Die Vier teilen sich auf: Askwin geht mit Amani und Brynja mit Seth - die beiden Einheimischen übernehmen jeweils die Führung. Sie besprechen noch einen Zeit- und Treffpunkt, dann trennen sie sich, um die Straßen der Stadt abzuklappern und nach Anhaltspunkten herumzufragen. Brynja und Askwin haben es hierbei etwas schwerer, denn sie können sich nur der Handelszunge bedienen, die in Makkâd zwar einigermaßen geläufig ist, aber - so merken sie schnell - nicht von jedermann gesprochen wird.
Alle vier lernen nach vielerlei Fehlschlägen etwas über den Affengötzen, den ihnen Seth aus seinem Traum beschrieben hat:
"Du meinst sicher Simatala," meint ein Händler zu Askwin und macht dabei eine abwertende Geste mit der Hand. "Ein dreckiger Tiergott aus Laksha. Als ich noch jung und reiselustig war, habe ich dieses Land einmal besucht, aber das ist lange her und Laksha ist sehr weit fort von hier. Es heißt, der Kult von Simatala hat sich seither weiter nach Osten ausgebreitet, aber wenn uns seine Jünger zu aufdringlich werden, übergeben wir sie einfach der Lebenden Flamme!"
Von einer alten Frau erfährt Anami: "Ein Affe mit vier Armen? Ich glaube in den fernen Ländern im Westen verehrt man so ein Wesen. Wenn du mehr darüber wissen willst, solltest du jemanden fragen, der von dort herstammt. Hier in der Stadt trifft sich allerlei Volk - ich wette, da sind auch einige von dieser Sorte dabei. Im Tempelbezirk findet man einen solchen Götzen jedenfalls nicht und ich will mit derlei Unfug auch nichts zu tun haben!"
"Man ehm... sagen, sie opfern Affengott äh... Jungfrauen," stammelt ein hagerer Mann in brüchiger Handelszunge, mit dem Brynja kurz ins Gespräch kommen kann. "Tot durch - wie sagt man? Erwürgen! Ich erm... weiß mit schöner Frau ja besseres Dinge zu machen, aber naja... Haha! So jemand wie du muss nicht... äh... Furcht zeigen? Groß und stark! Haha!"
Eine der Stadtwachen rümpft die Nase, als Seth nach dem Affenbildnis fragt, meint nach einer abwägenden Pause aber schließlich: "Das ist ein Götze der Lakshaner. Es gibt ein paar dieser Ausländer hier in Makkâd. Bleiben gern unter sich. Irgendwo im Adelsviertel existiert eine Enklave, aber Genaues weiß ich darüber nicht..."
Die Fragen nach Martok Adartu tragen weniger üppige Früchte. Ein alter Greis plappert zu Amani, dass Adartu ein mächtiger Hexer gewesen sei, der vor hunderten von Jahren gelebt haben soll, bis er schließlich von seinen Feinden getötet wurde. "Das war, als der Vater meines Großvaters Vater noch ein Knabe war," meint der Alte und setzt zu weiteren uninteressanten Anekdoten an, bis sich Amani schließlich von ihm losreißen kann. Brynja, Askwin und Seth ernten stattdessen nur Kopfschütteln oder andere Abweisungen, obgleich der Dieb bei einer befragten Person das Gefühl bekommt, bei der Nennung des Namens aufzuschrecken. Weiteres Bohren verläuft allerdings im Sand und der Mann entschwindet rasch im Gewusel des vollen Marktes.
Nach mehreren Stunden treffen sich die vier vom Schicksal vereinten Gefährten wieder an einem schattigen Plätzchen nahe der bekannten Wirtschaft im Hafenviertel, um ihre Ergebnisse auszutauschen. Es ist später Nachmittag und noch immer herrscht viel Betrieb auf den Straßen. So ziemlich alle haben ihren Teil erzählt, als sich ihnen plötzlich ein Mann nähert. Er sieht aus wie eine der Stadtwachen, trägt aber eine etwas andere Kluft - womöglich ein Leibwächter oder Söldner. Er ist groß, mit breiten Schultern, von der Sonne gebräunten Haut und schwarzem Vollbart. Ein roter Turban sitzt auf seinem Kopf und ein mit roten Tüchern geschmückter Schuppenpanzer schützt seinen Leib; an seiner Seite hängt ein Säbel in lederner Scheide. "Du." Er richtet seine Worte (in Zadj) an Seth. "Mein Herr wünscht dich zu sprechen..."