"DAS IMPERIUM IST DER GARANT FÜR DEN FRIEDEN IN DER GAL..." entfuhr es ihm automatisch, bevor er abrupt stoppte. "Verdammt!" Eigentlich war er stolz darauf, in den meisten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Aber es war natürlich ein Unterschied, ob ihn ein wütender Marketingheini anschrie, der sein Budget zusammengestrichen bekommen hatte, oder ein SEHR wütendes pelziges Etwas, das etwa einen halben Kopf grösser war als er und ihm vor allem einen Blaster mitten ins Gesicht hielt.
Natürlich war das Imperium die Grundlage für Stabilität innerhalb der Galaxis, aber Rabi Notha hatte ihm einige Dinge gezeigt, die im Namen des Imperiums geschehen waren, so dass auch er verstehen konnte, wie dessen Ruf bei manchen leiden konnte. Sicherlich waren dies die Aktionen von korrupten Beamten in abgelegenen Systemen, die leider niemals komplett von der Zentralregierung kontrolliert werden konnten, aber diesen Unterschied konnte ein Hinterwäldler auf einem solchen Planeten natürlich nicht begreifen. Trotzdem war dies noch längst keine Entschuldigung für terroristische Akte.
Auf jeden Fall war das Imperium auf diesem Schiff eher unbeliebt, auch wenn Rabi Notha wohl nicht zu dieser "Rebellion" gehörte, und sein Ausruf war ganz und gar ungeschickt gewesen.
Er überlegte einen kurzen Moment, welche Strategie ihm jetzt noch den Kopf retten konnte, als eine Menschenfrau, die er bisher noch nicht kennengelernt hatte, zu ihnen stiess und den Blaster auf sein Gegenüber richtete. Das machte die Situation leider nicht einfacher - er hatte in den Augen seines Gegenübers eine Wut entdeckt, die ihn zweifeln ließ, ob er hier mit Charme weiterkommen würde. Das Schiff wurde angegriffen, ein tollwütiges Pelzwesen wollte ihn aus welchen Gründen auch immer erschiessen, seine Überlebenschancen waren also ohnehin nicht rosig - also beschloss er, aufs Ganze zu gehen.
"Jetzt hör mir mal zu, Bursche! Ich weiss nicht, wer oder was Dein Volk geschlachtet hat - ich war es nicht. Aber ja, mein Name ist Vonn. Wenn Du ein Problem damit hast, dass ich hier auf diesem Schiff bin: Das hab ich auch; ich hab nicht danach gefragt, und dass es jetzt irgendwer offenbar zerstören will, macht meine Laune nicht besser! Aber Du kannst gerne bei unserer Gastgeberin nachfragen, was zum Teufel sie geritten hat, mich hierher zu bringen, das wüsste ich nämlich allzu gerne selbst. Du kannst mich natürlich vorher abknallen, dann ist sie sicher stolz auf Dich!
Oder wir gehen jetzt einfach zusammen auf die Brücke, Du hältst dieses Ding mal für 5 Sekunden in eine sinnvolle Richtung, wir suchen Rabi Notha, klären den ganzen Mist hier auf, während wir das Schiff retten, und dann kannst Du mich immer noch erschiessen. Deal?"
Er drehte dem Camaasi demonstrativ den Rücken zu und sprach den jungen Menschen an: "So, Barret. Können wir dann jetzt endlich zur Brücke gehen?"
Er hoffte inständig, dass niemand ihm anmerkte, dass er sich vor Angst beinahe in die Hose machte.