Nachdem die Masken ausgewählt und aufgesetzt waren, die Münzen bezahlt und in einem kleinen Vorraum sämtliche Waffen abgelegt worden waren und sich folglich in der Obhut zweier sehr kräftig gebauter maskierter Diener befanden, wurden die Waisen in das eigentliche Haus der Tausend Gesichter vorgelassen. Schnell war klar, dass dies ein besonderer Ort sein musste, denn anders als der Großteil Niewinters, insbesondere hier am Nordufer, waren kaum Spuren von der Zerstörung zu entdecken, die die Stadt in dem vergangenen Jahrhundert heimgesucht hatten.
Denn die Waisen betraten eine Eingangshalle, die alle drei Stockwerke überspannte. Zwei Galerien säumten diese Halle, auf denen die sechs direkt verschiedene Gestalten entdeckten, die allesamt ebenfalls Masken trugen. Dazwischen waren mehrere Diener unterwegs, die wie die am Eingang weiße Kleidung und weiße Masken trugen. Alles war luxuriös eingerichtet, verteilt in der Halle standen Sofas und Sessel. Breite Treppen führten hinauf in die zwei oberen Stockwerke von denen aus man in Seitengänge gelangte, in denen sich abgetrennte Räume befanden für diejenigen Gäste, die es nach mehr Privatssphäre verlangte, als die Masken allein sie bieten konnten.
Die Waisen blickten sich um und auf den ersten Blick konnten sie keine Fuchsmaske entdecken. Es gab zwar einige durchaus extravagante Masken, ganz ähnlich wie Scarletts eigene Eulenmaske, aber es waren ebensoviel einfache Masken zu sehen. Die Paare und kleinen Gruppen, die miteinander sprachen, bestanden meistens aus einem Mann oder einer Frau mit einer besonderen Maske und ansonsten einfachen Masken. Einige Besucher waren allein und hielten entweder den Eingang im Blick oder sie standen gut sichtbar in der Eingangshalle, damit man ihre Masken genau sehen konnte. Vom Fuchs gab es hier jedoch keine Spur.