Arkil setzte grad zu einer Antwort an, als Lady Tiadora wieder auftauchte. Also ließ er sie erst einmal ihre Rede beenden, bevor sie ungehalten werden konnte, weil er nicht auf sie acht gab.
Als es schien, daß sie geendet hatte, wendete er sich dann Nicolas zu, um ihm zu antworten.
Auch er flüsterte zurück, wobei er Nicolas auch an der Schulter faßte, um ihn zum Umdrehen zu bewegen. So konnte niemand ihre Lippen lesen, während sie sich unterhielten. Und sie würden auch den Eindruck vermitteln, einfach übers Meer zu schauen.
"Lady Tiadora bat mich, sie mir an Land alle genau anzuschauen, damit mir die ungwöhnlichen Gestalten auffallen würden.
Und ich muß gestehen, daß es nicht schwer war, sie zu entdecken. Sie stechen tatsächlich wie bunte Hunde aus der Masse der Landbevölkerung heraus. Und auch in einer Stadt würden sie, meiner Meinung nach, nicht gerade übersehen werden. Und das scheinen sie leider auch gar nicht zu wollen. Für eine verdeckte Aufgabe, wie wir sie hinter uns haben, sind sie reichlich ungeeignet, will mir scheinen.
"
Nun nahm er einzelne Betrachtungen der neuen Passagiere vor.
"Nehmen wir als erstes diese Kapuzengestalt, die hier nicht ihren Namen nennen möchte. Er hat sich an Land als Casus vorgestellt. Und er scheint mir bisher der aussichtsreichste Kandidat. Er hat nicht viel von sich preisgegeben, sondern beobachtet erst einmal und schätzt die Lage ein. Ein durchaus vernünftiges Verhalten in dieser Situation, wie ich finde.
Dann ist da diese Lady Antara. Sie hat sich im Dorf ganz souverän geschlagen; hat einen der Fischerjungen angeschwärzt. Allerdings hat sie dann hier auf dem Schiff für meinen Geschmack zu schnell ihre Vorsicht abgelegt. Sich offen zu seinem Glauben zu bekennen, ohne genau zu wissen, wem gegenüber...."
Akril schüttelte unmerklich den Kopf, um seine Enttäuschung auszudrücken.
"Nächstens Lady Inesaya. Laut ihrer eigenen Aussage eine Söldnerin, die wegen einer großen Belohnung hier ist. Das auch sie so offen ihren Glauben preisgibt, ist mehr als unvorsichtig. Aber da sie angeblich Asmodeus anbetet, wird sie vielleicht ein gutes Werkzeug abgeben.
Als letztes bleibt noch dieser Kuthite, Herr Naraka. Auch er hat sich als Söldner offenbart, der sich eine Belohnung erhofft, die sogar das gierigste Herz höher schlagen läßt. Jedenfalls nach seiner Aussage. Er könnte auch ein gutes Werkzeug sein, solange niemand den Kardinal überbietet. Und vielleicht kommt ihr, werter Herr Seek, auf Grund seines Glaubens ganz gut mit ihm aus.
Ich denke, es bleibt abzuwarten, wie sie sich bei unserem Auftrag betragen, bevor ich mir ein genaueres Bild über sie machen kann."
Damit endete Arkil erst einmal.