"Ich bezweifle, dass es Geld ist, auf dass dieser elitäre Ritterorden aus ist. Alle Orden der Höllenritter verfügen über schwer befestigte Ordenszitadellen, ganze Kompanien geharnischter Ritter und eigene Zauberwirker. In Cheliax mögen die meisten Orden ihren Sitz haben, aber der Einfluss der Höllenrittern erstreckt sich schon jetzt auf die Länder der Inneren See.
Die Krone und die Kirche Iomedaes gestehen den Höllenrittern in Mendev bisher nur sehr wenig zu; die Errichtung der Stahlkapelle war bereits heftig umstritten und hätte beinahe zu einer diplomatischen Auseinandersetzung mit Andoran geführt.
Das könnte sich ändern, wenn es uns nur mit Hilfe der Höllenritter gelingt, Areelu Vorlesh aufzuhalten. Die Höllenritter bekämpfen das Chaos wo immer sie es finden und so nahe der Weltenwunde, suchen sie schon lange eine befestigte Operationsbasis, um ihre eigenen Feldzüge zu koordinieren. Sie werden Forderungen stellen, die ihnen wohl schwer verweigert werden können."
Sich zu Yadrix wendend, ergänzt Damian:
"Wenn ihr euch nun fragt, was an zusätzlichen Rittern für den Kreuzzug schlecht sein soll, hattet ihr wohl noch nie mit den Höllenrittern zu tun. Militärische Orden sind gerade in Mendev keine Seltenheit, auch die hohen Anforderungen an die Aspiranten und die strengen Regeln, denen sich die Ritter unterwerfen müssen, sind nicht der Grund meiner Sorge. Es ist der Fokus auf den Höllen. Vertreter absolut rechtschaffener Prinzipien hätten sich, bleibt man in der Kosmologie der Ebenen, an Axis orientieren können, der Stadt des absoluten Rechts. Aber die Höllenritter haben die Höllen gewählt, weil es die Gewalt der teuflischen Heerscharen ist, die sie bewundern.
Höllenritter sind nicht zwangsweise böse, auch wenn es keine Seltenheit unter den Rittern ist, aber alle Orden akzeptieren Gewalt als Mittel für ihre Zwecke. Selbst für kleinere Vergehen, vollstrecken sie die Todesstrafe und wenn es um Abschreckung geht, ziehen sie weitaus schlimmere Bestrafungen in Betracht. Lässt man sie agieren, übernehmen sie die Durchsetzung ihrer Gesetze mit eiserner Hand.
Die Geschichte der Götterklaue ist stark mit Mendev verbunden, gründete sich doch dieser Orden erst durch Seldinin Choaz, einen Höllenritter des Ordens des Scheiterhaufens, als sich Choaz dem ersten Kreuzzug anschloss.
Der Paraliktor des Ordens der Götterklaue von Kenabres heißt Astorath und war einst ein Paladin Iomedaes. Während des dritten Kreuzzugs überfielen allerdings Kultisten Deskaris sein Anwesen, schlachteten seine Frau ab und entführten seine Tochter, um sie ihrem dunklen Fürsten zu opfern. Rasend vor Trauer und Wut, setzte Astorath alles daran, seine Tochter zu finden und brach schließlich seine Eide, als er gefangene Kultisten so lange folterte, bis sie ihm das Versteck verrieten, in dem sie seine Tochter gefangen hielten. Doch Astorath kam zu spät und seine Tochter war bereits tot; ihre Seele im Abgrund des Abyss gefangen.
Er ist ein grimmiger Mann, der Dämonen mehr hasst als jeder andere, den ich kenne, Baldark eingeschlossen."