Aria nickte, und sah dabei lächelnd zu Henry. "Es ist zwar kein Wundermittel, und für meinen Geschmack zu süß, aber ich glaube, was Henry braucht, ist eine große Tasse schwarzer Bärentee. Man sagt, den trinken die Bären, um nach dem Winterschlaf wieder wach zu werden."
Sie sah kurz rüber zum Wirt, und rief ihm ihre Bestellung quer durch den Gastraum zu, als dieser kurz zu ihr blickte. Der finstere Blick zweier Männer an dem Tisch der Asmodeus-Priester, die sich offenbar gestört fühlten, interessierte sie nicht weiter.
"Und jetzt der Reihe nach, Harry", setzte sie anschließend wieder an. "Die Akademie hat den Leitspruch: Freies Wissen für ein freies Volk. Und die Leute dort sind mächtig stolz auf ihre ganzen Bücher. Eigentlich nimmt man nur Bürger des Landes als Studenten auf, aber das ist keine offizielle Regel, nur, naja, Gewohnheit. Wenn du den richtigen Skriptor erwischt, und ihm gut zuredest, schreibt er dich als Student ein, und dann kannst du auf jedes Buch in der Bibliothek der Akademie zugreifen. Du hast sogar das Recht, die Einzelexemplare zu lesen. Die Professoren tun gerne so, als wären die nur für sie, aber die Regeln der Akademie lauten anders." Ein leichtes Grinsen erschien in ihrem Gesicht, ganz, als ob hinter ihren sachlichen Erläuterungen eine persönliche Geschichte steckte.
"Tai'Lor ist der Assistent von Inspektor Ferrigan. Er dürfte so ziemlich alles wissen, aber letztlich ist Ferrigan der Kopf des Ganzen bei der Gerichtswache. Auf Seiten der Priester vertritt Elenya Ithera die Tempelgemeinschaft der Stadt. Sie arbeitet sehr eng mit Ferrigan zusammen." Sie sah zu ihrem Aushang, dann wieder zu Harry. "Der hängt aus gutem Grund gerade hier. Behaltet das noch für euch, aber heute Abend sollen Freiwillige gesucht werden, um eine kleine Gruppe Zivilisten zusammen zu stellen, die in dem Fall unterstützen können. Ferrigan hofft wohl darauf, zufällige Talente außerhalb der Gerichtswache zu finden. Wenn ihr es schafft, da reinzukommen, könnt ihr sicher auch an einen der Tatorte."
"Was die Stadt angeht, die kann ich euch gern zeigen. Meine Glaubensschwestern kümmern sich heute um den Schrein, ich selbst wollte mich bei einigen Leuten wegen dieses Falls umhören. Dabei könnt ihr mich gern begleiten, und ich zeige ich euch drei 'Verlorenen' die Gegend, in Ordnung?" Sie lächelte, als sie weitersprach. "Und dabei erzählst du mir deine Gedanken, was wahre Freundschaft angeht, da bin ich mal gespannt."