Der Halbling blickte Jehanna ernst an, doch die Erleichterung war ihm anzusehen. "Jehanna, nicht? Ja, auch ich hatte die Vision. Ich werde versuchen, deine Fragen zu beantworten, soweit ich kann. Aber ich weiß auch nicht viel mehr als Mugin und Garridan hier - auch wenn ich in den letzten Tagen versucht habe, mehr zu dem Siegel herauszufinden.
Es ist das Siegel der Amatatsu, einer der fünf Herrscherfamilien Minkais. Und es repräsentiert das göttliche Recht der Amatatsus, die Herrschaft auszuüben. Irgendjemand, wer, weiß ich nicht, versucht die fünf Familien auszulöschen, um selbst die unangefochtene Herrschaft zu übernehmen. Vier der Familien sind bereits ausgelöscht, nur die Amatatsus konnten fliehen - vor über fünfzig Jahren, als Ameikos Großvater hier nach Kalsgard kam, einen neuen Namen annahm, und sein magisches Schwert verkaufte, um an Geld für die Flucht weiter nach Süden zu gelangen. Das Schwert ist es, was wir jetzt suchen.
Doch zurück zum Siegel: Es scheint mit den Visionen würdige Helden zu Herolden des Hauses Amatatsu zu machen. Außerdem hat es wohl ein paar magische Eigenschaften, zum Beispiel kann es in begrenztem Maß Wunden der Herolde heilen. Aber diejenigen, die Jagd auf die Herrscherfamilien machen, sind offenbar in der Lage, die magische Aura des Siegels aufzuspüren - solange sie nicht durch die Schatulle abgeschirmt ist. Und ich in meiner unendlichen Dummheit und Überheblichkeit habe das Siegel herausgeholt, und die Feinde direkt in unser Lager geführt."
An dieser Stelle schaltete sich die bunte gekleidete Frau ein, die Mugin und Garridan als Koya kannten. "Und hast selbst dafür bezahlt. Im Moment ist wichtiger, was wir jetzt tun. Sandru hat Ameiko schon von hier weggebracht, hoffentlich an einen sicheren Ort. Das Lager werden wir abbauen und mit der Karawane über den Fluss übersetzen, wo uns hoffentlich niemand aufspürt. Am liebsten würde ich ja heute noch nach Minkai aufbrechen, aber zum einen scheint es in der Stadt keinen einzigen Führer mehr zu geben, der uns über die Krone der Welt führen kann, und zum anderen brauchen wir das Schwert, das hat Ameiko noch einmal deutlich gemacht."