Wie lange ist das nochmal her, dass die Dämonen hier aufgetaucht sind? Jahrhunderte?
Yep. Jahrhunderte. So lange, dass sich keiner mehr an eine Zeit davor erinnert - wohl mindestens 15-20 Generationen (also um die 3-4 Jahrhunderte). Es gibt alte Erzählungen von einer Zeit davor, aber die sind genauso entrückt, wie die Anderwelt oder die Sirenen auf dem Loch Leskos. Was man noch weiß, ist dass die Dämonen erst in den Bergen im Süden in Jongot aufgetaucht sind und erst deutlich später auch in den Bergen von Linsberg. Deshalb gilt Jongot als die Speerspitze der Verteidigung und dort ist die Konzentration der Dämonen am größten. Und: Ihre Angriffe nehmen mit jedem vergehenden Jahrzehnt an Häufigkeit und Heftigkeit zu.
@ Basilios Fußnoten-Frage IG: Vieles steht in dem Abschnitt zu den Behadrim. Sie sehen die Dämonen als die Diener Urians an. Urian steht für alles Schlechte und Verdorbene und ist somit der Widersacher Gottes, wenn auch nicht auf einer Stufe mit ihm. Die Dämonen sind seine Diener. Dabei gibt es Dämonenprinzen, die Anführer Urians und Herrscher über die Plage, einfache Hauptmänner der Dämonen, und die eher tierhaften, einfachen Dämonen selbst.
Die Dämonen repräsentieren alles Schlechte in den Menschen. Sie stammen nicht aus dieser Welt und werden diese verschlingen, wenn die Menschen sie nicht stoppen. Urians Kampf gegen Gott, der Kampf der Menschen gegen die Dämonen und der innere Kampf eines jeden Menschen in seiner Seele, wo Gut und Böse um die Vorherrschaft ringen: das alles ist einerlei. Keiner dieser Kämpfe kann gewonnen, oder verloren werden, ohne dass die beiden anderen ebenso ausgehen. Man muss an allen Fronten kämpfen - mit seinem Fleisch gegen die Dämonen und mit seiner Seele gegen die innere Versuchung durch Urian. Nur so ist der Sieg zu erringen.
Es gibt dabei zwei entscheidende Unterschiede zwischen den Religionen Ya'Kehets und Dalarans, was die Dämonen betrifft. Das werde ich noch besser ausführen in den Schriftrollen, aber an dieser Stelle schon mal:
Beide werde ich noch in einem Abschnitt in den Schriftrollen besser erläutern, hier aber in aller Kürze:
1) Beide Religionen sehen die Dämonen als außerweltliche Plage, die es nach göttlichem Mandat zu bekämpfen gilt Doch in Dalaran sind die Dämonen Diener des Urian, des Widersachers Gottes. Damit sind sie selbst Widersacher Gottes und stehen für das Schlechte im Menschen. In Ya'Kehet dagegen gibt es keinen Urian neben Gott. Die Shetani sind von Aris selbst geschickt worden, als Gottes Strafe für die Menschen, weil sie im Erfolg schwach und wehrlos geworden sind.
2) Beide Religionen propagieren das Gute und den Kampf gegen das Schlechte. Doch in Dalaran gibt es die Vision, dass der Sieg gegen die Dämonen auch "die Zeit beenden" wird. Es wird eine Ewigkeit des Friedens hereinbrechen, in denen Kriege und Hunger vergessen sein werden: der Himmel auf Erden wird einkehren. In Ya'Kehet ist es umgekehrt. Die Shetani sind eine Prüfung, die die Gäubigen wieder befähigen soll, sich selbst zu verteidigen. Sollten sie die Shetani überleben, werden sie für kommende Plagen gewappnet sein und ihr Reich gegen andere weltliche Bedrohungen schützen können. Aris will, dass seine Kinder sich ein Paradies schaffen, aber zugleich verspricht er ihnen keine Sicherheit, sondern verlangt von ihnen, stets wachsam und wehrhaft zu bleiben.
Es gibt also schon deutliche Unterschiede in der Sicht auf dieses Thema bei beiden Religionen, auch wenn sie sich auf den ersten Blick ähneln und auch viele Gemeinsamkeiten haben.