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Autor Thema: Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten  (Gelesen 61217 mal)

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Mondragor

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #390 am: 25.10.2018, 17:02:04 »
Yin-Po kümmerte sich gerade um Garridans Verletzung, als er Mugins Frage an Jehanna aufschnappte. Wie von der Tarantel gestochen sprang er auf, als hätte er etwas vergessen, und ging los. "Folgt mir!", flüsterte er zur Gruppe gewandt, und begann bereits seinen Marsch durch eine schmale Gasse und die Trümmer des Tempels hin zu dessen Rückseite. Dort, abseits der Menschenansammlung, lief er zielstrebig auf eine kleine Tür zu, doch seine Augen weiteten sich vor Schrecken, als er sich ihr näherte: Nur noch Bruchstücke hingen in den Angeln, jemand hatte die Tür offenbar eingeschlagen.

Einige wenige Stufen führten von hier nach unten in einen Kellerraum unterhalb des eigentlichen Schreins, und der Priester eilte hinunter, um dort einen lauten Fluch auszustoßen.
"Sie ist weg!"


Mugin Sanderbarrel

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #391 am: 27.10.2018, 11:36:31 »
"Ok, ok, nocheinmal von vorne. Uksahkka war also hier und hatte euch von unserem Treffen erzählt?" Er stöhnte als er darüber nachdachte. "Das heißt also das Elementar war nur eine Ablenkung? Nicht zu glauben. Aber das heißt doch auch das sie entführt wurde, nicht getötet. Hätte der Beschwörer ihren Tot gewollt dann wäre dies sicherlich nicht schwer für ihn gewesen. Yin-Po, bitte sagt uns alles was sie euch erzählt hat."

Während Mugin mit den Anderen sprach, machte sich das Eidolon daran schoneinmal nach Spuren im Raum und an der Tür zu suchen. Zudem versuchte sie den Geruch der Vermissten zu finden und zu verfolgen.[1]
 1. Perception 12, Scent 7
« Letzte Änderung: 27.10.2018, 11:36:56 von Mugin Sanderbarrel »

Arashi

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #392 am: 27.10.2018, 12:51:44 »
"Sie ist weg, weil sie sich befreit hat? Sie ist weg, obwohl sie hier warten sollte? Sie ist weg, weil das Elementar angegriffen hat? Ein wenig mehr an Informationen wäre schon hilfreich.", knurrte Arashi vor, irgendwie zerrze es an seinen Nerven, dass sie anscheinend immer einen Schritt zu langsam waren.

Mondragor

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #393 am: 28.10.2018, 15:01:23 »
Yin-Po sah Arashi mit einem verständnislosen Blick an, ehe er den Kopf schüttelte. "Sie war hier, und wollte sich mit jemandem treffen - das wart scheinbar ihr. Und irgendjemand muss den Angriff des Elementars ausgenutzt haben, um die Tür aufzubrechen. Sie fürchtete, verfolgt zu werden, und war auf der Suche nach ihrem Kompagnon. Wenn sie ihn gefunden hatte, wollte sie diesen Raum als Versteck nutzen. Leider hatte sie scheinbar recht. Es tut mir leid, wenn ich euch nicht mehr dazu sagen kann."

Währenddessen durchsuchte das Eidolon den Keller, der mit allerlei Mobiliar, Gerümpel und Vorräten vollgestopft war, so dass es nicht einfach war, irgendwelche Spuren zu entdecken. Doch in einer Ecke witterte sie plötzlich etwas, und rief Mugin mittels des telepathischen Bandes zwischen den beiden.
Der Gnom eilte zu ihr und hob den Fund seiner Begleiterin auf: Eine große schwarze Feder, wie von einem Raben, doch zu groß, als dass sie von einem normalen Tier stammen könnte. Sie war selbst zu groß für den blutgefederten Raben, den seine Gefährtinnen während des Kampfes gesehen hatten, und Mugin war für den Moment ratlos, woher die Feder stammen könnte.

Als jedoch der Priester die Feder erblickte, wurde er bleich und stieß nur aus: "Bei Shelyn, die Gefrorenen Schatten!"
Es benötigte einige Nachfragen und Erklärungen, bis die Gefährten verstanden, wovon der Gottesmann sprach: Bei den Gefrorenen Schatten handelte es sich um eine Diebesgilde, die sich in den vergangenen Jahren in Kalsgard etabliert hatte - wobei der Begriff Diebesgilde großzügig darüber hinweg sah, dass Meuchelmord ein großer Bestandteil ihrer Aktivitäten darstellte. Gerüchte schrieben den Mitgliedern der Gilde beinahe übernatürliche Fähigkeiten zu, und sie hinterließen häufig eine schwarze Feder an den Orten ihrer Verbrechen.

Solitaire

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #394 am: 28.10.2018, 20:41:05 »
Solitaire hatte die anderen natürlich begleitet, nachdem ihr dann auch klargeworden war, dass sie sich genau hier hatten treffen wollen. Das Ganze nahm immer größere Ausmaße an. Immer mehr Organisationen und mehr Gegenspieler, die sich ihnen in den Weg stellten. Es würde eine große Aufgabe werden, das alles zu entwirren und herauszufinden, was denn wirklich vor sich ging.

Etwas ratlos blickte sie sich um, für den Moment fiel hier nicht wirklich ein, wie sie nun weiterkommen sollten. Der Magier, der das Elementar beschworen hatte, musste sehr mächtig sein. Ihm würden sie nur wenig entgegensetzen können. Hoffentlich würde das nicht notwendig sein.

Bei diesen Gefrorenen Schatten handelte es sich womöglich nur um angeheuerte Handlanger, die Uksahkka entführen sollten. Doch, wo auch immer sie jetzt war, sie war eine wichtige Spur und sie würden sie finden müssen. Nur, wie sollten sie das anstellen?

Garridan

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #395 am: 29.10.2018, 09:18:24 »
"Schon wieder zu spät. Immer sind sie uns einen Schritt voraus." Garridan fluchte laut und entschuldigte sich aber dann sofort bei dem Priester, der sicher solche Worte nicht gerne hörte.

Das bedeutete aber, dass nun eine weitere Gruppierung dazugekommen war und das ganze immer undurchsichtiger wurde. Er überlegte kurz. Eine solche Gilde konnten sie nicht einfach aufsuchen, um mit sanftem oder weniger sanftem Druck die nötigen Informationen zu bekommen. Was konnten sie also tun.

"Dann wurde das Elementar wohl nur beschworen, um uns abzulenken. Hat ja funktioniert. Wissen sie etwas über eine Kontaktperson oder einen besonderen Treffpunkt, der uns in Kontakt zu dieser Gruppe bringen könnte?"
« Letzte Änderung: 29.10.2018, 09:18:35 von Garridan »

Solitaire

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #396 am: 29.10.2018, 10:45:37 »
"Dieser Rabe wird wohl zu ihnen gehört haben und nur beobachtet haben, ob das mit der Ablenkung funktioniert, nehme ich an. Und vielleicht haben sie ja auch eine Schriftrolle verwendet, um den Beschwörungszauber zu wirken. So etwas ist allerdings bestimmt nicht billig," meinte Solitaire noch dazu.

Mondragor

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #397 am: 29.10.2018, 11:53:10 »
Der Priester der Göttin der schönen Künste konnte auf Garridans Fragen nur mit den Achseln zucken. "Ich weiß sonst nichts über die gefrorenen Schatten, und ehrlich gesagt will ich auch weiter gar nichts wissen. Es ist schlimm genug, dass sie scheinbar hier im Schrein ihr Unwesen treiben. Glaubt ihr wirklich, jemand beschwört ein solches Wesen und legt den Schrein in Trümmer, nur um eine Führerin zu entführen?" fragte er ängstlich. Es war offenkundig, dass diese Sache weit über seinen Kopf hinausgewachsen war, und sie von dem alten Mann wohl keine weitere Unterstützung mehr erwarten konnten.

Arashi

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #398 am: 30.10.2018, 17:00:27 »
"Entschuldigt, würde euch es etwas ausmachen draußen zu warten?", fragte er den Priester: "Wir hätten gerne einen Moment um das weitere Vorgehen zu besprechen."

Arashi wartete geduldig darauf, dass der Priester sie alleine lassen würde.

"Irgendwie habe ich das Gefühl, der Feind weiß das wir hier sind. Takeda Ichizura riet mir Uksahkka zu suchen, wenn ich einen Führer zurück nach Minkai brauche. Kann es sein, dass versucht wird zu verhindern, dass wir weiterreisen können?", Arashi fuhr sich mit der Hand durch seinen Bart und kratzte sich am Kopf: "Vielleicht kann ich mich bei den Reifläufern, dieser Händlergilde hier als Führer anmelden lassen. Vielleicht kommen die Entführer dann zu mir und wir hören auf ihnen hinterherzulaufen. Immerhin habe ich den Weg von Minkai hierher geschafft, also kenne ich den Weg etwas. Einen Versuch wäre es wert. Oder?"

Jehanna Grau

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #399 am: 30.10.2018, 19:50:45 »
Jehanna nickte bei Arashis Vermutung, dass hier jemand sehr viel mehr von dem Vorgehen wusste, als sie selbst: "Ja, ich denke auch. Hier geht viel merkwürdiges vor. Wir sollten uns die Reifläufergilde ansehen, aber auch diese Gefrorenen Schatten scheinen interessant zu sein. Tatsächlich sieht es für mich so aus, als würde hier jemand mit beachtlichen Ressourcen die Fäden ziehen. Jemand, der Asvig beauftragt hat und die Gefrorenen Schatten. Ich weiß ja nicht, ob wir die so leicht aufspüren werden, aber wir müssen definitiv vorsichtig sein. Die Reifläufer scheinen mir derzeit auf jeden Fall das sinnvollere Ziel zu sein. Und wir sollten die Augen offen halten nach Rabenfedern. Und der Vorschlag sich dort als Führer anzubieten scheint mir ein guter Ansatz. Aber vielleicht gehen wir zu zweit oder zu dritt, du Arashi, als der Experte, ein oder zwei von uns als deine Begleiter und Beschützer."
We come into this world alone, and we leave the same way, the time we spend in between ... time spent alive, sharing, learning ... together ... is all that makes life worth living.

Mugin Sanderbarrel

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #400 am: 31.10.2018, 15:00:39 »
"Das klingt nach einer guten Idee", kommentierte Mugin. "Aber ich habe noch eine andere. Mein Eidolon könnte versuchen die Witterung aufzunehmen, immerhin haben wir ja etwas was von ihnen zurückgelassen wurde. Das mag zwar nicht ganz einfach sein, aber vielleicht haben wir ja Glück." Nach einem kurzen Blick des Eidolons fügte er noch hastig an seine Dienerin dazu: "Auch wenn ich natürlich vollstes Vertrauen in deine Fähigkeiten habe."

Garridan

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #401 am: 31.10.2018, 16:02:01 »
So schnell wie ihre Spur verloren gegangen war hatten sie neue Ideen gefunden, um weiter zu machen. Das Handfesteste war das Eidolon, denn sie konnten sofort handeln.

"Lass es das Eidolon doch versuchen und wenn das nicht klappt haben wir noch weitere Optionen."

Rumar Endan

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #402 am: 02.11.2018, 18:58:28 »
Auch Rumar nickte etwas zögerlich bei den beiden Vorschlägen. "Das hört sich nach einer guten Idee an." hörte er sich selbst sagen. Er war immer noch etwas geschockt über die vergangenen Minuten und die Dinge, die da ans Licht gekommen waren. Zwar war ihm klar gewesen, dass es, wenn es um die Herrschaft eines ganzen Landes ging, sicherlich auch hohe Einsätze geben würde aber das ihre Gegenspieler bereit waren, einen riesigen Golem zur Ablenkung zu beschwören, der dann auch noch dutzende Menschen verletzte oder sogar tötete, schockierte den alten Mann trotzdem. Auch die neue Erkenntnis, dass jetzt auch noch irgendeine Gilde voller, anscheinend übernatürlicher, Mörder an der Sache beteiligt war, machte ihm nicht unbedingt Mut.
Bisher hatte Rumar geglaubt oder zumindest gehofft, dass es nicht viel mehr als ein kleines Abenteuer werden würde. Eine Möglichkeit vor seinem Lebensende noch etwas Gutes zu tun und gleichzeitig etwas zu erleben. Die Zukunft schien etwas anderes bereit zu halten. Doch er hatte sein Wort gegeben und würde sich auch daran halten. "Nun gut, dann lasst uns loslegen." sagte er wieder etwas lauter, nachdem er tief Luft geholt hatte. Wie um sich selbst etwas Mut zu machen.

Mugin Sanderbarrel

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #403 am: 03.11.2018, 22:33:59 »
Mugin hielt dem Eidolon die Feder hin und sie versuchte sich den Geruch einzuprägen, doch er war nur sehr leicht. Die Treppe hoch war die Spur klar, doch in dem Moment wo sie auf die Gasse trat wurde die Nase des Eidolon mit anderen Gerüchen bombadiert. Ein Haufen Müll, ein paar Schritte entfernt hatte jemand seinen Nachtpott entleert, ein Fischhändler auf der Hauptstraße den sie bis hier riechen konnte, es war unmöglich sich auf den feinen Geruch der Feder zu konzentrieren und so verlohr sie sofort die Spur. "Es tut mir Leid, aber es ist unmöglich. Wir müssen wohl doch Arashis Plan folgen," sagte das Eidolon von sich selbst enttäuscht.

Mondragor

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #404 am: 04.11.2018, 23:34:16 »
Nachdem der Versuch des Eidolons für's Erste fehlgeschlagen war, entschied sich die Gruppe dafür, Arashis Vorschlag zu folgen und das Hauptquartier der Reifläufergilde aufzusuchen. Zwar sollten nicht alle gemeinsam das Gebäude betreten, doch gingen dennoch alle zusammen ins Jadeviertel, wo das imposante zweistöckige Haus sich am Flussufer erhob.

Zwei bewaffnete Wachen säumten die zweiflüglige Eingangstür auf der dem Ufer abgewandten Seite des Hauses, als die Gruppe von weitem die Lage sondierte. Nun mussten sie sich entscheiden: Wer würde mit Arashi das Gebäude betreten? Wie wollten sie vorgehen? Und würden die anderen hier warten, oder womöglich einen anderen Weg nach innen suchen?

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