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Autor Thema: 2. Zug - Bauernopfer  (Gelesen 26463 mal)

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Idunivor

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #240 am: 17.10.2015, 14:57:33 »
Nebulos Antwort ist einsilbig, aber zumindest wenig kryptisch: "Nein, es wird keine Gefahr sein."
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Hesper

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #241 am: 19.10.2015, 13:43:39 »

Mit gerade so viel Aufmerksamkeit wie nötig hört Hesper Nebulo und den anderen, die mit ihm reden, zu; seine drängendste Sorge gilt Threan, den der Kleriker ansprechen würde, sobald Nebulo sich verabschiedet hatte.

Idunivor

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #242 am: 20.10.2015, 17:48:56 »
Nachdem es nichts weiteres zu sagen gibt, verlassen die Rebellen Nebulo wieder. Der Maskierte bleibt hingegen noch in der roten Dame. Da es schon beinahe Abend ist, begeben sich die Rebellen fürs erste zurück in Rochus Anwesen. Sie haben jetzt wieder eine klare Aufgabe zu erfüllen und zusätzlich auch noch die Schriften der Priesterin, die sie kopiert haben, zu studieren. Schon eine kurze Durchsicht ergibt aber, dass dies doch etwas schwieriger werden würde, denn die wenigen Briefe, die in der Handelssprache verfasst sind, sind wenig aufschlussreich, da es sich beinahe ausschließlich um recht kurze Antwortschreiben handelt, die der Priesterin zugegangen sind. Die längeren Briefe und auch das Büchlein sind jedoch in einer Sprache verfasst, die keiner der Rebellen versteht.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Threan

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #243 am: 22.10.2015, 09:44:53 »
Mit seinen kreisenden Gedanken beschäftigt, folgt Threan still dem Rest der kleinen Gruppe in das Anwesen ihres adeligen Gastgebers. Müde und abwesend wirkend, wird dem der Sturmmantel ein Becher Wein gereicht, der nach dem ersten Schluck vergessen in seiner Hand zurück bleibt. Erst fleißigen Bemühungen der anderen, etwas aus den Briefen zu erfahren, zwingen den jungen Mann aus seiner Passivität und so versucht auch er ob er etwas davon verstehen kann, oder einen Sinn hinter den Abkürzungen zu erkennen vermag. Vergeblich.

Reya... wie hatte es nur soweit mit ihr kommen können? Immer und immer wieder kreisen Threans Überlegungen um diese eine Frage und können sich nicht von ihr lösen. Und: Wozu kämpfen wenn es nichts mehr gibt wofür zu kämpfen sich lohnt? Kein nach vorne, kein zurück. 

Malark Tallstag

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #244 am: 22.10.2015, 18:20:04 »
Resignierend legt Malark die Kopie des Büchleins der Sharitin wieder weg. Es sollte wohl nicht sein, dass sie den Inhalt verstehen. Als Dieb kennt man sich zwar mit geheimen Codes etwas aus, aber das hier überstieg seine Möglichkeiten. So sagt er zu den anderen, auch Selûnes Warnung berücksichtigend:

"Magie wird vielleicht helfen die Texte zu entschlüsseln. Aber neben einer fremden Sprache könnten auch entsprechende Codes verwendet werden, die die Magie womöglich nicht herausfindet. Wir sollten außerdem nicht die Worte von Hespers Göttin vergessen. Wir haben zudem von unserem Anführer erfahren, was wir wissen müssen. Mehr muss es erst einmal nicht sein. Alles andere würde bestimmt den Blick der dunklen Göttin auf uns ziehen. Ja, wir spucken Ihr eh schon in die Suppe, aber uns wurde bezüglich der Texte eine göttliche Warnung gegeben. Das sollten wir nicht außer Acht lassen. Jeder damit einverstanden, wenn wir uns jetzt ganz auf unsere jetztige Mission und entsprechende Vorbereitungen konzentrieren?"
« Letzte Änderung: 23.10.2015, 12:37:11 von Malark Tallstag »

Zerrabeu

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #245 am: 22.10.2015, 20:28:54 »
Etwas zweifelnd blickt Zerrabeu zu Malark auf. Wissen ist macht, und jede Erkenntnis die sie bekommen würden, könnte ihnen helfen. "Ich denke den morgigen Tag werde ich mit diesen Schriften beschäftigen. Und ihr könntet in der Zeit das Zielgebiet ausbaldowern." Er zögert ein wenig, zu leicht war ihm der Ganovenslang über die Lippen gekommen. Einmal ein Gossenkind, immer ein Gossenkind. "Nach der Bestätigung der Unbedenklichkeit werde ich gleich morgen früh nach dem Ende der Ausgangssperre meinen Kontakt aufsuchen. Zwar ist er eher nachtaktiv aber ich denke die Aussicht auf ein Geschäft sollte ihn besänftigen." Er schaute sich in der Runde um, und sein Blick blieb auf Malark hängen. "Wenn ihr mich begleiten würdet, würde ich mich sicherer fühlen. Und ihr passt am ehesten in das Milieu. Natürlich ohne euch zu nahe treten zu wollen."Kurz überlegte er, ob sie den Zeitpunkt ihres Bruchs schon festlegen sollten, aber nein, die Chance das ein langfristiger Plan aufgedeckt werden würde war zu hoch. Er sah sich um. Ein Kapitel in Vandergasts Wälzer hatte sich mit magischer Ausspähung beschäftigt. Wie zufällig holte er sein Schachbrett heraus. und begann die Figuren auf zu bauen. Und während er laut sagte: "Ich weiß nicht ob wir morgen schon unser Glück versuchen sollten. Vielleicht sollten wir erst einmal die Entwicklung abwarten," schoben seine Finger die Figuren über das Brett und sagten: "Beim zweiten Sonnenaufgang. Die Ganoven des Hafens schlafen, die Fischer sind noch nicht zurück. Vorschläge für eine Tarnung?"

Hesper

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #246 am: 25.10.2015, 00:40:34 »

Während die anderen schon mit der Planung des nächsten Einsatzes beginnen, setzt sich Hesper mit einem Becher Wein zu Threan. "Trete ich Dir zu nahe, wenn ich jetzt mit Dir ein wenig über das sprechen möchte, was während unseres... Einsatzes gegen Ferritribaks passiert ist? Du hast etwas erwähnt, was mich zum Nachdenken gebracht hat..."

Threan

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #247 am: 25.10.2015, 17:44:03 »
Vor sich hin brütend, dauert es einige Augenblicke ehe Threan Hesper gewahr wird. Den Seluniten von der Seite anblickend, kann sich der Schwertmagier nur mühsam aus der Gedankenspirale lösen die ihn gefangen hält. Schließlich nickt er müde und erwidert mit brüchiger Stimme: "Sprich - wir haben Zeit."

Und dem ist auch so, oder? Wozu Relikte jagen wenn seine Frau nicht mehr ist. Wozu Krieg führen wenn es keine Liebsten mehr gibt für die es sich zu kämpfen lohnt? Wozu hatte er Grennokah getrutzt und hatte sich durch geschlagen wenn Reya nicht auf ihn wartete?

Malark Tallstag

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #248 am: 25.10.2015, 20:05:23 »
Als Hesper sich offensichtlich um Threan kümmerte, nickte Malark zufrieden. Sogleich wendete er sich allerdings an Zerrabeu, der ihn ja direkt zuvor ansprach: "Ist schon okay, ich werde Euch begleiten, Zerrabeu."

Die Figuren wanderten dann allerdings auf dem Schachbrett. Zerrabeu konnte folgendes dadurch erkennen: "Ja, zu diesem Zeitpunkt. Illusionsmagie möglich? Auf alle? Aussehen einfacher Hafenarbeiter am besten."

Hesper

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #249 am: 26.10.2015, 10:32:52 »

Froh, daß sich Threan gesprächsbereit zeigt, geht Hesper gleich an den Kern der Sache: "In der Roten Dame hast Du etwas gesagt, das mir Nebulos hoffnungsloser Einschätzung von Reyas... Zustand ganz klar zu widersprechen scheint. Erzähl mir bitte ganz genau, wie Eure Begegnung verlaufen ist. Jedes Detail kann wichtig sein."

Threan

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #250 am: 26.10.2015, 12:17:26 »
Seine umschleierten Gedanken sammelnd, beginnt Threan zu erzählen. Vorerst stockend, berichtet er leise und nur für Hesper vernehmbar, wie sie den Hinterhalt geplant gehabt hatten. Wie er den Kampf mit dem Feuer der Rache im Herzen geführt hatte.

Und desto länger Threan spricht desto mehr kehrt Leben in seine Stimme zurück. An diesen Morgen zurück versetzt beschreibt er die raschen Schnittkombinationen die er als Kind von seinem Vater erlernt hatte, unterstützt von mühelos gewirkten Zaubern, auf die er so viele Monate in Gefangenschaft verzichten hatte müssen. Das rote Blut der Shariten das ihm heiß ins Gesicht gespritzt war! Das vertraute Summen in den Ohren wenn sein Leben auf dem Spiel steht! Der Freude eine weitere Sekunde zu erleben wenn Widersachern ein anderes Schicksal zu teil wird!

Mit erregter Stimme, nun nicht mehr um brüchig und in sich gekehrt, schildert der Sturmmantel heftig gestikulierend, wie er die erste Priesterin zu Fall gebracht hatte, über ihren wertlosen Körper hinweg durch die enge Kutsche gehechtet war, Ferritribaks nach dem Leben trachtend! Wie seine Magie ihn hinter den dichten Schildwall der dunklen Reiter trug, nur wenige Schritte von dem panisch flüchtenden Sklavenhändler entfernt. Vom heißen Siegestaumel als seine Klinge blitzumtost den Kopf ihres Zieles mit einem Schlag vom Rumpf getrennt hatte! Wie ...

Ja wie ...

Augenblicklich wieder still werdend, vergehen Herzschläge ungezählt ehe der Schwertmagier erneut ansetzt und weiter spricht. Nicht laut. Nicht lebhaft. Mit starrem Blick - fest ins Nichts gerichtet - rekapituliert er mit fester Stimme seine Erinnerung an diesen Augenblick.

"Sie stand vor mir. Ich war gebadet im Blut der Shariten. Sie trug ein Mal auf der Stirn, das mir fremd war. Sie erkannte mich. Zögerte. Ferritribkas war gefallen. Dann befahl sie den Rückzug. Und... verschwand."

Hesper anblickend steht nun - da alles gesagt wurde - das erste Mal kein Leid oder Zorn sondern Erstaunen in Threans Zügen geschrieben. "Du warst auch dort; Fiona war tödlich getroffen, Malark schwer verwundet; Ich isoliert und alleine inmitten ihren Reihen. Sie hätten uns alle besiegt an diesem Tag."

Nachdenklich fügt er hinzu: "Doch sie orderte den Rückzug."
« Letzte Änderung: 26.10.2015, 12:24:54 von Threan »

Hesper

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #251 am: 27.10.2015, 12:31:57 »

Hesper schenkte Threan während dessen Erzählung seine volle Aufmerksamkeit. Vielleicht bildete er es sich nur ein - oder hoffte es einfach nur -, aber der Kleriker gewann dabei den Eindruck, daß es seinem Gefährten gut tat, sich dieses Schlüsselerlebnisses noch einmal zu vergegenwärtigen und sich allein durch das laute Aussprechen ein Stück weit selbst zu entlasten. An mehreren Stellen des Berichts nickte er, dabei den Bart kratzend, als ob das, was Threan gerade gesagt hatte, eine Bestätigung seiner Vermutungen - oder nur Hoffnungen? - wäre.

"Zwei Fragen: Du bist Dir sicher, daß sie Dich erkannt hat? Immerhin war Dein Gesicht verhüllt. Gut, Ihr kennt Eure Gesichter wie keine anderen, aber dennoch wäre es bemerkenswert, daß ein kurzer Blick in Deine Augen genügte. Wenn Du Dir dessen aber gewiß bist, wäre das sehr... Und wie sah das Mal auf ihrer Stirn aus, welche Form, welche Farbe hatte es? Kannst Du es mir aufzeichnen?"

Threan

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #252 am: 29.10.2015, 15:49:43 »
"Da bin ich mir sicher." erwidert der Söldner überzeugt und ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Dann greift er zu Stift und Papier um Hesper das Symbol auf Reyas Stirn nach bestem Vermögen aufzuzeichnen. Dabei erinnert sich der Priester, dass Threan bereits Nebulo und Lina nach diesem Mal befragt hat. "Vielleicht erkennt ihr es ja..." meint der der Sturmmantel mit geringer Hoffnung, als er das Blatt wendet und dem Seluniten überreicht.

Hesper

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #253 am: 31.10.2015, 13:19:38 »

Hesper nimmt das Blatt, sieht sich das Symbol zunächst aber nur flüchtig an, denn Threans erste Antwort ist ihm wichtiger. Echte Hoffnung blitzt in seinen Augen auf. "Threan, ich möchte Dir wahrlich keine falschen Hoffnungen machen, aber so, wie Du Eure Begegnung beschreibst, bin ich entschieden anderer Meinung als Nebulo, der mir gerade nach unserer letzten Unterhaltung ohnehin kein göttliches Wesen zu sein scheint. Wenn die... Verwandlung Reyas tatsächlich so endgültig und vollständig wäre, wie er behauptete, dann wäre Eure Begegnung nämlich anders abgelaufen. Und selbst wenn es nur sehr schwierig oder beinahe unmöglich sein sollte, einen Weg zu finden, das rückgängig zu machen, was mit ihr passiert ist, so sage ich Dir doch, daß Du jetzt den letzten Funken Hoffnung nicht aufgeben solltest. Auf meine Unterstützung und die der Mondmaid kannst Du jedenfalls zählen."

Threan

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #254 am: 02.11.2015, 12:43:07 »
Nachdenklich ruht Threans Blick auf Hesper und der Selunit erkennt mühelos wie sich die Gedanken des Söldners aus ihren bisherigen immer gleichen kreisenden Bahnen zu lösen beginnen und ein größeres Feld einnehmen.

Vielleicht hatte der Priester recht? Vielleicht war die letzte Schlacht um Reya noch nicht geschlagen und es gibt doch noch etwas wofür es sich zu kämpfen lohnt...

Hesper die Hand auf die Schulter legend, drückt der Sturmmantel dankbar zu und nickt dem Mann verbunden zu, während er dessen Blick hält und wortlos seine Erkenntlichkeit zeigt.

Wer konnte schon sagen was die Zukunft bringt, aber die Worte seines Freundes hatten Threan offensichtlich geholfen aus seiner ziellosen Grübelei auszubrechen.

Die Hand langsam wieder wegnehmend, löst der Schwertmagier nicht nur seinen Griff sondern auch den Blick. Sich zu Malark und den anderen wendend, fragt der Sturmmantel mit neuer Energie: "Und was folgt nun? Wohin führt uns der nächste Zug?"

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