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Autor Thema: Die Blumen des Montezuma  (Gelesen 51404 mal)

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Suri

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Die Blumen des Montezuma
« Antwort #45 am: 12.01.2017, 19:06:57 »
Die schmächtige Heilkundige kämpft zwar nicht, aber sie schafft es sowohl, am Leben zu bleiben und den fechtenden Spaniern nicht im Weg zu stehen - trotz des akuten Platzmangels auf dem wankenden Floss. Das Werk einer Klinge ist schnell vollbracht, die geschlagenen Wunden zu versorgen ist hingegen eine langwierige Angelegenheit, und Suri hat es wahrlich nicht leicht, ihre Prioritäten zu setzen. Wer benötigt Hilfe am dringendsten? Wen kann sie überhaupt rechtzeitig erreichen? Wessen Wunden sind ein mitleiderregender Anblick, können aber warten? Als Takashi den Kampf mit einem beherzten Sprung zu den Angreifern auf dem Damm trägt, muss sie sich außerdem noch zwingen, auf die Kampferfahrung des Samurais zu vetrauen und sich nicht ablenken zu lassen.
Der Überfall endet jedoch schneller, als die Reisende befürchtet hat. Dankbar und erleichtert atmet sie auf, blickt jedoch nur kurz auf, um sich zu vergewissern, dass Juan und Takashi wohlauf sind. Im Gegensatz zu den beiden Männern des Schwertes ist ihre Arbeit noch lange nicht getan. So gut es in der Dunkelheit und auf dem engen Raum geht, bemüht sich die Hijra, den am schlimmsten Verwundeten zu helfen. Und sollte zwischen all den blutüberströmten Leibern noch der eine oder andere Angreifer liegen, der sein Leben noch nicht ausgehaucht hat, würde sie auch dieses retten - sowohl aus moralischen Gründen als auch um den Grund für dieses Blutvergießen zu erfahren.

Der Tod

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Die Blumen des Montezuma
« Antwort #46 am: 14.01.2017, 23:40:30 »
In Schlamm und Finsternis kommt für viele Verwundete jede Hilfe zu spät. Besonders an den Angreifern haben die Bleikugeln der Feuerwaffen und nicht zuletzt das Samuraischwert Takashis grauenerregende Wunden geschlagen. Unter den Spanier ist einem Soldaten der Schädel eingeschlagen worden, einem anderen konnte Suri eine Beinwunde versorgen. Ein schmächtiger Schreiber wurde von einem Speer durchbohrt und ging über Bord, wie sein zitternder Kollege berichtet. Montealegre hat einen Kratzer an der verschwitzten Stirn, der stark blutet, aber ungefährlich ist. Ohne sich darum zu kümmern, beginnt der Gesandte erst beiläufig, dann fieberhaft in dem umhergeworfenen Gepäck auf dem Floß zu wühlen.

Juan Álvaraz de Toledo versucht sich unterdessen, einen Überblick über die Lage zu verschaffen und herauszufinden, wer ihnen eigentlich auf dem Damm aufgelauert hat. Dem Anschein nach scheint es sich um Indios zu handeln, gekleidet wie martialische Tierfelle, wie es die seit Jahrzehnten aufgelösten Ritterkasten der Azteken früher taten. Doch wer sie sind und was sie hier wollten, darauf erhält der Conquistador keine Antwort.
Grade erhebt er sich von einem der leblos am Boden liegenden Feinde, als dieser plötzlich die Augen aufschlägt und sich knurrend an Juan festklammert. Es handelt sich um den einzigen überlebenden Angreifer. Und in seiner Hand funkelt ein rasiermesserscharfer Obsidiandolch auf, bereit, sich in die Eingeweide des Missionars zu bohren ...[1]
 1. @Juan: Zur Erklärung der neuen Regeln etwas ausführlicher - Du hast Learn verhauen (5) und dein Understanding-Trait ist inaktiv (keinen Mosaic Tile mehr drauf).  Die helfende Frage (Can your companion help you with this?) kann dir also nicht gestellt werden. Folglich gibts ohne Vorwarnung einen hard move von mir.
« Letzte Änderung: 14.01.2017, 23:41:04 von Der Tod »
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Suri

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Die Blumen des Montezuma
« Antwort #47 am: 15.01.2017, 15:52:37 »
Aus dem Augenwinkel sieht Suri die Bewegung, das Aufblitzen der glattgeschliffenen schwarzen Klinge. Die Niedertracht des besiegten Kriegers überrascht sie nicht - vieles hat die so jung und zerbrechlich aussehende Heilerin in ihrer Heimat und im Exil schon erlebt - bedauern tut sie seine Rachsucht aber durchaus.
Es bleibt jedoch nicht beim bloßen Bedauern. Die Weltenwanderin drückt die Hand ihres letzten Patienten fest auf das Tuch, mit dem sie gerade noch die Speerwunde in seiner Seite gesäubert hat, und stürzt zu dem zu sich gekommenen Indio.
"Toledo-sama, Gefahr!," ruft sie dem Missionar in einer verhaspelten Mischung aus Japanisch und Nahuatl eine Warnung zu, während sich ihre langen dünnen Finger um die Handgelenke des Mannes mit dem Obsidiandolch verkrampfen. Die Hijra weiß, dass sie einen trainierten Krieger kaum würde zurückhalten können, wenn er nicht bereits zu viel Blut verloren hat, aber sie will vor allem Juan den Augenblick verschaffen, sich der drohenden Gefahr zu entziehen, und den gesunden Männern an Bord, den Azteken zu entwaffnen. In der Furcht, es würde nicht lediglich beim Entwaffnen bleiben, redet sie so eindringlich wie sie in der Hektik und der gebrochenen Sprache der Einheimischen nur kann auf die Spanier und den liegenden Feind ein:
"Aufhören! Ende Kampf! Gnade! Reden, reden, ja? Nicht töten!"
Die Augen der Heilkundigen huschen von dem Krieger, den sie festzuhalten versucht, zu den Männern um sie herum - weit offen, flehend, und doch sehr bestimmt.

Takashi Morinozuka

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Die Blumen des Montezuma
« Antwort #48 am: 17.01.2017, 16:18:02 »
Bevor Takashi überhaupt eine Antwort von dem Spanier erhalten kann, überschlagen sich plötzlich die Ereignisse. Einer der Feinde wurde nicht sauber getötet, sicher das Werk eines Anderen, und stürzt sich auf Juan. Suris Warnung erreicht den Samurai jedoch noch rechtzeitig und mit einer flüssigen Bewegung zieht er das Schwert. Die Klinge saust förmlich durch die Luft und Takashi versucht die Obsidianklinge mit seinem überlegenen Stahl zu parieren, um den Spanier vor weiteren Schäden zu bewahren.[1]
 1. Hilfe für den Hold-Wurf von Suri, hoffe so ok

Der Tod

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Die Blumen des Montezuma
« Antwort #49 am: 18.01.2017, 17:03:05 »
Suri reagiert schnell und mit guter Intention, doch der verwundete Krieger scheint übermenschliche Kräfte zu entwickeln. Mit gurgelndem Schrei befreit der Mann seinen Arm und stößt er die knabenhafte Heilerin wie eine Lumpenpuppe von sich.[1] Suri landet unsanft mit dem Rücken auf einem knorrigen, aus dem hervorstehenden Damm hervorstehenden Ast, so dass ihr die Luft wegbleibt und das Gefühl für ihre Beine in hellem Schmerz untergeht.
Dabei stürzt sie direkt Takashi vor die Füße, der nur mit einer schnellen Drehung verhindert, die Hijra auf seinem gezogenen Schwert aufzuspießen.[2] Doch das Straucheln des Samurai gibt dem Angreifer die Sekunden, die er braucht. Er rollt sich auf die Knie, schnellt vor, und stürzt sich auf Juan. Der Conquistador wird umgerissen und ineinander verbissen rollen die beiden Männer im blutigen Schlamm.
Suri blickt, immernoch gelähmt, an sich herab. Im grotesken Licht der Fackeln sieht sie schemenhaft, wie der Stoff ihrer Kleidung sich um den Griff des Obsidianmessers herum warm und dunkel verfärbt, der aus ihrem Bauch ragt ...[3]
 1. Hold misslungen
 2. Auch Support hilft nicht.
 3. Suri hat sich dazu entschieden, mit ihrem Call die Aufmerksamkeit des Angreifers auf sich zu lenken.
« Letzte Änderung: 18.01.2017, 23:13:46 von Der Tod »
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Suri

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Die Blumen des Montezuma
« Antwort #50 am: 20.01.2017, 02:05:24 »
Von einem Atemzug auf den nächsten verwandelt sich das Atmen selbst aus einer Selbstverständlichkeit in eine schmerzhafte Anstrengung. Die Pupillen der benommenen Reisenden folgen einen Moment lang noch dem Gewirr aus Gliedmaßen - dem verbitterten Kampf zwischen Don Juan und dem besiegt geglaubten Feind - ehe sie in Schock das Messer in ihrem Bauch fixieren. Das Safrangelb ihres Gewandes, selbst unter dem Schleier der Nacht auffällig und hell, weicht einer klebrigen Dunkelheit, die sich um die Klinge herum ausbreitet.
Schmerzen, die tief ins Fleisch schneiden, sind Suri als Hijra nicht fremd, und für gewöhnlich fürchtet sie sich nicht vor dem Tod; der plötzliche, jähe Moment des Schreckens wirbelt jedoch die menschliche Urangst in ihrem Geist auf - die Heilerin gibt einen erstickten Schrei von sich, umklammert den Griff des Obsidiandolches mit klammen, zitternden Händen und findet gerade noch die Kraft, die Waffe aus der Wunde zu ziehen. Die Schwärze droht sie zu übermannen. Ihre eigenen Heilkünste nützen ihr wenig, während sie mit weit offenem Mund nach der auf einmal so kalten Nachtluft schnappt, in fast krampfhaftem Bemühen, nicht das Bewusstsein zu verlieren.

Takashi Morinozuka

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Die Blumen des Montezuma
« Antwort #51 am: 20.01.2017, 19:20:35 »
Der Kampf muss ihn mehr mitgenommen haben, als er gedacht hat. Ungläubig sieht der Samurai wie der Angreifer sich völlig unerwartet verhält und seiner Parade völlig in die Leere geht, er fast sogar noch einen Verbündeten aufspießt. Die ganze Situation bringt ihn völlig aus dem Konzept und schlimmer noch erwischt dieser Suri schwer und stürzt sich wenig später auf Juan. Takashi ist ein Krieger und weiß wo seine Stärken normalerweise liegen, aber der Tod eines unbewaffneten Wilden würde kaum einen Unterschied machen in dieser Situation. Er verlässt sich darauf, dass der Spanier mit einem Unbewaffneten fertig wird und stürzt an die Seite von Suri. Er versenkt das Schwert in den Boden, während er sich hinkniet, um es im Zweifelsfall schnell einsatzbereit zu haben. Die Wunde sah schwer aus, aber das haben Klingen so an sich, und er weiß, dass er schnell handeln muss. Jemand hat ihn vor langer Zeit des Leben gerettet und vielleicht kann er dasselbe tun. Er reißt ein Stuck Stoff von seinem Ärmel ab und drückt es fest auf die Wunde, während er ihren Körper abtastet, ob noch mehr Wunden sind.
„Halte Still und drück fest auf die Wunde.“
Flüstert er in seiner Heimatsprache und hofft das richtige zu tun. Takashi ist zum Töten ausgebildet, aber irgendwo hofft er zu diesem Zeitpunkt vielleicht Leben schenken zu können. Über seine Lippen kommt ein kurzes Gebet auf spanisch für die verwundete Frau.[1]
"O gesegnet Licht, erfüll Herzensinnere deiner Gläubigen. Heil, was verwundet. Rühr an, was erstarrt, wärm, was kalt, lenk, was verirrt."
 1. Care mit 9, Suri wird ja Influenced oder? Würde dann Spanisch bei Understanding nehmen

Die Blumen des Montezuma
« Antwort #52 am: 21.01.2017, 14:18:19 »
"Diablo!" entfährt es Juan angesichts des Verhaltens des Stammeskriegers und mehr bringt er auch gar nicht zustande, während um ihn herum die Ereignisse sich überschlagen. Er registriert gar nicht einen wie hohen Preis Suri dafür bezahlt, dass sie ihm geholfen hat, dafür ist er viel zu beschäftigt damit sich mit Händen und Füßen gegen den Angreifer zu wehren. Er versucht gar nicht erst, seinen Gegner zu verletzen, denn so nah wie er ihn bei sich hat, ist sein Schwert nutzlos und das Pulver seiner Pistole ist gewiss immer noch nass, sodass auch diese ihm nicht weiterhelfen würde. Also müht der Conquistador sich einfach nur, irgendwie die Hände frei zu bekommen, um diesen Feind zurückzutreiben, damit er dann vielleicht mit seinem Schwert zum Gegenschlag würde ausholen können.[1] Es braucht einiges Gezerres und ein paar hilflose Schläge und Tritte beider Seiten bis Juan endlich seine rechte Faust frei bekommt und seinem Gegner einen Schlag verpassen kann, der ihm genug Zeit gibt, sich ein Stück zu entfernen. Mit schwerem Atem erhebt der Spanier sich zumindest auf die Knie und macht sich bereit um dem nachsetzenden Wilden mit dem Schwert zu begegnen. Aber dieser setzt gar nicht nach, denn der Fausthieb hat ihn offenbar so gut erwischt, dass er sich nur noch leicht am Boden krümmt und stöhnt, statt noch einmal anzugreifen.
 1. Das sollte jetzt ja ein Hold-Move sein, richtig?
« Letzte Änderung: 21.01.2017, 14:22:56 von Juan Álvarez de Toledo »
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Der Tod

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Die Blumen des Montezuma
« Antwort #53 am: 22.01.2017, 16:59:26 »
Die Dolchklinge ist so scharf, dass Takashi sie völlig ohne Widerstand herausziehen kann. Dennoch ist er vorsichtig - in seiner Zeit in Neuspanien hat der Samurai bereits gelernt, wie leicht das Vulkanglas splittern kann. Wäre die Klinge in ihrem Körper abgebochen, hätte er Suri zum sicheren Tode verurteilt. Als der Stoff auf die Wunde gedrückt wird, durchfährt eine erneute Welle gleißenden Schmerzes die verletzte Heilerin, doch die Blutung wird fürs erste gestillt. Beide wissen aber, dass Suri bald eine echte Versorgung benötigen wird, die hier, inmitten von Schlamm und Dunkelheit, nicht möglich ist.

Juans Fausthieb hat unterdessen Suris nicht weniger blutenden Angreifer in die Bewusstlosigkeit befördert. Endlich sind auch Rafael de Montealegre und die spanischen Soldaten da und sichern die Situation ab. Der Gesandte hilft Juan auf die Beine. "Don Juan, seid Ihr verletzt?" fragt er den Conquistador besorgt. "Verzeiht, es ging alles so schnell. Ihr solltet eure Person nicht unnötig in solche Gefahr begeben." Wie um zu demonstrieren, dass für solche Arbeiten die Gemeinen da sind, signalisiert Montealegre seinen Männern, den Angreifer in Gewahrsam zu nehmen. "Wünscht Ihr, dass wir den Wilden erlösen?"
« Letzte Änderung: 22.01.2017, 17:01:03 von Der Tod »
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Takashi Morinozuka

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« Antwort #54 am: 27.01.2017, 19:36:41 »
Der Samurai ist angespannt, während er die Klinge vorsichtig herauszieht und darauf achtet keinen Fehler zu machen. Schweiß steht ihm auf der Stirn und er wirkt im Gegensatz zu Kampf wie ausgewechselt. Inmitten der Klingen des Feindes wirkte er ruhig und beherrscht, hier mit dem Leben von Suri an einem seidenen Faden ist er nervös wie ein Kind. Takashi atmet erleichtert aus, als die Klinge entfernt ist und die Blutung durch den Druck des Stuck Stoffes versiegt. Sein Gebet hat geholfen und er meint ernst in seiner Heimatsprache.
„Halte still, Suri-san, alles wird gut. Der Herr hat dafür gesorgt.“
Meint er ernst und widersteht dem Impuls der Frau beruhigend durch das Haar zu streichen. Stattdessen zieht er seine Klinge, welche im Holzboden des Floßes steckt, und lässt sie wieder in die Scheide fahren. Er schaut sich nach Juan an und sieht, dass dieser erfolgreich seinen Angreifer abgewehrt hat. Aber die Stimmung scheint immer noch angespannt und die Männer des Bootes scheinen auf etwas zu warten.

Suri

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« Antwort #55 am: 29.01.2017, 16:53:46 »
Suris Dankbarkeit bleibt wortlos, das schmerzverzogene Zerrbild eines Lächelns. Kalte Schweißperlen glänzen auf ihrer Stirn, ebenso fiebrig und geisterhaft wie das Weiß ihrer Augen und Zähne. Takashis Stimme klingt viele Meilen weit entfernt, seine Worte, selbst in der Sprache, die ihr bekannt ist, versteht die Heilkundige nicht - sie hält einfach an dem beruhigenden Klang fest wie an einem Mantra und drückt verkrampft aber nichtsdestotrotz fest den Stoffstreifen auf ihre Wunde. Der Weg von einem Atemzug zum nächsten kostet sie viel Anstrengung, die Reisende gibt jedoch nicht auf, lässt sich nicht vom Schmerz und den Erinnerungen, die er wachruft, niederzwingen. Sie weiß, mit felsenfester Überzeugung, dass sie es schaffen wird, weil es noch Menschen gibt, denen sie etwas Gutes tun kann. Und sogar Menschen, die dankbar sind, so wie der Samurai.
Das Stimmengewirr auf dem Floß wird allmählich lauter und deutlicher. Die umhergeworfenen Worte sind der verletzten Hijra fremd, es reicht ihr jedoch zu sehen, dass Juan seinen Angreifer überwunden hat. Den schlaffen Körper des bewußtlos geschlagenen Kriegers sieht sie hinter den vielen Gestalten nicht, sie kann nur hoffen, dass der Rachedurst der Sieger ihr nicht zuvorgekommen ist.
"Gnade," formt Suri das Wort mit den Lippen, fast stimmlos, in allen Zungen, die sie mehr oder minder beherrscht nacheinander. Nicht einmal die schreckliche Wunde kann sie davon abhalten, mit der freien Hand bittend zu gestikulieren.
« Letzte Änderung: 29.01.2017, 16:54:00 von Suri »

Die Blumen des Montezuma
« Antwort #56 am: 31.01.2017, 15:40:47 »
Der Spanier winktab bei den Worten des niedriger gestellten. Er mag zwar von geringerem Rang sein, aber auch der herr hatte sich selbst erniedrigt und war zum Diener geworden. Was allerdings diesen Angreifer anbelangt, muss Don Juan einen Augenblick überlegen, bevor er antwortet: "Nein, nicht sofort. Wir sollten erst herausfinden, ob es nur niedere Instinkte getrieben habe oder ob der große Verderber hier am Werk ist und seine teuflischen Pläne schmiedet."
Mit diesen Worten besah er sich noch einmal den Angreifer an und wies dann die übrigen Spanier an: "Fesselt ihn ordentlich und dann weckt ihn auf, damit wir mit ihm sprechen können. Danach werden wir entscheiden, ob er noch heute vor den göttlichen Vater tritt."
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Takashi Morinozuka

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« Antwort #57 am: 01.02.2017, 13:36:14 »
Niemand scheint auf Suri zu reagieren und der Samurai weiß nicht was er noch tun kann. Der Spanier ist mit anderen Sachen beschäftigt, genau so wie die Crew des kleinen Floßes. Dennoch brauchtdie Frau eine bessere Behandlung und soll nicht hier liegen bleiben. Ohne mehr Zeit zu verschwenden, wendet er sich an Juan in seinem nicht ganz sauberen Spanisch.
„Toledo-san, Suri-san ist schwer verwundet. Braucht besseren Heiler und Ruhe.“
Sein Stimme ist dabei nicht leise, damit auch der Rest es hören kann. Er selbst hat keine Ahnung, ob auf diesem Floß irgendwer eine entsprechende Ausbildung hat.
« Letzte Änderung: 01.02.2017, 13:49:11 von Takashi Morinozuka »

Der Tod

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Die Blumen des Montezuma
« Antwort #58 am: 01.02.2017, 14:53:02 »
Die Soldaten gehorchen, richten den besiegten Krieger auf und bringen ihn auf grobe Art und Weise wieder zu Bewusstsein. "Der macht es nicht mehr lange, Herr." bemerkt einer der Männer mit Blick auf die noch immer stark blutende Wunde des Indios. Als Juan in die dunklen, im Fackelschein unstet funkelnden Augen seines Angreifers sieht, die aus dem trotzig verkrampften Gesicht hervorleuchten, wird dem Conquistador klar: Es würde gleichermaßen Zeit, Geduld und Geschick brauchen, um diesen Mann zum Reden zu bringen.[1]
Montealegre überblickt währenddessen seine zusammengeschmolzene Schar, unter denen sich ebenfalls Verletzte befinden. "Wenn wir uns beeilen und jetzt weiterfahren können wir Texcoco bei Tagesanbruch erreichen. Dort wird es einen Arzt geben," gibt der Gesandte zu Bedenken. "Oder wir kehren um und rudern zur Stadt zurück."
 1. Zur Interaktion müsste 1 Mosaikpunkt Aztec ausgegeben werden.  Soweit ich das sehe, habt ihr keinen solchen mehr übrig.
« Letzte Änderung: 01.02.2017, 14:55:52 von Der Tod »
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Die Blumen des Montezuma
« Antwort #59 am: 02.02.2017, 11:31:35 »
Der Spanier überlegt wieder für einen Augenblick und sieht dabei zu Suri. Die Wunde, die sie erlitten hat, war für ihn bestimmt gewesen, deshalb galt es schnell zu handeln. Zugleich spielt Zeit noch immer eine entscheidende Rolle bei ihrer Aufgabe, also macht es keinen Sinn hier Zeit mit Wilden zu vergeuden: "Überlasst ihn seinem Schicksal und wir fahren direkt weiter nach Texcoco. Das ist das Beste, was wir gerade tun können."
« Letzte Änderung: 03.02.2017, 15:25:08 von Der Tod »
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