Den Höllenrittern folgend bewegen sich die Kreuzfahrer tiefer in den nördlichen Teil der Stadt hinein.
Bald ist aus der Ferne die Spitze eines Kirchturms auszumachen.
Schon von weitem ist zu erkennen, dass die Stahlkapelle, das Ordenshaus der Höllenritter, ebenfalls unter dem Angriff der Dämonen gelitten hat.
Der obere Teil des Turms ist heruntergekommen und die herabstürzenden Trümmer haben die umliegenden Häuser dem Erdboden gleich gemacht.
In der einst prächtigen Fensterrosette über der Freitreppe, die hinauf zu dem großen Eingangsportal führt, klafft ein finsteres Loch. Buntglas und Verstrebung der kunstvollen Handwerksarbeit sind herausgerissen, so als wäre etwas Großes durch die Scheibe ins Innere gestürzt.
Die Stahlkapelle verdient ihren Namen zu Recht, ist die tragende Struktur zwar aus großen Mauerwerkssteinen errichtet, doch ist die Fassade der kirchenähnlichen Struktur großflächig mit metallener Ornamentik verkleidet. Der stumpfe, graue Farbton des Gebäudes lässt es auch bei näherer Betrachtung wie eine einzige, große Schmiedearbeit wirken.
Den Rittern folgend erklimmen die Helden die Stufen die hinauf zum Eingang führen und werden dort bereits von zwei Höllenrittern empfangen, die das Portal flankieren.
Der Anführer des Trupps nimmt einen der Wachen beiseite und sie wechseln ein paar gedämpfte Worte. Kurz darauf treten die beiden Torwächter zur Seite und geben den Weg in das Innere der Kapelle frei.
Dunkelheit umfängt Yadrix und Otham, als sie die Kapelle betreten. Lediglich das sterbende Glimmen einiger Kohlebecken erhellt die monumentale Säulenhalle die die Helden betreten.
Am anderen Ende des hoch aufragenden Gewölbes, etwa 50 Fuß vom Eingang entfernt warten ein gutes Dutzend Ritter die einen Thron umringen, der zentral in einem in den Boden eingelassenen Pentagramm aus matt schimmerndem Stahl steht.
Der archaisch wirkende Sitz ist offenbar komplett aus Eisen geschmiedet. Seine Armlehnen enden in infernalischen Fratzen und auf seiner hohen Rückenlehne prangt abermals der fünfstrahlige Stern des Ordens der Götterklaue.
Ein hochgewachsener Mann in blutroter Robe und silbrig schimmernder Brustplatte sitzt in dem Thron und beugt sich nach vorne als die Gruppe näher kommt. Das Gesicht des offensichtlichen Anführers der Höllenritter wird von einer stählernen Maske verborgen.
Noch bevor die Gruppe ein Wort an den Mann richten kann, spricht dieser mit schneidender, leiser Stimme.
"Ihr sprecht nun mit Paraliktor Astorath, forsche Boten der Adlerwacht.
Was führt euch in Kenabres schwerster Stunde in das Territorium der Götterklaue?
Ihr habt euch, wie mir berichtet wurde, der Leibesvisitation widersetzt und um eine Audienz geboten.
Wollt ihr der Aufgabe des Ordens dienen oder erbittet ihr Hilfe im Kampf gegen die Dämonen?
Seid euch bewusst, dass euer Rang oder eure Beziehungen euch hier nicht schützen werden, wir unterstehen nicht dem Befehl der Königin. Ihr werdet in unseren geweihten Hallen wahr und ohne Hinterlist sprechen, wenn ihr nicht den Zorn der Götterklaue auf euch ziehen wollt."