Die Frau verliert keine Worte über die Autorisierung oder ob es ihr etwas bedeutet. Stattdessen räuspert sie sich und antwortet.
„Wahre Gläubige sind in den Hallen der Schola Progenium willkommen. Dennoch können Fremde nicht einfach frei das Gelände betreten. Ich werde Sie zum Abt begleitet und dieser wird darüber entscheiden, ob Nachforschungen angemessen oder nötig sind.“
Mit einem lauten metallischen Klingeln wird die Eingangstür entriegelt und geöffnet. Sie sehen eine alte Dame in einer unauffälligen Nonnenrobe. Ihr Gesicht ist von Alter und Verzicht gezeichnet, genauso wie ihre Hände. Sie mustert den 53. Trupp, der nicht vollständig ist. Lin und Jill haben sich bereit erklärt Wachdienst zu schieben, um den anderen Trupp zu entlasten. Dennoch bleibt der Blick der heiligen Frau auf Fanny kleben und verengt sich misstrauisch. Ihr Mund wird zu einem Strich und sie wirkt enttäuscht. Mit einer Geste bittet sie die Gäste hinein und schließt die Tür wieder hinter Ihnen. Der Innenhof besteht aus mehreren Quadranten, welche einen Spielplatz, ein Konditionstrainingsgelände, ein Schießstand und einen Kampfplatz beinhaltet. Jungen und Mädchen verschiedenen Alters nutzen die Anlagen und werfen den Soldaten gelegentlich neugierige oder feindselige Blicke zu.
„Folgen Sie mir bitte.“
Führt die Frau den 53. Trupp in das Hauptgebäude, in dass die Mauern zum Teil eingearbeitet sind. Es ist ein grauer Klotz und im Inneren sieht es nicht einladender aus. Lange Korridore voller heiligen Bilder und kalten Licht. Sie werden hinauf geführt in die zweite Etage zu einer massiven Holztür.
„Dies ist das Zimmer des Abtes. Benehmen Sie sich.“
Ermahnt ihrer Führerin sie und öffnet den Eingang. Der Raum entpuppt sich als spartanisch. Eine hölzerne Pritsche, ein einfacher Tisch, auf dem eine halb runter gebrannte Kerze und eine kleine Schüssel Wasser steht, samt Stuhl und einem einzelnen Schrank. Der Abt selbst steht an einem Fenster und blickt nachdenklich nach draußen. Unter der Leinenrobe zeichnet sich ein robuster Körperbau ab und er hat feuerrote Haare, die leicht abstehen.
„Diese Herren und Damen möchte Sie sprechen, Abt Dylan.“
Der Abt dreht sich und offenbart ein vernarbtes Gesicht mit einer gebrochenen Nase und harten Kanten. Die grünen Augen sind schneidend und der rote Vollbart gut gestutzt. Mit einer tiefen Stimme, die kaum Wiederworte erlaubt, spricht er.
„Lassen Sie uns allein, Schwester Agnes.“
Die Frau nickt ehrfürchtig und verlässt den Raum schnell. Nachdem sie verschwunden ist, lehnt der Abt sich auf den Tisch und stellt sich vor.
„Ich bin Abt Dylan, wahrer Gläubiger und Leiter dieser Einrichtung. Wer sind Sie und was führt Sie an meine Pforte und warum bringen Sie dieses Ding hierher?“
Bleibt sein Blick auf Fanny heften.