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Autor Thema: Teil I: Die Frostblume  (Gelesen 62055 mal)

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Nam-Ray

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #45 am: 16.04.2015, 16:35:16 »
Nam-Ray wandte sich zu Bryndis:

Schau ihn dir an, er wirkt nicht wie jemand, auf den man aufpassen muss, findest du nicht. Es wird vermutlich nichts los sein, einfach ein warmes Feuer und ein Platz um den Füßen etwas Ruhe zu schenken.

Nam-Ray überlegte kurz und stimmte sich dann selbst im Gedanken zu seinen Ausführungen zu. Dann wandte er sich wieder an Bryndis:

Danke euch, nochmals, für mein Leben. Ihr habt wohl gehandelt letzte Nacht... Was werdet ihr tun, wenn wir unseren Auftrag erledigt haben. Gibt es ein Ziel?

Sie kamen näher zu dem Seil und gleich war es soweit. Gleich empfing ihn die Nässe und Kälte.

Gleich wird gerastet, gleich gibt es Wärme. Was genau ist eigentlich mein Ziel? Was werde ich tun, nachdem ich meinen Sold genutzt habe? Ich weiß es nicht...

Navanolan

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #46 am: 16.04.2015, 18:00:34 »
Das Feuer zu Navanolans Füßen begann zu qualmen. Geschafft! Nein, Navanolan sah betrübt auf den Haufen Gras, der nun schon eine Weile nur vor sich hin qualmte und nicht lodern wollte. Er musste sich viel Mühe geben, die Glut behutsam nähren. Nach einiger Zeit begannen dann doch kleine Flämmchen nach den dürren Stöcken zu lechzen. Navanolan war froh, seine Glieder endlich etwas wärem zu können. Doch es war schon einige Zeit ins Land gegangen.

Plötzlich fuhr Navanolan hoch!

Was ist das? Wer spricht da?

Er blickte sich aufgeregt um.[1]
 1. Fertigkeit "Entdecken" 9

Ksynthral

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #47 am: 19.04.2015, 22:48:02 »
"Se toam. Miskam nuriel, miskam lir ya nuriel!"

Erneut erklang die Stimme in Navanolans Kopf; aber der Elf konnte Nichts und Niemanden entdecken. Die Luft um ihn herum schien zum Leben erwacht - jemand Unsichtbares? Das Flüstern war erstaunlich nah an seinem Ohr, doch er spürte keine Bewegung neben ihm. Dann: Ein Windstoß und die Stimme war nicht mehr zu hören. Navanolan war wieder alleine.

Bryndis blickte Nam-Ray missmutig an:

"Natürlich - du hast Recht: Da wird schon nichts passieren; aber wir sollten es nicht all zu oft riskieren uns zu trennen."

Ihr Blick hellte sich etwas auf, als der Druide auf den Worg-Überfall zu sprechen kam; sie winkte ab.

"Pah, nicht der Rede wert; aber du solltest wahrlich vorsichtiger sein: Das nächste Mal könnte dich das mehr als den Kopf kosten, bei den Bestien weiß man ja schließlich nie."

Sie schüttelte allerdings wieder finstrer den Kopf als Nam-Ray sie auf ihre zukünftigen Ziele ansprach; Bryndis nickte in Richtung Goldklee, Leibgarde und Till: Sie sollten wohl lieber nicht zu laut über solche Dinge reden.

Bald darauf hatten sie die Furt erreicht und Navanolan wartete auf der anderen Seite auf sie. Nach und nach durchquerte der gesamte Tross den Fluss. Schließlich ritt Goldklee selbst hinüber - das Wasser war schon ziemlich aufgewühlt und Schlamm trübte die klare Sicht ins kühle Nass. Dann strauchelte plötzlich das Pferd, bäumte sich auf und warf den Ritter aus dem Sattel. mit einem großen Platschen landete dieser in den Wassermassen und begann wie wild mit den Armen zu rudern:

"Helft mir - Hilfe!"

Till riss die Augen auf - die Leibgarde brüllte nach den Söldnern; die Minenarbeiter standen starr vor Schreck.
« Letzte Änderung: 19.04.2015, 22:48:25 von Ksynthral »

Nam-Ray

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #48 am: 20.04.2015, 21:55:20 »
Nam-Ray bekam den Tumult mit, wie sollte er auch nicht. Sein Körper reagierte für ihn: ohne sich in irgendeiner Weise darüber Gedanken machen zu können, was er tun sollte, sprang er in das kalte Wasser und versuchte den Ritter zu retten...[1]
 1. Fertigkeit "Schwimmen" 20
« Letzte Änderung: 20.04.2015, 21:56:47 von Nam-Ray »

Ksynthral

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #49 am: 21.04.2015, 20:52:02 »
Bryndis schrie auf: Sie konnte Ritter Goldklee nicht leiden, aber der Tod im Wasser war grausam. Konnte ihr Anführer etwa nicht schwimmen? Sie verkniff sich ein Lächeln. Drängte an der Leibgarde vorbei ans Ufer und suchte nach einem sicheren Stand. Abermals würde Nam-Ray Hilfe brauchen.

Der Druide hatte schnell wie ein angreifender Worg reagiert und sich in den Fluss gestürzt. Mit ein paar kräftigen Zügen erreichte er Goldklee. Dieser schnappte nach Luft und prustete laut auf. Nam-Ray packte ihn und versuchte aus dem nassen Sog zu entfliehen.
« Letzte Änderung: 21.04.2015, 20:52:18 von Ksynthral »

Navanolan

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #50 am: 21.04.2015, 22:07:13 »
Navanolan fuhr herum. Er erblickte nur die Umrisse eines Mannes in dem schnell fließenden Wasser. Das Pferd! Es ist der Gaul von Goldklee! Dieser Trottel, ohne Wein kann man sich auch besser darauf festhalten!
Navanolan machte einen Satz zur Seite und riss seinen Dolch aus dem Stiefel. In der selben Bewegung durchtrennte er das Seil und hielt es in einer Hand fest. Dann lief er auf das Ufer zu und sprang in die Fluten[1], das Seil fest umklammernd.
Oh Gott, jetzt nicht noch einen kopflosen Haufen ohne Anführer!
Er musste kurz lächeln.
 1. Fertigkeit "Schwimmen" 4
« Letzte Änderung: 21.04.2015, 22:08:00 von Navanolan »

Ksynthral

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #51 am: 22.04.2015, 21:33:12 »
Navanolans Lächeln hielt nicht lange an; das Seil war seine Rettung: Die Wassermassen rissen ihn sofort mit sich. Seine Kräfte reichten nicht aus, um sich über Wasser zu halten. Wenige Meter weiter wurde er in Nam-Rays Arme getrieben, in denen allerdings schon Ritter Goldklee lag - dieser stieß ihn von sich und versuchte sich über Wasser zu halten. Der Waldläufer musste sich konzentrieren und alle Kraftreserven zur Hilfe nehmen.

Es gab nur einen Gedanken in ihren Köpfen: Zurück zum Ufer![1]
 1. @ Nam-Ray: Stärke- und Schwimmenwurf mit Modifikator -2, Navanolan einen weiteren Schwimmenwurf, kein Malus (Seil)

Navanolan

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #52 am: 22.04.2015, 23:38:16 »
Plötzlich ging alles sehr schnell. Navanolan wurde abrupt von den Füßen gerissen und trieb kurz haltlos ein Stück mit dem Strom. Dann stieß er unter Wasser gegen einen Körper Nam-Ray? und merke, wie er unsanft von wilden Schlägen und Tritten getroffen wurde. Er schaffte es aber seinen Kopf wieder über Wasser zu bekommen und hielt sich instinktiv irgendwo fest - es war Nam-Rays nasser Wappenrock.
Plötzlich spannte sich das Seil in seiner Hand, und Navanolan nahm alle Kräfte beisammen, sich gegen die Strömung zu stemmen. Er zog sich ein Stück am Seil hoch, um Schwung zu bekommen. Dann ließ er es los und schwamm mit kräftigen Zügen[1], in einer Hand den nassen Nam-Ray, in Richtung Ufer.
 1. Fertigkeit "Schwimmen" 18
« Letzte Änderung: 22.04.2015, 23:39:55 von Navanolan »

Ksynthral

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #53 am: 28.04.2015, 22:51:40 »
Nam-Ray zog an und schwamm gen Ufer. Er strengte sich an, aber er konnte Goldklee nicht fassen - der Ritter ruderte mit seinen Armen, trat um sich. Der Druide schaffte es nicht ihren Anführer festzuhalten. Ritter Goldklee driftete einige Meter flussabwärts - er entglitt Nam-Rays Griff.

Bryndis schrie auf - einer der Leibgardisten stürzte sich ins Wasser: Die Rettung von Goldklee dauerte an. Wenn sie sich nicht schickten würde er vermutlich ertrinken!

Navanolan

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #54 am: 30.04.2015, 16:15:57 »
Navanolan sah, wie Goldklee plötzlich von ihnen weg driftete. Sofort hielt er im Schwimmen inne, um sich auch treiben zu lassen. Auch wenn es viel Kraft kosten würde, der Ritte durfte nicht ertrinken!

FASS IHN! schrie er Nam-Ray etwas giftig von hinten an. Das Adrenalin pulsierte mehr und mehr durch seinen Körper. Dass er wohl selbst in Schwierigkeiten war, wurde ihm gar nicht bewusst.
« Letzte Änderung: 30.04.2015, 16:16:48 von Navanolan »

Nam-Ray

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #55 am: 30.04.2015, 17:15:12 »
Nam-Ray packte, die Muskeln zogen und schmerzten, er durfte einfach nicht losl...

NEIN!!!

Der Ritter wurde hinfort gerissen, fort von ihm. Das durfte nicht sein, hier hatte gefälligst keiner zu sterben! Nam-Ray vernahm Navanolans Stimme doch verstand nicht was er sagte, das Wasser und der Druck auf seinen Ohren, hervorgerufen durch das Blut, welches dank des Adrenalins durch seinen Körper presste, ließen keine Worte zu ihm durch dringen. Seine Konzentration lag auf dem davon gerissenen Ritter.
Nam-Ray vergaß das Ufer, nahm seine Kraft und bewegte sich auf den Ritter zu, er hoffte Navanolan und er könnten das schaffen!

Dass ein Leibgardist ebenfalls ins Wasser sprang, nahm Nam-Ray überhaupt nicht wahr, nur voran zum Ritter!

Ksynthral

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #56 am: 03.05.2015, 11:15:52 »
Der Druide erreichte Goldklee nur mit Mühe. Doch neben ihm tauchte der Leibgardist aus dem Wasser auf. Gemeinsam packten sie den Ritter und schwammen mit ihm gen Land. Ein letztes Mal waren ihre Kräfte gefragt.[1]

Bryndis hatte inzwischen ihre Schockstarre abgelegt und packte das Seil fester, zog daran; Schweißperlen standen ihr auf der Stirn. Sie murrte Navanolan an, er möge ihr doch helfen. Der nasse Waldläufer war so eben neben ihr aus dem Wasser getaucht und hatte das Ufer erreicht.

Von hinten hörten sie Tills Knabenstimme:

"NOCH EIN KLEINES STÜCK, DANN HABT IHR ES GESCHAFFT!"
 1. @ Nam-Ray: Stärkewurf mit +2, Schwimmenwurf mit +4 (Seil und Leibgardist)

Nam-Ray

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #57 am: 05.05.2015, 21:38:35 »
Nam-Ray zog und zerrte, das Ufer kam immer näher und näher, sie konnten es schaffen, ja, sie konnten es wirklich schaffen![1]
Er spürte festen Grund in seiner rudernden Hand. Die Welt floss wie das Wasser. Die Arme hieften den Ritter nach oben. Der Ritter wurde leichter. Der eigene Körper zog sich an Land. Boden unter ihm. Nam-Ray starrte in den Himmel, seine Arme zitterten. Die Welt floss vorbei...
Sein Bewusstsein wurde gepackt und wild aus dem Fluss gerissen: Welp leckte ihm über die Wange. Nam-Ray blinzelte, versuchte sich zu orientieren und erkannte, das alles gut war.

Ich hab es geschafft... Wir haben es geschafft... geschafft

Er versuchte auf zu stehen, kippte nach vorn, fing sich und richtete sich auf seinen wackligen Beinen zur Gänze auf. Dann sah er Bryndis und Navanolan, sah ihre Gesichter und musste unweigerlich Grinsen. Sie weckten Wärme in ihm. Wärme? Nam-Ray bemerkte die Kälte, wie sie sich in seine Knochen bohrte. Sein Grinsen verschwand.

Feuer... ich brauche ein Feuer!

Nam-Ray steuerte auf das kleine Feuer zu und wollte sich nur noch hinsetzen und sich wärmen...
 1. Stärke: 20 / Schwimmen: 25

Ksynthral

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #58 am: 06.05.2015, 17:56:15 »
Patschnass und entkräftet erreichte das Trio aus Goldklee, dem Leibgardisten und Nam-Ray das Ufer. Der Ritter prustete und sein Hauptmann war sofort bei ihm, legte ihm eine wärmende Decke um, half ihm auf. Der andere Leibgardist schnaufte und fing an sich seiner nassen Kleidung zu entledigen - rasch trocken werden, bevor die Kälte einmal zugefasst hat.

Bryndis blickte Nam-Ray überrascht aber froh an: Er hatte es geschafft - wirklich an ihn geglaubt hatte sie nicht. Aber der Druide hatte Kraft bewiesen. Till tapste zu Goldklee und nahm leise Befehle entgegen. Die Minenarbeiter tuschelten mit zusammengesteckten Köpfen. Das Pferd von Ritter Goldklee war nicht mehr zu retten: Erst hatte es sich wild aufbäumend gegen das Wasser gestemmt und dann war es gen Süden ausgebrochen und auf und davon in der Wildnis verschwunden. Jetzt musste eine arme Seele mehr zu Fuß gehen.

Nach einiger Zeit stand Goldklee auf:

"Habt Dank Nam-Ray - ihr habt mir womöglich das Leben gerettet! Es soll euer Übel nicht sein."

Dann gab er den Befehl zum Aufsitzen, die Reise würde in Kürze weitergehen. Die Minenarbeiter machten sich bereit und packten ihre Sachen zusammen.
« Letzte Änderung: 06.05.2015, 17:57:00 von Ksynthral »

Navanolan

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #59 am: 12.05.2015, 23:05:34 »
Navanolan sah nur vom Ufer aus zu, wie Nam-Ray nicht nur um sein eigenes Leben, sondern auch um das Leben des Ritters schwamm. Er selbst konnte nicht viel helfen, denn seine Glieder waren starr vor nasser Kälte.
Warum hast du nicht mehr gegeben? Ist es für dich schon gewöhnlich, dein Leben über das anderer Menschen zu stellen? Oder dieses Menschen? Warum schaust du nur, Navanolan, warum tust du nichts?
Aber seine Glieder blieben starr. Erst als Nam-Ray mit Hilfe des Söldners den nassen Ritter Goldklee an Land gehievt hatten, brach das Eis in Navanolan, und er bewegte sich auf das kleine Feuer zu.

Etwas hatte Navanolan abgelenkt, ihn starr werden lassen. Plötzlich, in all dem turbulenten Durcheinander, kam ihm in den Sinn, was er vor einer kurzen Weile gehört hatte. Die Stimme! Was hatte sie gesagt? Woher kam sie?

Navanolan begann auch, seine nassen Sachen provisorisch über den Flammen zu trocknen, eh er sie wieder anzog und sein weniges Hab und Gut zusammenpackte. Auch das Seil, nun etwas kürzer, wickelte er wieder zusammen. Dann half er den Arbeitern, ihre Habseligkeiten zu verstauen und auf den Lasttieren festzubinden.

Nam-Ray traute er sich kaum unter die Augen, erst als sie wieder los liefen, folgte er ihm in einigen Schritten Abstand. Zu sehr fürchtete er eine Anschuldigung, nicht geholfen zu haben. Nicht helfen zu können?
« Letzte Änderung: 12.05.2015, 23:07:04 von Navanolan »

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