Master Bosco Matthew Jenkins
Sein Gesang glitt durch die wunderschöne Atmosphäre und vermischte sich mit der unbekannten, lieblichen Stimme.
"... Mein Herz durchbohrt von Amor...
... Ich verschmäh das Glitzergold'...
... Und rein gar nichts kann mich trösten,
denn mein tapfrer' Seemann hold'..."
Bosco kannte das Lied. Es war ein aus diesen Phrasen bestehender, kurzer und gleichzeitig uralter Singsang. Unzählige Male hatte er die melancholisch, schöne Stimmung dieser Strophen schon dazu genutzt, seine Zuhörer im Frank'n'Weenies zu verzaubern und sie in eine Welt jenseits der Trostlosigkeit der Aschewüsten geleitet. In eine Sagenwelt jenseits der Himmelsmeere hatte er sie entführt. An der Seite der tollkühnen Luftschifffahrer, der Wolkennauten Piloten und all den unzähligen tapfren Männern, deren Frauen wohl niemals erfahren hatten, was aus ihren Gatten jenseits der Mauern geworden war.
"... Kommt all ihr hübschen Mädchen,
ganz gleich wer ihr auch seit,
die ihr liebt nen tapfren Seemann,
der auf dem Meere weilt."
Antwortete die Frauenstimme in seiner Strophe, während sich der alte Bold aufmachte, im Klang der zauberhaften Melodie den Ort zu erkunden.
Jenseits der Tür, erstreckte sich ein gemütlich eingerichteter, großer Innenraum. Ein offenes Feuer prasselte unter einem darüber aufgehängten, duftenden Teekessel. Davor war ein großer, flauschiger Teppich ausgebreitet, welcher zu allen Seiten von offenen Fenstern und der wundervollen, prächtigen Sonne gewärmt wurde. Auf einem Eichentisch stand eine unbenutzte Tasse, während neben einem gepolsterten Sofa vor allem die schönen, farbenfrohen Bilder an den Wänden seine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Landschaften, ganz gleich der jenseits seines Fensters, waren darauf für alle Zeit in Tinte und Tusche eingefasst.
Bosco erkannte, dass er sich in einer Art kleinen Blockhütte befand, wie er sie einmal in den Gärten Bezoas gesehen hatte. Gerade mal zwei Zimmer fasste die wärmende Behausung und er erkannte, dass sich außer ihm niemand hier gerade aufhielt. Doch da war immer noch diese süße Stimme, welche so leidenschaftlich zu ihm sang.
Instinktiv zog es ihn zu der offenen Eingangstüre, welche von dem Parkettfußboden direkt hinaus, in das blendend grüne Gras der angrenzenden Wiesen führte. Irgendwo dort draußen war diese Frau und sang zu ihm...
"... Mein Herz durchbohrt von Amor...
... Ich verschmäh das Glitzergold'...
... Und rein gar nichts kann mich trösten,
denn mein tapfrer' Seemann hold'.
... Kommt all ihr hübschen Mädchen,
ganz gleich wer ihr auch seit,
die ihr liebt nen tapfren Seemann,
der auf dem Meere weilt."