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Autor Thema: Buch I - Dämonensturm  (Gelesen 36376 mal)

Beschreibung: Viertes Kapitel - Das Vermächtnis des Wächtersteins

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Damian

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #225 am: 01.07.2016, 14:15:30 »
"Ich bezweifle, dass es Geld ist, auf dass dieser elitäre Ritterorden aus ist. Alle Orden der Höllenritter verfügen über schwer befestigte Ordenszitadellen, ganze Kompanien geharnischter Ritter und eigene Zauberwirker. In Cheliax mögen die meisten Orden ihren Sitz haben, aber der Einfluss der Höllenrittern erstreckt sich schon jetzt auf die Länder der Inneren See.

Die Krone und die Kirche Iomedaes gestehen den Höllenrittern in Mendev bisher nur sehr wenig zu; die Errichtung der Stahlkapelle war bereits heftig umstritten und hätte beinahe zu einer diplomatischen Auseinandersetzung mit Andoran geführt.

Das könnte sich ändern, wenn es uns nur mit Hilfe der Höllenritter gelingt, Areelu Vorlesh aufzuhalten. Die Höllenritter bekämpfen das Chaos wo immer sie es finden und so nahe der Weltenwunde, suchen sie schon lange eine befestigte Operationsbasis, um ihre eigenen Feldzüge zu koordinieren. Sie werden Forderungen stellen, die ihnen wohl schwer verweigert werden können."


Sich zu Yadrix wendend, ergänzt Damian:

"Wenn ihr euch nun fragt, was an zusätzlichen Rittern für den Kreuzzug schlecht sein soll, hattet ihr wohl noch nie mit den Höllenrittern zu tun. Militärische Orden sind gerade in Mendev keine Seltenheit, auch die hohen Anforderungen an die Aspiranten und die strengen Regeln, denen sich die Ritter unterwerfen müssen, sind nicht der Grund meiner Sorge. Es ist der Fokus auf den Höllen. Vertreter absolut rechtschaffener Prinzipien hätten sich, bleibt man in der Kosmologie der Ebenen, an Axis orientieren können, der Stadt des absoluten Rechts. Aber die Höllenritter haben die Höllen gewählt, weil es die Gewalt der teuflischen Heerscharen ist, die sie bewundern.

Höllenritter sind nicht zwangsweise böse, auch wenn es keine Seltenheit unter den Rittern ist, aber alle Orden akzeptieren Gewalt als Mittel für ihre Zwecke. Selbst für kleinere Vergehen, vollstrecken sie die Todesstrafe und wenn es um Abschreckung geht, ziehen sie weitaus schlimmere Bestrafungen in Betracht. Lässt man sie agieren, übernehmen sie die Durchsetzung ihrer Gesetze mit eiserner Hand.

Die Geschichte der Götterklaue ist stark mit Mendev verbunden, gründete sich doch dieser Orden erst durch Seldinin Choaz, einen Höllenritter des Ordens des Scheiterhaufens, als sich Choaz dem ersten Kreuzzug anschloss.

Der Paraliktor des Ordens der Götterklaue von Kenabres heißt Astorath und war einst ein Paladin Iomedaes. Während des dritten Kreuzzugs überfielen allerdings Kultisten Deskaris sein Anwesen, schlachteten seine Frau ab und entführten seine Tochter, um sie ihrem dunklen Fürsten zu opfern. Rasend vor Trauer und Wut, setzte Astorath alles daran, seine Tochter zu finden und brach schließlich seine Eide, als er gefangene Kultisten so lange folterte, bis sie ihm das Versteck verrieten, in dem sie seine Tochter gefangen hielten. Doch Astorath kam zu spät und seine Tochter war bereits tot; ihre Seele im Abgrund des Abyss gefangen.

Er ist ein grimmiger Mann, der Dämonen mehr hasst als jeder andere, den ich kenne, Baldark eingeschlossen."

 



« Letzte Änderung: 01.07.2016, 14:16:57 von Damian »

Yadrix

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #226 am: 02.07.2016, 12:33:56 »
"Eines scheinen alle Ritter gemeinsam zu haben. Jeder nimmt für sich in Anspruch über andere zu bestimmen und ihm seinen Glauben und seine Ansichten aufzudrücken - und sei es mit Gewalt.

Wie mir scheint komme ich hier vom Regen in die Traufe. Wenn wir es wirklich schaffen sollten, die Dämonen niederzuringen, muss ich dann wieder damit rechnen, dass ich verfolgt werde und untertauchen muss, nur weil ich fähig bin mich auch ohne Waffen zu wehren? Fängt dann alles wieder von vorne an?

Wenn das die Aussichten sind, sollte ich am besten mein restliches Hab und Gut zusammenpacken und von hier verschwinden.

Allerdings habe ich in den letzten Tagen auch die Erfahrung gemacht, dass sich Leute ändern können und auch bereit sind dies zu tun. Vielleicht sind auch die Höllenritter dazu bereit, wenn sie erkennen, dass sie alleine nicht gegen die Dämonen ankommen."

Damian

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #227 am: 02.07.2016, 18:22:56 »
Damian lächelt Yadrix aufmunternd zu.

"Ich weiß nicht, ob wir die Höllenritter ändern können. Schon Faxxon überzeugen zu wollen, hat sich als fataler Fehlschlag erwiesen und der Tiefling hat wahrscheinlich weit weniger feste Ansichten als Astorath. Aber ihr müsst in jedem Fall nicht fürchten, wieder verfolgt zu werden. Ich denke, wir haben bewiesen, dass wir uns zur Wehr setzen können und keiner hier wird zulassen, dass ihr jemals wieder davon laufen müsst, Yadrix."

Ultan

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #228 am: 02.07.2016, 23:29:47 »
Anevia blinzelt als Damian über die Höllenritter spricht.

"Ihr kennt euch erstaunlich gut aus, was die Höllenritter betrifft. Ich bin Astorath schon einmal begegnet, wusste aber nicht, dass er eine derart tragische Geschichte hat.

Es erklärt vielleicht seine Art.

Ich bin nicht sicher ob die Höllenritter zu unseren Feinden gehören, offiziell stehen sie auf der Seite des Kreuzzugs. Doch sie haben einen schlechten Ruf und den meisten Leuten machen sie Angst. Das liegt zum Teil an ihren martialischen Rüstungen, hauptsächlich aber an der radikalen Denkweise die sie vertreten.
In den Augen der Ritter zählt nur Recht und Gesetz, Ordnung und Harmonie."


"Die Ritter vom Orden der Götterklaue vertreten Ehre, aber keine Güte. Sie richten die Gesetzlosen, doch sie kennen kein Mitleid.
Ihr Orden vertritt Aspekte der großen Götter der Kreuzüge, doch wählen sie nur die Glaubensgrundsätze aus die ihre eigene Ideologie untermauern. Sie scheren sich nicht viel um die Lehre von Toleranz und Freiheit, sondern glauben das eine gerechte Gesellschaft mit harter Hand geführt werden muss.

Ein Paladin tritt für Recht und Gesetz ein, da er glaubt, dass die Leute Führung bedürfen und Gerechtigkeit dazu führt das wir einander vertrauen können. Wir glauben, dass das Gesetz dem Volk dient.

Ein Höllenritter hingegen schert sich nicht um das Volk, für sie sind Regeln und Vorschriften, Gebote und Gesetze die Grundpfeiler der Zivilisation und Hierarchien und Stände die natürliche Gliederung einer Gesellschaft. Das Gesetz dient für sie nicht dem Volk, dass Volk dient dem Gesetz."

Baldark

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #229 am: 03.07.2016, 04:10:03 »
Baldark seufzt und kratzt sich getrocknetes Blut aus seinem Bart.

"Ich würde vorschlagen diese Philosophenstunde auf einen anderen Tag zu verschieben. Die Höllenritter mögen vielleicht andere Ansichten auf bestimmte Dinge haben als manch einer von uns und doch haben sie ihren Sitz hinter den Mauern Kenabres und führen ihr Schwert ebenso gegen die Dämonenbrut wie wir. Sie sind ein Bestandteil der Stadt, der gebilligt wird und ihr nehmt euch nun das Recht, zu behaupten, dass sie nicht würdig wären neben uns in die Dämonenscharen zu preschen? Ich bitte euch, wir führen hier eine Diskussion basierend auf Gerüchten und Annahmen. Wir besitzen nicht gerade eine große Auswahl an Verbündeten. Ihr wollt Hilfe ausschlagen, weil euch die Hände jener möglicher Weise zu schmutzig sind? Ihr wollt die Chance Kenabres vielleicht doch noch zu retten einfach so aufgeben? Vielleicht wissen sie um den Aufenthaltsort des Fragmentes des Wächtersteins, wir könnten unsere Informationen austauschen und unsere Kräfte einen. Kenabres brennt und von außerhalb ist fürs erste keine Hilfe zu erwarten. Wenn wir den Wächterstein nicht bald finden und das Vorhaben der Dämonen stoppen, wird sich das Unheil weit hinter die Mauern Kenabres ausbreiten. Wir müssen jetzt handeln und wir müssen alles in unserer Macht stehende dafür tun. Schluckt euren dummen Stolz runter und lasst uns wenigstens die Höllenritter anhören, was sie uns zu sagen haben."
« Letzte Änderung: 03.07.2016, 04:17:47 von Baldark »

Razgrim

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #230 am: 03.07.2016, 13:47:30 »
Ohne Worte zieht Razgrim eine der letzten verbleibenden Schuppen Terendelevs hervor, legt sie vor sich auf den Karte von Kenabres und streicht kurz darüber.

"Bevor wir uns auf den Weg machen, sollten wir jedoch abermals eines der Geschenke der Silbernen nutzen. Wir alle haben in der Schlacht um die Halle der Helden viel Kraft gebaucht und wir haben keine Zeit zur Ruhe. Sehen wir zu, dass wir mit Astorath sprechen bevor diese Mauern dem Erdboden gleich gemacht werden."

Entschlossen bittet der Zwerg im Stillen um die zuletzt verbliebene Kraft des Silberdrachens und erneut umhüllt ein gleißender Schleier die Helden Kenabres'.

Damian

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #231 am: 04.07.2016, 18:30:09 »
Als die Macht der Schuppe Damian durchströmt, fasst er neuen Mut und nickt Razgrim zu.

"Ja, lasst uns so schnell wie möglich aufbrechen."

Ultan

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #232 am: 05.07.2016, 01:12:03 »
Nachdem die Magie der Schuppe Terendelevs die Kräfte der Helden ein weiteres Mal wiederhergestellt hat, löst sich die Versammlung auf.
Irabeth macht sich daran ihre Ritter auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten, Aravashnial und Quednys ziehen sich zurück und Horgus wirkt äußerst geschäftig.

Die Zwerge verabschieden sich von Razgrim und laufen dann davon um ihrerseits Vorbereitungen zu treffen.

Wenig später befindet sich die Gruppe die Gruppe wieder draußen und atmet die verbrannt Luft die Kenabres einhüllt. Erneut führt der Weg der Kreuzfahrer aus dem Herz des Verteidigers hinaus in die Ruinen, diesmal nach Norden zum zweiten Stadttor Kenabres.

Im Norden, gleich vor der Stadt, lagen die weitreichenden Lager der Orden und Söldnergruppen die in der Stadt selbst keinen festen Sitz hatten. Aus den Anfangs provisorischen Ansammlung von Zelten ist mit der Zeit eine richtige kleine Vorstadt zu Kenabres gewachsen, ein Ort an dem gelebt und trainiert, Handel getrieben und gefeiert wurde.
In Anbetracht dessen was aus der Stadt nun geworden ist, kann man sich ausmalen, dass die Zeltstadt vor dem Nordtor schwer unter dem Angriff der Dämonen gelitten haben muss.

Auf dem Weg nach Norden wird es ruhiger, ganz so wie es Anevia bereits angedeutet hatte. Beinahe schon unheimliche Stille liegt über den schwelenden Ruinen und weit und breit ist keine Seele zu sehen.

Dann kommt die Gruppe an eine eine Weggabelung und erblickt die Überreste eines grausigen Massakers: Mehrere Dutzend enthaupteter Leichen liegen auf einem Haufen an einer Hauswand. Die Körper wirken achtlos aufeinander geworfen und zwischen den leblosen Leibern liegen Waffen und Rüstungsteile verstreut.

Die fehlenden Köpfe sind ganz in der Nähe auf angespitzte Holzpfähle gesteckt worden und umringen ein hölzernes Kreuz, welches in der Mitte des Platzes aufgestellt wurde. An das Kreuz ist mit langen Eisennägeln ein monströser Humanoider mit sehnigem, muskulösem Körper und dem Kopf einer Ziege genagelt worden.[1]
Auf der Brust des Monsters ist mit weiteren Nägeln ein Banner aus Pergament befestigt worden, auf dem mit schwarzer Tinte ein fünfzackiger Stern aufgemalt wurde. Das Symbol erinnert an das Zeichen Baphomets, das Pentagramm zeigt jedoch mit der Spitz nach oben anstatt nach unten.
 1. Ähnelt den Kreaturen die auf dem Weg zum Herz des Verteidigers von dem Grimmwurm getötet wurden, wer damals die Schir Dämon identifiziert hat, kann auch diese Leiche als Schir Dämon erkennen.
« Letzte Änderung: 05.07.2016, 01:12:14 von Ultan »

Damian

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #233 am: 05.07.2016, 09:22:50 »
Als er die Leichen entdeckt, ziehen sich Damians Schultern vor Anspannung zusammen. Die Luft ist vom metallischen Geruch des Blutes durchsetzt und der Anblick des gekreuzigten Schirr sowie die abgeschlagenen und gepfählten Köpfe, sind furchteinflößend. Sie haben das Gebiet der Götterklaue erreicht.

Sich vorsichtig und langsam umsehend[1] - Damian geht davon aus, dass die Höllenritter Wächter aufgestellt haben - hebt er die Hand, um den anderen zu bedeuten, kurz innezuhalten.

"Der eiserne, fünfzackige Stern. Das Zeichen der Höllenritter vom Orden der Götterklaue."[2]
 1. Wahrnehmung: 20.
 2. Wissen (Adel): 15.

Razgrim

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #234 am: 05.07.2016, 11:12:53 »
Razgrims Augen verengen sich und sein Mund verzieht sich, als er die kopflosen Leichen erkennt. Kurz schweift sein Blick über die Gabelung und bleibt einen Moment auf dem gekreuzigten Schir Dämonen hängen. Das Pergament auf seiner Brust fördert eine schwache Erinnerung zu Tage, die der Zwerg schon damals, als er die Kriegsberichte kurz vor seiner Abreise in den Geschichtsbüchern um die heiligen Kreuzzüge nachgelesen hatte, als äußerst ungewöhnlich empfunden hat. Das Massaker und die erniedrigende Darstellung ihrer Widersacher ähneln dem Verhalten derer, die sie selbst bis aufs Blut jagen.

Während Damian sich das Pergament auf der Brust des getöteten Scheusals ansieht, tritt der Zwerg vorsichtig näher an die enthaupteten Personen heran und versucht mehr zu erkennen, doch seine Gedanken kreisen weiter über die Geschichten der Höllenritter[1].

Razgrim liegt es fern ihr Verhalten zu verurteilen, hat sein Volk doch selbst ähnliche Warnungen an den Zugängen der dunklen Lande platziert, um die goblinoiden Stämme zu verschrecken und ihr Territorium zu kennzeichnen. Kriegszeiten verändern einen, ob man will oder nicht. Sie stumpfen ab und machen den eigenen Geist gefügig für einfachere, brutalere und letztendlich bösere Praktiken. Es ist die Aufgabe des Glaubens stärker zu sein, diese Veränderung im Zaum zu halten und die eigenen Ziele stetig vor Augen zu führen. Es ist seine Aufgabe. Die Zukunft ist überschattet von grausamen Ereignissen und er wird nicht zulassen, dass seinen Gefährten das gleiche Schicksal widerfährt. Unweigerlich bleibt sein sorgenvoller Blick auf Baldark hängen. Er weiß nicht viel über den missmutigen Zwerg, doch bei ihm hat diese Veränderung scheinbar schon begonnen...

Entschlossen wendet sich Razgrim von dem Leichenhaufen ab und tritt mit finsterem Blick neben Damian. "Ich erinnere mich an Aufzeichnungen dieser Mahnmale. Gewöhnlich für Schlachtfelder, doch schrecklich, wenn statt dem Dämon auch ein Streiter der Iomedae daran hängen könnte."

"Hier beginnt also ihr Gebiet. Ich schlage vor gehen wachsam weiter, sie kennen dieses Gebiet weit besser als wir, seid wachsam und achtet auf jeden Schritt. Immerhin wissen wir nicht wie sie auf uns reagieren werden."
 1. Wahrnehmung 11

Otham Sauertopf

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #235 am: 06.07.2016, 19:29:25 »
Schweigsam folgt Otham der Gruppe. Auch wenn sie noch nicht in die direkte Konfrontation mit den Dämonen zogen, hat er irgendwie ein ungutes Gefühl. Einen Moment lang denkt er das ungute Geful war zu Recht da, doch anscheinend sind nur Dämonenanbeter an die Pfähle geschlagen.

"Nun dann sollte vielleicht jeder seinen Anhänger vorholen und zeigen, dass wir Torag, Pharasma und Desna folgen und nicht zu den Dämonenanbetern gehören. Wenn wir einfach weitergehen, werden und die Höllenritter schon finden."

Ultan

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #236 am: 06.07.2016, 22:17:29 »
Razgrim stellt fest, dass es sich bei den enthaupteten Körpern wohl um getötete Kultisten handelt. Mehr als einmal blitzt das unheilige Symbol Baphomets unter eingetrocknetem Blut und Schmutz hervor.

Otham hat noch nicht zu Ende gesprochen, da hört die Gruppe wie Jemand ganz in der Nähe ein scharfes Kommando bellt. Kurz darauf kann man das stampfende Geräusche eines guten Dutzend marschierender Soldat hören, erst gedämpft, doch rasch lauter werdend.

Kurze Zeit später erscheint ein kleiner Zug schwer gepanzerter Ritter auf dem Platz. Die gut organisiert und gedrillt wirkende Truppe besteht aus zehn Mitgliedern die Plattenrüstungen tragen und mit Zweihandschwertern bewaffnet sind. Blutrote Mäntel bedecken nur teilweise die aufwendigen Verzierungen auf den Rüstungen, die den Trägern ein infernalisches Aussehen verleihen.

Als der Trupp die Kreuzfahrer entdeckt dreht er und marschiert ohne übermäßige Hast auf diese zu. Im Abstand von etwa 30 Fuß halten die Ritter abrupt an und aus ihren Reihen tritt ein hochgewachsener Mann hervor auf dessen Waffenrock dasselbe Pentagramm prangt, dass auch auf der Brust des toten Schir Dämon befestigt ist.

Die Stimme des Fremden ist tief und klingt unter seinem Helm dumpf und scheppernd:

"Weist euch aus, Bürger. Dieses Gebiet steht ab sofort unter der Jurisdiktion des Ordens der Götterklaue. Wenn ihr nicht mit den Dämonen paktiert habt ihr nichts zu befürchten.

Um die Bedrohung durch die Invasoren einzudämmen werden wir euch durchsuchen und bitten um eine widerstandslose Zusammenarbeit.

Sollten wir jedoch bei euch Anzeichen einer dämonischen Infektion oder Kollaboration feststellen, werde ich ein Standgericht einberufen und euch sofort hinrichten lassen.
Im Falle des Fundes von Indizien für unrechtmäßige Aneignung fremder Besitztümer wird euch, je nach Schwere des Vergehens, der Kerker oder eine körperliche Züchtigung drohen.

Kooperation und Gefügigkeit gegenüber der letzten Rechtsinstanz in Kenabres ist die Voraussetzung für eure Weiterreise."

« Letzte Änderung: 06.07.2016, 22:18:10 von Ultan »

Razgrim

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« Antwort #237 am: 07.07.2016, 12:04:00 »
Eine solche militärische Genauigkeit hat Razgrim erwartet. Kalt und ohne menschliche Regung stampfen die Ritter der Götterklaue auf sie zu und seine Anspannung wächst immer weiter. Nach der Ansprache des offensichtlichen Truppenführers und einem Moment der Stille macht der Zwerg einen Schritt nach vorne und zieht dabei seinen Wappenrock gerade, um das Zeichen der Fünfkönigsberge deutlich erkennbar zu machen.

"Mein Name ist Razgrim vom Glutschlund Klan, Behauener des Allvaters, Abgesandter aus Hochhelm und Anwärter des Kreuzzuges gegen den Abgrund. Nein, wir paktieren nicht mit dem Feind. Wir stehen auf derselben Seite und sind im Auftrag der Adlerwacht gekommen, um mit Paraliktor Astorath zu sprechen, und zwar unverzüglich."
« Letzte Änderung: 07.07.2016, 12:04:47 von Razgrim »

Damian

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« Antwort #238 am: 07.07.2016, 20:28:40 »
Damian hat mit sowas gerechnet. Als schlagkräftigste Truppe, haben die Höllenritter das Gebiet um ihren Stützpunkt requiriert und setzen das Recht des Ordens durch. Ob seine Gefährten, vor allem Yadrix einer Leibesvisitation zustimmen würden, ist die eine Sache, was passieren würde, wenn sie Yaniels Klinge finden, die andere. Doch ob Damians Versuch, gelingt, hängt sehr vom Rechtsempfinden der Ritter ab.

"Als Leutnant der Streitkräfte von Kenabres, obliegt es meiner Verantwortung, euch darauf hinzuweisen, dass Kenabres als Reichsstadt des Königreichs Mendev, unter königlichem Reichsrecht steht. Die Jurisdiktion unterliegt einzig Königin Galfrey, in stellvertretender Ausführung Großinquisitor Hulrun Shappok, der die Gerichtsbarkeit in Friedenszeiten, per königlichem Bescheid, dem Hohen Rat der Inquisition übertragen hat. In Kriegszeiten, in denen wir uns, gemäß des Reichsrechts, nach einem Angriff auf die Stadt und der Ausschaltung der rechtmäßigen Institutionen derzeit befinden, gilt die Jurisdiktion entsprechend des militärischen Rangs.

Dem Orden der Götterklaue steht nach Reichsrecht der Status eines Ritterordens zu. Paraliktor Astorath gebührt, nach militärischen Statuten der Rang eines Hauptmanns. Irabeth Tirabade, ihres Zeichens Befehlshaber der Adlerwacht bekleidet ebenfalls den Rang eines Hauptmanns, allerdings dient sie als Paladin Iomedaes und verfügt, per königlichem Dekret, über die entsprechenden weitreichenderen Befugnisse innerhalb der Stadt und der Reichsgrenzen Mendevs.

Ist der Urheber eurer Befehle keine rechtmäßig höher gestellte Autorität, gilt euch zwar mein persönlicher Dank, dass ihr die Stadt gegen Kultisten und Dämonen verteidigt, aber ihr verfügt über kein Recht, kenabrische Streitkräfte festzusetzen."

Yadrix

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #239 am: 09.07.2016, 14:24:20 »
Bei den Andruhungen des Höllenritters wird es Yadrix deutlich unwohler. Dies übertrifft sogar noch die Beschreibung und Befürchtungen von Razgrim vor dem Aufbruch.

Missmutig blickt er in die Richtung seiner Kameraden.
"Ich habe nun schon so lange an eurer Seite gegen die Dämonen und Kultisten gekämpft, aber dennoch habe ich nie den Wunsch geäußert, mich dem Kreuzzug anzuschließen. Ebenso ist auch nie von Hauptmann Irabetz die Aufforderung dazu gekommen.

Und nun soll ich mich einem Ritterorden unterwerfen, von dem ich nicht weiß, ob es ihm beliebt mich hinzurichten oder in den Kerker zu werfen. Ich kämpfe für die Freiheit und die Rache Merendelvs und nicht für einen König."


Yadrix ist nicht gewillt sich und sein Sachen durchsuchen zu lassen und die Entscheidung den Höllenrittern zu überlassen.

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