten sollte. Vermutlich hatte sie sie mit ihrem Wortschwall etwas überfahren. "Wenn ihr das nicht wollt, könnten wir auch versuchen den Spuren des kleinen Mädchens zu folgen. Immerhin kannte sie Hataniah und vielleicht kann ihr Onkel ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Was meint ihr? ", fügte sie hinzu.