Dank der Vorarbeit, die Bhekk und Oreat zusammen geleistet haben, konnte der Gezeichnete eine der größeren Wurzeln, die bereits einige Kerben durch die vorigen Angriffe vorwies, besser angreifen. Er traf eine der Kerben und konnte den Stahl seines Schwertes so tief in der pflanzlichen Materie versenken. Sofort zog sich die Wurzel zurück, was dem Rest der Gruppe eine gute Gelegenheit bot, den Magister aus seiner misslichen Lage herauszuziehen. Vor allem dem kräftigen, goldenen Steinriesen war es zu verdanken, dass der Magister befreit werden konnte. Er hielt sich an dem Seil fest und brachte selbst einiges an Kraft auf, sodass er endlich aus dem Griff frei kam. Niemand verlor Zeit und so zogen sie sich von dem Baum zurück, damit die Wurzeln nicht wieder jemanden greifen konnten. Anstatt ihnen zu folgen, flog der Gesteinsbrocken samt Baum einfach in die entgegengesetzte Richtung weiter.
"Danke für ihre Hilfe." rumpelte Aerarius.
"Eigentlich bin ich ja dafür da, um sie zu schützen und nicht umgekehrt. Sie können sicher sein, dass ich diese Rettungsaktion besonders hervorheben werde. Danke."Damit war für den Gilryn erst einmal alles gesagt. Weshalb der Baum nun nach den beiden Gilryn gegriffen hatte, musste man spekulieren. Ein weiterer Punkt, den es noch weiter zu untersuchen galt. Dabei waren sie der Höhle und dem, was darin vorging, noch nicht einmal nahe gekommen. Es ging weiter den Hügel entlang. Kein weiterer Stein oder Baum näherte sich ihnen wieder. Manche schwebten in die Richtung der Gruppe aber da sie nun wussten, was sie erwartete und die Bäume langsam waren, konnten sie ihnen gut ausweichen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie den Hügel hinter sich gelassen hatten. Kurz bevor sie die gähnende, dunkle Leere des Höhleneingangs erreicht hatten, der nur noch wenige Dutzend Meter entfernt war, wurden sie Zeuge eines beunruhigenden Ereignisses.
Ein kleiner Nager, der Ähnlichkeiten mit einem Eichhörnchen aufwies aber dafür viel längere Gliedmaßen besaß und etwa so groß wie eine Gilrynfaust war, sprang in der Luft von einem schwebenden Stein zum nächsten. Zwischen seinen Gliedmaßen spannte sich eine dünne Membran, dank der er für einen kurzen Moment fliegen konnte.
[1] Das kleine Tier sprang von einem Stein in Richtung eines anderen, auf dem ein Baum seinen Platz gefunden hatte. Es sah so aus, als habe der Nager die Entfernung nicht richtig eingeschätzt, denn er verlor schon auf etwas halbem Wege an Höhe. Plötzlich leuchteten die Membranen zwischen seinen Händen und Füßen bläulich auf und dann war das Tier verschwunden.
[2] Nach kurzer Suche konnte man es auf dem größeren Steinklumpen entdecken, den es eigentlich nicht hätte erreichen können.
Doch nicht für lange. Kaum hatte der Nager den Stein erreicht, untersuchte er diesen nach etwas. Nur wenige Sekunden war es damit beschäftigt, als wie aus dem Nichts einige kleine Wurzeln auftauchten und sich erstaunlich schnell um das arme Tier schlangen. Noch zappelte es wie verrückt aber so wie es aussah, würde es nicht mehr lange dauern, bis es zerdrückt wurde.
"Das wird ja immer kurioser." kommentierte der Magister den Anblick.
"Was meinen sie? Sollen wir das weiter untersuchen oder uns dem Höhlensystem zuwenden?"