Barret ignorierte die Umtriebigkeit der anderen. An einem solchen Ort war er noch nie gewesen und es war ebenfalls lange her, dass er versucht hatte, in den Frieden der Macht wie in einen erfrischenden Bergsee einzutauchen. Daher zögerte er zunächst und überlegte, wie er es anstellen sollte. Dann musste er beinah über sich selbst lachen, denn sein Meister hatte immer gesagt, er sollte nicht so viel grübeln, sondern es einfach tun. Also tat er es. Er schloss die Augen und begann ruhig zu atmen. Zunächst dachte er an all das, was sie erlebt hatten, überlegte, was hier noch zu finden war, doch bevor er sich zu sehr in die Gedanken in den Gegenwart an die Gegenwart verfing rief er sich zur Ordnung und leerte seine Gedanken.
Es dauerte einen Moment, dann wanderten seine Gedanken von alleine in die Ferne. Sie wanderten in die Höhle, in der er zum ersten Mal ein ähnliches Erlebnis hatte. Damals war es seine Aufgabe gewesen, sich mit den Möglichkeiten der Macht vertraut zu machen. Es war nach langer Arbeit sein erstes Erfolgserlebnis gewesen. Er hatte Dinge gespürt und erlebt, die er sich vorher nicht vorstellen konnte und er dachte damals, dass dies der Beginn einer besonderen Reise werden würde. Aber er hatte sich etwas anderes unter besonders vorgestellt. Denn anstatt die Tür zu seiner weiteren Ausbildung zu öffnen hatte sie sich geschlossen. Sein Meister kam nicht wieder und er saß dort alleine. Es dauerte eine ganze Weile, bis ihm klar wurde, dass er zurückgelassen wurde, so erlebte er das damals jedenfalls. In den letzten Wochen hatte er nun erfahren, was genau geschehen war und das sein Meister vermutlich damals getötet wurde. Damals war er wütend gewesen, aber er hatte überlebt. Nicht durch die Macht, denn seine Wut hatte ihn blockiert. Aber er hatte überlebt. Er hatte einen Weg gefunden, von dort weg zu kommen und ein neues Leben begonnen. Verärgert, zurückgelassen und ohne das er jemand davon erzählen konnte. Dennoch hatte er sich in sein neues Leben eingefunden, er war jung, er hatte gelernt zu überleben und so war er seinen Weg gegangen. Letztlich hatte es ihn hier hin geführt, über Umwege, die vielleicht keine waren, über Schmerz, Einsamkeit und verlorenes Vertrauen, aber all das hatte ihn auch stärker gemacht, auch wenn er nicht wusste, ob sein Meister dies als Stärke sehen würde.
Erneut rief er sich zur Ruhe, leerte seine Gedanken und spürte dem Gefühl nach, dass er damals in der Höhle gehabt hatte. Und dann war er plötzlich wieder dort. Es war fast so, als wäre er wieder an diesem Ort, aber es war dieses Gefühl. Er ließ alles los und sprang in den Strom der Macht, spürte diese unglaubliche Wärme und Kühle, dieses Kribbeln, dieses Ganze. Und dort ruhte er dann, ließ sich treiben, dachte nicht, handelte nicht, war nur. Ganz bei sich und der Größe der Macht.
Als er wieder zu sich kam, o fühlte es sich jedenfalls an, spürte er eine angenehme Müdigkeit und blieb zunächst einfach sitzen, liegen, oder was auch immer er gerade tat. Dann öffnet er die Augen, er fühlte sich erholt und erfrischt. Er saß noch dort, wo er sitzen sollte. Derek, Nakao und Tula waren weg und er überlegte, wie lange er wohl hier gesessen hatte. Zsar und Xiara waren ebenfalls noch hier. Er saß noch einen Moment da, genoss die Wärme der Sonne, dann stand er auf und streckte sich.
Schließlich ging er zum Eingang und schaute in die Halle, vielleicht waren die anderen ja dort.