Whitlock schien schwer damit beschäftigt zu sein, nicht vorhandenen Echsenmenschen nachzujagen und so war der perfekte Augenblick gekommen, sich zurückzuziehen. Auch wenn das erste Zusammentreffen zwischen der Gruppe und dem alten Mechaniker und Gourmet nicht perfekt verlaufen war, so hatte man doch einige Einblicke gewinnen können, die sich später noch als nützlich erweisen konnten.
Nachdem also jeder den Rückzug angetreten und in den nahen Wald gegangen war, sammelte sich die Gruppe wieder und entschied, ein nahes Gasthaus zu besuchen, um sich zu besprechen. Obwohl Whitlocks Haus etwas abseits des Dorfes lag, dauerte es nur wenige Minuten, bis man zu den örtlichen Gasthäusern gelangt war. Beide waren direkt in die Mitte des Dorfes gebaut worden und schmiegten sich so an den dort befindlichen Marktplatz, auf dem zu so später Stunde allerdings nichts los war. Einige alte Gaslampen verbreiteten ein schummriges Licht auf dem Platz. Deutlich war zu sehen, dass die Gasthäuser geöffnet waren. Allerdings traten nur einige gedämpfte Stimmen und Gelächter auf den Marktplatz.
Kurzerhand entschied sich die Gruppe für das erstbeste Gasthaus, den "lahmen Lacreta". Lediglich einige große, gelbliche Milchglasfenster unterschieden das Haus von den umgebenen Wohnhäusern. Und das hölzerne Schild über der Eingangstür natürlich. Fetter Efeu wanderte von einer Seite des Gebäudes bis zur anderen und hüllte die steinernen Wände in ein grünes Gewand. Auch hier schob sich dicker Qualm aus einem Schornstein in den Himmel.
Als die Gruppe die Tür öffnete, erwachte eine eiserne Figur am Rande zum Leben. Sie war nicht viel mehr als ein menschlicher Kopf und ein einzelner Arm, die an der Wand befestigt waren. Der Arm wanderte zum Kopf, hob einen Zylinder zur Begrüßung und ließ eine mechanische Stimme erklingen. "Willkommen im lahmen Lacreta." Eigentlich nichts ungewöhnliches aber hier im Dorf etwas fehl am Platz. Nachdem die Maschine ihren Satz aufgesagt hatte, erstarrte sie wieder.
Man trat ein und wurde sogleich von einem stämmigen Gezeichneten begrüßt. "Ah, Fremde! Willkommen, willkommen!" rief der Mann voller Elan. "Setzt euch! Macht es euch gemütlich und dann erzählt mir, was euch zu so später Stunde noch in ein so abgelegenes Dorf treibt." Klar dass der Wirt jeden Bewohner des Ortes kannte und Fremde sofort erkannte. Vielleicht war er nur neugierig - vielleicht aber auch vorsichtig. Er sah auf jeden Fall wie jemand aus, der sich wehren konnte. Als Gezeichneter hatte er einen sehr kräftigen Körperbau. Zwei Hörner - eines davon abgebrochen - entsprangen seinem kahlen Kopf. Er trug lediglich ein weißes Baumwollhemd, eine braune Hose und gemütliche Pantoffeln. Sein Körper war von dicken Haarbüscheln übersäht, die hier und da von grauen Kratern unterbrochen wurden. Ein einzelner Zahn trat wie ein Hauer aus seinem grinsenden Gesicht. Kein schöner aber doch freundlicher Anblick.
Einige Gäste - drei Gruppen zu jeweils drei bis vier Personen - drehten sich zu den Neuankömmlingen um. Gemischtes Volk, das nicht besonders auffällig für diesen Ort schien. Allerdings sahen sie weitaus unfreundlicher aus und die meisten lächelten nicht einmal.