So vergeht die Zeit zum größten Teil schweigend auf dem Rückweg zum Raumhafen, während dort draußen immer noch Soldaten des Imperiums kämpfen, um endlich auszubrechen und die Invasion voranzutreiben. Doch die Überreste des 16.Zuges haben ganz andere Sorgen und Gedanken. Die Chimäre fährt in den umgebauten Hangar ein und Susan und Dilon transportieren die schwer verletzten aus der Chimäre und nehmen den 53. Trupp mit.
„Schauen wir erst einmal, wie schwer die Wunden bei allen sind.“
So kehren sie als einer der ersten in den Raumhafen zurück, der von den Truppen aus Stahlstadt und Sepheris Secundus bewacht wurde. In den Blicken der Soldaten steht Erleichterung darüber nicht durch diese Hölle gegangen zu sein, während sie sich den Weg zum Feldlazarett bahnen. Dort erwartet sie bereits Feldchirurg Feldscher, der mit seinem erfahrenen Blick über die Verwundeten schaut, und auch einen anerkennenden Blick zu Anya wirft. Immerhin hatte sie kaum jemand verloren.
„Bringt die Bewusstlosen herein. Die leicht verletzten können nach einer Grundversorgung gehen. Ihr beide hier rüber.“
Zeigt er auf Tallarn und Björn die beiden schwer verletzten. Beide bekommen eine Ladung Schmerzmittel, während frische Salben und Verbände aufgetragen werden und sie an medizinische Überwachungsgeräte angeschlossen werden. Langsam schlummern sie ein durch die Wirkung der Medikamente. Der Rest wird knapp untersucht. Verbände angelegt, Splitter entfernt und die Grundversorgung hergestellt.
„Der Rest kann gehen, bekommen Sie eine Mütze Schlaf, etwas zu essen und Ruhe. Überanstrengen sie sich nicht. Wegen dem Auge muss ich mit dem Adeptus Mechanicus reden.“
Klärt er Fanny auf ohne von ihrem Status verunsichert zu werden. Während Tallarn und Björn zurückbleiben, kehrt der Rest in das Lager zurück mit der Aussicht auf etwas Ruhe. Nach und nach treffen mehr Verletzte und Überlebende des Regimentes aus Ambulon ein, doch das Lager ist dennoch eine halbe Geisterstadt nach diesem Einsatz.
Vier Tage späterIn den letzten vier Tagen übernimmt Anya die Meldungen, während der Trupp sich freiwillig und unfreiwillig auskurieren muss. Die standardmäßigen Meldungen über die verlorene Ausrüstung erfolgt und zumindest die Teile ihrer Grundausrüstung werden zügig ersetzt. Mit einem neuen Fahrzeug wird es aber wohl noch dauern. Die Stimmung ist gedrückt, doch wenigstens kann das Imperium endlich wieder Siege verzeichnen und es treffen immer wieder Nachricht ein, dass das Umland befriedet wird. Der Feind scheint vorerst auf den Rückzug, auch wenn über die Verluste an Material und Menschen geschwiegen wird. Doch zumindest um das Regiment aus Ambulon steht es nicht gut, so viele Gesichter wie fehlen und so viele Zelte wie nach und nach abgebaut werden. Allerdings gibt es auch bessere Nachrichten. Da weite Teile des Raumhafens leer stehen, die Moral angegriffen ist und der Raumhafen nicht mehr unter Belagerung steht, wird eine offizielle Messe eröffnet, in denen sich die Soldaten in ihrer freien Zeit entspannen, trinken und spielen können. Wenigstens ein Lichtblick für manche geschundene Seele. Doch zumindest Tallarn und Björn müssen vorerst im Feldlazarett bleiben, zusammen mit vielen Verwundeten, Halbtoten oder inzwischen ganz toten Kameraden aus Ambulon oder den Reitern aus Malfi. Die beiden Regimenter haben die Hauptlast der Verluste getragen.
Am morgen des vierten Tages, kehren auch die letzten Truppen des Regimentes zurück und Hauptmann Curain Linon trägt Anya auf, alle Überlebenden, einschließlich Fanny und Margaret im Lazarett zu sammeln. Sie kommt dem Befehl umgehend nach und nachdem alle dort eingetroffen sind, kehrt auch Curain ein. Sein Gesicht weist immer noch etliche Schrammen auf und die Rüstung sieht aus wie frisch aus dem Gefecht. Er hat starke Augenringe und wird von zwei Soldaten begleitet, die mehrere Orden tragen. Er begrüßt die Soldaten ernst.
„Gut zu wissen, dass nicht der gesamte 16. Zug vernichtet wurde und Sie haben angesichts der Umstände gute Arbeit geleistet. Dennoch ist unser Regiment ziemlich am Ende, deshalb wird es wohl einige Umstrukturierungen geben. Im Moment bin ich ihr direkter Vorgesetzter, bis entschieden wurde, wie die neuen Zügen organisiert werden.“
Er schaut zu seinen Begleitern und räuspert sich.
„Angesichts ihres tapferen Einsatzes und die erfolgreiche Zerstörung der Artilleriestellung, trotz widriger Umstände, verleihen ich Ihnen allen die Artilleriebrecher Auszeichnung.“
[1] Er pinnt jedem die Medaille samt Auszeichnung an, außer den schwer verletzten, welche sie hingelegt bekommen, und Fanny. Curain fühlt sich offensichtlich unwohl in der Nähe der Psionikerin und händigt ihre Auszeichnung ihrer Cousine aus. Im Zuge dessen verleiht er den beiden auch den dreifachen Schädel. Dabei klingt seine Stimme jedoch belegt und traurig.
„Für ihren Einsatz und ihren Verlust. Gedenken wir der Gefallenen und versucht für sie zu leben. Geben sie dies außerdem Feldgelehrte Maxwell. Ich weiß nicht, wie Sie mit dieser Verletzung durchgehalten hat, aber es ist bewundernswert. Sollte Sie wollen, werde ich sehen, dass ihr Auge ersetzt wird.“
Überreicht Curain Margaret eine dritte Auszeichnung, die scharlachrote Ehrenmedaille, für Fanny. Danach wendet er sich an Tallarn.
„Gute Arbeit dort draußen, auch wenn es nicht ihr Metier ist. Ich habe eine Empfehlung ausgesprochen und Sie werden außerdem für ihren Einsatz und Standhaftigkeit mit der scharlachroten Ehrenmedaille ausgezeichnet.“
Auch diese wird dem zähen Halbling verliehen, ehe alle ehrenvoll vor dem Trupp salutieren.
„Gute Arbeit, Soldaten. Sergeant Volskoya, auf ein Wort.“
Entfert er sich mit Anya und berührt sie lobend an der Schulter.
„Für ihren ersten Einsatz haben sie eine wirklich gute Leistung erbracht. Sie scheinen gut mit widrigen Umständen und neuen Gesichtern klarzukommen. Soldaten Maxwell werden fortan ihrem Trupp angehören. Ich werde außerdem sehen, ob Sie wieder auf volle Mannstärke aufgestockt werden können. Aber erhoffen sie sich nicht zu viel. Erst einmal haben sie Ruhe und Erholung, bis neue Befehle eintreffen. Kurieren Sie ihre Truppen aus. Ach und...“
Er greift in eine Tasche und holt ein Korporalabzeichen heraus.
„Sie haben viele besondere Ränge, aber ich denke es ist das Beste, wenn sie einen neuen Korporal ernennen. Die Wahl liegt bei Ihnen.“
Der Rest bleibt mit ihren neuen Auszeichnungen allein zurück, als Tallarn einen anderen Halbling seines Regimentes entdeckt. Carla. Sie huscht fast wie ein Schatten zum Zelt und leistet Tallarn kurz Gesellschaft.
„Wow, wenn sie wenigstens wertvolles Material benutzen würden, wären die Orden fast was wert.“
Meint sie mit einem Lächeln und wird ernster.
„Dachte schon dich hat es erwischt, nachdem es hieß der 16.Zug wurde ausgelöscht. Schön zu sehen, dass es nicht so ist. Wir verlieren schon genug unsere Leute in diesem Wahnsinn. Aber es gibt auch bessere Nachrichten. Anscheinend gibt es eine Empfehlung für dich und der Leutnant möchte dich zum hochraniger Ranger ernennen. Darfst also bald auf mehr Arbeit, helfende Hände und Sonderausbildung für besondere Dienste einstellen. Glückwunsch und lass dich dort draußen nicht umbringen.“
Beglückwünscht sie ihn.