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Autor Thema: Stadt ohne Gnade  (Gelesen 25103 mal)

Beschreibung: [Downtown Blues, Teil 1 ~ Die rechte Hand des Gesetzes und andere Geschichten...]

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Tibryn - die Klinge

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #120 am: 25.11.2014, 00:29:56 »
Der Rauch der verbrannten Einrichtung und die Hitze machten Tibryn sehr zu schaffen[1]. Er keuchte nur noch und bekamm kaum Luft. Seine Augen brannten und er ging aus Mangel aus Luft auf die Knie.

'Verdammte Scheisse! ich brauch Luft. Sonst komm ich hier nicht weiter oder gar nicht wieder raus!'

Auf allen vieren kroch Tibryn hustend und keuchen zurück zu dem Loch in der Aussenmauer um besser atmen können. Am Rand des Stockwerks angekommen, versuchte er so viel von der "frischen" Luft zu bekommen und hielt einige Momente inne bis er wieder einigermaßen nromal atmen konnte.

'So funktioniert das nicht. Ich muss mir was überlegen. Wenn ich doch nur ein wenig Wasser hätte um meine Klamotten und meine Maske zu befeuchten, wäre der die mit Staub und Russ geschwängerte heisse Luft etwas länger zu ertragen

Tibryn glaubte es zwar nicht doch sah er sich in dem zimmer in dem war um ob er nicht etwas Flüssiges am besten Wasser finden konnte um seinen Plan realisieren zu können oder einen besseren Weg nach unten zu finden[2]
 1. Zähigkeitswurf: 4
 2. Wahrnehmung: 22
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 00:31:02 von Tibryn - die Klinge »
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"Sweben wie Smetterling, Stechen wie Biene!!"

Robin Brighthide

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #121 am: 25.11.2014, 18:04:43 »
Robin landete unsanft auf dem Boden, aber ihr Instinkt ließ sie ebenso schnell wieder aufspringen, wie sie gestürzt war. Schnell - aber nicht so schnell, dass sie einen weiteren Sturz riskieren würde - machte sie die wenigen Schritte, bis sie im Schutz der Dunkelheit auf dem Weg nach unten stand.

Verdammte Idiotin! schimpfte sie mit sich selbst, als sie sich das leicht geschundene Gesicht rieb. Mit etwas mehr Pech hätte das gefährlich enden können! Sie sah auf ihre Hand - zumindest blutete sie nicht. Aber ihr linker Wangenknochen tat ordentlich weh.

Nachdem sie auch nach einigen Momenten noch keine Reaktion von oben hörte, entspannte sie sich wieder etwas. Scheinbar hatte man ihren Sturz nicht gehört. Und für alle Fälle... sie holte das kleine Fläschchen aus dem Rucksack, das sie vor einiger Zeit erstanden hatte, und steckte es in die Manteltasche - griffbereit. Wenn es nötig werden sollte, würde sie damit schnell entkommen können. Oder schnell zum Angriff übergehen, was auch immer sinnvoller erschien.

Dann zögerte sie nicht länger, und lief schnell - aber weiterhin vorsichtig - die Treppe nach oben. Sie sah auf dem Boden nach Fußspuren oder ähnlichem, was ihr einen Hinweis geben könnte, wohin genau ihre Gegner sich verzogen hatten.[1] Gleichzeitig achtete sie darauf, so leise und versteckt wie möglich nach oben zu kommen, um bloß keine weiteren Hinweise auf ihre Gegenwart zu liefern.[2] Gleichzeitig hielt sie ihre Ohren gespitzt, ob sie durch die Türen auf den einzelnen Stockwerken etwas hören konnte.[3] Im Zweifel würde sie ihren Weg bis nach oben gehen, denn dort vermutete sie die Kerle ohnehin.
 1. Wahrnehmung: 10
 2. Heimlichkeit: 24
 3. Wahrnehmung: 24

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #122 am: 26.11.2014, 19:20:46 »
Tibryn, die Klinge


Fragend, nach einem alternativen Weg suchend, raste der Blick des kleinen Koboldes durch das zerstörte Zimmer. Seine Augen glitten über die morschen, unter ansteigendem Druck regelrecht zitternden, Wände auf der Suche nach einer möglichen Wasserleitung, doch schon bald musste er diese Idee wieder aus seinen Gedanken streichen. In der stetig wachsenden, alles umfassenden Hitze würde ihm eine Portion Wasser, sollte er zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch fündig werden, nicht mehr sonderlich von großem Nutzen sein können. Zu lange nagten die beißenden Flammen schon von unten her an dem alten Gebäude und seiner Einrichtung. Gleichzeitig waren viele dieser alten, unterirdischen Bauten überhaupt nicht mit einem intakten Leitungssystem ausgestattet worden.

So klammerte er, immer wieder hustend und nach Atemluft ringend[1], sich an die wenigen Alternativen, welche im blieben. Entweder er würde es riskieren über den klaffenden, Rauch ausspeienden Abgrund zu springen, sich diesen vielleicht sogar als Durchgang nach unten zu Nutze machen, oder Tibryn würde zurück klettern und auf einem völlig anderen Weg versuchen, den zweiten Stock des zerstörten Hauses zu erreichen.

Noch während der kleine Downtown Gentleman sich über seine schwindenden Möglichkeiten klar wurde, vernahm er plötzlich einen dumpfen Laut in dem, sonst so dröhnenden, Geflecht aus knisternden Flammen und brechenden Balken. War das der Schrei eines Kindes? Als das Geräusch sich erneut mit dem übrigen Tosen vermischte, konnte Tibryn die Richtung der Stimme ziemlich genau deuten. Es hörte sich wahrhaftig nach dem lauten Ruf eines Säuglings an! Und es schien, als würde dieser direkt in dem Raum unter ihm erklingen!
 1. Durch all den Rauch und die Abgase erhältst du den Zustand sickened, bis du deine Lungen wieder ordentlich freibekommen hast!
« Letzte Änderung: 26.11.2014, 19:40:08 von Wellby »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #123 am: 26.11.2014, 19:39:18 »
Robin Brighthide


Konzentriert und ohne einen weiteren Gedanken an ihren jüngsten Unfall zu verschwenden, schlich die als maskierte Rächerin verkleidete, Downtown Gentleman Robin Brighthide jene weiß-gekachelten Fliesenstufen nach oben. Während sich ihre Wahrnehmung auf die unmittelbare Umgebung fixierte, um jedoch erfolglos einen Hinweis auf den möglichen Verbleib der beiden bewaffneten Häscher zu entdecken, schaffte es die agile Frau ohne Weiteres, ihr Gewicht völlig lautlos auf ihre Sohlen zu verlagern. Ohne ein einziges Geräusch zu verursachen, glitt sie im verräterischen Licht der beständig summenden Elektrolythlampen nach oben, dem Absatz des ersten Stockes entgegen. Tatsächlich offenbarte sich eine weitere, zu dem Erdgeschoss völlig identische, Glastüre, durch dessen milchige Oberfläche Robin den Verlauf eines weiteren Ganges- und mehrere Türen auf beiden Seiten erkannte.

Ein unangenehmer Geruch drang an ihre empfindliche Nase. Penetrant roch es auf dieser Ebene eindeutig nach beißendem Desinfektionsmittel, Formaldehyd und brennendem, hochprozentigem Alkohol. Je näher sie dem Durchgang kam, umso intensiver Drang das Gemisch in ihre Sinne ein, bis sie die Chemikalien sogar auf der Zunge schmeckte. Die letzten beiden Stufen erklimmend, vernahm die maskierte Rächerin plötzlich einige Geräusche über ihr. Es hörte sich an, als würde jemand Mobiliar verrücken. Dumpfer Krach hallte von den oberen Stockwerken hinab, durch das Treppenhaus, als wäre ein Stapel schwerer Kisten umgefallen.
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Robin Brighthide

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #124 am: 26.11.2014, 21:19:55 »
Robin rümpfte die Nase. Weder hatte sie besondere Lust, dem Geruch der Chemikalien nachzugehen, noch schien sie die Zeit dafür zu haben. Was auch immer da oben bewegt wurde, Robin ging davon aus, dass es mit den Sprengladungen zu tun hatte.[1] Also machte sie sich weiter auf den Weg nach oben, weiter schleichend und unauffällig, die Waffe einsatzbereit. Dabei achtete sie allem voran darauf, nicht in das Blickfeld der Person oder Personen zu geraten, die dort oben "arbeiteten".
 1. Der Spieler ist sich da nicht ganz so sicher, aber wir werden sehen  ::)

Stadt ohne Gnade
« Antwort #125 am: 28.11.2014, 14:32:13 »
Die Musik dringt tief in sein Innerstes vor und berührt den so schon Gefühlsdussligen alten Mann erneut. Denn nachdem er sein Leben den Zylinder verschrieben hatte und man den Alkohol und die Zigarren auf die Seite scheibt. Ja, da war die Musik sein ein und alles. Er liebte es im FrankˋnˋWeenies seine kleine und hell klingende Pipe herbei zu zaubern und auf ihr nach Herzenslaune zu spielen als gäbe es keinen Morgen mehr. Die tiefen Rauchschwaden aus dem FrankˋnˋWeenies bilden dort den totalen Kontrast zu dieser klaren und wärmenden Luft. Ganz Mechanika war ein Kontrast zu diesem Ort. Wollte er überhaupt wieder nach Mechanika… sollte er wieder nach Mechanika… brauchten Ihn die Strasse? War dies der Himmel… und Barry schon hier. Konnte er überhaupt zurück oder war er schon tot und dies… war dies die andere Seite? Das Leben danach?
Währen einer seiner Füße den Takt von Beginn mitgegangen ist, war nun ein deutliches Summen von ihm vernehmbar. Trotzdem die weibliche Stimme für ihn unglaublich und unerreicht war, konnte er nicht widerstehen. Er stimmte in das Lied mit seiner tiefen rauchigen und volltönigen Stimme mit ein.

"Kommt all ihr hübschen Mädchen,

ganz gleich wer ihr auch seit,

 die ihr liebt nen tapfren Seemann,

der auf dem Meere weilt"


Dabei wendet er sich vom Fenster ab, denn bis jetzt scheint dies nicht einfach zu verschwinden. Er wollte wissen was für ein hübsches Gesicht zu diese Stimme gehört und natürlich ob er Barry hier treffen würde. Allerdings würde ihn nichts aufhalten können, um dieses Zimmer wieder aufzusuchen. Die Gefühle, die Präsenz der Sonne würde er nie wieder vergessen. Würden die Bewohner Mechnaikas nur selbst die Sonne erfahren… es würde sich vieles ändern.
Als Gentleman erlaube mir, zu dienen meine Eisenkönigin dir.
Deine Macht reichst du uns durch deine Hand, diese verbindet uns wie ein heiliges Band.
Wir waten durch ein Meer von Blut, gib uns dafür Kraft und Mut.
E nomine reginae ferreae

Siegfried

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #126 am: 01.12.2014, 11:47:30 »
Klickend spannte sich der zweite Schlagbolzen des Revolvers. Siegfried war vorbereitet. Von den Hexenjagten vergangener Zeiten bis zu modernen Austreibungen hat eines schon immer am Besten gegen finstere Einflüsse geholfen.

Feuer.

Surrend arretierte das schwere Geschoss in der Zusatztrommel. Willst du dich von etwas trennen... schoß es durch den Schädel des Gentleman, ehe sich sein Zeigefinger krümmte. ...dann musst du es verbrennen...

Siegfried schloß die Augen, als der Raum einen Moment in lodernde Flammen gehüllt wird, als das HighEx-Geschoss in die Wand einschlägt- hoffentlich vernichtend genug, um die Existenz im Bild zu vernichten- oder zumindest zu vertreiben.
« Letzte Änderung: 01.12.2014, 11:47:54 von Siegfried »
Blessed by the night, holy and bright
Called by the toll of the bell
Oh Mr. Crowley did you talk to the dead
Sleep with the devil and then you must pay

Tibryn - die Klinge

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #127 am: 01.12.2014, 22:41:46 »
Tibryn spührte wie die Hitze stetig zunahem. Er musste das Kind finden und zwar schnell. die rauschgeschwängerte heisse Luft brannte bei jedem Atemzug in seinen Lungen. Seine Augen tränten vom Rauch.
Seine suchenden Blicke nach einer Wasserleitung oder ähnlichem blieb ohne erfolg. Den dieses Haus schiens von vielen ohne fliesender Wasserversorgung zu sein. Alt wie das gesamte Viertel.

Er wäge beide möglichkeiten ab. Übers Loch springen oder ins Loch springen. Doch plötzlich vernahm er im dem Getöse einen Laut der nicht von dem Inferno kam.
'War das ein schreien?'
Er versuchte genauer hinzuhören sich und da!..Da!! war es nochmal. Das schreinende weinen eins Säuglings...und es war...genau unter ihm!!

Gedaken resten durch Tibryns Kopf. Wie sollte er nach unten kommen. Er sah zum Loch....

"Ok Spiderbolt jetzt zeig ich dir mal wie das geht"

Er nahm das Seil, und befestigte es so gut er konnte in der nähe des Lochs im Boden und zog mehrmals daran um die Festigkeit des Knotens zu überprüfen.

Er konzentrierte sich auf sein Ki[1]...wickelte das Seil fest um seine Hände, lief auf das Loch im Boden zu, sprang, drehte sich in der Luft um 180° und schwang sich in die Richtung zurück aus der er gekommen war...nur ein Stockwerk tiefer...um sich dann gekonnt vom Seil lösend abzurollen[2]

Sofert wieder auf den Beinen versuchte Tibryn ein Bild von seiner Umgebung zu machen und den Säuging zu suchen[3].
 1. Ninja Tricks Acrobatic Master +20 auf Akrobatik checks
 2. Akrobatik: 37
 3. Wahrnehmung: 16
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #128 am: 02.12.2014, 10:42:07 »
Robin Brighthide


Schleichend glitt die maskierte Rächerin weiter nach oben. Stufe für Stufe legte sie sorgfältig zurück, immer auf ihre Umgebung achtend und jederzeit dazu bereit zu reagieren, sollte sich ihr jemand in den Weg stellen. Während Robin also das erste Stockwerk nach oben verließ, war sie sich nicht gänzlich sicher, ob der Gestank sich auch darüber erstreckte, oder ob die beißenden Chemikalien sich bereits so tief in ihre Nasenschleimhäute fraßen, dass jene stechende Präsenz ihr zeitweilen den Geruchssinn an sich geraubt hatten. In der pochenden Stille und von jenen unangenehmen Dämpfen umgeben, fühlte sie förmlich die alles einnehmende Spannung steigen. Sie wusste genau, dass sich mindestens noch drei weitere Personen in diesem Gebäude befanden. Samual Seraph und seine beiden, übrigen Handlanger.

Doch auch auf dem Absatz des zweiten Stockwerkes erblickte die maskierte Downtown Gentleman lediglich eine weitere Türe, durch deren milchiges Glas sie deutlich einen nahezu identischen, weiß-gekachelten Gang entdeckte. Die Geräusche über ihr nahmen stetig zu. Das dumpfe Poltern vermischte sich mit schnellen Schritten. Innerhalb des Treppenhauses jedoch war Robin nach wie vor völlig allein. Ohne weiteres erreichte sie schließlich auch den letzten, obersten Stock und entdeckte auch die dritte Glastüre, welche das Treppenhaus von einem weiß-gekachelten Gang trennte. Sie wusste eindeutig, dass sich einfach auf dieser Ebene jemand befinden musste. Fünf Türen waren systematisch, je zwei zu gleichen Teilen an den Seiten - und eine angrenzend, am Ende des Ganges angebracht. Die deutliche Geräusche kamen aus der Richtung des abschließenden Durchganges, direkt gegenüber Robins' aktueller Position.

Die weiße, völlig Dreck-freie Oberfläche des Ortes passte überhaupt nicht in die übrige Szenerie von Dale'-MinusDrei-Acht. Alles schien in dem beständigen Summen der teuren Elektrolythlampen so steril... So sauber, als würde man durch ein Krankenheim in Bezoa spazieren.

Drei Stockwerke. Drei eigenartig saubere, nach Alkohol und Desinfektionsmittel stinkende Gänge, durchsiebt von beißend-weiß gestrichenen Türen.

Robin hatte die Wahl.

« Letzte Änderung: 02.12.2014, 11:09:12 von Wellby »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #129 am: 02.12.2014, 10:43:15 »
Siegfried Stauffer & Victor I. McWybrandt


Der Deputy klickte. Das Trommelwerk rotierte binnen wenigen Millisekunden auf die gewünschte Position.

Während der schwer gepanzerte Downtown Gentleman die Augen schloss und sich instinktiv, schützend zur Seite drehte, schlug die HighEX Kugel unter ohrenbetäubendem Lärm direkt in das Bildnis ein. Die dünne Membran, welches die beiden Flüssigkeiten innerhalb der Patrone getrennt hatte, brach unter der Wucht sofort und veranlasste die Chemikalien dazu, züngelnd aufeinander zu treffen. Exotherme Energie breitete sich schlagartig aus und sprengte das Bildnis, samt der Wand dahinter und dem Großteil der angrenzenden Küchenzeile in die Luft.



Gerade war Victor an den Durchgang herangetreten, schon explodierte die Küche mit einem ohrenbetäubenden Knall. Flammen schossen in den Wohnraum und wirbelten durch die verwüstete Einrichtung des Salons, leckten an den teuren Holzmöbeln und erschütterten die wenigen, intakten Fenster und Glasverzierungen. Natürlich hatte Siegfried nicht beabsichtigt, seinen Kollegen zu schaden. So war es für Victor ein Leichtes, zur Seite zu treten und dem HighEX-Geschoss zu entgehen.



Ein Summen hatte sein Gehör kurzzeitig, völlig im Griff. So verstand er auch nicht die letzten, von Pein und Schmerz geschwängerten Worte des Malers und vernahm in dem brennenden Chaos auch nicht den Schuss dessen Handfeuerwaffe, in dem Moment, als das Bildnis sich in Flammen auflöste. Während die zerstörte Küche zunehmend schneller Feuer fing, musste er erst den halb zertrümmerten Schädel des Selbstmörders mit eigenen Augen sehen, um zu verstehen, was passiert war. Der Tote lag gekrümmt über den kleinen Tisch an seiner Seite. Sein rechter Arm hing schlaff herab; die Waffe nach wie vor in den ehemals vor Schmerz gekrümmten Fingern.

Augenscheinlich hatte er sich selbst das Leben genommen.
« Letzte Änderung: 02.12.2014, 11:30:24 von Wellby »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #130 am: 02.12.2014, 10:43:59 »
Tibryn, die Klinge


Mutig schwang sich der Bold nach unten. Der Rauch raubte ihm das Gesicht. Die beißende Hitze vermischte sich mit dem Schwung seines eigenen Körpergewichtes. Er fühlte die Flammen an seinem wehenden Umhang nagen. Alles ging so rasend schnell. Ihm blieb kaum mehr als nur ein Lidschlag, um die geschlossene Tür in seiner einstudierten 180° Drehung zu erkennen. Doch dank der tausenden Stunden Training und seiner überboldischen Geschicklichkeit konnte er den sehnigen Körper in der Luft so herumdrehen, dass er mit der Schulter gegen das schmorende, verrußte Holz hämmerte.

Krachend durchschlug die kleine Gestalt den modrigen, von der Hitze bereits weich gewordenen Durchgang. Der kleine Zylinder flog durch den Raum und purzelte über die heißen, schwelenden Fußbodendielen des alten Salons. So schnell er konnte richtete er sich auf und stellte fest: Er hatte das Seil nach wie vor in der Hand. Der fensterlose Raum war von dicken Rauchschwaden erfüllt. Dampfend fraß er sich in die wenige Haut, die der Gentleman im Gesicht nicht mit seiner Maske verdeckt hatte. Die Einrichtung brannte bereits zu großen Teilen. An einem Sofa züngelten Flammen. Daneben war ein Bücherregal halb umgeworfen, der wenige Inhalt war über den Boden verstreut oder nährte das Feuer auf der ehemals gepolsterten Sitzmöglichkeit.

Nirgends konnte Tibryn besagten Säugling erkennen. Beinahe hätte er die Suche aufgegeben, als der Schrei nahe des Bücherregales erneut ertönte! Der Kobold traute seinen Augen kaum. Dort oben saß ein verzweifeltes, zitterndes, weiß-schwarz geflecktes Kätzchen und miaute so laut und inbrünstig, dass das Geräusch von dem Ruf eines Menschenbabys kaum - bis gar nicht - zu unterscheiden war! Immer wieder winselte und schrie das kleine Tier und versuchte, auf der höchsten Spitze des Regales noch höher zu kraxeln.
« Letzte Änderung: 02.12.2014, 11:50:45 von Wellby »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #131 am: 02.12.2014, 12:07:48 »
Master Bosco Matthew Jenkins


Sein Gesang glitt durch die wunderschöne Atmosphäre und vermischte sich mit der unbekannten, lieblichen Stimme.


"... Mein Herz durchbohrt von Amor...

... Ich verschmäh das Glitzergold'...

... Und rein gar nichts kann mich trösten,

    denn mein tapfrer' Seemann hold'..."



Bosco kannte das Lied. Es war ein aus diesen Phrasen bestehender, kurzer und gleichzeitig uralter Singsang. Unzählige Male hatte er die melancholisch, schöne Stimmung dieser Strophen schon dazu genutzt, seine Zuhörer im Frank'n'Weenies zu verzaubern und sie in eine Welt jenseits der Trostlosigkeit der Aschewüsten geleitet. In eine Sagenwelt jenseits der Himmelsmeere hatte er sie entführt. An der Seite der tollkühnen Luftschifffahrer, der Wolkennauten Piloten und all den unzähligen tapfren Männern, deren Frauen wohl niemals erfahren hatten, was aus ihren Gatten jenseits der Mauern geworden war.


"... Kommt all ihr hübschen Mädchen,

ganz gleich wer ihr auch seit,

 die ihr liebt nen tapfren Seemann,

der auf dem Meere weilt."



Antwortete die Frauenstimme in seiner Strophe, während sich der alte Bold aufmachte, im Klang der zauberhaften Melodie den Ort zu erkunden.

Jenseits der Tür, erstreckte sich ein gemütlich eingerichteter, großer Innenraum. Ein offenes Feuer prasselte unter einem darüber aufgehängten, duftenden Teekessel. Davor war ein großer, flauschiger Teppich ausgebreitet, welcher zu allen Seiten von offenen Fenstern und der wundervollen, prächtigen Sonne gewärmt wurde. Auf einem Eichentisch stand eine unbenutzte Tasse, während neben einem gepolsterten Sofa vor allem die schönen, farbenfrohen Bilder an den Wänden seine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Landschaften, ganz gleich der jenseits seines Fensters, waren darauf für alle Zeit in Tinte und Tusche eingefasst.

Bosco erkannte, dass er sich in einer Art kleinen Blockhütte befand, wie er sie einmal in den Gärten Bezoas gesehen hatte. Gerade mal zwei Zimmer fasste die wärmende Behausung und er erkannte, dass sich außer ihm niemand hier gerade aufhielt. Doch da war immer noch diese süße Stimme, welche so leidenschaftlich zu ihm sang.

Instinktiv zog es ihn zu der offenen Eingangstüre, welche von dem Parkettfußboden direkt hinaus, in das blendend grüne Gras der angrenzenden Wiesen führte. Irgendwo dort draußen war diese Frau und sang zu ihm...


"... Mein Herz durchbohrt von Amor...

... Ich verschmäh das Glitzergold'...

... Und rein gar nichts kann mich trösten,

    denn mein tapfrer' Seemann hold'.

... Kommt all ihr hübschen Mädchen,

ganz gleich wer ihr auch seit,

 die ihr liebt nen tapfren Seemann,

der auf dem Meere weilt."


« Letzte Änderung: 02.12.2014, 12:29:46 von Wellby »
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Robin Brighthide

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #132 am: 02.12.2014, 13:13:12 »
Hatten die Dreckskerle etwa schon überall "sauber" gemacht? Oder gehörte das alles zur geplanten Sprengung des Gebäudes? Robin hoffte ersteres, ansonsten könnte sie ernsthaft in Problemen stecken, wenn sie nicht schnell genug war.

Entsprechend handelte sie nun auch sehr zügig. Bemüht, unauffällig zu sein, aber mit größerem Augenmerk auf Geschwindigkeit,[1] drehte sie auch hier im Gang die Lampen aus ihren Fassungen und brachte so Dunkelheit in diesen Bereich des Treppenhauses.[2]

Dann war es soweit, jetzt würde sie wohl um einen Kampf nicht mehr herumkommen. Sie hoffte nur, dass sie die Gelegenheit haben würde, einige versteckte Schüsse abzusetzen, bevor es richtig los ging.

Sie atmete einmal tief durch. Das Adrenalin schoss durch ihre Adern, ein Gefühl, dass sie aller Gefahr trotzend genoss. Jetzt musste sie wieder alle Aufmerksamkeit darauf legen, nicht aufzufallen. Sie öffnete die Tür und ging in den dahinter liegenden Gang. Behutsam wie eine Katze auf der Jagd schlich sie[3], an die Wand gedrückt, durch den Gang, lauschte nur kurz an jeder Tür, die sie passierte.[4] Bis sie schließlich vor der Tür stand, in der sie die Geräusche hörte. Sie spitzte auch hier ihre Ohren, um herauszufinden, was dahinter geschah.
 1. Heimlichkeit 18
 2. Mechanismus ausschalten 11 - zum Lampen rausdrehen reicht das hoffentlich  :D
 3. Heimlichkeit: 28
 4. Wahrnehmung: 21

Barry Gamble

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #133 am: 02.12.2014, 19:46:16 »
Barry merkte, dass sich die Lage merklich zuspitzte. Dieser eine große Kerl, der einfach seine Hand in die Weste gesteckt hatte, scheinbar ohne wirklich noch auf die Anwesenheit der beiden Zylinder zu achten, stellte eindeutig eine Bedrohung dar, sollte er sich nicht wieder zusammenraufen und die Hände vorsichtig heben.
Aber auch die anderen beiden Gangster schienen hart mit den unsichtbaren Kräften zu kämpfen, die hier herrschten. Barry fühlte sich verunsichert, war sich jedoch bewusst, dass er die größte Aufmerksamkeit aufbringen musste, damit das Chaos nicht völlig Überhand nehmen konnte. Die Gefahr wurde immer greifbarer und der junge Bold behielt den großen Kerl im Visier. Die Drohung mit seinem Deputy 0.7 und seine sowie Miss Bernadettes Worte schien der Schurke gar nicht wahrzunehmen.

Aber was der erstaunliche Lawbringer der Barry fremden Gesetzeshüterin offenbar erkannte, und was er auch selbst entdeckte, bestätigte nur die Befürchtung, dass der Große eine Waffe ziehen wollte: Der hölzerne Griff, den er umklammert hatte, war eindeutig. Barrys Hände waren schwitzig, doch sie waren ruhig. Er wusste, was zu tun war und was er tun würde, wenn dieser Bandentyp ihn dazu zwang. Natürlich wollte Barry ihn nicht erschießen, so etwas tat er gewiss nicht gern, doch er wusste, dass er dennoch abdrücken würde, wenn der Verbrecher wirklich seine Waffe zog.

Dass die Sache so eskalieren würde, hatte er weder erwartet noch hatte er es sich gewünscht. Barry wollte einfach nur seinen Opa finden. Was wäre, wenn er zu spät kam? Allein der Gedanke daran versetzte ihm ein Stich ins Herz – einmal wieder.

Leider verließ die Hand des großen Kerls zusammen mit seiner Waffe die Weste. Barry hasste, dass es so kommen musste, aber just in diesem Moment drückte er den Abzughebel. Begleitet von einem Knall, schnellte die Kugel aus dem Lauf seines Revolvers. Sein Ziel ließ mit überraschtem Gesichtsausdruck die Waffe fallen, ohne dass diese einen Schaden hatten anrichten können, bevor es an Ort und Stelle zusammenbrach. Der sich ausbreitende Blutfleck auf dem Hemd des Mannes eindeutig gewesen: Barry hatte zielsicher das Herz getroffen.

Stadt ohne Gnade
« Antwort #134 am: 03.12.2014, 16:22:00 »
So gut der Tee auch duften mochte, Master Bosco Matthew Jenkins konnte mit solchen Getränken einfach nichts anfangen. Ein Bier war für Ihn ein normaler Durstlöscher, doch davon gab es hier keinen Tropfen zu sehen. Intuitiv ging er seinem Verlangen nach und sein Arm suchte in der Jacke nach dem Appeljack. Doch dieser war nicht zu finden… Ein Bild von Feuer blitzte schlagartig  durch seinen Verstand während gleichzeitig ein Gefühl der Angst ihm die Gänsehaut über die Arme wandern liess. Was war passiert und erneut drängte sich ihm die Frage auf wo er sich eigentlich befand. War er in der Gegenwart im hier und Jetzt…  hatte er nur die Besinnung verloren und driftet in einem Traum oder hatte er schon den Schritt ins Jenseits gemacht. Er ahnte dass ihm die Sängerin dies erzählen konnte.

Was bleibt ihm übrig als ihren bezaubernden Gesang zu geniessen. Ihm kam eine Idee, welcher er kurzerhand umsetzte. Er zauberte sich eine Querflöte herbei um ihren Gesang musikalisch zu untermauern.  Als er seinen Fuß in den Garten setzte, kommen die ersten Töne aus der Querflöte welche der Melodie problemlos folgen. Selbst von der Helligkeit geblendet spielte er eines seiner Lieblings Instrumente weiter. Stück für Stück gewöhnt er sich an die Helligkeit, so dass er langsam seine Augen öffnete. Die Spannung was ihn erwartet war für das kleine alte Boltherz hoch.
« Letzte Änderung: 03.12.2014, 16:23:00 von Master Bosco Matthew Jenkins »
Als Gentleman erlaube mir, zu dienen meine Eisenkönigin dir.
Deine Macht reichst du uns durch deine Hand, diese verbindet uns wie ein heiliges Band.
Wir waten durch ein Meer von Blut, gib uns dafür Kraft und Mut.
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